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Sächsische Volkszeitung : 27.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193507277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-27
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.07.1935
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mit Venn»-Blatt Nummer 171—34. Jahr« Verlags*,» r«sde«. - U»j»>ge»p,ell«: dl« «Ipa» » *« trelle Zelle « Psg. - ft» Famlllenanzelge« »d Sl-Nengeluch« » Pf«. - Für Platzs^lchrllle» ttm»«» Mr kel« Sewlh' UlstM Erscheint 0 mal wSchenlttch. Manalllcher Bezugspreis r,70 RM. Einzelnummer 10 Psg., »I« Eannabend-, I«wi« Sonntag, und Festlagnummer 70 Psg. SachMe volkssettung Xedaltion: Dresden-A., Polierstratze 17, Fernruf 70711 u. 71017 Eefchäftsflelle, Druck und Beilag: Germania Buchdrucker«! und »erlag LH. und <S. Winkel, P-lierstratz« 17, Fernruf 71017, Postscheck: Nr. 10», Bank: Etadtbank Dresden Nr. »1707 Sonnabend, 27. Juli 1938 Zm Fall« von höherer Eewalt, Verbot, «inlretcnder Betrieb«« ftörungen hat der Bezieher oder Inserent leine Anspruch«, falls die Zeitung in bcschränliem Umsange, verspätet »der nicht erscheint — Ersällungsort Dresden „Der GeneraM der WeltrwMon" Kriegerische Hetzreden in Moskau Ser Weltkongreß der Kommunlstlschen Internationale eröffnet Moskau, 28. Juli. Der 7. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale, dessen Einberufung ursprünglich erst fiir Anfang August erwartet worden war, trat über raschend bereits am Donnerstagnachmittag unter Teilnahme von Vertretern der kommunistischen Parteien aus 85 Ländern im Gewerkschaftshaus zusammen. Anwesend waren die Führer aller Sektionen der Kommunistischen Internationale, so Cachin für Frank reich, Scnski für Polen, Bercoli für Italien, der aus dem Reichstagsbrandstifter-Prozesr bekannte Dimitross für Bulgarien, der deutsche Kommunist Pie kl« u. a. m. Willselm Pieck, „einem der ältesten Führer der internalia- nalen Arbeiterbewegung", wie die mnltiche Meldnng sagt, wurde die Ausgabe zuteil, den Kongress sür erösfnet zu erklären. Noch seiner Ansprache wurde ein 42g!icdriger Vorstand ge wählt, dem die bekanntesten internationalen Kommunisten, dar unter Pieck und Thälmann, angehören. Im Anschluss wählte der Kongress aus Vorschlag eines spanischen Kommunisten Thälmann zum Ehrenvor sitzenden. Nach der Wahl der verschiedenen Ausschüsse wurde sodann das T a g u n gs p r og r a m m gutgeheissen, das u. a. folgende Punkte vorsieht: 1. Rechenschaftsbericht des Vollzugsausschus ses der Komintern sowie des internationalen Konlrollüusschus- ses, S Vordringen des Faschismus und die Aufgaben der Ko mintern im Kampf um die gewerkschaftliche Einheitsfront, 3. Vorbereitung des imperialistischen Krieges und die Aufgaben der Komintern. 4. Ergebnisse des sozialistischen Ausbaues in der Sowjetunion, 5. Wahlen. Nach der Annahme des Tagungsprogramms sprachen ein Vertreter Chinas „im Namen der kämpfenden Roten Armee Chinas", ein Mitglied der Kommunistiscl)en Partei Spaniens, der „den hier versammelten l'Zeneralstab der Weltrevolulion" feierte, der Arbeiter eines Sowjetwcrkes und andere mehr. Dann folgte ein sür diese Umgebung bezeichnendes Zwi schenspiel. Den Saal betrat eine Abordnung von männ lichen und weiblichen Fallschirmabspringern, die zur Erhöhung der theatralischen Wirkung himmelblaue Hoseu trugen. Einer von ihnen hielt eine mit grohem Veisall ausgenommene Rede, in der u. a. erklärt wurde: .Mir wollen würdige Kämpfer zur Verteidigung unseres grohen Vaterlandes werden. Wir werden uns schlagen; so wird sich kein Soldat eines imperialistische» Landes schlagen können. Wir werden siegen, weil wir in oer Schtacktentradilion der Partei erzogen sind." Dieser Ansprache folgte die Rede einer Fallschirmablprin- gerin, die noch kriegerischer als ihr männlicher Genoss« aus trat und unter anderem erklärte: „Wir halren den Leipziger P'-'ozeh, die Aufstände in Asturien und die Kämpfe der chinesi schen Roten mit Aufmerksamkeit verfolgt. Wenn wir im Augenblick noch keine Möglichkeit haben, den leidenden ausländischen Proletariern zu Helsen, so mögen ihnen unsere Ersolge ein Unterpfand sür die Zu. Kunst sein." Den beiden Fallschirmabspringern, die von dem Kongress begeistert gefeiert wurden, folgten auf der Rednertribüne Ver treter der lüngsten Jungkommunisten, der sog. Pioniere oder Oktcbcrkinder. Ihnen allen antwortet« im Namen des Kongresse» der französische Kommunistenfiihrer Cachin. Darauf schlotz Pieck die erste Sitzung des Weltkongresses der Komintern. de Valera über die London, 28. Inli. Aus Dublin wird gemeldet: In einer Rede im Parla ment des irischen Freistaates erklärte am Donnerstagabend d e Valera, Großbritannien trage die Schuld an den letzten Un ruhen in Belfast, die er als „bedauerliche Vorgänge in einem anderen Teil des Landes" bezeichnete. Er sagte: „Wir ken nen die tiefere Ursache, wir, die wir wissen, das; die Bürger Irlands, wenn sie sich selbst überlassen blieben, keinen dringen deren Wunsch haben würden, als den, als Mitbürger in Frieden und Freundschaft miteinander zu leben. Dl« Dinge, um dl« es sich handelt, haben nichts mit Re ligion zu tun. Die Religion wird für politische Zwecke ausgcbeutet. Es gibt eine Macht außerhalb dieses Landes, die diese Lage geschaffen hat, und diese Macht kann sich der Verantwortlich- kess nicht entziehen. Unserem Volke wurde nicht erlaubt, seine eigenen Meinungsverschiedenheiten zu regeln. Eine fremde Macht kam und entzweite Irland. de valera bedauerte die Zwischenfälle im Freistaat infolge der Unruhen im Norden und erklärte, die Schuldigen würden mit der ganzen Strenge des Gesetzes behandelt werden. Er hoffe, die lrrcgesührten Menschen im Norden, die für po litische Zwecke ausgenützt würden, würden sich dieser Tatsache bewusst werden, und das große Ideal der Gemeinschaft der Ir länder In Ihrem eigenen Lande würde bald verwirklicht werden. „Times" liker die militürische Leisimigs- fähiglelt Abessiniens London, 28. Juli. Ueber die militärische Leistungsfähigkeit Abessiniens wird von einem Sonderberichterstatter der „Times" aus Addis Abeba u. a. berichtet, der Vorrat an Waffen und Munition sei der Menge nach selbst für «Inen Feldzug von mätziger Dauer völlig unzureichend und ihrer Beschaffenheit nach für die Durchführung eines schnel len und siegreichen Feldzuges gänzlich ungeeignet. Abgesehen von der Verweigerung der Ansfuhrerlaubnis, über die Abes sinien Klage führe (viele Sendnngen könnten nur mit Waren, und zwar meist Kaffee, bezahlt werden und die Bezahlung er strecke sich über mehrere Jahre), sei die Einfuhr von Waffen nach dem Zwischenfall von Ualual sehr geringfügig gewesen. Seil dem 1. Januar dieses Jahres seien zwei oder drei Schifss- ladungen Massen, darunter eine aus der Tschechoslowakei, einge- trofsen. Vorgänge in Belfast Insgesamt handele es sich um 16 808 Gewehre, 688 auto matische Gewehre, 288 Flugzeugabwehrmaschinengewehre, 5,5 Millionen Patronen. Am dringendsten sei das Bedürfnis nach G e w ehr m uni- t i o n. Die Vorräte seien so knapp, das; sogar die kaiserliche Garde Schießübungen nur in bescheidenstem Maßstab veranstal ten könne, obwohl es nur guter Schießfertigkeit bedürfe, um den Abessinier zu einem erstklassigen Soldaten zu machen. Im besten Falle besitze Abessinien 15 888 888 moderne Gc- wchrpatronen und 38 888 moderne, zum Teil automatische Gewehre. Bei der Freude des Abessiniers am Schießen dürften die Vor räte nicht lange anhallen. Die elf Flugzeuge würden zum Teil für das Rote Kreuz gebraucht werden. Nur fünf der Flugzeuge seien als Bombenmaschincn eingerichtet. Die vorhandenen Ka nonen seien unbrauchbar. Die abessinische Nordarmee, die der größten italienischen Streitmaau gegenüberstehe, bestehe nack teilweiser Mobilmachung aus ungefähr 160 606 Mann. Sie besitze meist alte Gewehre ans den siebziger Jahren. Infolgedessen predige die Regierung unablässig die Taktik des Kleinkrieges und der nächtlichen lle- berfällc, um die italienischen Angreifer auf diese Weise über raschend zu vernichten. Paris über die Aussichten der Ratstagung Paris, 26. Juli. Der Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, ist am Donnerstagabend, nachdem er eine neue Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Laval gehabt hatte, nach Genf abge« r e i st. Die Aussichten der Völkerbundsratstagung werden in Pa ris etwas günstiger beurteilt, seitdem Italien sich auf Grund der englisch-französischen Vorstellungen in der Frage des Schiedsgerichtsverfahrens etwas entgegenkommender zu zeigen scheint. Der absichtlich in Paris zur Schau getragene Optimis mus kann aber nicht darüber Hinwegtäuschen, daß die Lage auch nach Auffassung der hiesigen Kreise e r n st bleibt und es aller Anstrengungen bedarf, um den Ausbruch des Konflikts zu verhüten. Immerhin hofft man, Zeit zu gewinnen und den Weg für eine friedliche Lösung vorzub.-rcitcn. Der römische Berichterstatter des „Echo de Paris" Ist da von überzeugt, daß das Schreiben Italiens an den Völkerbund sS. 3) als eine zwischen Paris, Nom und Lon don vereinbarte Maßnahme im Hinblick auf die außerordent liche Ratstagung zu gelten habe. Es handele sich darum, ein Kompromiß zu finden, das. ohne an dem tatsächlichen Zustand etwas zu ändern, der Diplomatie einen Monat Zeit zur Prü fung der Lage geben würde. Abessinien Es dürste vielleicht nicht allgemein bekannt sein» daß das jetzt im Mittelpunkt des Weltinteresles stehende Kaiserreich Abessinien seit einundeinenchalben Jahrtau send in gewissem Umfange als ein christliches Land ange- sprochen werden kann. Das Christentum fand kurz vor der Mitte des vier ten Jahrhunderts durch Frumeniius und Aid.-sius Cm- gang. Ter bekannte Rusinus hat uns über die Cuttuh- rung des christlichen Glaubens in Aethiapien. wie es in der Sprache des abessinischen Reiches heißt, einen eigenen Bericht hinterlassen, der aus Angaben des Aideüus leibst fußt. Frumentius wurde van Athanasius zum B iehai ge weiht, und seine Bischossstadt Arum ward dem Palriarchat Alexandrinen eingegliederl. Cs dauerte nichi lange, bis es zum Sitze eines Metropoliten erhoben wurde, dem sechs Suffraganbistümer untergeordnet waren. Das war in jener Zeit, als Abessinien aus dem Gipfel seiner Macht stand. Aach ei ? e Vorgefundenen Inschrift in griechischer und aethiopischer Sprache nannte sich der damalige Herrscher Aizana „König von Arum, König der Homeriten, der Sabäer und Aethiopen". Be züglich des Namens Aethiapien sei nach erwähnt, daß die christlichen Abessinier diesen Namen um so lieber an wandten, als er in der griechischen Bibel vorkomml. An den mächtigen aethiopischen Kaiser Aizauas und an dessen Bruder Saizanas richtete nun der römische Kaiser Konstantin im Jahre 856 ein Schreiben, in dem er ihn für die Lehre des Arins zu gewinnen sucht. Die Abessinier blieben aber weiterhin Anhänger des Atha nasius und wurden allmählich zu einer Art christticher Vormacht in Afrika, die u. n. auch den von dem jüdischen Tyrannen Dhu Nuwas im Jahre 525 hart bedrängten christlichen Homeriten mit Erfolg zu Hilfe kamen. So blieb es aber nicht mit dem Christentum Im 6. Jahrhundert fand die Irrlehre des Eutyches Eingang in das Land und bewirkte jene Trennung von der christlichen Einheit, welche bis auf den heutigen Tag besteht. Mit der Ausbreitung des Islam in den be nachbarten Ländern wurde Abessinien immer mehr von der christlichen Welt abgeschlossen und hatte lange, er bitterte Kämpfe zu bestehen. Im Laufe des Jahrtausends wurden selbstverständ lich immer wieder Versuche gemacht, dieses christliche Ne gerreich zur Einheit des Christentums zurückzusühren. Das Mittelalter umgab das Reich des „Priesterkönigs Johannes von Indien", von dem Kreuzfahrer und See fahrer berichteten, mit vielen Sagen. Geschichtlich steht fest, daß die Beherrscher Abessi niens sich auch ihrerseits bemühten, mit der abendlän dischen Christenheit in Fühlung zu kommen, schon um dadurch Hilfe und Schutz gegen den vordringenden Islam zu finden. Gleichzeitig waren die Päpste Roms unablässig bemüht, die Wiedervereinigung der abessini schen Christen zu fördern, indem sie Missionare ent sandten. Alexander ttt. gewährte den Abessiniern im Jahre 1177 in Rom eine Nationalkirche — San Stefano dei mori —, Innocenz iv. schrieb an sie 1254, ebenso die Päpste der nachfolgenden Jahrhunderte. In den Jahren 1256 und 1816 wurden Predigcrmönche nach Aethiapien entsandt, durch deren Missionsarbeit das römisch-katho lische Bistum Dongola entstand, und der Negus Zara Jakobs unterschrieb das Florentiner Unionskonzil. Un ter Papst Sixtus IV. erschien sogar eine abessinische Gesandtschaft in Ro m, welche dem Papst Gehorsam und Huldigung gelobte, und im Jahre 1507 schloß Abes- sinien mit Portugal ein Bündnis, auf Grund dessen den Missionaren Andrada und Bermudez Schutz und dem Kaiser Hilfe gegen den Sultan Granje gewährt wurde. Als aber Abessinien den Halbmond besiegt hatte, brach das Schisma von neuem aus. Julius IIl. sandte nochmals Missionare in das Land und ernannte 1554 einen Patriarchen und zwei Bischöfe. Die Verfolgung der abendländischen Christen dauerte aber fort bis zu jenem Tage, als Pater Paez Schulen gründete, das Kö- nigsfchloß von Gondar erbaute und Mitglieder der Kai*
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