Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 18.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193208183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320818
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-18
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.08.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 1SZ Sächsische Volkszeitung 1» August Die Kominlern im Kampf mir Japan Oie gespannte Lage im Fernen Osten „Solange eine iinmilletbare Gefährdung des Territoriums der USER, nicht besteht, wirb die Sowjetregicrung olles daran sehen, einen Krieg sowohl an der West-, wie auch an der Ost grenze der Sowjetunion zu vermeiden," heißt es in „pro- grammotischen Feststellungen", die Molotow, der Vor- sitzende des Nates der Volkskommissare, in einer der letzten Sitzungen des Moskauer Politbüros machte. „Aus Provo zierungen Japans werden wir so lange nicht eingehen, bis es ganz einwandsrei als der angreisende Teil bezeichnet werden tann." Die Berichte, die von den Vertretern und Agenten der Sowjets im Fernen Osten neuerdings einlausen, haben in dieser Hinsicht im Kreml starke ttteunruhigung hervorgerusen. Trojanowskij, der bolschewistische Gesandte in Tokio, behauptet, es gebe einen japanischen Geheimbeschluß, der die Ueber- schreitung der sowjetrussischen Grenzen durch die japanische 'Armee unter bestimmten Voraussetzungen für den Herbst dieses Fohres vorsehe. Aus Meldungen des Charbiuer Vertreters der Sowjets geht hervor, das, die Japaner alle Ma fi nal) men für einen W i n t e r s e l dz u g treffen. Das Moskauer Auszenkommissariat verkennt den Ernst der Lage im Fernen Osten nicht, bezeichnet sie aber noch keineswegs als „ganz und gar hossnungslos". Man rechnet doch immer .tn'wahrler Apparat" in Bewegung gefetzt worden. Nach den letzten Angaben der Fernöstlichen Abteilung sind in der Mandschurei gegenwärtig siins gröszere Hcerhausen von Auf ständischen. hauptsächlich im S » n g a r i - G e b i e t, gegen die Japaner und die von ihr abhängige Mandschu-Rcgierung tätig. Teile dieser chinesischen Ausständischen besinden sich bereits unter dem Einflug der Komintern. Die anderen stehen im Sold des vertriebenen Marschalls T s cha n g - H s ü - L i a n g. Ilm diese „nichtrevolutionären" Banden z» gewinnen, hat die Leitung der Komintern einen ihrer besten chinesischen Mit arbeiter, den Genossen Wang-Ming, nach Tsitsikar ent sandt, und ihn sowohl mit weitreichenden Vollmachten, wie mit beträchtlichen Geldmitteln ausgestattet. Der vom Politbüro ge nehmigte Plan der Komintern besteht darin, die in der Nord mandschurei stationierten japanischen Truppen in einen lang wierigen und ermüdenden Kamps mit den Aujjtändijll)en zu verwickeln. Man hossl in Moskau, aus dies« Weise die Japa ner wenigstens bis zum Frühjahr 19,1» daran hindern zu können. Sowjetrußland anzugrcisen. Der Kriegskommissar Woroschilow ilt zwar anderer Meinung. Er vertrat im Politbüro, ohne indes durchdringen zu können, die Ansicht, dass Japan gerade durch die Tätigkeit der Aufständische,, gezwungen ivrTde, rascher und energischer, womöglich schon im Herbst aggressiv vorzugehen. Der stärkste Kampf in der Hand der Komintern ist, das; sie bereits auf Erfolg« ihrer Tätigkeit verweisen kann. „Solange sich die japanischen Truppen beständig von chinesischen Frei schärlern bedroht suhlen", heisst es in einem Bericht des Auszen kommissariats, „und solange cs den japanischen Behörden nicht gelingt, in ihren Herrjchajtsgebieten verhältnismäszig Ordnung zu schaffen, bleibt die Gesahr eines unmittelbaren Angrisss auf Sowjetruszland auszer Betracht." Das Auszenkommissariat gibt sich indes keinen Illusionen in bezug aus die Vermeidbarkeit des Konfliktes Hinz es will nur Zeit gewinnen. Mittlerweile sorgt die Komintern für die Schwächung der Ipaner. Sowohl in der Nord- wie in der Siidmandschurei ist unter dem Einflug der Emissäre der Komintern in die Freischärler eine gewisse strategische Planmäßigkeit gekommen. Ihr« Haupt aufgabe besteht zur Zeit darin, das gesamte unter japanischer Kontrolle stehende Eisenbahnnetz ununterbrochen zu bcdrolzen, sowie die von den Japanern besetzten Gebiete in Unsicherheit zu versetzen. Den Bolschewiken erscheint das u,n so wichtiger, als die Japaner beginnen, in der Mandschurei einen wohlausgedach- ten Kolonisierungsplan zu verwirklichen: sie legen „Mili tärsiedlungen" an, in denen di« japanisch)«» Bauern zu gleich Soldaten sind und di« benachbarten Höf« eine Art Festungen bilden. Jede dieser Siedlungen steht unter dem Kom mando eines erfahrenen Offiziers. Maschinengervehre und so gar Stücke leichter Artillerie werden hier zur „landwirtschaft lichen Ausrüstung". Die Komintern hat die Weisung gegeben, die „japanischen Militärsiedlungen" ganz besonders aujs KWH» zu nehmen. Der Dank -er Reichsparkei noch mit der Möglichkeit einer friedlichen Beilegung der mandschurischen Interessenkämpfe. Einerseits soll sich Japan in Finanzschwierigkeiten befinden: 100 den gelten nur mehr 26,S Dollar, statt -17 bis 19 Dollar. Anderseits glaubt man in Moskau an eine Aktion Washingtons und Londons, die mit der japanischen Vormachtstellung in Nordchina durchaus nicht ein verstanden seien, besonders seitdem sich die von den Japanern beratene mandschurische Regierung auch noch der unter inter nationaler Kontrolle stehenden Zolleinnahmen bemächtigt hat. Freilich weist auch das sowjetrussisch« Austenkommissariat sehr wohl, daß mit einem raschen aktiven Eingrisf Amerikas und Englands kaum gerechnet werden kann. Es sucht daher seine Stellung gegenüber Tokio dadurch zu verbessern, dast es mitt lerweile „unter dem Schild eines Nichtangrisfspaktes zwischen der llSSR. und China (Nanking) eine militärische Geheim konvention zu erreichen" trachtet. Zu diesem TZehus steht der Leiter der Fernöstlichen Abteilung des Moskauer Austen kommissariats Koslowskij mit dem chinesischen Vertreter W a n g - T s ch i n g - W a i in dauernder Fühlung. Seine Haupt waffe gegen Japan erblickt Sowjetr u st land aberderzeit in der Komintern. In der ganzen Mandschurei, in China, Korea und Japan ist ihr Ein ilSjähriger Vatermörder Kvnlgshülte, 17. August. Zwischen dem ISjahrigen Ar beiter Hugo Bomke und seinem 83 Jahre alten Vater, der Ihm wegen seiner Trunkenheit vorwürfe machte, kam es zu einer Auseinandersetzung. Im Verlauf de» Streite» erstach der Sohn leinen Vater mit einem Küchenmesser. Der Täter wurde verhaftet. Noch ein schweres Flugzeugunglück in Mähren Prag, 17. August. Am vergangenen Sonntag ereignete sich nutzer dem schweren Flugzeugunglück bei Lobosih, das vier Todesopfer forderte, noch ein zweites schweres Flugzeug unglück. Bei einem Propagandaslug stürzte bei der Gemeinde Jeinnlh in Mähren ein Flugzeug de» Mährisch-Schlesischen Aeroklnbs ab. Zwei Passagiere sanden in den Trümmern des Flugzeuges den Tod, ein dritter wurde schwer verletz« und starb bei der Uebersübrung in» Krankenhaus. Dem Piloten mutzten beide Beine avaenommen werden. Fürst Lubomirski s Karlsbad, 17. August. Fürst Stanislaus Lubomirski, der zum Kurgebrauch in Kralsbad eingetrolfen war, ist an einem Herzschlag gestorben. Fürst Lubomirski, der im 5». Le bensjahr stand, spielte in der polnischen Finanz- und Jndu- llriewelt eine dervorraaende Rolle. Anerkennung -es Wahlerfolges Der Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei hat an den Landesvorjitzeuden der Sächsisck)en Zentrumspartei, Pfarrer Kirsch, folgendes Schreiben gerichtet: „Hochwüroiger Herr Pfarrer, mit besonderer Freude und Genugtuung lml>e ich als derzeitiger geschäftsfiihrender Vor sitzende der Partei von dem Wahlergebnis Ihres Landesverban des Kenntnis genommen. Dieses Wahlergebnis zeugt von einer besonderen Treue unserer Anhängersckmst in Ihrem Gebiet. Die besonders starte Zunahme der Partei im Freistaat Sachsen be weist mir, mit welcher Umsicht und Kraft die Werbearbeit für die Partei geführt worden ist. Der Sächsischen Zentrumszmrlei dajiir zu danken, ist mir eine «»«sonders angenehme Aufgabe. Ich bin mit freundlichen Grüßen Ihr gcz. Joseph Joos, geschästssührender Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartei," Oevisenschmugglef vechastet An der holländischen Grenze sejtgenommen. Nordhorn (Westfalen), 16. August. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde in der Nacht aus Sonn tag im Zollamt Frensdorserhaar bei Nordhorn ein Kraftwagen aus Hamburg angehalten. Bei dem Führer, dessen verdächtiges Benehmen eine eingehende Durchsuchnng zur Folge hatte, wurden im Hosenbein versteckt 17 20» Mark in Hundert- und Tausend- markschcinen vorgcfunden, die er unangemeldet über die Grenze schassen wollte. Der Kraftwagen und das Geld sind beschlag nahmt, der Führer und dessen Begleiterin in Haft genommen woroen. Die schort cingeiettete Untersuchung ergab, daß der Autosührer nnr Helfershelfer war, dir die Devisen im Austrage einer Frau aus Hamburg nach Amsterdam bringen sollte. Der Autosührer wurde in Haft behalten, während seine Begleiterin am Montag wieder ans der Hast entlassen werden mußte, da Anzeichen einer Mittäterschaft bei ihr nicht scstgestellt werden konnten. Sulzburg, 16. August. Die Polizei hat einen umfangreich.'» Valntenschmnggel ausgedeckt, in deren »Mittelpunkt der bekannte Industrielle Siegfried Trebitsch steht. Trebitsch hat durch zahlreiche Mittelspersonen ausländische Valuten und Devisen in großen Posten aufka-ufen lassen und dieselben in eingeschriebenen Briefen an verschiedene Deckadressen in der Schnniz verschickt. Durch diese Transaktionen sowie durch den Ankauf eingefrorener Kredite in Oesterreich dürfte Trebitsch 2'»0 000 bis 276 699 Schilling ins Ausland geschmuggelt haben. -er Sächsischen Zentrumspartei Auch Herr Neichstagsabgeordneter Dr. Volkes, der als Vertreter der Zentrumsdiaspera mit den Stimmen der sächsischen Zentrnmswähler auf der Neichsliste in den »Reichstag gewühlt worden ist, hat an Herrn Pfarrer Kirsch ein ähnliches Schreiben gerichtet, in dem es u. a. hcißr: „Ich bin l Tage in unseren West gauen gewesen, llcbcrall habe ich die besondere »Bewunderung gehört, die man über vas »Wahlergebnis des Freistaates Sachsen hat. Die Sächsische Zentrumspartei und ihren Führer zu diesem Erfolge zu lwglückwünschen ist mir ein Herzensbedürfnis. Den Erfolg zu sichern und auszubauen wird eine schwere Wcigabe sein. Mein und der Gesamizmrlei lliiierstiitzung werden Sie da bei immer finden." Diese Anerkennung führender Herren der Neichspaneilei- tung für die in Sachien geleistete Wühlarbeit werden unsere Freunde im Lande mit bcfonderer Genugtuung vernehmen. Gilt doch dieser Dank nicht nur dem Führer unserer Landesparlei, sondern in gleiclier »Weise a l l e n O r l s g r u p p c n l c i l e r n, »Vertrauensleuten und »Wahlhelfern, die durch unermüdliche Kleinarbeit den imposanten Erfolg, den wir nm 61. Juli errungen haben, möglich gemacht haben. Der Dank der Neichsparteileitung wird Miseren Freunden im Lande «in Ansporn sein, energisch «veiler zu arbeiten, um di« Veiausjelzungen zu schaffen, daß unser Erfolg beim nächsten Wo bl gang noch größer wird. Berlin unter der Hitzewelle cnb. »Berlin, 16. August. <E. M l Di« seit End« der vorigen Wort)« ül»er der Neichshauplstadl liegend« .HiHenn-Ile bat Ne- liordzahlen des Wasserverbrauches sowie des Besuches der stad tischen Freibäder zur Folge gehabt Der »Wasserrw'rbrauch jst in nerhalb von drei Tagen um litOOOO Kubikmeter gestiegen Allein am Montag wurden in W'rlin 662 099 Kubibmeler »Wasser verbraucht. Seit Sonnabend sind auf den »Berliner Straßen sämtliche versügbaren Sprengwagen in Tätigkeit, und zwar l:!0 Pseröesprengwagen und 76 Molorsaln zeuge, die zusammen mit den Waschmaschinen täglich 2üoo0 Kubikmeter, also nicht weniger als -'5, Millionen Litte» »Wasser verbrauclu'n Troß des gestrigen »Werktages waren die städtischen Freibäder außer ordentlich stark Iwsucht. Das Strandbad Wounsee zählte 1 : 7>60 Besucher, im Müggelsee badeten Mitt) Berliner, während den größten W'such der Wassersporlklub Piößensee mit 27 90» »Badegästen halte. Bruch eines Schlannnweiherö »Bergisch Gladbach, >6. August. In der vergangenen Nacht ist der etwa 60 »Meter lange Damm eines Schlammweihers der Grulw »Weiß, der Abwässer enthielt, gebrockten Etwa 20 000 Kubibmeler Schlamm und Wassermassen ergossen sich zu Tal und überschiveinmleu die Provinzialstraße Köln Olpe aus eine große Slrecbe. Die stark lwschädigl« Fahrbahn wird für längere Zeil gesperrt bleilu.ii müssen. Das ganze Tal zivisckteu Olwr und llutereschbach ist völlig verschlammt und bietet ein tröst loses »Bild. Ein »Bauernhof in Olvreschbach wurde säst völlig von den Schlammmassen ülwrflulel. Das Vieh konnte mit Ausnahme von vier Kälten, die im Stall umkamen, mit knapper Not ge rettet n>erden. Möbellastzug verunglückt Eine Tote, drei Verletzte. wtb Essen, 17. »August. Auf der Landstraße Ibach Langen berg geriet gestern ein Molu'Ilafuvagen ins Schleudern und raste etwa lütt Meter die abicbüsfige Landstraße hinab gegen einen .Hochspannungsmast, wobei der Anhänger des Lastwagens um- lipple. »Bon den Iniossen wurde die Mjäbrige Kausmannssron Erdmann aus Wnmen tödlich, der Sohn des Spedilc'urs uns zwei Personen leicht verletzt. Ein Maffeufabrikaut iu die Sichler Maffeuschiebuuq verwickelt wtb. Suhl, 16. August. Die weiteren Ermitielungc'n wegen der durch zwei Suhler Waffen Hanoier erfolgten gesetzwidrigen Abgabe von Schußwaffen und Munition an »Mitglieder des »Reichsbanners iu Sachsen ergo iw u jetzt, daß auch ein Suhler Wassenfabrikant unter Umgehung wgsfeugeießUcher Vorschristen Schuß» assen geliefert kg:. Er Hal vor allem di« durch ibn an di« Fc'stgc'iiommc'ueu gesetzwidrig geli«'«lteu AKrssen iu jein«m Wasfc'uhandelsbuch fälschlich als Ausloudslieserungen geführt. Di« s«in«r;eit g«meld«>« Meng« von Ion bis boo Pistol«» und j« Stück öt> Schuß »Muuitiou dürst« sich jetzt um etwa 2>ni Stück erhöhen. Gegen den Waffensabrilanten ist Anzeige erstattet. Weiter waren durch Einbruch aus dem Schießstand einer Suhler Fabrik vor einiger Zeit Pistolen gestohlen worden. Zum Oeutschen Katholikentag in Esten Die ltlolljährige Müniler- Kirckze in Essen, in der das feierliche Pvntisikalamt ab gehalten wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder