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Sächsische Volkszeitung : 14.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193611147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-14
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.11.1936
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Ide i ^ü»in X » k «>,»». V «,»«, o. I l, kl «e u a--«>», a , d «, «a , tand auf. In dem Augenblick flammte etwas einen Augen auf, und ein lauter Knall dröhnte n Bobs Hand. Bobs Augen starrten auf einen Als Red Adams am nächsten Nachmittag aus Lost Spring ausritt, hatte er sich sehr verändert. Er hatte nicht viel Sachen aus Butte mitgebracht, denn er hatte eigentlich nur ein paar Tage bleiben wollen; unter Führung von Bob Potter aber hatte er in ein paar Stun den Aufenthalt in Lost Spring manche Lücke aufgesüllt. Obgleich die Stadt nicht gerade reich an Kaufläden war, hatte Ned doch alles gesunden, was er brauchte. Von dem feurigen Falben an, dessen Rumpf Zähigkeit und dessen Beine Tempo versprachen, bis zu den weichen, schwarzch, Reitstiefeln, die Reds hochgeschnürte Stiefel ersetzten, hatte Bob Wunder gewirkt. „J—j—j—jetzt sind Sie ausgerüstet für den B—V—- B—Bären", hatte er endlich bewundernd festgestellt, „'n El—El—Glück, daß Sie keinen Hut gebraucht haben. Gute S—S—Stetsons sind teuer." Als die Sonne hinter den purpurnen Bergen im Westen verschwand, zog Bob die Zügel seines Pferdes an und zeigte nach rechts. „Da, jenseits des Flusses liegt der Kleine V—D—B— Bär", verkündete er. „Diese Straße führt an der Drei- Kiefern-Ranch vorbei." „Wie weit ist's bis Powder Treek?" „Noch p—p—p—paar Meilen." „Die Drei Kiefern gehören einem gewissen Langley, nicht?" fein. Eie hav'n mir nicht gesagt, daß es so bald I—l—l— losgehn würde." Plaster Joe sah sich das Messer in der Wand genau an und warf dann einen Blick zur Tür. „Zwei Finger breit an Ihnen vorbei, Mister", sagte er nachdenklich. «Ja. Ich h—h—hab ihm sein Z—Z—Ziel verschoben, und da is sein W—Wurf daneben gegangen." „Freut mich, das; Sie nicht länger gewartet haben", sagte Ned ernst. „Sie sind 'n feiner Kerl Bob, und ich bin froh, das; ich Sie gesunden habe. Aber nächstes Mal holen Sie Ihren Browning 'n bißchen eher raus und geben Sie mir drei Finger breit Enadcnraum, statt zweien, ja? Aber was bedeutet denn die ganze Geschichte, und wer hat denn ein Interesse daran, mir 'n Messer durch den Leib zu jagen?" Er lief eilig zu dem Leichnam, den Plaster Joe auf der Erde ausgestreckt hatte. Die rechte Eesichtshälfte war jetzt nicht mehr zu erkennen. Die linke zeigte dunkle, verzerrte Ziige, die Red heute schon einmal gesehen hatte. „Ach, das .Scheusal l" sagte er leise. „F—F—Freund von Ihnen?" fragte Bob. „Kaum. Bin ihm nur einmal begegnet. Wie ist es denn gekommen, Bob?" „Als er reinkam und sich h—h—h—hinter Sie setzte, merkte ich gleich, das w—w—w—was nicht stimmte, er sah S—S—Sie so komisch an. Als wir ausbrechen wollten, sp—sp—sp—sprang er zur Tür und zielte von dort aus. W—Wollte wohl dann gleich v—v—v—verduften." „Na, du mußt ihn wenigstens aus meinem Lokal fort schaffen", warf Plaster Joe ein. „Ich mag Mexes weder lebendig noch tot." „Und wie steht's mit dem Sheriff?" fragte Ned. „Potztausend, ich bin der Sheriff" knurrte Plaster Joe, während er in den Taschen des Mexikaners stöberte. „Wo hat er nur all die neuen Scheine gestohlen, der Kerl — Eeld von solchen Strolchen is immer dreckig. — Zehn Dollars. Mußt du wohl als Prämie kriegen, Bob. Nu aber dalli raus mit ihm, verstanden? Is mir schade um meinen Fußboden." 3. Fortsetzung. Bob nickte beifällig. „W—w—wenn man mir sagt, was ich t—t—t—tun soll, geht's mir gut. Red lachte laut, wurde aber gleich wieder ernst. „Es kann aber allerhand passieren", warnte er und legte seinen Revolver aus den Tisch. „Sowas nämlich." „D—d—d—as is mir egal", versicherte ihm Vo§ O""^,dllso topp! Abgemacht! Bob, wir gehen auf Ihre alt« Ranch zurück, auf den Kleinen Bär." Bob machte Stielaugen. „Mr. Adams, der Eigentümer, hat vor'n paar Wochen jemanden hergeschickt —" „Sp—sprechen Sie lieber nicht so laut", sagte Bob, der mit dem Gesicht zur Tür saß. „Da is eben 'n K—K—Kerl reingekommen und hat sich Ihn' hübsch dicht auf'n P—P—> P-Pelz gesetzt." Ned nickte. jemanden hergeschickt, der nach dem Rechten sehen sollte, und der hat nichts von sich hören lassen. Da hat mich Mr. Adams von Butte nachgeschickt, damit ich mir mal alles ansehe. Und ich denke, wenn Sie die Gegend kennen, könnten Sie mir von Nutzen sein." Red blickte sein Gegenüber wohlgefällig an. Groß und breit, stark wie ein Bulle und treue, ehrliche Augen. „Wann fangen wir an?" fragte Bob und sah an Reds Schulter vorbei. „Hier juckt mich was schrecklich", ver kündete er laut, als seine rechte Hand in die Lederjoppe fuhr und heftig an seinen Nippen zu kratzen anfing. „Morgen früh." „Na, dann woll'n wir man gleich das P—P—P—ony kaufen geh'n", erklärte Bob und schob seinen Stuhl zurück. „Los, N—R—Red. Es gibt nur z—z—zwei Pf—Pf—- Pferde in der Stadt, die in Betracht k—k—komm'n. Eins is meins. D—D—D—Das andre hol'n wir uns jetzt." „Woher wissen Sie denn, daß es sein Eigentümer her gibt?" „W—W—Weil seine F—F—Frau nich weiß, wo und wie er seine A—A—Abende verbringt, aber ich w—w—eiß 's," kicherte Bob und fing wieder an, sich zu kratzen. „M—M—Manche Leute halten mich für d—d—dumm, aber das bin ich nicht!" Red tand auf. In dem Augenblick flammte etwas grell vor einen Augen auf, und ein lauter Knall dröhnte Hm in d e Ohren. Er taumelte zurück und sah einen Revolver n Bobs Hand. Bobs Augen starrten auf einen siunkt hinter ihm. Der mächtige Kerl stand da wie eine Bildsäule. Eine feine Rauchwolke schlängelte sich aus der Revolvermündung. Red wandle sich langsam um. Dort an der Tür, etwa zwanzig Fuß weit fort, lag zusammengesunken ein Mensch. Er wandte sich wieder zu Bob. „Was zum Teufel?" fragte er. „Tja, was zum Teufel, Bob!" brüllte Plaster Joe, der aus der Küche im Hintergrund angerannt kam. „Wo glaubst du denn, daß du bist?" Ohne ihn einer Antwort zu würdigen, lief Bob zur Tur und stieß den regungslosen Körper mit dem Fuß an. „T—t—t—tot, mauset—t—t—tot", verkündete er sachlich und steckte seinen Revolver wieder in die Tasche, wo es ihn gejuckt hatte. Dann ging er zurück zu dem Tisch, wo er mit Ned gesessen hatte, und zeigte auf eine Stelle in der Wand dahinter. Red sah ein langes, scharfes Messer mit dünner Schneide, das etwa drei Zentimeter weit in dem weichen Fichtenholz steckte. „Hab fast zu lange gewartet", entschuldigte sich Bob. -Aber ick» wollte m-m—meiner Sache ganz l—i—sicher „Ja. 's is noch mächtig weit. Wollen lieber l—l—los reiten, wenn wir noch was zu essen k—k—kriegen wollen. Ich hab H—H—Hunger." Cie gaben den Tieren die Sporen, und nach andert halbstündigem Galopp, immer am Fluß entlang, langten sie in der Stadt Powder Creek an. Bob zeigte die Sehenswürdigkeiten in der schmutzigen Hauptstraße. Viele gab's nicht: auch hier der große Holz schuppen mit dem Schild „Heu und Futter" über der brei ten Tür; der Kaufladen mit den Mehlsücken, Packkörben und leeren Kisten auf den breiten Eingangsstusen, der schon geschloßen war; das kleine Holzhaus, von dem Bob er zählte, es sei die N—N—National-Bank von P—P— Powder Creek, das verlassen und mürrisch hinter seinen vergitterten Fenstern dalag. Leben drang nur aus den gelbflackernden Fenstern der verwitterten, einstöckigen Häu ser zu beiden Seiten der Straße und schließlich aus den großen Scheiben von Murphy's Palace, Hotel, Restaurant, Bar und Tanzpalast in einem. „Sorg für die Ponys, Bob", sagte Ned, als sie vor Murphy's Palace hielten, und in seiner Stimme klang ein neuer Kommandoton. Bob machte ein überraschtes Gesicht und beobachtete Red nachdenklich, als er vom Pferd stieg und aus die Tür des Hotels zuging. Dann lächelte er. Das war ja ein total andrer Bob als der vergnügte Kumpan von Lost Spring. Das schmutzige kleine Büro im Vorraum von Murphy war vollständig menschenleer. Rechts war ein Schild mit der Inschrift „Var — Speisesaal", und Ned ging aus die Flügeltüre los. Es war ein großer Raum, und dichter, blauer Rauch hing in vielen Schichten über der langen Theke. Vier oder sünf Viehtreiber und Reiter hockten da über ihren Ge tränken. Sie blickten träge auf, als Ned eintrat. Dann befaßten sie sich wieder mit ihren Getränken. Hinten in der Ecke spielten sechs Mann Karten. An einem andern Tisch saßen zwei Männer in steifen, schwarzen Anzügen und tuschelten miteinander. „Nabend. Wo ist denn der Hotelbesitzer?" erkundigte sich Ned kurz beim Barhalter. „Und geben Sie mir einen Whisky." „Mein Name ist Murphy", erwiderte der Barhalter großartig, „und das hier ist Murphy's Palace. SlZas wün schen Sie?^' „Zwei saubere Zimmer und was zu essen", sagte Ned knapp. In die Trinker an der Bar kam allmählich Leben. Sie hielten sich zwar noch auf die Ellenbogen gestützt, aber sie beobachteten den Fremden. Ein Augenpaar schien be sonders interessiert — blutunterlausen, dunlle Augen in einem Gesicht, das fast gänzlich von einem schwarzen Bart umrahmt war, der aus den hervorlretenden Backenknochen begann und auf Schulterhöhe in dünne Strähnen endete. „Zwei Zimmer?" wiederholte Murphy. Er schien ver dattert. „Jawohl. Zwei! Sie haben doch Zimmer in Ihrem Hotel, oder?" „Natürlich, Mister. Nur immer Ruhe. Natürlich hab ich Zimmer. Ich muß zusehcn, ob sic gerichtet werden können." Es klang sehr ungewiß. Red trank seinen zweiten Whisky hinunter. „Sehn Sie mal nach. Ich will heut nacht 'n Dach überm Kopf haben ... und in 'nem sauber» Bett schlafen." „Schon gut. Schon gut. Ich werd's dem Mädchen sagen", erwiderte er mürrisch. „Zwei Zimmer, sagten Sie? Und zweimal Eßen?" Red nickte abwesend. Er beobachtete de» schwarzbärti- gen Mann, der an der Theke aus ihn zukam. Im nächsten Augenblick starrten die blutunterlaufenen Augen in seine, und der schrvarze Bart kitzelte ihm fast das Gesicht. „Wer sind Sie, Fremdling?" fragte eine tiefe, heisere Stimme. Ned sah den Mann schweigend an. Immer dichter wurde dies Schweigen, schien von Sekunde zu Sekunde an zuschwellen und legte sich wie ein Leichentuch über den großen Saal. Er betrachtete die kleinen, roten, schnaps seligen Augen und den mächtigen schwarze» Bart; betrach tete die untersetzte, kräftige Gestalt in dem blauen Flanell hemd, den schmutzigen, gerippten Hosen und Reitstiefeln; betrachtete den Buckel untern, linken Arm, der aus einen Revolver deutete. «Fortsetzung folg« 1 Der gemietete Kavalier In San Francisco ist In diesen Tagen «in Institut eröff ne! morden, das alleinstelnmden Damen gegen festes Honorar witadel-ige Kavaliere zur Versüguitz; stellt. „Um einem dringen den r^dürfnig abzuhelfen..wie es in dem Prospekt heißt. Einsame Damen, unverstandene Mauerblümchen und extra vagante Dachfische, die vor lauter Geld nicht wissen, was sie an sangen sollen, werden also künftighin ihre Kavaliere »Nelen kön nen, wozu nur nötig ist, das; sic sich zum Telephon bemühen, um Mr. Mule, den Besitzer des Instituts, anznrufen. Eine solclst lelephonisck)« Bestellung setzt alle Aitzwl'en über die Haarfarbe, die Figur und die gewünschten Geistesgabcn voraus. Der Kava lier wird dann prompt ^liefert, und zwar durch die Arbeits- deichaffungsbüros der verschiedenen Hochschulen von San Francisco. Die Anforderungen, oie a» diese gemieteten Kavaliere ge stellt werden, sind »ich! gering. Sie müssen in der Lage sein, eine intelligente nno geistreiche Unterhaltung zu führen, sie müssen tanzen, Bridge spielen und Alkohol vertragen können. Vor allem letzteres, da sic mit Vorliebe als Begleiter für die ele ganten Tan^tablissements auserscl>en sind. Den Herren ist cs strengstens verboten, ihre Kundin nach ihrem Namen oder son stigen irersönlichen Details zu fragen. Der Dienst endet nm Mit ternacht. ivenn diese Herren Kavaliere auf Bestellung ihre Tonic wieder in, Foyer des Hotels aligelicfert haben. Wer gegen dcse strengen Vorschriften verstößt, der fliegt. Um immer ein« Kontrolle dafür zu halben, daß sich die .Herren ihren Begleite rinnen gegenüber untadelig benehmen, hat das Verlcihinslilut einen eigenen Detcktivdicnst eingerichtet. Diese Detektei um faßt mehrere Beamtinnen, dir sich ab und zu von den Kavalie ren loegleiten lassen und dies« dann in Versuchung führen. Schon ans diesem Grunde müssen sich die ^mieteten Kavaliere auf jeden Fall tadellos benehmen, denn sie können ja nicht wissen, ob es sich im einzelnen Fall wirklich um eine Kundin, oder nur um «ine Spionin ihres Brotgebcrs handelt. Das Honorar beträgt 10 Dollar für den Abend. Es erhöht sch aus 12 Dollar, Ivenn die Dienste -er Herren über Mitter nacht hinaus in Anspruch genommen werden. Sandcrvergütun- gen dürfen diese gemieteten Kavalier« auf keinen Fall annehmen. Autorennen durch Urwald Wohl das mit den stärksten Hindernissen verbundene Auto rennen, das es bis jetzt gegel»en hat. ist Mitte vergangener Woche im schivarzen Erdteil zum Abschluß gclamst, nämlich ein Rennen über 4400 Kilometer durch zentralafrikanisches Wald gebiet von Nairobi, der Hauptstadt der englischen Kolonie Kenia, bis nach I0l>annesburg in Transvaal. Sieger wurde Hosley ans einer amerikanisckien Maschine mit einer Fahrtdauer von stark 86 Stunden, also einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etiva 74 Kilometer in der Stunde. Zivci andere amerikanische Mascipnen blieben hinter dem Sieger nur wenig zurück. Die Fahrer hatten unterivegs aufregende Abenteuer zu bestellen. Eii«r hat einen Leoparden überfahren uich auf der Stelle ge tötet, «in zweiter sauste in ein dichtes Gestrüpp hinein, aus den, er den Wagen erst nach dreistüiwiger Arbeit wieder kerausbrin- gen konnte, und ein dritter märe, als er einer Giraffe auswei chen mußte, beinahe einen steilen Abhang hinuntergestürzt. Alle Automobile kamen übel zugerichtet am Ziel an. mit gebrochenen und unter Zuhilfenahme von Aesten geflickten Federn, mit zer schlagenen Laternen und verbogenen Kotflü-zeln. Es wird er zählt. da und dort sei Negern ein Glücksfall erwachsen damit, daß sic Trümmer von Rädern. Motorhauben. Messer und andere von den Automobilisten während der Fahrt verlorene Gegen stände auslesen konnten. „Wer war die Blondine, mit dcrichdich am Mittwoch sah?" „Nun die kennst du doch — das mar doch die Brünette, die ich dir am Sonntag vorgeslellt hatte." Das Grubenrettungswesen in Oberschlesien Einer unserer Mitarbeiter luttte kürzlich Gelcacnl)elt, das oberschlesisck)« GrubenreItungswesen kennen zu lernen. Seine Ausführungen dürften im Hinblick auf die gerade jetzt stattfiichendc „Unfallverhütungsaktion für den Berg bau" besonderem Interesse be^gncn. Die Schristlettung. Im Jahre 1900 wurde unter oem frischen Eindruck des furchtl»aren Grulienunglücks von Courriöres in Nordfrankreich, das mit 1200 Todesopfern die bisher schwerste Bergnierkskata- stropl)« geblieben ist, im olierschlesischen Vevchamzebict ein ein- l-eittiches Grubenrettum,sivesen ins Leben gerufen. Auf (gründ der ungünstigen Erfahrungen, die man in den englischen Gruben revieren mit berufsmäßigen Grubenwehren nach Art der Be- rufsfeuerwchr ,^macht hatte, wählte man in Oberschlesien das sogenannte Milizsystem, das l>«ißt, die Grubemvehrcn bestehen ans Freiivilligen, die im Hauptl>eruf Bergleute sind und dal-er nicht der Gefahr unterliegen, «inseitig und grubenfremd zu werden. Die Organisation des Grubenrcttungswesens ist einfach und zweckmäßig. Jede selbständige Betriebsanlage im oberschlesi- schen Steinkohlenbergbau muß eine Grubenwehr nnterhallen, die unter Leitung eines Oberführers steht und in Grup,>cn von je vier Mann unter einem Gruppenführer zusammeitzzcfaßt wird. Die Anzahl der Gruo;>en richtet sich nach der Stärke der Beleg schaften. In die Grubemvehr können selbstverständlich nur solche Bergleute ausgenommen iverden, die ihrer schweren und veranlworluttgsvollcn Aufgabe in körperlicher und geistiger Be ziehung voll gewachsen sind und die au einem Lehrgang für Gru- bcnreltungsivescn und erst« Hilfe mit Erfolg teilgenommen l)aben. Eine wichtige Aufgabe hat auch der Gerätewart, der an jeder Grubenrettungsstelle vorhanden sein muß und der im Ge gensatz zu den eigentlichen Grul'enn'ehrmännern ein Metallhanü- werker sein soll. Ihm liegt es ob. dafür zu sorgen, daß alle Grubenrettungseinrichtungen in ausreichender Zahl und ge brauchsfähigem Zustand greifbar sind, da hiervon Leben und Gc« suiwheit der Rettungsmannschaften abhäinv:,,. Die Seele dieser Organisation ist die Hauntslelle für das Grubenreltungswesen in Beulhen, die seit ihrer Errichtung unter Leitung von Professor Waltersdorf, einem hervorragenden Fach mann auf dem gesamten Gebiet des bergmännischen Rettungs wesens und der Erforschung von Grubenunfällen steht. Dis mustergültigen Anla^n dieser Hauptstelle dienen verschiedenen Zwecken. Einmal befinden sich hier die llnterkunftsräume de» Bereilsch)aftsdienstes, der von den Grubenwehren der einzelnen Betriebe abivechselnd gestellt werden muß und der die Aufgabe
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