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Sächsische Volkszeitung : 01.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193205017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-01
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.05.1932
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Sächsische Volkszeitung i. Mat >«rr Mimmer NU Pater Geora von Sachsen über Katholizismus und nationaler Gedanke Eine wirkungsvolle Kundgebung der Dresdner Katholiken und Deutsch. Zukunft entgegenzusühren, einer erkalten und ziveite strotze an dein Kind. deines Kindes. ist die Zukunft, die Zukunft schreien nach Brot, wähle denkt an den dein den des (Schulwesen usw.s Steuereinnahmen weiteres zugeben dich Mut- No! Nur Stütze —, stark, lie- gern und fortgesetzten Rückgangs der wird kaum möglich sein. herrlichem, minutenlanaem Bel- „Seaenswunfch" von Weinzierl, - " kil- Dyk. die Plakatsäule ihm zu: „Denk Vaterland ist das Stück der Welt, in dem Gott mich hat >v«r- den lassen, das daher meinem Herzen selbstverständlich näher steht als die anderen Teile der Welt. So wie das Vaterland sinnvolle Ergänzung der Welt, ist die Nation sinnvolle Ergänzung der Menschheit. Gott hat die Menschheit nicht einförmig gewollt, sondern vielartig, vielseitig, vielsprachig. Vielartig nach Bildung des Körpers, Farbe der Haare und Augen, vielseitig hinsichtlich der Seele, hinsichtlich Verstand, Willen und Gemüt. Betrachten wir etwa di« drei gro ssen Völkergruppen Europas, Germanen, Romanen und Sla- iven, dann sehen wir. dass sede in sich einen besonderen Wert darstellt, jede in eigenartiger Weise den Reichtum des Wesens Gottes widerspiegelt. Die Pflege der nationalen Sprache ist ein« hohe Aufgabe für den Menschen, ist sie doch die Zunge, mit der er Gott loben soll. Der einzelne Mensch ist ein Glied der Menschheit, zugleich aber ein Glied der Nation. Es gibt Men schenrechte und nationale Recht«. Beide dürfen sich nicht Wider streiten. Darum darf auch nicht «Ine Nation ein« ander« am Ausstieg hindern, nicht so einengen, datz sie sich nicht erhalten und am Leben freuen kann: das ist gegen das Naturrecht. Auch Kirche und Staat müssen eine Harmonie bilden. Wie die Kirche von Gott ist. so ist auch die Staatsgewalt, wenn sie ordnungsgemätz konstituiert und ordnungsgemätz anerkannt ist, von Gott. Wie Gott Schöpfer der Mensckzennatur ist, so ist er auch Schöpfer der staatlichen Ordnung. Das gibt auch dem Staat« di« höhere Weihe. Da wir diesem gottgewollten Staate angehören, so müssen wir ihm auch aus innerer, religiöser Nie und nirgendwo habe ich im -Harmonie, einen und nationalem von katholisckpni der Verhältnisse werden ohne die Entwicklung auf verschiedenen Gebieten der zu stark gegangen ist. die ein städtischer Wohlsahrtsetat von mindestens Zy-'N ONO OVO NM. Diese Mittel aber neben den sonstigen Verpflichtungen der Stadt und den übrigen Pslicktausgaben angesichts des ' aufzubringcn, Kampf ums tägliche Brot. Er denkt an die Ungewitzkeit des Morczen. Was die Politiker Wirtschaftskrise nennen, lwdeutet ja für ihn Sein oder Nichtsein,-für ihn und seine Familie. Da plötzlich wird es ihm schwer, das Kind, das er auf seinen Armen trägt. Der Schiveitz «>erlt auf seiner Stirne. Sein Atem fliegt. Wie Blei sind seine Fütze. So stampft er dahin... Und das Kintz? — es schläft. Hat sein Köpfchen auf die kleinen Hände gelegt und schläft aus Vaters Schulter Das Mäulck>en, so rosig und rot, lätzt das klein« Zünglein schauen, das nach der Mutter Brust verlangt. Fester greift er mit seinen Armen um das Kind und frol>er strahlen seine Augen. Er hat es gefühlt: er trägt im Arm ein Ehristuskind. St. Christoph-Vater, St. Christoph Mutter, das sind mir Eltern! Habt ihr. Eltern, nicht froh und liebend euer Kindlein als kleines Menschlein oft im Arm getragen und tragt es viel leicht noch? Hinweg und vorlwi durch das Gewühl der Welt, in die sargende, schützende Hut eures Heimes. Sind wir nicht alle St. Christoph gleich, wir Väter und Mütter? Rief uns nicht das Kind? Rief es nicht nach uns? Und wir haben ihm den Weg ins Leben lrereitet. Wir haben sein Kommen mit Freude erwartet. Wohl bangtest du Mutter! Doch du gabst ja gern dein Leben hin, trugst das Kind über den grotzen Strom des Schmer- >es. Und wandtest bittend flehend dein« Augen rum Himmel. Doch, als dein Kind in deinen Armen lag. war alles Leid ver gesse». Du hattest es binüliergetraoen über den grotzen Strom des Seliens, hineingestellt in diese Welt. Stund« für Stunde ruft dein Kind, dich Vater, ter! Datz du es tragest durch die Tiefen menschtick>er deine Liebe — die Leuchte — und die Soczz« — die die auch St. Chistopl>er trug, sie beide machten dich tzen dich alle Mül,« und alles Weh und jedes Opfer leicht tragen. Wie manche Nacht satzest du am ittzUIlein deines Kindes, hattest seinen Puls gefühlt, auf seinen Atem bang ge horcht, seine Stirn« leis gekühlt. Stund« sür Stund« ruft dein Kind. Und dn machst dich auf. zu horchen in die Nacht wie St. Christopher. Deutest du ihm nicht seine Fragen? Die Frage der Fragen allergrösste kannst nur du lwantworlen, du katholischer Vater und du. katholische Mutter! Die Fracie nach dem Sinn des Lel>ens. Selbst ringst du Tag für Tag darum, nimmst dein Kind auf deine Schultern. Und ihr beide wandert gemeinlam durch die schäumende». zisci>enden. das Leben bedrohenden Wel len des Unglaubens, der Gemeinbeit und des Todes. Mit deinem Kind! Und wenn du hinkorchelt. ivenn dein Kind zu deinem Ohr sich neigt, Ivie das Christkind es bei Cbriltoplwr getan, dann wirst du auf einmal inne, datz mm letzten Ziel das Kind uns Führer ist, uns, den Grotzen. die das Kind ja eigentlich füg ren wollten. In jedem Jahr stellt mahnend der Sckulsonntag das Kind in das Vewutztsein der katholischen Oefsentlichkeit Katho lisck>e Schule und katholische Erziehung gilt es heute mehr dem« je zu erkämpfen und zu erringen. Kinder rufen uns silier den Strom des Lebens hinweg an, uns die Grotzen: Vater und Mut ter. Lehrer und Priester Wir wollen ihren Huuger stillen nach Brot, ihren Hunger nach Sonne, nach Liel«e Doch weher und härter ist der Hunger von Millionen Kindern nach Gott die von irregeleiteten Vätern und Müttern hineingestotzen sind in die Cliristusferne. Sie rufen uns. uns katholischen Vätern. Müt tern, Elternräten, Erziehern. Lehrern und Lehrerinnen, Iuaend- kübrern, uns rufen sie zu: tragt uns hinein in das Land, in das Reich, in dem Christus, der König lierrscht Ihm wollen wir dienen. Das ist der Schrei aus tiefster Not von Millionen Kinder seelen. die nach Gott rufen. Schaut nur hinein in die Seele, di« gar zu ost schon verkrustet und vereist ist Mensclum ohne Got- tesglauben versuciw» den Hunger nach Brot und Sonne zu stil len Doch stehen sie mit leeren Händen, ivenn das Kind ver langend vor ihnen steht und fragt nach Gott . Schulsonntag! Bote des Kindes. Weckruf zum Kampf sür das Kiud. Anruf zu rettender Christophorustat in, Dienst des Kindes: Ist es nicht der Witte Eures Vaters, der im Himmel ist, datz keines von diesen Kleinen verloren gehe? Rü Ueberzeugung dienen. So wie zwischen Welt und Vaterland, wie zwiscl-en MenschlM und Nation, so mutz auch zwisclM Kirck,« und Staat Harmonie bestehen. Das Universale und das Nationale haben einen Ur sprung: Golt. In dieser Gesaintanschauung von Welt und Vaterland, von Menschheit und Nation darf grundsätzlich keine Disharmonie befielen. Das ist nicht nur eine tl«eoretisck>e For derung, sondern das wird durch die Erfahrung bewiesen Meine seelsorgerisck>e Praxis hat mich fast in alle Teile meines deut schen Vaterlandes geführt. katholisck«en Teile des deutsch» Volkes eine Dis! Widerspruch gesunden zwischen Katholizismus (Vedanken. Uelvrall sah ich die Grabstätten Deutschen, die für ihr Vaterland gefallen sind Wenn man dann sagen hört, Katholizismus tum vertrügen sich nicht, so tut einem das in der Seele weh. Katholische Männer haben vor, während und nach dem Krieg« für das Vaterland ihre Pflicht getan Wir Katholiken können mit dem gleichen Rechte wie andere den Anspruch erheben, na tional zu sein. Und doch falten dieselben Männer und Frauen, die so ihr« nationale Pflicht getan haben, ihre Hände und beten nm Völkereinheit und Völkerfrieden Katholizismus und nationaler Gedanke bilden ein« lebendig« Einheit. Deshalb ist es uns ein Herzensanliegen. datz mir katholischen Deutschen als gleich berechtigt anerkannt iverden von unseren anderen Volks genossen. Wir lassen uns dabei leiten von dem Wunsch», allen Deut- scheu die Hand zu reichen, allen von rechts und links, von ol»en und unten. Wir «vollen uns die Hand reickzen, um den« unseligen Parteihader und der unseligen Zerrüttung unseres Volkes ein Ende zu bereiten und unser Volk einer gliickliclwren glücklicheren Zukunft in Gott! Der Vortrag wurde mit fall ausgenommen. Der Chor vorgetrmzen vom Katholischen Männer-Gesangverein, dete den Abschluss des wohlgelungenen Aix-nds. Ihr Eichbaum Schultern Stromes Wirbel und steigende Wasser zum sicheren Ufer trägt. Was ivar es. warum sei«« Bild unsere Väter im Innersten still packte? Sie spürten es: Christophorus, das bist du, das ist der Held in deiner Brust. Christophorus-Dienst Ist Christusdienst, ist Kindesdienst. Rettungsdienst an unserem Kind in dieser nötercick)en Gc,zen- «vart. St. Christopher-Vater schreitet durch die Stratzen der Stadt mit dem Kind auf seinen« Arm. Vorbei an schreienden, mit Hatz und Gier beklebten Litsatzsäulen, vorbei an dem schmer zenden, gleitzenden. flimmernden Rampenlicht der Kinos und Rummelplätze mit ihren schmeichelnden, flimmernden Reklame streisen, lockend durch freche Nacktheit und Sensation Und schützend neigt Christoph-Vater sich zum Kind und birgt es tie fer noch in seinem Arm. sein Kind, das mit grotzen, blauen, weilen Augen hineinschaut in diese Welt. Er eilt durch das Gewoge und Gewühl der Stratzen. vor bei an Männern und Frauen, an Menschen, die sür «in Kind deine Zeit, keinen Raum, kein Herz mehr haben Ec birgt sein Kind fester. Wenn er jemals den Wunsch hatte, eilenden Flugs zum Ziel zu kommen, dann in diesen« Augenblick, wo er sein Liebstes, sein Gottesgesck>enk, Gottes Kind ^m Arme trägt.^ Do ruft Wähle...!" „Dunkel wähle. „Kinder . Er wird müde, der Christoph-Vater. Er Beinahe 5,0 Prozent aller Ausgabe» des städtischen Haus haltplanes sür das Rechnungsjahr 1M1/32 entfallen auf den Abschnitt „Wohlfahrtspflege": das sind bei zirka 180 000 000 RM. Gesamtausgaben rund WOW VW RM! Schon allein diese Zahlen beweise«« eindringlich, welche geradezu entscheidende Bedeutung d«m Kapitel Wohlsahrts- psleg« im Rahmen der städtischen Verwaltung zukommt. Bei nahe die gesamte Einwohnerschast wird unmittelbar oder mittelbar von dieser Frage berührt. In erster Linie allerdings die hunderttausend Dresdner Bürger, die ihren Lebensunter halt ganz oder teilweise vom städtischen Wohlfahrtamt erhal ten müssen, die bedaueruslverten Opfer von Krieg. Inflation und Arbeitslosigkeit. Unverschuldet sind sic in diese drückende Notlage gekommen. Sic haben deshalb unbcstritten ein Recht, vom Staat und von der Gesellschaft das zum notwendigen Le bensbedarf Unerlützliche zu fordern. Gerade in ihrem In teresse. un« ihnen auf alle Fälle die an und für sich geringe Unterstützung sicherznstcllen, aber auch im Interesse derjenigen, die bei ihren schlechten wirtschaftlick>en Vcrhältnisien die für die Wohlfahrtspflege erforderlichen Mittel in Gestalt von Steuern, Bürgersteuer. Biersteucr. Getränkesteuer, Grund- und Gewerbesteuerzuschlägen usw. ausbringen müssen, ist immer und immer wieder zu prüfen und zu fragen: ..Lasten sich aus dem grotzen, für Laien kaum übersehbaren Gebiet der städti schen Wohlsahrtspslege nicht doch Ersparnisse erzielen? Lasten sich die gleichen Leistungen nicht auch mit wesentlich geringe ren städtischen Mitteln erreichen? Oder ist es nicht sogar mög lich, durch Aenderung der Organisationssormen der städtischen Wohlsahrtspslege auf einzelnen Gebieten zu höheren Leistun gen zu kommen?" Diese Fragen dürfen wohl ohne weiteres bejaht werden können. Bei der drückenden Finanzlage Dresdens werden auch die städtischen Körperschaften nicht umhin können, zu die sen Fragen schon in nächster Zeit in ganz konkreter Weile Stel lung zu nehmen. Bleibt doch selbst sür den Fall einer ander- weiten Regelung der Wohlsakrtserwerbslosensürsorge durch das Reich sicherlich nach dem jetzigen Stande der Organisation Kenner müssen, datz Wohlfahrtspflege in Dresden K o m ni u n a ! i f i e r u n g gegangen ist. während sie merk würdigerweise Aufgabengebiete, die mit weit gröberer Wirk samkeit durch die Stadt hätten vertreten iverden tonnen, fast unberührt Netz. Das gilt namentlich sür die offene Gesund heitsfürsorge, Tuberkuloscnfiirsorge, Kriivpeliür-orge usw. Es wird sachlich kaum etwas dagegen einzuwenden lein, wenn die Gesundheitsfürsorge, soweit sie Hebung der Volksgelundbei! im allgemeinen. SeuchenG-Iämpsuiia, Schutz vor Ansteckung usw. zum Ziele hat, und soweit sie überhaupt Ausgabe der Vezirks- siirsorgeverband« ist, vom kommunalen Wohliahrtamt, seinen Beamten, Aerzten und Fürsorgerinnen durchoesührt wird. Auch die wirtsck«aflliche Fürsorge kann bei den Ausmatzen, die in Frage kommen, nur wirksam durch das Wohlfahrtsamt mit seinen Organen betrieben «verden. Anders aber mit den Fragen der Jugendfürsorge, der Jugendpflege und der A n st a l I s s ü r i o r g e überlzaupt. Hier ist Kommunalisierung von llebel. Sie per- eitelt mitunter sogar den Zweck der geplanten Matznabme, be stimmt verursacht sie aber viel höhere Kosten Als das grotz« Lsterk der sozialen Fürsorge durck die Reichs- und Landesgesetze abgeschlossen wurde, nahm man als selbstverständlich an, datz kommunale und sreie Wohliabrts- pslege in engster Weise miteinander nrbeiten würden Do her 8 der Reichsverordnung über die Fürsorgepitickl: „Die Für- sorgererbande sollen eigene Einrichtungen nick! neu Manen, soweit geeignete Einrichtungen der freien Wotliabrlsnilege Christophorus - Dienst Gedanken zum Schulsonntag am 1. Mai. kennt sein Bild! Christophorus, der Riese mit als Stecken in der gewaltigen Faust, der auf breit und «nächtig das heilige Kindlein durch Kurswechsel der Dresdner Wohlfahrtspflege? Weniger Kommunalisierung - dafür stärkere Heranziehung der freien Wohlfahrtspflege! Von Stadto. Vcrwaltungsamtmann Richard Müller, Dresden. Dresden, 30. April. P Georg von Sachsen S. I. hat gestern auf Ein ladung des Ortsverbandcs der katholischen Vereine, des Kath. Deuisckien Frauenbundes und des Vereins sür das höhere Bil- dungswesen in« Bistum Meitze» im Konzertsaal des Ausstel- Inugspalastes silier das Tl-ema „Katholizismus und nationaler Gedanke" gesprochen. Der Saal, der lange vor Beginn überfüllt ivar, mutzte polizeilich gesperrt iverden. Nelxn zahlreichen Angehörigen des Klerus mit Erzpriester Bo denkür» und Vikaratsrat Rotl>e an der Spitze, sah inan u. a. Prinzessin Mathilde von Sachsen. General O'Byrn. General von Iarotzki.den Ehrenvorsitzenden des Ortsverbandes Oberst Iaeckel. den Vorsitzenden des Ortsoerbandes Apotlwker Tränkncr, von der Dresdner Vereinigung kath. Akademiker Prof. Kuhbach, ferner Geheimrat Adolf und den Präsidenten des Arbeitsamtes Dr. Schulz. Unter der Leitung von Karl Gottfried brachte der Kath Männergesangverein den Chor „Des Liedes Heimat" von Prii- mers zu Gehör. Oberprimaner Reichelt vom St. Benno-Gym nasium sprach zwei der grotzartigen „Hymnen an die Kirche" von läerlrud le Fort. Dann trat Pater Georg von Sachsen von lebhaftem Beifall begrützt, an das Rednerpult. Der G«- dankenaana seiner harmonisch ausgebauten. mit Liebenswiirdig- steit unk Wärme vorgetragenen Red« ivar etwa folgender: KaibW'.isnnw und nationaler Gedanke, das Ist ein Gedanken- vo.ir dos beule von vielen Mensckzen in vielfältiger Weife «r- öi eri wird Wenn mir die Einheit dieser beiden Ge- d o » k e ii. dieser beiden Mächte erkennen «vollen, dann be- Irochlen wir zmeckmätzig zunächst das Universale: Welt, Mensch heit und Kirche, und dann das Nationale: Vaterland, Nation und S's»i Wir wissen, datz das Weltall ein grotzes Ganzes bildet. Mit zwingender Notwendigkeit setzt ein solches Ganzes einen grotzen Schövser voraus, einen Künstler, der es erdacht und ge formt hat. Gott hat die Welt erschaffen, und zwar die ganze Welt, die organisclie und anorganische Natur. Gott erhält die Veit, er wirkt nicht nur von nutzen lwr, sondern in den Din gen. Die Fortbildung der gesamten Welt ist ein Werk Gottes. Fragen wir nach dem Ziveck der Welt, so erkenne«« wir, datz ein Getzböns das andere erhält, und datz das letzte Ziel der unend lichen Scköpfnng der Mensch ist. Alrer nicht nur sich körperlich erhalten soll der Mensch, er soll sich auch geistig fortbüden, nm ülwrall den Schöpfer zu erkennen und fähig zu iverden zu ihm in die Ewigkeit einzugehen. Neben der Welt ist die Menschheit die Einlu'il iin Universum. Auch sie ist ein unteilbares Ganzes, geht zurück ans ein Stammellernpaar. Aber nicht nur die ganze Menschheit stammt von Gott, sondern auch feder einzelne Mensch Die Eltern sind nur Mithelfer Gattes: jede einzelne Seele kommt von Gott. Deshalb ist auch die Seele des Men- sisien unabhängig von der Einwirkung des Klimas, des Volks tums. der Rasse, denen der Mensch angehört. Wohl sind Ein- slüsfe da. alier diese Einflüsse «nack>en nicht das Wesen der Seele aus. Dem Blute und der Seele nach ist die ganz« M«nschl>eit eine Einheit, eine Familie. Die Kirche erkennen wir als die dritte grotze Einkwit iin Universalen. Da sie für di« ganze Menschlreit gestiftet worden ist. mutz auch sie eine Einheit sein, «vie diese Menschheit eine Ein heit ist. Wie Gott über allen Mensck;en wirkt, so mutz auch di« Kirche ül>er alle Mensckwn wirken. — Welt, Menschheit und Kirck«« bilden also sede eine Einheit und stammen von Golt. Das ist unser« katholische Glaubensüberzeugung. Darum müsse«« wir Front macken gegen all« Beivegungen, die diese Grundlat- sacken zu verschleiern oder anzutasten versnck-en. Das Nationale müssen wir betrachten nicht als Gegensatz, sondern als Ergänzung des Universalen. Gott Hal die Welt als eine Einlwit geschaffen, aber als eine Ein luit in der Fülle, eine Einheit in der Vielseitigkeit. Wie Gott dic Welt czewollt hat, so auch das Vaterland. Er hat die Welt nicht einförmig geschaffen, sondern gegliedert. Diese ver- sck edenartige Gliederungsordnung der Welt bringt in ihrer Maninasalligkeit hervor das Vaterland des Menschen. Das
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