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Sächsische Volkszeitung : 28.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193412289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-28
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.12.1934
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Ausgabe k-lLun-v Sächsische volfssettuns Nummer LS» — SS. Jahrgang Ursch««»» > «al «Sch«»tttch «lt »« MusUt«.»«* LiaU- ».U^, ^D«r ,«hr«r«, «.»»«Ich« v<«», «»»>. A «lt St. v«»R»dlatt «d S<u«n<>t« Vi. 7,7» »u^. v. «hn« St. ««iiaablat» «. «lt geixnettn w. 7^0 <l ahn« St. B«ns»blalt «. ahn« Fru-r^lt«« »t 1,7» assKlW»"" U> Pf»., S»anab«»d> », L«»,ta--»ir. 70 PI-. Ftettag, den 28. Dezemder 1SS4 B«rla»»»«t r«e.»« dl« Upaltsi»« S »i» dl«II< Z«U« t -stz, — sür FamM«i>anj«igk» und Sl«ll«ng«,uch< » Bl». Für Pla»v«liqUI»<» tSaae» «l« t«ti>« <b«wi>hr le>si«> '»»«»aNl-ii Dirsd«»-«., Paltttftr. U. F,i»r. W7U » 7101» »<lch»lt»K«Il«, LnUl »»d v«rl»»! »«imaala Buchdrucker«» «r. Berlag LH. u. S. wlnl«l, Pollerslr. 17, F«rur. 7UN7, tz°jl!check: «r. 10», Vairt: Eladlbaut Dre.de» X«. »«707 UiAskksingigv ^sgssLvilEiZng Güi* vki*isGüvk« ^oüGLlL »>. NdüGui* 2m Fall« oo» höherer Tewalt, Berbot, «lutret<»a«r Belriedsltörungen har »er Bezieher oder Znj«r«nt >«>»« Anlprache, t»U, dl« Zeitung >n beichrünktem Utnjange, verjpätet oder nicht erlchelnl. — til,uitungsort Lrc-de» Sie WOnachlSansprache des Papstes Pius XI. im Kreise des Kardinalkollegiums SuldigungSansprache des Kardlnaldelans an den Heiligen Vater Nom, 27. Dezember. Der Konsistoriensaal des Vatikans bot am Heiligen Abend um die Mittagsstunde wieder das festlich-feierliche Bild einer Versammlung der Kardinale, Patriarchen, zahl- reicher Mitglieder des in- und ausländischen Episkopates, darunter mehrere Nordamerikaner, sowie des geistlichen und weltlichen Hofstaates des Papstes, die hier zur Gratu lation für den Statthalter Christi anläßlich des Wcihnachtssestes und des Jahreswechsels zusammen gekommen waren. Im Halbkreis stehen in der Mitte des Saales die Sitze für die Purpurträger — 18 an der Zahl —, man vernicht darunter die markanten Gestalten des deut schen Kurienkardinals Ehrle und des Kardinals Pietro Gasparn, die noch beim letzten Weihnachtssest zugegen waren. Zu beiden Seilen des Saales reiht sich Stuhl an Stuhl, die von Metropoliten, Vischöfen, Prälaten und welt lichen Kümmerern eingenommen sind. Kurz nach 12.15 Uhr kündet ein geistlicher Zeremoniar die A ntunft Pius' desElften mit den Worten Jl Santo Padre an. Alle Anwesenden erheben sich. Pius der Elfte schreitet nach denklich, aber elastischen Schrittes die Stufen zum Thron hinan und ladet sofort mit einer freundlichen Handbcwe« qung die Erschienenen zum Sitzen ein. Der greise Kardinaldekan Eranito di Bekmonte erhebt sich von seinem ersten Platz unter den Mitgliedern des höchsten Senates der Kirche, tritt einige Schritte vor und verliest eine Huldigungsan spräche an den Aus dem bisher vorliegenden, nicht offiziösen Text der Weihnachtsallolnilion geben wir nachfolgend die hauptsächlichen Gedankcngünge wieder. Der Papst sagte: Vor allem wollen Wir uns beeile», Ihnen auszudrücken, wie angenehm und wertvoll Uns Ihre Wünsche, Ihre Gelöbnisse und Ihre so edlen, in Ihrem Namen ausgedrücklen Gesinnungen siild. Wir sreuen Uns darüber mit Ihrem hohen Sprecher, datz in der Menge so erfreulicher, aber auch im Zusammenslug trau riger Umstände eine so gute Auswahl getrosten worden ist, da mit Wir bei diesen so glücklich in Erinnerung gebrachten Punk ten oeriveilen können. Wahrhaft providentiell hat sich die Verlängerung des kirchlichen Jubiläums jahres aus den ganzen Erdkreis erwiesen, wie Uns von allen Seiten bestätigt wird. Providentiell ist diese Verlängerung des Jubiläums der Erlösung gewesen als eine wahre Ausdehnung und Anwendung de» Erlösungswerkes selbst auf eine so grotze Anzahl von Seelen gerade in Zeitläufen, in denen sich aus dem Erdenrund der Erlösung feindliche Strömungen entfesselt ha ben, Strömungen, die nach IS Jahrhunderten der Erlösung, eines neuen christlichen Lebens, einer christlichen Seelenrettung eine erneut« Proklamation des moralischen, sozialen und staatlichen Heidentums, wenn man so sagen kann, ge nannt werden könnten. Ein furchtbarer Sachverhalt, der Uns mahrhastig irgendein« schwere, schreckenerregende Erwiderung befürchten lässt, datz die Barmherzigkeit Gottes, die zur Ge rechtigkeit geworden ist, nicht dazu übergeht, so viele Seelen auszuwccken, die geradezu von neuem in den Schlummer des Todes versunken zu sein scheinen. Und deshalb mahnen Wir alle guten, erlösten Christen, die sich der Wohltat der Erlösung bemüht sind, an das, was ihnen immer dringend zu empfehlen ist, an das Gehrt für so viele arme, verblendete Menschcnseelen, die so beklagenswert solcher Schätze und Wohltaten entbehren. Pius XI. gedachte dann voll Genugtuung der Euchari stischen Kongresse von Buenos Aires und Mel bourne, sowie des Ilsternationale» Iuristeirkongresses in Rom zur Erinnerung an die Herausgabe des Gesehbuä-es Kaiser Ju stinians und der Dekretalicn. Durch diese lebensvolle Einheit zwischen dem Zivilrecht und dem Kirchcnrecht werde der gan zen Welt die uncrmehliche Wohltat in Erinnerung gebracht, di« Pontifex. Es ist ein Rückblick auf die vom Heiligen Vater in dem zur Neige gehenden Jahre entfaltete Wirk samkeit und eine kurze Ueberschau aus die kirchlichen Haupt ereignisse des Jahres, wie die Ausdehnung des allgemeinen Jubiläums der Erlösung aus die ganze Welt, des Euchari- stischen Kongresses von Buenos Aires und des Internatio nalen Juristenlongrcsses in Rom. Als der Papst zu sprechen beginnt, sind alle Augen auf ihn gerichtet. Keinen Augenblick verlässt ihn die ganz charakteristische, überlegsame Ruhe, aus der heraus alle seine Gedankcngünge den Stempel der Erfahrung und die Weihe abgeklürter Weisheit empsangen. Hier und dort haben sich manche den Kopf zerbrochen über das, was der Träger der höchsten moralischen Macht der Welt wohl über das Geschehen dieser Tuge sagen werde, ob er politisch deutlich werden, oder nur feine Andeutungen machen werde. Diese Nütsclrater haben eines übersehen, das; cs Stunden im Le ben der Kirche und der Menschheit gibt, in denen sich auch in den Wirren des Alltags und der Sorgen grandios und mahnend darüber das erhabene Firmament der ewigen Sterne wölbt, ans die man als Sinnbild einer göttlich sittlichen, höheren Macht nur Hinweisen mutz, um zu ihr die Gemüter aufzurusen. Auch diese Rede des elften Pius mit ihrem ernsten und tiefen Schauen in die Entwicklung un serer Tage und in manche bedrohliche Lagen und Verwick lungen auf dem Erdenrund sind gleichsam eine Bewahrhei tung des Satzes: „Die Interessen der Mensch heit sind auch die der Kirch e." ihr von der katholischen Kirche durch das Gechenk eines ch r i st- lichen Rechtes zuteil geworden sei, «ine souveräne Schöp fung. bei der in Wahrheit die Hand Gottes durch die seiner Kirche handelte. Wie zeitgemütz ist nach der Austastung des HI. Vaters diese feierliche Rückerinnerung gewesen, wenn man sieht, das) neben der Bewunderung derer, die sich mit der Rechts pflege und dem Recht befassen, in der gestörten Atmosphäre un serer Tage nach Ausdrücke von einem Recht der Rasse, von Aatalynow - der Mrer der Oppositions gruppe gegen Stalin Moskau, 27. Dez. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion veröffent licht die Anklageschristgegen Nikolajew,den Mörder Kirows, und 13 seiner Genossen, Die An klageschrift und ihre Begründung umfatzt drei Bände von je etwa 30V Seiten. Die Angeklagten werden des Ver gehens gegen den Paragraphen 58, Punkt 8 und Punkt 11, des Kriminalgesetzbuches der NSFSR. (Näterutzlandj — Gegenrevolution und politischer Mord — beschuldigt. In der Untersuchung, so heitzt cs in der Anklageschrift, sei festgestellt worden, datz die Terroristen aus ehemaligen Anhängern derSinowjewgruppe bestanden und die Bezeichnung „Leningrader Zentrum" geführt hätten. Die führende Rolle in dieser Gruppe habe Katalynow inncghabt. Er sei vor seinem Uebertritt zur Opposition Sekretär der Parteiorganisation der Jungkommunisten im Viborger Bezirk Leningrads gewesen. Katalynow, ein überzeugter Gegner Stalins und s»iner Gruppe, habe einen sehr grohen Einflutz auf Nikolajew, mit dem er seit 1921 zusammengearbeitet habe, gehabt. Die Terroristen, einem Recht der Nationalität satten, gleichsam als ob das Recht und die Gerechtigkeit sich aus Sondergebiete des Rechtes grün deten. Dagegen ist es die Gerechtigkeit, welche so sehr ihre Ur teile fällt, datz es die Einsicht und der gesunde Menscl)enverstana dem heidnischen Sinn Ciceros eingab, datz nicht das Gesetz die Gerechtigkeit ausmacht, sondern die Gerechtigkeit es ist, die Gesetze ins Leben rüst. Nachdem der Papst in einem weiteren Abschnitt seiner Rede Mariä, der Mutter der Barmherzigkeit, der Mutter des Erlösers und ihrer mächtigen Fürsprache bei Golt gedacht Halle, die dieser armen, von einer immer noch andauernden und drohenderen Krisis heimgejuchten Weit immer mehr Wohltaten von Gott erwirkt, fuhr er bedeutungsvoll sort: Zu alle diesem Ungemach, den Beschwernissen und wahren Uebelsländen, die aus dieser Krise nach allen Richtungen des privaten und össent« lichen Lebens heroorgehen, gesellt sich heutzutage em verwirr tes, aber lveit verbreitetes Kriegsgerücht oder zum min desten ein Gerücht von W a s s e n r ü st u n g e n. Darin liegt etivas Verwirrendes und dem Geiste Gegnerisches. Wir stehen gerade am Vorabend des Tages, an dein im Himmel und auf der versinsterten Erde der Segensgesäng ertönte: Ehrs sei Gott inderHöheundFrieden den Menschen, die guten Willens sind. Geliebte Söhne! Niemals mehr hat dieser Gesang die Berechtigung besessen, unser Gebet, unsere un ablässige Fürbitte zu sein, wie jetzt, wie sie morgen aus den Lippen der ganzen Kirche aus dem ganze» Erdenrund sein wird, iveil dies unser Gebet, unser Gedanke, unsere tiesste Sehnsucht ist! Man sagt: si vis pacem, para bellum, gleichsam um aus zudrücken, datz In alle diesen Rüstungen nichts anderes als eine Vorsicht, eine Friedensgarantie zu erblicken sei. Wir wollen es glauben, Wir wünsä-cn es zu glauben, weil zu furchtbar die un serem Wunsrl)« entgegengesctzle Wirklichkeit wäre. Wenn man den Frieden will, werden Wir unter Anrufung des Friedens ihn segnen und für den Frieden beten. Wenn aber unglücklicher weise es jemanden geben sollte — eine unmöglict)« Annahme im Hinblick aus das neue Phänomen eines sclbjtmördcrisä)«» und menfchenmörderischcn Wahnsinns —, der geradezu den Krieg dem Frieden vorziehcn sollte, dann würde leider ein anderes Gebet für Uns pslichlgemätz werden und Wir müssten zu Gott dem Herrn spreck)en: Dissipa gentcs quae bella volunt. (Zerstreue die Völker, die den Krieg wollen.) Wir aber wollen im Gegenteil stets im Herzen und auf den Lippen das andere Gebet haben, mit dem Wir Ihre Wünsche und Gelöbnisse erwidern: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden aus Erden. Frieden! Frieden! Frie den! die größte »teils 30 bis 35 Jahre alte Stu» detiten und Angestellte seien, werden als Vertre ter der Jugend bezeichnet. Diese Gruppe habe sich schon seit 1933 mit Terrorgeöanken getragen. Dabei habe ein Teil dieser Leute einen An schlag aus Stalin vor bereitet. Im Laufe der Untersuchung sei sestgestellt worden, und Nikolajew und seine Genossen hätten gestan den, datz Nikolajew mitWlsfen Katalynows einen ausländischen Konsul in Leningrad einige Male aufgesucht habe. In der Anklage, schrist werden nähere Angaben über den Konsul nicht ge macht. Der Name des Konsuls ist mit 16 Punkten, der sei- nes Landes mit zwölf Punkten angegeben. Nikolajew, der ein überzeugter Anhänger der Intervention ausländischer Mächte gewesen sei, habe auch dein ausländischen Konsul seine Betrachtungen darüber vorgclcgt. Nikolajew habe den Konsul um Geld gebeten, das er habe wicdergeben wol. len, wenn die finanzielle Lage der Gruppe sich bessern würde. Der Konsul habe ihm 5000 Rubel gegeben, von denen er -1500 an Katalynow weitergcgeben habe. Ein Bruder Nikolajews und einer seiner Freunde hätten bei ihrer Vernehmung angegeben, datz Nikolajew immer sür die Intervention gesprochen habe. Dies beweise,-datz Niko, lajcw dieselben Ziele versolgt habe, wie die weitzrussischen Oie Kn'e-ensboifchast Papst Pius XI. »Ehre sei Golt in der Höhe und Frieden auf Erben. Frieden! Frieden! Frieden!" Oie Anklageschrist gegen Nikolajew Geheimnisvolle Beziehungen des KirowmörderS zu einem ausländischen Konsul in Leningrad
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