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Sächsische Volkszeitung : 31.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192901313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290131
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1929
- Monat1929-01
- Tag1929-01-31
- Monat1929-01
- Jahr1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.01.1929
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BStkerhandwerk und Nachwuchs Da« Bäckergewerbe ist ei» Beruf, welcher von vielen Eltern «k» besonders geeignet angesehen wird, ihren Jungen eine spätere Existenz zu sichern. Dazu kommt noch, daß die Gewährung von Kost und Logis für den Bäckerlehrling für manche Arbeitereltern Tine willkommene Erleichterung darstellt. Es muß aber auch die Kehrseite bei der Berufswahl beachtet «erden. Ter „Zentralverband der Bäckerinnungcn" hat kürzlich das Ergebnis seiner statistischen Erhebungen verössentlrcht, aus welcher mit aller Deutlichkeit hervorgeht, daß das Bäckergcwerbe mit Lehr lingen auf Jabre versehen ist und wenn die notwendigen Mittel zur selbständigen Sxistenzgründung nicht von vornherein vorhanden sind (durch vermögende Ellern oder sonstige Anverwandte), in 50 v. H. der Fälle ein Berufswechsel nach beendeter Lehrzeit vorgenommcn werden muß. In den letzteren Fällen ist die Lehrzeit zwecklos ge wesen. Der Lehrling diente lediglich dem Bäckergewerbe als billige Arbeitskraft. Soweit die statistische Erfassung möglich war, ist festgestellt worden, daß aus 66 283 Bäckergesellen 53 894 Bäckerlehrlinge ent fielen. das sind 81,2 Prozent. Für viele Tausende aus der Lehre entlassene junge Bäcker gesellen gibt es somit keine Möglichkeit, im erlernten und liebgcwon- nenen Berufe den Lebensunterhalt erwerben zu. können. Tausende sind jährlich verurteilt, so'ort nach Beendigung der Lehrjahre um- zusatleln oder sich in das Heer der ungelernten Arbeiter einreihen zu lassen, vielleicht auch das Schicksal der Arbeitslosen auf sich zu nehmen. Nach den amtlichen Erhebungen waren in den letzten Mo naten durchlchnittlich 24 641 Bäckergesellen arbeitslos gemeldet und auf die Erwcrbslosenunterstübung angewiesen. Die Bäckergesellen stehen somit bei der Zahl der Arbeitslosen mit an erster Stelle. Eltern. Lehrer und Berufsberater werden diese nüchternen Tatsachen bei der Berufswahl der ihnen anvertrauten jungen Men- schen weitestgehend berücksichtigen müssen. b. Tödlicher Sturz durch ein Glasdach. Am Montagvormittag war ein 30 Jahre alter Arbeiter, der in der Osensabrik Saronia be schäftigt ist. bannt beauftragt, mit einigen Arbeitsgenossen vom Plattdache eines Gebäudes den Schnee zu entfernen. Er trat ver sehentlich auf ein Olerlichtfenster, brach durch und stürzte in dk: 7 Meter tiefer gelegene Schlämmerei Er erlitt an Beinen und Kops so schwere Verletzungen, daß er auf dem Transport ins Kranken haus starb. tz. Zum Fall Tauber—Maushagen. Die Verleger der Chem nitzer Zeitungen haben auf Grund der gestrigen Stellungnahme des Rats der Stadt Chemnitz beschlossen, die Kritik, die wegen des tät lichen Angriffes des Generalintendanten Tauber auf den Chef redakteur Maushagen eingestellt war. im Interesse ihrer Leser mor gen wieder aufzunehmen. In dem Ratsbeschluß wird der Vorfall bedauert, hingegen aber'erklärt, daß ein rechtlicher Grund zur Lösung des mit dem Generalintendanten Tauber seinerzeit abgeschlossenen Vertrages nicht vorliege. Lemeinde- und VefCM5v/e5en § Vinzcntius Konferenz Dresden Johannstadt Freitag, den 1. Februar, 20 Uhr, Huttenstraße 7, Sitzung. Vollzählige Teilnahme erbeten. Sonntag. 3. Februar, 7.30 Uhr Gencralkommunion, zu der sowohl die Mitglieder wie auch die Förderer der Konferenz herz- lichst gebeten werden. Der Kath. Männervercin Leipzig-Zentrum St. Joseph hielt am 20. Januar unter Beisein der hochwürdigen Herren Prälaten Stranz, Pfarrer Rönsch (Ehrenmitglieder) u»d geistl. Beirat H. Kaplan Wörner seine Generalversammlung im Geselle,i- haussaale ab. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde der alle Vorstand wicdergcwählt, bis auf den 2. Schriftführer und die Re visoren. 1. Vorsitzender Karl Freundlieb, Karlstraße 1, Karlshof, 2. Vorsitzender Jos. Simon, 1. Kassierer Johann Felder, Sebastian- Vach-Straße 41, zugleich Fahnenwart, 2. Kassierer H- Mickel, 1. Schriftführer Jos. Ullmann, Altenburger Straße 18, 2- Schrift führer Albert Ullmann, Bücherwart Herr Noack, als Theaterleiter Luitpold Wecgmann. Hauptmannstr. 15, Fahnendeputation die Herren Jüptner und Hosmann, Revisoren die Herren Loeser und Schmidt. Sämtliche Herren nahmen die Wahl dankend an. Am 10- Februar ist Kappenabeud — Faslnachtsseier — im Gesellenhaussaal. Am 25. Dezember 1928 bei der Kindcrbeschcrung der Mitglieder wurde 35 .Kindern beschert und 3 Erivachscnen; alle erhielten drei Meter Hemdenstoff 1 Stollen, -Schokolade. Aepfel, Nüsse, Apfel sinen. Bei der Bescherung wurde das Weihnachtsstück in 3 Akten „Wie Träubel und Franzel zum Christkind kamen" unter Herr» Wcegmanns umsichtiger Leitung ausgeführt. Allen edlen Gebern ein herzlich „Gott Vergelts!" Das Wolfsrudel Von Julius Negis. <10. doriwijung., 2. Urban las den Artikel mit brennendem Interesse. Der kräftige, bilderreiche Stil sprach so laut zu ihm. wie eine Stimme aus einem Sprachrohr. Das Wolfsrudel! Das Wolfsrudel? Ter Artikel kam ihm prophetisch vor. Wer war Bruno Hehsig? Seltsam! Halle dieser Unbekannte nicht die unglaublichen Ere.g- nisse dieses Tages vorausgesagt? Urban hatte das schaurige Ge fühl einer unsichtbaren Strömung, die iln, schon mit sich zog, stär ker und tiefer, als er hatte ahne,, können. Und einsam wie er in dem Scheine der schwindenden Sonne dastanü, reckte er die Arme, seine Muskeln spannten sich, und seine Lungen wurden weit. Die Strömung ergriff ihn, er ließ sich treiben, und jeder Gedanke wurde zu einem Schwimmstoß am das Ziel zu — den Entschluß. Das Wolfsrudel? Und sie — gehörte sie dazu? Es war un möglich, er fühlte, daß eS unmöglich mar. Ein immer unbezwing- lichercr Trieb packte ihn, ihr Rätsel zu lösen. Mit kaltblütiger Logik riet er sich das Verhör von soeben noch einmal Wort für Wort zurück. Es machte ihm nichts aus, daß Mr. Fr» seine Vergangenlieil ans Licht gezerrt hatte, daran war er ge wöhnt. Aber >vas batte er selbst gesagt? Er hatte das unbekannte Matchen mit keinem Wort erwähnt und ebensowenig den Pan- bardwagen, aber das war Mr. Frys Schuld, der nur noch dem fragte, was er wissen wollte, und unerbelene Erklärungen abwtcs. Urban hatte im allgemeinen den Eindruck, daß Mr. Frys Mög lichkeiten, dies« frechen, gulausgerüstclen, planmäßig handelnden Räuber einzusangen, äußerst gering seien. Baxter war praktischer, aber seine Energie war an der blutlosen, korrekten Amtsrouttne seines Vorgesetzten erkaltet. Nun sollte ein Londoner Detektiv kom men. Bei der bloßen Vorstellung, daß der Mann, der Prinz ge mordet halte, ungestraft entkommen sollte, ballte Urban krampfhaft di« Hände. Er wollte die Maske herunterrcihen von diesen schivar- zen. grausamen Augen, die die Augen eines Feinde- waren, eines Feinde», de» man Niederschlagen mußtel Wenn es so leicht war zu töten, warum war es nicht ebensoleicht tz» strajen? Strafen wollte er, zerschmettern! Und mit jeder Stund, entflohen di« Unmenschen weiter der Wie- Sie Tragödie elaer berliner Savkier» Der Bankier Max Tulas, Mitinhaber des Bankgeschäfte» Katz ». Wohlauer. hat sich heute vormittag kn den Räumen seiner Bank infolge verfehlter Spekulationen «ine Kugel durch den Kopf gejagt. Sein Kompagnon Carl Boettcher hat infolge der Auf regung einen Herzschlag erlitten, dem er sofort erlegen ist. Max Dukas, der erst 38 Jahre alt geworden ist, war von Ge burt Schweizer, lebt aber ser mehreren Jahren in Berlin in Westend, Baden-Allee 4. Er ist verheiratet und hinterlägt außer seiner jungen Frau einen Knaben und eine Tochter. Der überlebende Mitinhaber Hermann Kah erklärt, daß sowohl die Vermögenslage seines Sozius Dukas wie die des Bankhauses keinerlei Veranlassung zu dem Verzweislungsschritt gegeben habe. Dukas habe zwar für seine Verhältnisse beträcht liche Summen verloren, es schweben aber zur Zeit weder für ihn noch für die Firma Engagements. Katz u. Wohlauer, die im Jahre 1889 gegründet sind, ge hören zu den angesehenen Berliner Bankhäusern und sind so wohl Mitglied des Zentralverbandes des deutschen Bank» und Bankiergewerbes wie der Liquidationskasse an der Berliner Börse. c/as Weil gegen den odergekreile» Lnmderih SK Jahre Gefängnis. Das Schwurgericht Potsdam verurteilte am Montag in später Abendstunde den Obergesrciten Dumberlh wegen Tot schlags und Unterschlagung zu fünf Jahren, drei Monaten Ge fängnis. fünf Jahren Ehrverlust und Dienstentlassung. Da» mild« Urteil ist darauf zurückzusühren, daß der Zeuge Syvow wegen seines schweren Nervenleidens nicht als vollgültiger Zeuge angesehen werden konnte. Tücke« des w vlers Zuoz (Graubünden), 28. Januar. Drei Schüler des Lyzeums „Alpinum" in Zuoz unter nahmen gestern nachmittag einen Skiausflug. Beim Ucber- queren eines Lawinenhanges rutschte ein Schneebrett los und riß zwei der Skifahrer, die djcht hintereinander fuhren, mit sich. Der eine konnte sich aus den Schneemassen befreien, der andere wurde weiter fortgerissen. Es gelang, den Ver unglückten nach zwei Stunden zu bergen; er war aber bereits tot. Es handelt sich um den 18jährigen Fritz Hüpfer aus Karlsruhe, Die rMale Ga!k n Wien, 29. Januar. Die Blätter melden aus Klagenfurth: In Perau bet Vil lach wurde die Feuerwehr zu einem Brand in der Wohnung des Ehepaares Frank gerusen. Dort stand das Schlafzimmer der Eheleute in Hellen Flammen. Frau Frank, die verhaftet wurde, gestand, das Bett, in dem der Ehemann betrunken schlief, mit Vrcnnspiriius übcrgossen und angezündet zu haben, um den Mann, mit dem sie seit einem Jahr in Unfrieden lebte, zu töten. Der Mann erlitt so schwere Brandwunden, daß an seinem Aufkommen gezweifclt wird. Die Frau wird sich wegen Mordversuches, Brandlegung und Versicherungs betruges zu verantworten haben. Salnpferzulatrinienslotz lm Aerml'a al London, 29. Januar. Der Rotterdam-Lloyd Dampfer „Meranka" (6674 Tonnen), von Niederlündisch-Zndien nach Liverpool unterwegs, stieß gestern bei dichtem Nebel im Acrmelkanal mit einem un bekannten Dampfer zusammen und begann zu sinken. Er wurde von Schleppdampsern zwischen Hythe und Sandgate aus Strand gesetzt. Leipziger Sender Donnerstag. Sk. Januar: 12 00 Ukr: Schallplattenkonzert. 1415 llyr: Bücherbesprechung der Sächsischen LandesbibliotheUs Dres^n. -l 15 00 Uhr: Frostmeldungen. 16 30 Uhr: Konzert. 17 45 Uhr: Funkwerbenochrichten. 18.05 Uhr: Steuerrundfunk. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.30—18.55 Uhr: G. van Eyseren. C M Alsieri: Spanisch sütz! Fortg'schrittene. (Deutsck)« Welle, Berlin.) 19 00 Uhr: Wilhelm Fischer. Leipzig: „Der konsumgenossen schaftliche Großeinkauf". 19 30 Uhr: Werner Hoenisch. Leipzig: „Die Förderung des Eis«i laufes durch Kunstbahnen". 20.00 Ul.r: Aus italienischen Opern. 21.00 Uhr: Marsch und Walzer. 22.00 Ukr: Funkpranger. 22 05 Uhr: Arbeitsnachweis. Schneebericht. Wettervoraussage, Pressebericht und Sportfunk. Anschließend: Uebertragung der Tanzmusik vom Funkball in Leipzig. Brand im Warenhaus Ratibor, 28. Januar. In den späten Nachmittagsstundcn des Montag entstand in einem Schaufenster des Warenhauses Markus durch Kurz schluß Feuer, das schnell um sich griff und sich durch den Jahr stuhlschaft auf die oberen Stockwerke ausdchnte. Das ganz« Geschäftshaus war bald in dichten Rauch gehüllt. Groß« Warenvorräte sind verbrannt oder durch Wasserschäden vernichtet. Das Feuer drohte auf den Dachstuhl überzugreifen. Die Feuerwehr, die bald zur Stelle war, konnte nach einstündiger Arbeit Herr des Feuers werden. Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis in die späten Nacht stunden. Der Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein. Bottrop, 28. Januar. In der Nacht zum Montag brach in den Wirtschaft»« gebäuden im Schloß Knippenburg bei Bottrop ein Brand aus. Die Feuerwehren von Bottrop und Umgegend verhinderten eine Ausdehnung des Brandes aus das historische Schloß. Die Stallungen sind abgebrannt. Lindau, 29. Januar. Dienstag früh brach im alten historischen Rathaus in Lin dau am Vodensee Feuer aus. das größeren Umfang annahm, und das über dem Sitzungssaal liegende Museum stark bedrohte. Dank des kräftigen Eingreifens der Feuerwehr konnte der Brand bereits nach zwei Stunden als auf de» Sitzungssaal lokalisiert gelten. Um 10.30 Uhr stellte die Feuer wehr ihre Tätigkeit ein. Das Feuer hat den Fußboden und teilweise auch das Mobiliar zerstört, jedoch blieb die Decke und das darüber befindliche Museum unversehrt.' Zwei Pottzeibeamle schwer verletzt Greiz, 29. Januar. Zu schweren Zusammenstößen kam es am Dienstag früh i» dem Ortstell Aubachtal. Als dort in einem Easthause zwei Polizciwachlmeister Polizeistunde geboten, kam es zu ernst lichen Auseinandersetzungen. Der eine Polizei wachtmeister wurde überfallen und schwer mißhan delt. Er mach!« schließlich von seiner Schußwasse Gebrauch und verletzte dabei den NUeelssührcr so sch.rer, daß er mit einem Brust- und einem Nasensch ß ins Kra-lkenhaus gebracht werden mußte. Ter Po!izeiwachti".cis!er s.lbst wurde so schwer zugcrichiet, daß man ihn ebensalls ins Kranke: nis bringen mußie. Man hatte ihm die Uniform buchstäblich vom Leibe gerissen. Der andere Polizeiwachtmcister liegt auch schwer darnieder. 'L>er»MwerU>ch >>» de» p»MM1ie>, teil »»ei!»»»» De-erz», -Dresden lür den »tchMche» lev imd da» .vem,,e>m> >>r. Mai 0 o ni ><» e lreSden Mr Anreisen ArIttr veII < D redde». dervcrgcltung, verschivanden ungestraft ins Dunkel — nach N!r< gendheim, wo alle Gesetze vergessen sind. Ihne» dorthin zu folgen, ilm dort zu iresscn. den Mörder, den Würger — und vielleicht sie wieverzusehcn— das mar ein ausstachclirder Gedanke. Urban suchte fieberhaft zwischen den Büchern auf seinem Regal Er breitete auf dem Tisch eine Karte von Norfolk aus und gab sich Mühe, ruhig und logisch zu denken. Das graue Auto hrtte den Kurs aus Fakcnßom zu genommen War es bis dorthin gefahren? Wie weit war es überhaupt gesah. reu? Die Banditen batten zweifellos gewußt, daß binnen eine: halben Stunde ganz Norfolk telephonisch über das Auto unterrich tet sein würde, und daß die Nachrichten über sie sich schneller aus- breiten mußten, als sie fahren konnten. Es lvar anzuncbnien, daß sic den Wagen so schnell wie möglich verfassen halten. Und dann? Tic Eisenbahn? — Aber weshalb — wenn sie das olivgrüne Pan- hardauto hatten? Und sie? Urban versuchte, sich in ihre Lage hineinzuversehen. Die lieber- klcidcr der beiden Motorradfahrer waren in einem Graben gesun den worden. Tie drei im grünen Auto hatten natürlich auch sowohl den Wagen, wie ihre Auiomobilklcidung a» einer geeigneten Ste'le verborgen. Das war mehr als eine Vermutung, es war eine klare Folgerung (und wie richtig sie war, sollt« sich später zeigen). Doch weiter. Urban sah alles vor sich, wie in einer Bision. Er sah einen olivgrünen Pa»l>ardwagen langsam zu einer bestimmten Stunde einen Weg entlang fahren. Wie durch Zauberei saßen plötzlich zwei Herren in tadellosen Somnieranzügcn darin; noch ein Stück Wegs, uns es sind fünf Herren, eine elegante, sorglose Gesellschaft auf einer Vergnügungsfahrt, vielleicht von einem der unzähligen Badeorte der Küste. Ob einer von diesen Ferienreisen- dcn eine französische Aussprache hat, wird kein Unberufener Gele genheit haben zu bemerken. Aber wohin fährt nun dies Automobil mit seiner unauffälligen, unschuldigen Modefarbe und seinen un auffälligen, unschuldigen Passagiere»? Urban starrt auf die Karte und erinnert sich eines Ansspruche» von G K. Ehesterton, dem genialen Verfasser so vieler Paradoxa: „Wo wild ein weiser Mann ein Blatt verstecken? Im Walde!' Diese Menschen haben sich zweifellos beeilt, unter Menschen zu vrschwindcn. Sie sind nicht nach Fatenham oder nach einer an deren kleinen Station in dieser Richtung gefahren. Nachdem sie eine falsche Spur nach Nordosten hinterlaffen haben, sind sie gegen Osten oder eher noch gegen Süden abgewichen. Rach London? Direkt wohl kaum, denn die Bahnen und Landstraßen zur Haupt- stabt sin- schon unter schärfster Bewachung. Urbans Zeigefinger zieht immer bestimmter eine Linie durch Norwich hinunter auf die Küste zu, Ivo die Badeorte südlich von Parmouth wie eine Perlenschnur liegen. In dic'em Somincrpara- dies mit seinen Hunderten von Hotels, wo jetzt zur Sommerzeit Taulcnde von Automobilen verkehren und sich Zcbn'amcnde un beschäftigter Menschen als vcronügle Nomaden in bunten Karawanen ziellos hcrumlrcibcn, — dort ist der Wald, wo ein weiser Mann ein Blatt verstecken würde! Urban almct tief ans. Mußte es nicht dort irgendwo sein, wo die Wölfe in Schafspelzen zuerst hallgcmachl Hallen, um in Ruhe und Frieden ihre Beute zu teilen und sich dann zu trennen, um nach den Ferien nach London zurückzukehren? Wer wäre phanlasti'ch genug, die Banlplündcrcr von Middlcsoro in ein paar Herren zu ver, mu!e», die auf der Mole der Musik lauschen und zwiscbe-durch wie alle anderen ihre Autofahrten durch das idyllische Norsolk macken? Wie eine blendend« Flamme leuchtet in Urbans Gehirn der Ge danke aus. daß er außer dem Wolfsrudel vielleicht der einzige in England ist, der das Mädchen im Panhardwage» idcntisizicren kann! Der Gedanke berauscht ihn wie Champagner- Er ist also nicht machtlos. Er hält einen Fasen in Händen, der ihn z» dem Mörder von Prinz und — ein« nicht weniger verlockende Vorstellung — zu einem Wiedersehen mit ihr führen kann. Er fallet die Karle zusammen und steckt sie in die Tasche. Sein Enlschiuß ist gefaßt. Er packt einen nagelneuen, blauen Sonimer- anzug in seine Neisclasche, den die Branhamer noch nie gesehen haben, und einen leichten Mantel, den auch niem.rid kennt. Dazu legt er einen Hut, ein Paar elegante Schuhe und ungczeichnele Wäsche. Dann nimmte er ein« kleinere Handlachc, die er mit Toilettensachen und dergleichen sülll und die bequem in der großen Platz hat, welche er verschließt. Er zählt seine Zlarschaft. Es sind fast neunzig Pfund, also mehr als genug für einen oder zwei Monate. Darauf lieht er hastig ins Kursbuch und wird ziemlich nachdenklich. Die Polizei w ri> seine Reise kaum verhindern, aber wenn er verschwunden bleibt, wird man bald mit doppeltem Mißtrauen nach ihm suchen. DaS macht ihm nichts aus, aber er mag nicht kläglich als Gefangener zurnck- gcbracht werden Er will nach Oste»; nun also: in einer Stund« fährt ein Zug in westlicher Richtung nach Kings Lynn. Den will ee benutzen. Aber da» genügt nicht. Er denkt scharf nach, und ein Lächeln leuchtet aus seinen jetzt ganz wachen und energischen Zügen. (Fortsetzung wlgt.) St« l 1 Oas i «edle Via «o«e> u m «NN 2«it entsx vsut 1927 1 1927 väck adsa rück 7 «tvkki «teil» I Oes Kol» wäre lm 1 tu Irr «ut. v! rti e i der» viele! nvirir ^nga nadn dak 1 gedis erriet so r>! tertei 2770 koke, xeste lagen kann auk o «un-x male nutz.» vl>er >4usn kakei Imlrs I.eist Verp» Oer ( teclin lietrsi Kino Ourel volle» was sprivi vruel masel Oianu Leids minil sincl i adttäi Oien mit > 1 Kitt Ledr-, Ist di rele'n 0e » v. » » Nnl. » 8. -il, r s. ns 7 l > ew. o iirkii 8c e u«ia a « i » v e üoii e » e - r « 7 !-»>»> « « » l-ch». «
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