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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1930
- Monat1930-05
- Tag1930-05-15
- Monat1930-05
- Jahr1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1930
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Partei 'ag. ocm IS. 'Nai, nniluap ab, in s«r : der Wmdlharst. cschcn wirb Alle i:ibzur Teil,wh,„r Onter^lLltuns und V^i88en hlr. >12 — 15. Nai 1930 ' >r enfchasken hier die sächsischen ms dem vom Ver« len Jahresbericht e des Berichlsjah- 8 Mitgliedern an. senschaften sei von ark i. I. 1928 ge. Ende 1929 1271 tückswerte hätten illionen Marl, i>e< auf 2 026 LI!! M, »sitzende Klohsche- iche uno politische s nicht günstig — mg über bonsuin- >ine teilweise sehr finden die Besieh« e-Neginrenls durch bring statt, und rgs auf dem Exer« achmlttags in der 2en Besichtigungen >r v. Cachenhausen ibert. Landesbonn t am Sonntag 'n inächst imirde der ?inheilsstatuts dce rsten durchberalen uuncrändert äuge« s Geschäftsonleil; litlel zu erlangen, iht. Tie fehlenden jahrs — alsg bi» r Nechnnngsführer ,s; sich eine kur.r ' in Lohsa. Ta len Parochien der seichen eines wen- Seiler" lwendiich cn und volkstiini» lvom 9. Bla, IS,!-! l und dessen D'ch- d. Ihm soll eben« vürdiges Dcichma! ltähe der Pfarrei, n Abt der Pietät des unsterblichen vom wendischen :s Dankes seinem gen Gaben Stach in Spielmanns',»g ene Gemcinderat. wo Festansprachen schluhmort dankte ^ der wendischen n denen, die am Senden und Deut- e für Glaube un- ag erlitt der Ge- e. Dr. ing. h. c. .'triebsbesichtigmig einen tödlichen ippe stehend, von chleudert. Er er- »ld darauf erlag. >enmiete für sein r uneheliche Mut« Kindes in unent« hält weder Unter- is wirtschastlicher - Ein abgehärmt ern in Schlesien, tellung zu sindcn. schaft ging schnell ceits im Leihamt. — Frau M. bittet Sie müsse ins inder müssen vor nge Leute, die zu i, erbitten Unter» in Amerika vor« bissen in die Hei» lnterkommea und »ersichtlich: „Wir hcn sprechen noch sprechender Berg« chein für Miitag- as an Kleidung, tittel leider "ich!, neistcn sehr oank- bslosen oft ganz ff au. den sie zu ä t t e n. hu." — Und ein« io?" — „Linken." an Huhn nennt?" szimmcr verschie» an, dos ich zum ch nicht!" Da ruft l mich!" Oer Doktor Dann kam der Istzts Scbud der neu gewordenen ärbeitsr ins Yuartisr. Ls waren dis müdesten, clis aut äem Wegs über <ias beiüs Kampland in kleinen Kruppen rurückgsdlisdsn waren und dis nun spät abends sr- «cköpkt anrüektsn, nur bsdaekt, ciaü sie sied irgendwo viecierwerksn konnten, einerlei aut wslcbsm amsissn- lerlresssnen, ungszisksrwimmslndsn Lodsn. Nit äumpken Sckiag Usüsn sie im Scbuppsn ikrs Bündel fallen und warten siet» darauf; wenige nur taten noei» chs Scbritts zur Scbänks, um zu koren, was es kür morgen gäbe. Der voktor war unter Urnen, er wuüts, noot» einige lüge wie ctisss, und es war mit itim zu Knds. Nit letzter Zäbigksit rakkts er siet» aut und suetits siet» mit üen scirwsrsn Setrritten, dis er in <tsn Kasebsmmsn cisr europäisctisn Haken geleimt tiatte, nur 8ct»ankstut»s tiin- über. Lein Herr setzts aus, übermüdet, eiscböpkt von Zen» langen Weg, ctsn diess in allen Letienksn Kuropas gewordenen Labnarbsitsr von cisr Rüste ins Locbland liotten maeiisn müssen, er wollte einige Letmäpss trin ken, um dem äsrgsten vorzubsugsn. Kr wollte — ja, ch»s wuüts er an diesem ädsnd; wenn er in Wirkliöbkeit mit den anderen würde arbeiten müssen, war es in einigen Tagen aus. Kr war in seinem beben keine Karte Arbeit gswötint, seit der Lederkabrt suebts er sieb Zamit LU retten, seine Kunst anzubisten. äber niemand glaubte ibm — okns Papier, wie er unter den Verkom menen geworben war — dall er einst studiert batte, dall er als junger ärzt bsgskrt gewesen war, ebs der kurebt- dars Sturz kam, der ibn unter diese Angeworbenen warf. Zeder der Nänner, jeder vierte oder küntts ds- ksuptsts ja, etwas besonderes gewesen zu sein, einige um Lu prablen, dis andern um sieb leiebts Arbeit zu verseliakksn. Da gab es Lutsbesitzer. dis nicbt buttern, da gab es Köebs, dis niobt braten konnten. — Kr solle er-t seine Kunst beweisen, sagte der Vorarbeiter, sin ecbweizer Lebnauzdart, dann wolle er es der OessIIscbatt mel len. t.s waren vorwiegend vsutsebe in dieser Lebar Ltrsclesnarbsiter, dis oben im südamsrikanisobon Locb- lant auk ibr letztes Klüek bokktsn. vis Kranzosen sobis- dei» ibre vei'loi'onen Laufen in dis Kolonien ab und dis Logländsr geben nicbt mebr aus ibrem band, sie sind zn vorsiebtig, um sieb mir nicbts dir nicbts in dis weite Welt anwei'bsn zn lassen. Lut wenigstens dall dis simen Beworbenen auk ibrem Weg Kruppen von Lands leuten getrotksn batten, mitleidige Siedler, boebmütigs Lstanciero», verarmte Händler, Wolgabauern und vieler lei mebr. äucb der LVirt, der bier oben am Ausgangs punkt der neuen vabniinis eins bälLerns varacks mit iVeiiblecbdaeb erriobtet batte, war irgendwo aus der kleimat. Lr war sebon länger im Lands, man bvrte es, »renn er mit dem klegisrungsingenieur vsrbandslts, war ein bärbsiüigsr Kerl, nur kreundlieb, wenn er mit seiner taubstummen Krau, dis im bintsren Teil der Lebank- «kube briet und wirtscbaktets, einige ^sieben weobselts. ver voktor war an den Lcbanktisck getreten, er kramte dis Taseben um, legte Kleins scbmutLigs Lebeins »ut den Tisob und verlangte vranntwsin von Luoksr- rokr. vis Knie ritterten ibm, er lebnts sieb an einen «ler drei kleinen Lücke, obne dis Krakt ru baden, sieb ricbtig ru setLSN. ver längs Vorarbeiter unterkielt sick gerads mit dem IVirt; dis andern seksuten es, in seine Kake Lu kommen, meist Katts er eins Krodbsit. viesmal scbien «r indes guter Laune Lu sein. „Ist dir tHibi sauer geworden, Zunge," kragte er. als der Doktor gierig das grolZs Klas vranntwsin in einem 2ug keruntsrjagts. Kr kragts es in seiner scbwsiLeriscben Kundart, der XVirt wiederbolts es. „Zaja," nickts der Voktor, vs»'wundert auk dsn kkund «cliauend, der ibm das zVort wiederbolt Katts. Londer- kar ist immer, wenn man draullen dis Klundart »einsr Landscbakt plütLllck durcdklingen kört. Kr wollte naclk- kragen, sab späkend ins stoppelige zVirtsgesiekt. vsr Lebweirer unterbrack ibn. „Kr will nämliob voktor sein," gsläcbterts er, „aber leb wsiö wobl, sie baden alls »kngst, nun es ernst wird, batten nur Lpall daran, solange sie Vorscbuü batten!" „Kaja," trüststs der Wirt, „wenn man erst über dis erste 2sit binweg ist —" Wieder muvts der voktor käst erscbroeken auk» blicken. Kr kannte dis Ltimms und plvtLliek, als käms sin Lckwindsl über ibn, wuüts er, wer dieser Wirt war, sab er seins letLts LekulLeit vor äugen. In einer kleinen Ibüringiscben Stadt war es, dis Primaner kneipten in dem verbotenen Krug unten an der Saale — dieser dlann —> sein vliek kragts rum Herd binübsr, ja, aucb dis Krau war dal Kino unendiicbs Scbam wollte sieb seiner ds- mäcbtigsn, er scbwankts einen äugenblick, kürcbtsts, er kannt Lu werden, kokkt ruglsicb einen beugen Lu Kaden, um sick retten Lu können. Vieser Kkann, dis Krau — sin kleines Kind batten sie noeb, jetüt kiel es ibm sin — waren naeb einer seblimmen Sacks bei Kaebt und Kebei davongsgangen, das Kind kam ins Waissnbaus. Kr batte es später einmal wisdsrgssebsn, verrückter 2u- kall. Ks war von einem Wagen gestreikt, er batte »bin gsboiten. „Ka. was ist los?" kragts der SebwarLS, „xeb scblaksn, voktor!" voktor war jetzt scbon sein Spitzname in der Kum panei. ver dkann wurde ersckreekt, er war eben bald am Tisck vorgesunken, er sebnsllte auk und sebod sein 6Ias zu neuem Kinsebänken binüde»'. Oer Wirt wartet« oocb, er wollt« erst 6eld geben. Nit zitternden Kingsrn kramte er wieder einen von dsn kleinen beklebten Scbeinen aus der Tascbs. „Wenn du wabrbaktig ein voktor bist", brüllte ibm der Lcbwarzs ins Obr, „Nenseb, kalt dick selbst zusammen, wie soll man dir's sonst glauben können?" Kr war naeb dem Sebnaps in guter Stimmung. Zudem suckte dis Oesellscbakt nacb Streekenärzton bier oben, wenn sicb's vislleicbt als ricbtig erwies, wollte er es mit so einem nicbt verdorben baden, ädsr der ängeredete kümmerte sieb kaum uin seinen Lat. Kr batte den eingekallenen vlick auk den Wirt gericktst. „List du", kragt er -- aber dis Kot war gröüsr als alle Scbam vor Vergangenem — „bist du nickt von der Salskäbrv? Kennst mieb noeb, Lenzin," Kr versuekts zu iäcbsln, ibm kiel nur noeb der Spitzname des Wirts ein. „Kennst micb nickt?" „Kein, ick kenne dick nickt!" „Kann scbon sein, sind ailsrband Zabrs darüber bin- gegangsn. IZnd was ist mit deiner Krau, Sie war dock ein gesundes Weib damals!" „Hat das Wort und 6ekör verloren", sagte der Wirt kurz. „Lat einen Scbreck gsbabt, als im Lager das Dy namit bocbging. äber sag mal, wer du best, wenn du mieb kennst?" Leins äugen blitzten drokend, er wollt« wob! nicbt an dsn 6rund seiner Klucbt erinnert werden. äber der voktor wullts längst, wie man es damit bält. „Hörte, du bist damals ausgswandert. Ick war als pri» maner bei Kuck — Kranz Zentsel» — bin als Student noeb- mal gekommen. Weivt noeb, Ibr battet da einen Unbe kannten aukgekiscbt, ick bolts ibn kür dis Klinik" — dis Krinnerung strömte in ibm auk, aus der erscbütternden Kurebt, das Sekicksal gäbe ibm vergebens dis letzte Vs- legenbeit, sieb der tropiscben ärdsit zu entzieben. „WeiLt du noeb, weiüt du noeb?" ver Wirt nickte: „leb wsiü es jetzt wieder das mit dem Unbekannten!" Kr knikk dis äugen zusammen. „Lind wabrbaktig, kann scbon stimmen mit dem Kamen — acb, — aber da baden viele von den jungen Herren bei mir gezeckt. Le," riek er, um sieb zu vergewissern, 8Lcli8i'scIi6 Vv»i82eitunZ keläürlKiinenslrauü äws svlnss Waebstums warmem 6rund gsraklt, Stebt «r Io meiner Linde dellsrdlükt. Ls Ist, als od von soononblanker Kralt Lin Z^dglanz voeb io seinen Karden »prübi. va sind viel Reicks iiaeksrdunt gesternt Ult Wollt und 6«Id und purpurdunklem Lot, Ule, von der Wisss kluttersokoll entkernt, Kur kurzs prist killt vor dem dürren Tod Vovk ok dis Welke ikro vlütsn «ekllsllt, Lvksinsn sls prunkender novk aulrugsken, vaü Klanr und zarter Lonnsndult slvk glsüt Ins Llmmor, drin tkr kunter Ltraull gestellt, Llokttrunkner Lekiinkelt atsmlsiekt Vvrwekn Und Lommorgruü aus warm durokglüktem Ksid. »elnrlck Lei». macbte sLnkgs vebärdsn nacb der Kücbs. Kin ltlädebsS stieg dis Krau an. Sie kam, sin verbarmtes Vssicbt. di«l Laars wild und sträbnig über der Stirn. vsr Wirt macbte wieder einige Zsicbsn, wies zu dsnt ltkann vorm Sebenktisei», sin wenig spöttiscb ungläubig, er wuüts noeb nickt, was er von ibm zu kalten batte und wollte nicbts anerkennen, äber es ereignete sieb, als dis Krau diesen Nann müde, nock gereizt über dis äb» baltung, ansab, daü plützlicb Leben in ibren Llick kam. Wie sin Läckehn des Krksnnens zog es über ibr Vssiekt. Sie streckte beide Lände voraus, nickts, stisll einen dumpken Laut aus. Oer Wirt batte dsn Kamen auk dsn Tiscb gescbrisbsn, sie blickte darauk, nickte üdsrglück- lick mit dem Kopk. äber der Käme war's nickt allein, ibre Lände begannen zu zittern vor Krrsgung, irgend etwas Nacbtvolles bedrängte dis Taubstumme. Kin vsr» zweikeltes Lervorlocken, äukdrangen, sie grikk naeb dem Llsistikt, wollte wobl eins Krage aukscbreiben, aber dis ärms zitterten ibr zu sebr. vis äugen wurden übsrgroö, der Nund splwng gäbnend weit okksn. Lnd plötzlicb, »u» der lürobtbarsn ttbnmacbt einer vergedliebsi» Krage, mit einem äukscbrei stieb sie ein Wort berau«, riek dis Stumme jäb mit barter tonender Stimme: „Zsntseb ist es —" Sie scbüttslts den Kopk, Scbaum auk dsn Lippsnr „Nein Kind, Zsntscb —" scbris in ibrer Nuttei'angst« „Was macbt mein Kind?" „vem Kind ging es gut." sagte der voktor bastig, „als icb es zuletzt sab, einige Zabrs ist es bsr, war es scbon in der Scbule!" „Krau," beulte der Wnt, er packte mlt beiden Länden ibre ärme, wie um sick zu vergewissern, dab sie in Wabrbeit vor ibm stand: „Krau, du spricbst ja?" „Vas Kind," riek sie wieder, mit dumpfer, wieder gewonnener Stimme, ibrer selbst kaum bewutit, „bürst du, er bat es gessben, borst du, es gebt ibm gut!" „Verdammt, ein voktor, er bat. reckt," knuii'ts der Scbweizer und rieb dern Kremden woblwoilend seine Kaust über dis Scbulter. Lans Kriedricb Llunck. Lin Van der Zunkt der ungariselren Lbrniacber ist in Lu» dapest sin Lbrenmuseum singsriebtet worden, das durcb die Küüs und Ledeutung der ausgestellten Lbren einzig artig ist. vis Sammlung eniliäit melnere lüü inter essanter Leispiele der Lbrnuzeberkunst, darunter ein« wundervolle Lronzeubr, dis kiüber dem Kürsten Kranz Lakoczi gebürte, dann eins Lim, dis in der Korn» eines Kreuzes aus einem Kristall gescbnitzt ist, sowie ver- scbiedens üdei'ans Kleins Lbrwerke, dis mit Lildern ge- sebmüekt sind, die nur mit dem NN:ro>k.>u zu selum sind. tiockkun8t vor 500 )akren äls Loms Weltkerrscbakt in der äntiks und mit ibm che Kreude an verfeinertem Lebsnsgenuü versank, ging >si»e Wsitsteilung zu Leginn des 5. Zabrbunderts an Deutscbland über, aber diese germaniseben, wandernden Ki iegssebarsn batten nur dis Sorge, sieb kräftig zu nükrsn und kräktig zu bleiben; diese ärt der Krnäiuung, obne viel 8arge und Nübs darauf verwenden zu müssen, ward Ilicbtscknur der Ledensbaitung, angekangsn vom Norgen- lrunk der Voinebmen dis zu den Oeiagsn am äbench in ilen Städten u»»d Lurgen; so z. L. bestand das Krübstück der änns von Loiezn, Vattin Ileinricbs VIII. von Kngiand um lbN), aus einer Kanne Lier und einem ptund Speck, voraus am besten auk das Kultur- und Lescbmacksnüveau ?e!I,st bei den Krauen zu scbiieLen ist; sie spannen und vedten, büteten Laus, Lok und Küebe. aber aucb iknen genügte dis derbe Kost, woran selbst der ibnen ^gewidmete LIinuedienst der Litter nickts änderte. So^sebiidert Laukk im Loman „Liebtenstein" sebr auskübriick dis — aniäü- iicii der Ilockzeit Nariens mit Leorg von Sturmkeder auk «ier Takel paradierenden groDsn Kieisebstücke, das 6e- üägel, die Lumpen mit den Letränksn; so srzäiilt Wiiii- tu! I äiexis in seiirem Loman „vis Losen des Herrn v. Lrs- dmv". dag die Scbioükrau'ibrem Latten zum Krübstück ein Spanferkel als Liebesbewsis brate. Die Lauern, dis vürger lebten im allgemeinen natür- !!> n kärglieb bis znin üugersten. äber wenn auci» der Loden reiebsres KrträgniS Iief°rte, so muvten z. v. dis Lauern den gröüten Teil ibres Vie!>-tandes, ibrer äecker den grollen Herren abliekern; v uden letztere durcb Krieg, Lnwetter, ersters durcb 8e>ndien vernicbtet, so war der Lauer rettungslos ver- !v>SN! LVas bat sieb dural» dis Zabrliunderts dis in unsere i» der Kabrung erkalten, wie wurde sie zubereitet? vis ältesten Kackricliten dierüder vermitteln uns: lli.icbts eines iiaiieniscben Krauvnkiosters, sowiv „vis itociisittei» des päpstlieken Kocbes planina; und zwei mit >ici' Land gescbriebens Lekte, begreitiicbsrweiss von Leist- iicben verfallt, denn «liess gelekrten Herren desallen dis ?cdreidkenntniss«. ' ^ äus der Nitts des IL Zabrbunderts stammen das „Lucb von guter Speise", das unter anderem eins ganze Leibs guter Lezepts zu Pasteten Lracbte, deren Zuberei tung uns aucb beute noeb gefallen würde. Kinen inter essanten Kinbliek in den Lssebmack, der damals berrscbts, gswäbl'en zablreicbs anders Lezepts. Klelscb- gei'icbto nacb den Vorsclirikten mit Honig gekocbt, wür den uns beute wenig reizen, ebensowenig eins Solls von gestollener Kalbsleber, wobei »»»an ebenfalls „guten bonig darunter tut". Vas Kocben mit Honig scbien allgemein verbreitet zu sein, wurden dock sogar Knoblaucb-Lailerts oder „galrez'", wie es damals kieü, mit Honig gewürzt. Im Legensalz zum „Lucb von guter Speise" bekleilligts sieb das zweite, der Küebenmeister von Tegernsee des Stu diums der verscbiedenen Suppenarten, über Kraut-, Lüben-, Keigen-, Zwiebeln-, Kiscb-. Selimalz- und Lank- suppeii. älls diese wurden kraklig gewürzt, vie Krbsen- suppe des Lruders Kücbeinneister wurde käst ebenso zn- dereitet wie beute und mit Semmelsebnuten aufgetragen. Zur Ki.scbsuppe empkai»! er geriebene „ieczslton <Led- kueben) und zu Kiscben wiederum wurde ein „gelb Süpp- lin" gereiebt, das aus Nein, ZVeinkeeren, gestoüenen äepkeln und Zwiebeln bereitet nnrde, oder ein „swarz süpplin" aus Honig, >Vein, Lrot mal Pfeffer iiergesteilt. Kael» der Suppe all man das „gemues von Zlilcl» und axu". vieses Zins war reckt beliebt, wie aucb das Krbssnmus von gelben K.rbsen und 8en»meln. in gewürz tem ZVein gedünstet. Vagegen Kanins man unsere grünen Lemüse käst gar nicbt. Ka.stenspeisen — also Kiscire und Kier — spiellei» eins grolle Voile. Krstere, irisrl» und gesalzen. Oer gesalzene Lering, Salm, Lacks, Lacbskoreile, äal. Leciit, selbst dis kleinen Orundeln werden gebralen, aber auci» kalt in äspik gegessen: über dis gebratenen xoü man eins gs- würzte Solle, oder man scbiug Vier darrrber, dis aucb sonst in der milteiaiterücben Küebe viel gebraucbt wur den und nicbt nur zu plänn- und Kierkucben. äls be sonders pikant wurden Kier gerübint, dis in Kssig und Petersilie goscbnitten und noeb separat scbark gewürzt waren, eins Lrabns unserer gefüllten Kier. Leklügei kislt man sieb selbst, daber war an Kiern kein Nangel. Lesonders beliebt war der Kapaun, der läg- licb auk den Tisck kam, aucb 6änsv, Knteu, Tanken, sowi« Wild, Scbnepke, äusrbabn, Llrkbnbn, Kasansn, Lebbukn, Wacktel, Lercbe, kurz alles, was „da kreucbt und kleuckt": Zedocd all man aucb soicbes wie Kiwnicbe, Trappen, Lobr- doinmeln, Lei Ire»', Legenpfeiksr. Taucber, ZIuwsn, Igel Liber, Liebllüincken u. dergl. Lelier. Lnd als besondere Leckerbissen pläuendraten, der am Spieü geki ato'n wurde. älls diese Lraten srliielten als Leigabs scbarks, ge würzte Sollen wie ja besonders ausiändiscbe Lewürzs in der mittklalterliebkii Kocbkunst eins grolle Lolis spielten. Linds-, Kalb-, Scbweinsklsiscl» wurde eigentlicb genau so verwendet wie beute, aucb die inneren Teils scbätzts man sebr. Würste aller ärt fand man auf jedem Tisck, ebenso bausgemacbten Käse; dagegen war dis Kartoffel (Krdüpkel) bis ins l6. Zabrbumlert, unbekannt und drang überbaupt nur langsam durcli; Lrot und Ilakerglmtze-Lrei vertiaten sie. Krapfen, Lingein, Stinnben, Scbmai^iudeln buk man in Scbmalz, Leczelten (Lekkucben) war aucb als Beigabe zu Sollen beliebt, kurz, im grollen und aanzen ist die Kücbs seit einem kalben Zabrbundert ziemiicb konser vativ geblieben. Sidonie Lossnderg. Kleins dlakrungsmittslstallstik. Ks ist interessant ein mal kesizusteiien, weicbs Oetl'ünke und Speisen in dsn einzeinsn Ländern an» beliebtesten sind und im Zabrs pro Kopf verbraucbt werden. Via Statistik errccbnet z. v„ dall Lelxien den grollten Lrotverdrauck bat init 273 Kilo, da- nacb folgt Krunkreieb mit 256, Lngarn, die Tscbecbosiowa- kei, sowie die diiederiande weisen dieselben Zablen auk, nämlicl» 219 Kilo, Spanien 190 Kilo, Luüiand 180 Kilo, Oesterreicb 170 Kilo, Italien 175 Kilo, Kngiand 170, äme- rika 165, veutsciiiand 158 und dis Scbweiz mit nur 130 Kilo stebt an letzter Stelle. Im Kartoklelverbraueb dagegen scblugt Oeutsebland den Lekold mit 415 Kilo pro Kopf jäbriick. vis Tscbeckoslowakei verbraucbt 355, Lullland 310, Krankreicb folgt viel später mit 261, Kngiand 131, ämerika 77 und zuletzt Italien mit nur 12 Kilo pro Zabr. In Kngiand wiederum bildet Tee das Xationalxetränk, 4,1 Kilo trinkt der Kngiander im Zabr, der Lolländer da gegen nur 1,6, der ämei ikaner 0,4, der veutscbs 0,97 und der Kranzose sogar nur 0,04 Kilo, vänemark stebt an der Spitze des Kakkeeverdraucbes mit 6,8 Kilo, äm wenigsten scbätzt man den Nokka in Kngiand, nur 0,35 Kilo trinkt der Kngiander in» Zaine. Lolland deansprucdt 5,S Kil», veutscktaud jedock begnügt sick mit 1,7 Kilo.
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