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Sächsische Volkszeitung : 27.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193410272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-27
- Monat1934-10
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.10.1934
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«r. 250. Sächsische Volkszeitung. Seite 4 Winterhilfe! Dein Bruder friert Im diinnen Rock. Dein Schrank birgt noch di« Fülle. Boll Kleider hängt der Mantelstock, und doch ist noch und immer noch Dein Wünschen gar nicht stille. Du sprichst von Bold und von Ration, von Staat und Christentum; Ich sage Dir, mein lieber Sohn, so sprachen viele, viele schon, doch leider fehlt das Tun. — Mach keine Worte, greis hinein in Leinen vollen Kleiderschrein! Still Rot und Pein! Dann wirst Du Christ und Deutscher seilt! vrsscisn Was wissen Sie vom hl. Venno? Als Vorbereitung für die große Bonifatiuslrund- gebung am 25. November konnte letzthin der Vortrag in den Schulungsabenden der Hoskirchenpfarrei gelten, der diesem grotzen Heiligen gewidmet war. Der Einstim mung der sächsischen Katholiken auf die kommende Kund gebung soll der nächste Vortrag dienen, in dem St. Benno als der Glaubensvater behandelt werden soll. Benno und Bonifatius gehören zusammen: beides Bi schöfe, beide treue Gefolgsmänner des Heiligen Vaters — der lseilige Benno gewissermaßen der Vollender des Wer kes des l)eiligen Bonifatius im heutigen Mitteldeutsä)- land. St. Venno war Bischof über das Gebiet des heu tigen Sachsen: schon deshalb mutz es Ehrensache für jeden sächsischen Katholiken sein, einmal in besonderer Weise seiner zu gedenken. Nach ihm ist unser Gymnasium ge nannt, nach ihm eine wohltätige Stiftung. Unser St. Bennoblatt und unser St. Bennokalender, dessen neuer Jahrgang soeben erschienen ist, tragen seinen Namen. Altäre im Lande sind zu seinen Ehren errichtet — Ehren pflicht also, sich über die wechselvollen Schicksale, über seine Bedeutung für die Geschichte der Christianisierung des Gebietes östlich der Saale und dessen Germanisierung zu unterrichten. Vieles davon wird den Glaubensgenos sen fremd sein, ebenso vielleicht die eigenartigen Um stände, die dazu geführt haben, dah seine Gebeine, einst im Dom zu Meitzen bestattet, heute in der Münchner Frauenkirche ruhen. Welche Bedeutung Bischof Benno vier Jahrhunderte nach seinem Tode in den Stürmen der Deformation für unseren Glauben und unsere Kirche ge habt hat, wird den wenigsten unter uns bekannt sein. Deshalb wird gewitz jeder Katholik Nutzen und Gewinn für sein Wissen über den Schutzheiligen unseres Bistums aus dem Vortrag haben, den Schriftsteller FranzIoses Weißt im Rahmen der Schulungsabende der Hofkirchen- gemeinde am nächsten Montag 20 Uhr im großen Saale des Kolpinghauses bei freiem Eintritt halten wird. Le genden vom heiligen Benno, Stellen aus alten Chroniken und zahlreiche Lichtbilder von seinem Andenken geweih ten Stätten werden dem Vortrage besonderes Interesse geben. Abschluß des RellglonshochschulkursuS Im weiteren Verlauf des Religionshoch schul Kursus in Dresden (siehe S V. Nr. 247!) führt« Pater Wehner S. I. tn seinen Vorträgen etwa in großen Umrissen noch folgendes au»: Die heiligmachende Gnade, das übernatürliche Leben aus Gott ist der höchste Lobenswert, demgegenüber Leib und Seele dienende Stellung einnehmcn. Diese Gnade ist der Same der Unsterblichkeit; am Ende seines irdischen Reisens steht das große Mysterium im Tode. Die Taufe, die »ns die hcilig- machcnde Gnade vermittelt, ist deshalb zugleich die erste Vor bereitung auf die Sterbestunde. Nur die Stammeltern Adam und Eva waren ohne Taufe im vollen Stande der Gnade und sollten sie auch unmittelbar an ihre Nachkommen wcitergeben; „Der Nobelpreis" Erstausführung im Staatlichen Schauspielhaus. Nordische Dichtung ist schwer, auch wenn sie heiter, wenn ste Komödie ist. Nicht daß nur ein im Grunde ernstes Problem oder Geschehen das Stück beherrscht. Das fordern wir von einer richtigen Komödie ohnehin. Nein, das schwere Blut spürt man in jeder Szene, auch dann, wenn sie von augön- fcheinlich leichtsinnigen Personen regiert wird. Trotz dieser Nationaleigenschaft muß aber gesagt sein, daß der Autor der gestern erstmalig ausgeführten Komödie „Der Nobelpreis" mit allzu großer Liebe an seiner eigenen Schwere hängt. Er läßt nichts ungesagt, was ihm der Erwähnung wert erscheint »nd so werden auch die beiden Eingangsakte trotz mancher Heiterkeitsnusbrüche und trotz Eintrauselung einer blonden Liebesgeschichte zu blaß. Man lächelt gelegentlich Uber die Darsteller, die sich unter der Führung des umsichtigen Georg Kiesau um einen temperamentvollen Ausbau der riesigen Exposition bemühen, aber das Dignysischc, das der Nobelpreis träger ausstrahlen müßte, kommt nicht auf. Dionysos friert im Schnee. Die Explosion verliert dadurch an Bühnenwirkung. Man meiiä, der Schluheffekt habe den Dichter überhaupt allein zu seinem Stück gereizt. Dagegen ist nun sreilich auch einiges «u sagen. Es ist ja nicht gerade notwendig, daß die Komödie fortwährendes Lachen auslost. Beschauliches Schmunzeln steht ihr vielleicht noch besser. Und hier ist in der Charakterzeich nung einiges gelungen. Sie ist sicher zu realistisch, aber sie bie tet doch ein ansehnliches Bild und dieser Geldgeber Erikson zu mindest, mit Einschränkung auch der Preisträger Swcdcnhjelm und sein« Kinder könnten von SIrindbcrg oder von Ibsen stammen. Alles in allem jedoch ein Stück, das eine gewisse Blässe nicht verleugnen kann... Die Kinder sind sehr enttäuscht, daß nach einer Meldung der „Neuesten" ihr berühmter Vater den Nobelpreis nicht er- halten soll. Man steck« in Schulden. Rian ist vom Adel und lebt gut. Und nun, da der Sohn Ao, der Leutnant, von der Sache erfährt, will er seine Braut, die reiche Astrid, verlassen. Ehrenstandpunkt: keine Abhängigkeit. Swedenhjelm sen. er- halt den Nobelpreis aber doch. Das Prestige der Kinder wächst wieder. Die Haushälterin und Schwägerin wird die hohen Ansprüche besonders des Leutnants befriedigen können. (Diese , Haushälterin Maria Bomann ist sein gezeichnet, ihr Retnmach- di« Stammcltern stellten sich aber durch die Sünde aus der göttlichen Ordnung I)«raus; nun war die Menschheit sich selbst überlassen und konnte nicht mehr den Eivigkeitsmenschen aus sich hervorbringen. Erst in Christus wurde der Ntenschheit der ziveit« Adam, eia neues Haupt gegeben; mit ihm wird das bis dahin vcrlorengegangene übernatürliche Leben der Gnade wieder in die Menscht)eit bineingeleitet; durch die Erlösungstat Christi wird der Tod durch das Leben überwunden; der Schrecken des Todes verwandelt sich in Segen; der Tod ist nicht mehr der Sensenmann, sondern das Kommen Christi. Dieser Sieg Christi über den Tod wird durch di« Kirche an die Menschen herangetragen. — Der Redner zeigte im ein zelnen aus, wie die Liturgie der Kirche in feinsinniger Weise an dieses Leben aus Christus heranführt; mit der Taufe wird der Prozeß der Ueberwindung des Todes im Hinblick aus das Loben aus Christus eingelötet; und der Sinn der heiligen Oelung besteht darin, für die im Tod sich vollziehende Geburt in ein neues Leben reif zu machen und ihr die letzte Weihe für den Gang in die Ewigkeit zu geben. Unser Sterben soll eine letzte Opferhandlung, Teilnahme am Opsertode Christi sein. Unser Sterben hat seinen letzten tiefsten Sinn gesunden, ivcnn wir in ihm die Einigung mit dem sterbenden Christus vollbringen. Tann ist unsre Todesstunde eine letzte Verherr lichung Gottes. — Abschließend führte der Redner die Zu hörer in das Verstäirduis der Zeremonien des Begräbnisses ein, wie auch hier die Klage und der Schmerz uin den Ver storbenen verklärt ist vom Morgengesang der Erlösung. Die sich an die Vorträge anschließenden Arbeitsge meinschaften vertieften und ergänzten noch die von den Teilnehmern dankbar aufgenommenen Wahrheiten über das Mysterium des christlichen Todes. Um schon die Schüler des St. B e n n o - G y m na s i u m s für die Akademiscl)« Bonifatius-Einigung zu interessieren, hatte sich Pater Wehner bereit erklärt, auch vor ihnen am Tonnerstagvormittag ein sesselndes Bild vom Geheimnis des christlichen Todes zu entfalten. Dr. W. Br. Aum Tag des deutschen Handwerks Die Gemeinschaftsveranstaltungen der NS.-Hago, Kreis Dresden, und der Dresdner Innungen anläßlich des Tages des deutschen Handwerks finden in Dresden im Zirkusgebüudc und in den beiden Sälen des Ausstellungspalastes, ferner in Radeberg im Hotel Kaiserhof, in Kötzschenbroda im Hotel Goldene Weintraube und in Freital im Gasthof zum Goldenen Löwen statt. Sämtliche Veranstaltungen gelten zu gleich als Pslichtmitgliedcrversammlungen der Innungen. Für alle Veranstaltungen ist das Programm einheitlich wie folgt festgelegt: 9 Uhr Einlaß; 9,30—10,25 Uhr Konzert; 10,25 Uhr Fahnencinmarsch; 10,30 Uhr Begriißungskundgebung des Gauamtsleiters der NS.-Hago, Pg. Köhler; 11 Uhr Beginn der Innungsversammlung; 11,15—11,25 Uhr Verlesung eines Aufrufs des Reichshandwerksmeisters; 11,30—12,30 Uhr Uebcr- tragung der Neichshandwcrkstagung aus Braunschweig. Air schließend Fahnenausmarsch und Schlußmarsch. Die Bevölkerung wird gebeten, durch Beflaggung und fest liche Ausschmückung der Häuser und aller Schaufenster ihre Verbundenheit mit dem deutschen Handwerk zu bekunden. Zum 2ÜÜ. Mle Mik der Krastpost ins Vlaue Sechzehn der schmucken Autobusse der Rcichspost standen am Tonnerstagnachmiltag wohlgerüstct vor dem Dresdner Hauptbahnhos, Girlanden und Flaggen betonten den besonders festlichen Charakter dieser Parade: die 200. Fahrt ins Blanc wurde unternommen. Mit einer Rekordbeteiligung von 500 Personen! Dabei mutzten noch etwa 200 abgewicsen werden, nicht etiva weil cs an Autobussen gefehlt hätte, sondern weil am Ziel der Fahrt ins Ungewisse Platzschwierigkeitcn eingetrc- ten wären. Jedenfalls ist die grotzc Beteiligung der beste Be weis für die große Beliebtheit der Krastfahrten ins Blaue, auch für die Liebe der Dresdner zu ihrer an landschaftlichen und Naturschönheiten so reichen Umgebung. Diese Schönheiten in immer neuen Bariantcn den Fahrtteilnehmern zu erschließen, ist letzten Endes, rpie Fahrtleiter Mager zu Beginn der vom prächtigsten „Postwetter" begünstigten Reise, nachdrücklich her vorhob, der tiefere Sinn der ganzen Einrichtung. Fahrt ins Plaue bei milder Herbstsonne durch stille Täler, über, lockende Höhen, durch märchenhaft anmutende, herbstlich geschmückte Wälder, vorbei an saftigen Wiesen mit friedlich weidenden Kühen, Schafen, Ziegen, durch saubere, freundliche Dörfer — ein köstliches Erlebnis! Das alles bot der ideale Fahrtweg durch den Plauenschen Grund über Freital, Hains berg, Tharandt, Hartha, Grund, durch den in wunderbarer Laubfärbung grüßenden Grillenburger Wald, über Mohorn, Siebenlchn, Dittmannsdorf, Reinsberg nach Nossen, dem Fahrtziel. Im „Sachsenhof" war alles aufs beste vorbereitet, alle Blaufahrer labte duftender Kassce und schmackhafter Ku chen. Oberpostrat Rcsior sindet herzliche Worte der Begrii- trieb erweckt verwandtschaftliche Gefühle bei uns.) Und nun naht die Katastrophe. Ter Milchbruder Swedenhjelms, eben dieser Erikson, ist einmal vom Vater seines Iugendgenosscn ins Gefängnis gebracht worden. Tas konnte er nicht vergessen. Er kaust Wechsel mit der gefälschten Unterschrift Rolf Siveden- hjelms. Einer der beiden Söhne muß der Fälscher sein. Da rüber droht der Vater zusammcnzubrechen. Weil das folgerich tig gar nicht sein darf und nicht sein kann, daß ein Sweden hjelm Verbrecher ist. Die Söhne wollen beide sich selbst be schuldigen. Denn der Verbrecher mutz die Ehre wiederherstel- lcn. Fliegerunfall oder so. Aber ganz zuletzt stellt sich's heraus, daß Marta die Fälscherin ist. Sie hat sich nicht anders zu helfen gewußt, um den teure» Haushalt dieser verwöhnten Leute über Wasser zu halten... nein, sie hat sich geopfert. Den Dionysier spielt Rainer. Mit Wcinlaub im Haar, aber maßvoll und notwendigerweise ernster, als es ihm wahr scheinlich willkommen war. Marta, die Anführerin der Scheuer frauen, ist Stella David, die ihre Nolle als große Könnerin prachtvoll ausbaut und steigert. Lotte Gruner, kapriziöse, nicht sehr geistreiche, aber hübsche Komödiantin, Ziegler, gemessener Gehilfe seines Vater und Woester, statiöser Leut nant und Liebhaber, sind das Geschwister-Terzett. Pikant wie Immer, die „dumme", blonde Astrid von Gretelott Braxis. Vortrefflich sieht Paulsen den Erikson, entzückend mimt Nietschmann den ungeschickten Interviewer. Es ist eine gute Ausführung. Ob's aber ein Publikumsersolg werden wird? Franz Zickler. Joseph Plaut kann, so ost er nach Dresden kommt, immer mit einem vollen Saal rechnen. Auch der Bolkswohlsaal zeigte am Mittwoch eine selten gekannte Fülle. Drei Teile hatte bas Programm dieses heiteren Abends und jeder mar eine Stei gerung des vorhergegangenen in Stimmung uird Humor. Mit sehr hübscl-en Sachen von Fontane, Andersen, Fritz Reuter, Gorch Fock und Haste Zetterström begann der fainos gestaltende Künstler. Höhepunkt des ersten Teils wurden einige Jugend erinnerungen aus ,Lille-Ville", entzückende Sachen, die Be- aeisterung hervorriesen. Dann kamen Volkslieder aus deut schen Gauen, humorvolle, reizende Dialektsaci)«», von denen be sonders das stürmisch da capo begehrte „Deandl, willst mit mir auf d' Alma gehn" und das urberlinerische „Immer langsam voran" gefielen. Der dritte Teil endlich war ganz aufs Gro teske gestellt. Er brachte di« bekannten Lachschlager aus der Allem Leben, allem Tun, aller Kunst muß das Handwerk vorausgehen, welct)es nur in der Beschränlrung erworben wird. Eines recht wissen und ausüben gibt höhere Bil, düng als Halbheit im Hundertfältigen. (Goethe in Wilhelm Meisters Wanderjahre I.) Tag des Handwerks: 28. Oktober tzung, legt in launiger Weise die Bestrebung der Reichspost dar, allen Wünschen der Blaufahrer gerecht zu werden. Künstlerische Darbietungen lassen die frohe Stimmung im gefüllten Saal noch höher steigen: Karl Zimmermann schafft als gewitzter Ansager den Kontakt, Kapellmeister Minckwitz bietet mit Christa Burgas, der stimmungsvollen Liedersängerin, Hilma- Hedi Fichte, der talentierten Okarina-Pfeiserin, Kurt Fricke, dem gewandten rheinischen Lautcnsänger, musikalische Genüsse. Alice Weymuth vom Dresdner Albert-Theater hat mit Kindergeschichten die Lacher aus ihrer Seile, Rolf Küchler sorgt dafür, daß das Zwerchfell nicht zur Ruhe kommt und Herr Giröhr gibt verblüffende Proben aus dem Reiche der Schwarzkunst. — Aus den Reihen der Vlaufahrer sindet sich ein Sprecher, der den Dank aller an die Reichspost und die Organisatoren dieser prächtigen Fahrten zum Ausdruck bringt; Fahrtleiter Hauser macht mit neuen Plänen bekannt und be vor es an die Heimfahrt geht, steigt als Gcmeinschaftsgesang noch das von Alice Weymuth zur Erinnerung an die 200. Fahrt verfaßte Blaufahrts-Lied. — Bald ist alles wieder in den be quemen Wagen verstaut, mit molligen Decken über den Knien. Der magische Helle verbreitende Mond gibt das Geleite bei die ser über Wilsdruff und Kesselsdorf brausenden Rückfahrt. Es herrscht nur eine Meinung über diesen Nachmittagsausflug: eine ausgezeichnet gelungene I u b i l ä u m s f a h r t, die alle mit Freuden in Erinnerung behalten werden. : Die Stadtverordneten halten am Sonnabend, dem 27. Oktober, 15,30 Uhr, eine Gesamtsitzung ab. Aus der Tages ordnung steht insbesondere die Genehmigung eines Nachtrages zur Gemeindesteuerordnung für die Stadt Dresden, über die Erhebung der Bürgersteuer im Kalenderjahr 1935. Weiter eine Eingabe der Ortsgruppe Dresden des Reichsverbandes ambu lanter Gewerbetreibender Deutschlands wegen Wiederzurückver- legung des Christmarktes in das Zentrum der Stadt und we gen Zulassung nur der Dresdner Einwohner zum Christmarkt, die das ganze Jahr hindurch berufsmäßig ihren Handel aus üben. Die Bewilligung der Kosten für die Errichtung eines Sippenamtes. : Der Leiter des städt. Kultnramtes, Direktor Hirsch mann, wurde von der zuständigen Behörde der Reichsmusik kammer als M u s i k b e a u s t r ag t e r der Stadt Dres den bestätigt und weiterhin durch den 1. Borsitzenden des Sächsischen Kunstvereins, Oberbürgermeister Zoerner, in den Vorstand des Sächsischen Kunstoereins berufen. Direktor Hirsch mann ist ferner vom Oberbiirgemeister zu seinem Bausach berater und zum Mitglied des Slädlebauausschusscs bestimmt worden, um die Zusammcnschlietzung und gegenseitige Befruch tung der kulturellen Einrichtungen im nationalsozialistische» Sinn auf der Grundlage des vom Führer gegebenen Kultur programms durchzusühren. Dresdner Amtliche Bekanntmachungen Ausschreibung. Sandstein-Steinmctzarbeitcn sür die Twp. penanlage nm Japanischen Paiais zur Ausgestaltung des Kö nigsusers. Preislistenvordrucke und Bedingungen sind ab Sonn abend, den 27. Oktober 1934 im Stadtplauungs- und Hochbau amte, Neues Rathaus. Ringstraße 19 3. Obergeschoß, Zim mer 352, erhältlich. Einreichung der Angebote bei obenbezeich- neter Dienststelle verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehe» bis Freitag, den 2. November 1934, 11 Uhr. Rennen zu Dresden Schluß der Dresdener Reimzeit Die Rennen am nächsten Sonntag und Mittwoch (Nefvr- mationsfcst) bringen nun auch den Schluß der Dresdener Rennzeit, nachdem bereits die meisten Bahnen im Reiche ihre Pforten sür dieses Jahr geschlossen haben. Die Schiutz-Bcran- staltungen haben bei den Ställen größten Anklang gesunden, da bei der letzten Einsatzauszahlung noch 214 Nennungen aus recht erhallen worden sind. Es kann daher in ollen Nennen mit ausgezeichnetem Sport gerechnet werden. Besonders der Sachsen-Preis im Werte von 7000 NM., eine der großen klassisci)en Prüsungen des Dresdener Iahresprogrammes, die am Sonntag zur Entscheidung gelangt, wird ein Feld am Start ehe», das nicht nur zahlenmäßig sehr stark ausfallen wird, andern auch in qualitativer Hinsicht nichts zu wünschen übrig ätzt. eigenen Feder Plauts. Hier hatten die Barictä-Typcn, die Plaut kaum jemand nachzumachen versteht, lind das urkomische „Oratorium" den durchschlagendsten Ersolg. Alan mochte wol len oder nicht: man vergoß Wonnetrünen und der Saal wider hallte vom Lacl)gebrUll. Womit die richtige Plautstimmung ge kennzeichnet sei. —r— Staatsoper. In rechter, frischer „Fledermaus'-Stimmung unterhielt man sich prächtig am Donnerstag, woran natürlich Ermold als Gesangcnenwärter Frosch den Löwenanteil hatte — kein Wunder bei solchem urwüchsigen Können und solcher Dankbarkeit der Ausgabe! Eine Neuerscheinung war nur Marion Hundt als Prinz Orlossky, und zwar eine er freuliche Erscheinung, im Gesanglichen wie in Bewegung und Geste sehr gewandt das Männliche betonend, was durch die strasse, schlanke Figur erleichtert wurde. So konnte man über stimmliche Unvollkommenheiten gut Hinweglehen. R. M. Dao Konservatorium zu Dresden, Hochschule für Musi- und Theater, veranstaltet am Donnerstag, den 1. Novembc? 1934, abends 7.30 Uhr, im Anstaltssaale eine Schauspiel. Ausführung vor den Mitgliedern des Patronatvcreins. „Bunte Bilderbogen". Unter diesem Titel findet an die sem Freitag, abends 8 Uhr, im grotzen Saal der Kaufmann schaft ein heiterer Vortragsabend der Berliner Künstlerin Charlotte an der Heiden statt, die mit seinem Humor und graziöser Parodie allerlei fein-komische Typen darstellt. Die Begleitung übt der Verfasser dieser musikalischen Scherze, Dr. Erich Fischer, aus. Die fröhliche Veranstaltung, die im Rahmen der Volkswohl-Abcnde stattsindek, ist für jedermann zugänglich. Dresdner Lichtspiele. Universum: So endete eine Liebe. — Ufa-Palast: So endete eine Liebe. — UT.: Besuch am Abend (Liane Haid, Paul Hörbiger). — Zentrum: Die Reiter von Deutsch-Ostasrika. — Prinzeh-Theater: Die Reiter von Deutsch- Ostasrika. — Capitol: Die Sporck'schen Jäger. — Kammer- Lichtspiele: G'schichten aus dem Wiener Wald. — MS.- Dick und Dos die Wüstensöhne. — FüLi.: Charleys Tante (Paul Kemp, Ida Wüst). — Gloria: Abschiedswalzcr. — National- Lichtspiele: Ich sing mich in Dein Herz hinein. — LiMu.: Eine Frau, die weiß, was sie will (Lil Dagover). — Lichtspiklc Frei berger Platz: Der verlorene Sohn (Luis Trenker). — Faun- Palast: Charleys Tante (Paul Kemp). — Schauburg: De; ver« lorene Sohn (Lui» Trenker).
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