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Sächsische Volkszeitung : 20.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193009207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300920
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1930
- Monat1930-09
- Tag1930-09-20
- Monat1930-09
- Jahr1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.09.1930
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Ein neuer Versuch Wirhchattsparlet ladet z« Verhandlungen über -le Regierungsfrage eia Notizen Im Reichstag werden diesmal zahlreiche neue Ge sichter auftauchen — viel mehr, als nach irgend einer früheren Wahl, Um einig« der neuen Männer zu nennen: Deutschnationale: Herr von Oldenburg-Ianuscl>au, der als persönlicher Freund des Reichspräsidenten gilt; Tomprediger Döhring, der unrümlich bekannte Führer des „Lucherrings": Landrat Herbert von Bismarck (nicht zu verwechseln mit dem früheren deutschnationalen Reichstagsabgeordneten Otto von Bismarck, dem Enkel des Kanzlers). — Nationalsozialisten: Der frühere Pastor Rtünchmeyer, der bekanntlich infolge einiger für ihn recht peinlicher Enthüllungen von seinem Pastoramt entfernt worden ist: der sächsische Fabrikant Mutschmann, einer der Geldgeber der Partei. — Deutsche Volkspartei: General von Seeckt, Dr. von Stauh, Direktor der DD-Bank, der Industriell« Dr. Anton Schisferer, der zurzeit Reichsratsbevollmächtigter sür Schleswig-Holstein ist. — Deutsch« Staatspartei: Der preußische Finanzminister Höpker-Aschofs, der bei dem letzten Wechsel im Reichssinanzministerium als Kandidat genannt wurde: Dr. Adolf Weber, der Vorsitzende der Liberalen Vereinigung: Re gierungspräsident von Potsdam Dr. Iaenicke: Dr. Gustav Stol per, Herausgeber d«r Wochenschrift „Der Deulsä)« Volkswirt". — Sozialdemokraten: Ministerialdirektor Dr. Fritz Bade voin Landwirtschaftsministerrum, agrarpolitischer Sachverständiger seiner Partei, der radikale Pazifist Gerhard Secger, der sich als Kritiker der Reichswehr betätigt hat. — Kommunisten: Heinz Neumann, der als besonderer Vertrauensmann der Dritten Internationale und Stalins gilt. Nicht gewählt worden sind u. a. von der Deutscl)en Volksportei Dr. Schnee, Dr. v. Raumer und Fvh. v. Rheinbaben, von den Volkskonservativcn Dr. Hoetzsch, Dr. von Dryandcr und General v. Lettow-Vorbeck. Lettom-Vorbeck ist nicht durch gekommen, obwohl er in acht Wahlkreisen als Spitzenkandidat der Konservativen Volkspartei ausgestellt war. » Die sächsische Sozialdemokratie, deren „Linksrichtung" bekannt ist, bereitet sich schon jetzt darauf vor, auch im neuen Reichstag der politisäzen Vernunft Schwierigkeiten zu machen. Hermann Fleihner, der Listenführer der SPD. im Wahlkreis Östsachsen, veröffentlicht einen Artikel, der das deutlich zeigt. Wir zitieren: „Wichtig« realpolitische Aufgaben tm Interesse des ge- drückten Proletariats sind zu lösen. Die Sozialdemokratie wird die Initiative ergreifen, ivas werden die bisherigen Außen seiter von rechts und links tun, da es nun auf sie onkommt?! Eine interessante und erwartungsvolle Lage. ... Es ist keine Frage, daß »ns die Art des bisherigen zeitweise» Mitrcgierens jxirlcipolilisch stark belastet hat. Die Ergebnisse für die Arbei ter waren zu kümmerliche. Niemals wieder sollte die Sozial demokratische Partei in einer Regierung die von den bürger lichen Mittelparleien aus egoistischen Gründen ersehnte Mit- Verantwortung übernehmen, wenn nicht von vornherein die Garantie eines bedeutsamen, weithin sicht baren Erfolges für die Interessen der Arbei terklasse gegeben ist. Das Wahlergebnis macht einen der» artigen Standpunkt unerläßlich." Leider sogt Herr Fleißner nicht, worin der weithin sicht, bare Erfolg für die Interessen der Arbeiterklasse bestehen soll. Wir machen ihm einen Vorschlag zur Güte: Darin, daß die SPD. nachträglich ihre Billigung zu der Notverordnung gibt, die gegenwärtig die Grundlage bildet für die Ausrcchterhaltung der Sozialversicherung. Solche Selbstüberwindung, und solcher Sieg der Vernunft über die Phrase — das wäre ein weithin sichtbarer Erfolg, im Interesse der Arbeiterklasse! » Der Arbeit-losigkeit kann man nicht von heute auf morgen beikommen. Ganz bestimmt nicht mit radi kalen Methoden nach Art des Dr. Eisenbart. Unsere Allerivelts- fchwätzer reisen zwar mit solchen verblüffend einfachen Rezep- ten im Land« herum, die sich bei einigem Nachdenken als ebenso verblüffend verrückt Heraussteilen. So fangen beispielsweise die Nationalsozialisten Dumme damit, daß sie verlangen, all« seit 1914 eingewanderten Ausländer auszuweisen und die deutschen Arbeitslosen in deren Arbeitsstellen und die Woh- nungslosen in deren Wohnungen zu setzen. Damit wäre mit einem Schlag« die Arbeitslosigkeit und die Wohnungsnot behoben. Das hört sich sehr schlau an, ist es aber weniger. Denn In den letzten sechs Jahren wanderten in Deutschland nur 72 090 Ausländer ein, darunter zur Hälfte Deutschamerikaner, die in Deutschland ihre Rente verzehren. Die könnten wir auswcisen. Gewiß! Dafür würde uns dann das Ausland die 360 000 Deutschen, die in der gleichen Zeit aus Deutschland ausgewan- Drcsdcn, 19. September. Die Landtagsfrakiion der Wirt- schaflspartei hat an die Fraktionen sämtlicher bürgerlichen Parteien, einschließlich der Nationalsozialisten, folgendes Schrei ben gerichtet: „Die Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Ver hältnisse in Sachsen erfordert dringend die Bildung einer verfassungsmäßigen Regierung. Der Ausgang der Reichstagswahlen hat nach unserer Ansicht die von unserer Par tei eingeleiteten Verhändlungen zur Bildung einer nationalen Regierung durchaus bestätigt und wir sind daher bereit, die durch die Reichstagswahl unterbrochenen Verhandlungen erneut aufzunehmen. Wir würden uns jedoch der Aufgabe nur dann unterziehen, wenn Aussicht für ein Zustandekommen bestünde. Aus diesem Grunde bitten wir, uns mitzuleilen, ob Sie bereit sind, sich an der Bildung der von uns vorgesehenen nationalen Regierung zu beteiligen oder dieselbe Zu ermöglichen. Wir bit ten um baldige Mitteilung, damit vor dem Zusammentreten des Landtags Klarheit geschaffen wird, ob die von uns vorgeschla- gcne Regierung möglich ist." Die Initiative der Wirtschaftspartei, endlich in Sachsen eine parlamentarisch fundierte Regierung zu schaffen, ist an sich durchaus zu begrüßen. Angesichts der Erfahrungen, die in der gleichen Richtung schon gemacht worden sind, bezweifeln wir aber, ob es gelingen wird, diesmal ein besseres Ergebnis zu erzielen als vor der Reichstagswahl. Solange im Reiche keine Klarheit erzielt ist, ist auch in Sachsen die Bildung einer ord nungsgemäßen Negierung nicht zu erwarten. Wlrlfchasrsparrei und Gemeindebierfteuer Dresden. 19. September. Im Hinblick auf die von der sächsischen Regierung geplante Notverordnung, die u. a. die obligatorische Einführung der gemeindlichen Biersteuer für die sächsischen Gemeinden vorfieht, hatten führende Persönlichkeiten oes Gaststättengeiverbes und der sächsischen Brauereien unter Führung zweier Landtagsabgeordneten der Wirtschaftspartei eine Unterredung mit dem Minister des Innern Dr. Richter, in der nachdrücklich aus die große Notlage des Gastwirtsgewerbes, namentlich tn den Grenzgebieten, hingewiesen wurde. Ganz unverständlich sei es, daß die sächsische Regierung diese Not- dert sind, wieder zurückschickcn. Die genannten Nebel würden also nicht verringert, sonder,, noch vergrößert werden. (Uebri- gens ist ja auch Herr Hitler „Ausländer", er müßte dann auch ausgcwicsen werden, wenn die Rezepte seiner Anhänger besolgl würden!) l.riprig und Umgebung Um die Errichtung eines Allersheims Leipzig, 19. September. Dem Rat der Stadt war von den Stadtverordneten zur Prüfung und Rückäuherung eine Eingabe überwiesen worden, die darauf hinausläuft, im Rahmen des Iohannisstifts aus des sen Mitteln ein Altersheim mit dem Zmeizimmer- system (Stube und Kammer) zu errichten, in dem über 60 Jahre alte Personen Aufnahme finden können, deren Lebens haltung auf Grund einer einmaligen, den Stiftungsleistungen entsprechenden Einzahlung gedeckt wird. In der Antwort des Rats heißt es u. a., ein solches Altersheim würde schon deshalb nicht angängig sein, weil die vorhandenen Doppelstuben für Ehe paare des jetzigen Systems Vorbehalten werden müßten. Es müßte also ein Neubau eigens für das Altersheim errichtet wer den; das aber würde vorläufig schon nach dem Stande der flüs sigen Mittel des Iohannishospitals nicht ausführbar sein, denn davon müßten jährlich mindestens 80 000 RM. als Zuschuß zum Haushaltplan verwendet werden. Außerdem müsse damit ge rechnet werden, daß die Hauptanstalt des Stifts von der Hospi talstraße in absehbarer Zeit verlegt werden müsse, wenn es zur Herstellung der Entlastungsstratze für die Hosvitalstraße kommen werde, so daß das Gebäude der Hauptanstalt zwischen zwei Verordnung am Dienstag vor den Zwischenausschuß des Land tages bringen wolle, obwohl eine Woche später bereits da» Plenum des sächsischen Parlaments zusammentrete. Die obliga torische Einführung einer Gemeindebiersteuer sei sinnlos uni» wirtschaftshemmend. Die Reichspartei des Deutschen Mittelstandes lehne diese Notverordnung glatt ab. Sie trete hingegen für die Verwirklichung einer Bürger steuer ein, die nach dem Einkommen zu staffeln sein würde. Kastbesehl gegen Max Kolz Falkenstein, 19. September. Auf Grund von 8 5 des Repu- blikschutzgesetzes und 8 110 des Reichsstrafgesetzbuchos ist gegen den bekannten Kommunistensührer MaxHölz Haft befehl erlassen worden. Hölz hat sich am Sonnabend von seinen Anhängern in Falkenstein verabschiedet, bei welcher Ge legenheit ihm ein Fackelzug dargebracht wurde. Sein gegen wärtiger Aufenthalt ist zur Zeit noch unbekannt. Einer -er die Reichskagswahl anlechken will Leipzig, 19. September. Bei der Reichstagswahl kandidierte bekanntlich die „Großdeutsche Liste Schmalix" unter Nr. 9a. Sie erhielt in den Wahlkreisen 10 (Magdeburg-Anhalt), 11 (Merseburg-Halle) und 12 (Thüringen) etwa 25 000 Stimmen. Nunmehr ist von dieser Seite, wie von der Ortsgruppe Erfurt mitgeteilt wird, beim Siaatsgerichlshof für das Deutsche Reich in Leipzig „wegen schwerer Verstöße gegen die verfassungsrecht lich garantierte staatsbürgerliche Wahifreiheit" die Ungültigkeits erklärung der Reichstagswahlen in diesen drei Wahlkreisen be antragt worden. In einer Erklärung wird hierzu u. a. noch aus- geführt: „Ter Staatsgerichtshof des Reichs wird sich in diesem Zusammenhang auch mit der Frage beschäftigen müssen, ob Staatsbehörden berechtigt sind, ihren Beamten die Kandidatur und Agitation für bestimmte Parteien zu untersagen." » Am Schlüsse jedes besseren Programms tritt der Clown auf. Herr Schmalix scheint Talent zum politischen Clown zu be sitzen. Hauptverkehrsstraßen zu liegen käme. Damit würde es unge eignet werden, weiter als Heim für alte Leute zu dienen. ) Abschluß der Gastwirlctagung. Am Donnerstag hat der 65. Teussche Gastwirtetag in Leipzig seinen Abschluß gefunden. Es wurden im wesentlichen Steuersragen behandelt und eins entsprechende Entschließung angenommen. Tie Schlußworts sprach der zweite stellvertretende Präsident Litain: sie enthielten namentlich einen herzlichen Tank an die Stadt Leipzig. — Tii nächste Jahreshauptversammlung findet in Stuttgart statt. ) 44 000 Zigaretten gestohlen. In der Nacht zum 18. Sep tember wurde in die Geschäfts- und Lagerräume einer Zigaret- tengroßhandsung in der Iaknbstraße 7 eingebrochen. Die Täter schleppten nicht weniger als 41000 Zigaretten fort im Werte von etwa 2650 RM. Nicht ausgeschlossen ist, daß die Zigaretten im wilden Handel zum Kaufe angeboten werden. Beim verdächtigen Anbieten lasse man den Verkäufer festnehmen. tz. Aus der Chemnitzer Ratssitzung. Der Rat hat in seiner letzten Sitzung den bisherigen Leiter des (äaswerks III in Alt- chemnitz. Oberingenieur Dr. Vater, zum Direktor der städtischen Gaswerke ernannt. Zum neuen Direktor des städtischen Elek trizitätswerks wurde Regie rungsbau rat a. D. Tr. Zschoch Dres den gewählt. tz. Festnahme einer Einbrecherbande. Die Kriminaiabtei- lung Chemnitz teilt mit: Ermittelt und festaenommen wurden acht hier wohnhafte und zum Teil wegen Eioentumsveraehens bereit? vorbestrafte Möuner im Alter von 20 bis 32 Jahre». Die Festgenammenen haben in der letzten Zeit n>hn Einbrüche, besonders in Gartcnkolonicn und Kaininen verübt. Der vermitzle Millionär Romau o»n Searaden Balfour Copyright 1S23 by Ksorg Müller Verlag München Prtntcd tn lAcrmany. ^45. FortsctznnaO «Vien hältst du denn sür den Täter? Holtz?" «Vermutlich. Bestimmt weih ich's nicht." «Nun, meiner Ansicht nach liegt für dich kein Grund vor. so herabaestimmt zu sein. Und wie ift's mit dem drahtlosen Gespräch?" Jack grinste sardonisch. „Was hilft mir das? Stell dir sein verwundertes und belustigtes Gesicht vor, wenn ich ihn verhafte. Ein Funkspruch-Apparat? Aber mein guter Strickland, was sollte ich alter Kerl mit einem so neu- modischen Ding anfangen? Und dann würde er uns selbst höflich im ganzen Hause rumführeu, und damit märe die Cache erledigt. Ich Hab' sa keine Spur von Beweisen. Und, selbst wenn ich welche hätte, würde ich es nicht wagen, ihn tn diesem Augenblick zu verhafte«. „Weshalb nicht?" ,MZeil Bill dann wahrscheinlich tot sein würde, bevor ich sein Versteck fände. Ich muh herausfinden, wo der Junge steckt, bevor ich zur Tat schreiten kann. Und London darf ich nicht verlassen, weil sie sonst in der Green-Straße »inbrechen würden. Ich bin, seit Jim fort ist, jede Nacht aufgeblieben und Hab« die Hoffnung schon fast aufgeaeben. Ich hoffe zu Gott, daß sie nicht hinter unsere Schlich« ge» kommen sind! Wenn Farrleigh denkt, daß ich diese ver« wünschten Papiere habe, ist das Spiel aus? llebrkgens — in der Graßftraße habe ich Fingerabdrücke von Slkcker ge funden, und noch andere, die wohl von Holk herftammen und im Yard nicht auf Lager sind. Ich habe Photographien und L «ach Berlin, New York. Paris und Quebeck geschickt und gebeten, »ns per Kabel mitzuleilen. ob sie ihnen bekannt find, aber bis jetzt habe ich noch nichts gehört." .Hast d« Nachrichten von Jim oder Molly?" „Kein Wort außer Mokkas täglichem Bericht." Jack lachte. „Cie ist großartig? Schreibt greadez» fabelhaft interessant. Aber Neues bat sie natürlich nickt za berichten. Das Hab' ich auch weder von ihr, noch von Jim erwartet. Wenn fie's fertig bringen, keinen Verdacht zu erregen, so ist das schon alles mögliche. Aber nun muh ich fort und jen, ob Nachrichten eingelaufen sind. Ein reizendes eihnachtsfest, nicht wahr?" „Tröste dich! Du wirst heute noch Glück haben — glaube mir!" In seinem Büro fand Jack den getreuen Tarier vor. der ihm freudig ein Kabeltelegramm überreichte und dabet sagte: „Aus New York, 'Sir. Sie kennen den Kerl!" „Wie großartig!" rief Jack und las wie folgt: „Fingerabdrücke als die von Ludwig Kreßler er« kannt. Wird wegen Diebstahl und Mord gesucht. Be ging außerdem 1914 Bankraub im Betrage von halber Million Dollars und erschoß Kassierer. Entfloh vor Kriegsausbruch nach Deutschland. Bereiten Sie Aus lieferung vor. Wir schicken Beamten hinüber." „Hm!" brummte Jack. „Noch möchte ich ihn nicht fassen. Hat Hatcher heute Briefe aus Putney gebracht?" „Jawohl. Zwei, Sir. Ich habe sie aufs Pult gelegt." „Ah. dieser ist von Crawley!" rief Jack erfreut und las ihn eifrig durch. „Scheint alles in Ordnung zu sein", sagte er dann, „Merridew ist auch da und betätigt sich merkwürdig vernünftig. Crawley wird Sekretär bei Fair- leigh und tritt die Stelluirg am 27. an. Gatt gebe, daß er die Augen offen hält! Ist auch ein Brief von Fräulein O'Brien da? Richtig, da ist er ja. Hm, das ist interessant! Crawley schreibt von einem verschwundenen Bist» tn Toombe. Na. ich werde Holtz noch zwei Tage gönnen, um die Papiere in der Green-Straße zu holen, und dann fahr' ich auch nach Devonshire. ' Das ist alles für heute, Carter . . Abeirds fand er sich früher als soirst in der Ereen- Strahe ein und ließ da» Hausmädchen, Elfi«, nach der Bibli»th«k ruseu. Da, Mädchen sah «in wenig verängstigt aus, als es heretirkam. „Machen bi« di« Tür za und hören Sie mich an. Elfte", begann Jack. „Erinnern Sie sich der Nacht, als Herr Crawley Sie beim Suchen nach Einbrechern ertappte?" .Jawohl, Sir." „Nun. Sie werden mkr jetzt genau aureinandersetzen, was Sie in fener Nackt hier unten machten." „Nichts, Eir.' „Na, na, denken Sie mal nach!" „Ganz wahrhaftig, Sir, gor nichts. Ich hörte irgend etwas und kam herunter, uni nach-,»sehen, aber als ich nie mand fand, ging ich wieder nach oben." „Alm! Und Herr Crawley erschreckte Sie?" „Ach ja. Sir, ganz fürchterlich!" Jack lachte. „Warum sind Sie denn vor Herrn Crawley bange?" „Bange nicht. Sir. Ich hatte nur nicht gedacht, daß er da sein würde." ..Wen erwarteten Sie denn zu sehen?" fragte Jack schnell, „Ich erwartete niemaird — ich dachte, es war' ein Dieb." Jack schüttelte ernst den Kopf. „Sie sollten lieber die Wahrheit sagen, Elsie." „Ich erwartete — ich — ich dacht« —" Ci« kämpfte mit Tränen. Jack steckte sich eine Zigarette an. „Na sa, es war ge wagt, dies Stelldichein, aber Sie konnten natürlich nicht wissen, daß er —" Jack strich ein zweites Streichholz an. Elfte wurde kreideweiß. „Er steckt doch nicht im Loch?" schrie sie ans, Jack schleuderte Zigarette und Streichholz ins Fener. „Sagen Sie mir alles. Elfte", sagte er sanft. „Es ist wirk lich das Beite, und ich werde Ihnen berrtehen/' „Ich weiß nicht, was Eie wollen", erwiderte das Mädchen mürrisch. ,Ilun. dann will ich's Ihnen sagen." Jacks Stimme nahm einen strengen Ton «ir. „In jener Nacht wurden aus dem Schrank da Papiere gestohlen. Die muß ich haben." „Ich Hab' keine Papiere weggenommen?" rief Elfte zornig. „Ich — ich will nicht mehr antworten. Aks ob ich ein Dieb wäre!" „Elfte, seren Sie doch ntcht so dumm. Denken Sr« etwa, daß ich Sie verhaften möchte? Sie wissen nicht, um was es sich für Sie handelt. Sie haben für den schlimmsten Verbrecher in ganz London gearbeitet, uird wenn Sie nicht zur Vernunft kommen, werden Cie beide dakür Hünen." zFoclletzung jolgl)
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