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Sächsische Volkszeitung : 30.12.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193612308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361230
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361230
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-30
- Monat1936-12
- Jahr1936
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- Sächsische Volkszeitung : 30.12.1936
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Nummer 3V3 — 35.Iahrg Verlag,ort Drcide«. «n^Igenprelle: LI, UpaINg« er mm dielt« Jelle I P» 1 lür FamlUenon^lqen » Pt» Für PlatzwünZche Unne» wl, kein« Gewähr lelße». «rscheln« l> mal »dchenlllch. MonaUIckZer Bezugspreis durch lrägei elnlchl. »0 Pfg. kz». «0 Psg. Lrägerlohn 1.70; durch die Pest 1.70 «MI-HII,blich Postilberwelsung,gebühr, zuzllgllch dl Psg. Post-Bestellgeld. Einzelnummer 1v Psg., Con» u. gestlagsnummer Al Pfg. «bbestellungen miisten spälesten, ein« Woche vor Ablauf der Bezugs,«II Ichrlflllch beim «erlag eingegangen sein. Unser» Irilger dürfen lein« Abbestellungen «nigegennehme«, Lächstsche volksMuns Schrifileltung: Dreoden-A„ Pollerstr. 17, Fernruf AMI u. N01Z iLefchäslsstell«, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«, ». Verlag lh. ». D. Winkel, Pollerstrab« 17, Fernruf 1101», Postfcheck: Ne. 10», Ban»; Stadtbanl Dreode» Nr. «707 Mittwoch, 3«. Dezember 1SZS Am Fall« von HSHerer Kewall, «erbot, «InnelenL« Letrlebe» ftSrungen hat der Bezieher »der Werbunglreibend« kein« A» jprüch«. fall» Li« Zeitung in delchränkiein Umlange, verspätet oder nicht erschein» - - ii I : u n > » o - r ist Dresden. Japan warn! vor dem Bolschewismus Neujahrsbotschast -er japanischen Minister Tokio, 2». Dez. lOstasiendienst des DNB). Sämtliche japanischen S t a a t s m i n i st e r haben in einer N e n j a h r s s e n d n n I des japanischen Rund funk s zur inlernalionalen politischen Lage Stellung gcnom- nion und haben eindringlich darauf hngeiviesen, daß nur in sich geschlossenes, auf allen Gebieten gerüstetes und abwehrbereitcs japanisches Volk die kommenden Schwierigkeiten überwinden könne. Außenminister Arita sagte wörtlich: „Obwohl die außen politische Lage nicht befriedigend ist, ist es eine klare Tatsache, daß sich die Stellung Japans als Frledensfaktor Im Fernen Osten durch den Abschluß des deutsch japanischen Abkommens wesent lich verstärkt Hal." Ter Kriegs- und Marineminister warnen vor übertriebe nem Optimismus angesichts der Weltlage und verlangen nicht nur eine starke militärische Rüstung, sondern auch die vollstän dige geistige Einheit des japanischen Volkes. Die Vor gänge in China, hinter denen der Einfluß der Komintern stehe, bedrohten nicht nur das chinesische Volk, sondern den gesamten Fernen Osten. Der M a r i n e m i n i st c r betonte mit Bezugnahme auf die Lage am Stillen Ozean, daß die Verstärkung der jazmui« sä'en Flotte auch nicht einen Tag vernachlässigt werden dürfe. Japan müsse stark genug sein, um den Gedanken des Nicht- angriffes und der Nichtbedrohung zu verwirklichen und so den Frieden im Fernen Osten zu gewährleisten. Ministerpräsident HIrota warnte vor der Tä tigkeit der Komintern, die gegen die japanische Staatsform und darüber hinaus gegen die Kultur der Menschheit gerichtet sei. Das besondere Angriffsziel des Bolschewismus seien Deutschland und Japan, die sich zur Abwehr zusa mm en geschlossen hätten. Ausländische Versuche, das von geistigen Idealen getragene Abkommen zu mißdeute», müßten an den klaren, aufrichtigen Absichten beider Lander scheitern. Es sei zu hoffen, daß die großen Kulturstaaten der Welt Japan und Deutschland richtig verstehen lernen und sich mit ihnen im Abwehrkampf ge gen die bolschewistische Wcltgefahr vereinigen. Das Abkommen sei eine Warnung für alle Staaten, nicht zu warten, bis es zu spät sei. Eine Warnung der Kwantung-Armee an Nanking Hsingking, 29. Dez. Der Sprecher der in Mandschukuo stehenden japanischen Kwantungarmee nahm in einer Erklä rung zur Lage in China Stellung. Die Kwantungarmee, so heißt cs darin, sei bereit, China im Kamps gegen die Kommunisten zu unterstützen, sofern die Negierung in Nanking diesen Kampf unter Einsaß aller Kräfte führen wolle. Die Vorfälle in Sianfu seien von Kommunisten auf Befehl der Sowjets hcrbcigcführt worden, die China in ein Chaos stür zen wollten, um dann umso seichter dem Bolschewismus zum Siege verhelfen zu könne». Wenn allerdings die Zentralre- gierung in Nanking dem Druck bolschewistischer Heizer nach- gebcii und sich gegen Japan wenden sollte, so werde sie die Kwantungarmee zur Verteidigung Mandschukuos und des Friedens im Fernen Osten bereit finden. Hungerrevolten im roten Spanien Sie „Internationale Brigade" plündert Salamanca, 29. Dez. Aus den Rundfunkberichten der Nationalen und sogar auch der roten Sender ist immer deut licher zu ersehen, daß die Versorgungsschwicrigkeiten in den unter bolschewistischer Herrschaft stehenden Teilen Spaniens ständig-zunchmen. In Malaga kam cs in den Straßen zu stürmischen Protestkundgebungen, an denen hauptsächlich kommunistische Frauen teilnahmen. Die roten Weiber verlangten, daß Le bensmittelkarten nur »och an die Mitglieder der marxistischen Parteien nusgegeben würden, denn wenn die Bevölkerung schon Hungers sterben solle, so müßten wenigstens zuerst die „noch immer nicht vollständig ausgerolleten bürgerlichen Ele mente" daran glauben s!). Der Rote Marincausschuß richtete an die bolschewistischen Gewalthaber in Valencia ein Schreiben, in dem sestgestellt wird, daß die roten Matrose» seit einem Monat vollkommen unzulängilche Lcbensmittclrationen erhielten. Da eine man gelhafte Verpflegung nicht nur die Widerstandskraft der Ma trosen schwäche, sondern auch gegen das „Reglement" des ro ten Marine-Ausschusses verstoße, müsse mit allem Nachdruck sofortige Abhilfe gefordert werden. Andernfalls werde der Dienst auf sämtlichen Schissen eingestellt werden s!j. In Albacete protestierte die Bevölkerung gegen die Plünderungen, die die an die Cordobasront abberuscnen Ange hörigen der „Internationalen Brigade" kurz vor Ihrer Ab fahrt begangen habe». Die meisten Geschäfte in der Provinz Albacete sind ein Opfer der Raubgier des roten ausländischen Verbrcchergesindels geworden. Vielen Ladcnbesißern wurden die gesamten Vorräte geraubt, wodurch sich die bereits vorher bestehende Lebensmittelknapphcit zu einer regelrechten Hun gersnot auszuwachsen droht. Die katalanische Marxistenzeitung „Solidaridad Obrcra" führt in einem Artikel bittere Klage darüber, daß die sogen, marxistischen „Führer" in den besten Hotels und Gaststätten Kataloniens Kaviar und Schweinebraten essen, während die Milizen mit trockenem Brot an die Front gehen müssen. Amerikanische Nngzeuge für Spaniens Bolschewisten Washington, 29. Dez. Das amerikanische Staatsdepar tement hat beknnntgcgeben, daß es einem amerikanischen Flugzeugmakler „widerwillig" die Erlaubnis erteilt habe, Flugzeuge und Flugzeugmotorc im Gesamtwerte von 2 777 99» Dollar an die spanischen Bolschewisten auszusühren. Ans Grund dieser Erlaubnis werden unter anderem 18 Flug zeuge nach Bilbao verschisst werden, obwohl das Neu- tralitätsgeseh den Präsidenten der Vereinigten Stalen ermäch tigt, die Ausfuhr von Kriegsmaterial bei Ausbruch eines Krie ges zwischen zwei Ländern zu verbieten. Trotz der hinlänglich bewiesenen aktiven Einmischung der Sowjetunion in den spanischen Krieg glaubt sich die amerika nische Regierung auf den Standpunkt stellen zu können, daß es sich bei den Ereignissen in Spanien nm einen reinen „Bür gerkrieg" handele, auf den das Ncutralitätsgeseß keine An wendung zu finden brauche. Dazu wird ergänzend bekannt, daß cs sich um zwei Be willigungen über 18 Flugzeuge und etwa 559 Flugzeugmotnren und Ersatzteile handelt, die für die roten Milizen in Bilbao bestimmt sind. Von zuständiger Seite wird darauf hingcwie- sen, daß es sich dabei um die ersten Aussuhrbewilligungen seit dem Ausbruch des Krieges in Spanien handele. Alle bis herigen Bewerber von Bewilligungen seien dazu veranlaßt worden, ihre Anträge zuriickzuziehen. Nur ein 'Makler ans New-Ierse«) habe ans seinem Antrag bestanden, so daß das Staatsdepartement ans Grund der bestehenden Gesetzgebung die Bewilligungen, wenn auch widerwillig, geben mußte. Im übrigen seien die Flugzeuge und die Motoren alt und ge braucht, und man rechne damit, daß cs mindestens zwei Ato nale dauern wird, bis die erste Sendung abgehen kann und daß cs etwa acht Monate i„ Anspruch nehmen werde, bis der ganze Auftrag versandtserlig ist. Wenn der Kongreß in zwischen ein Gesetz annehmen sollte, durch das derartige 'Ver schiffungen nach Spanien verboten werden, so werde das Staatsdevartement, wie verlautet, die Bewilligungen sofort zurückziehen. Die Bauernparteien in den großen Schwei zer Kantonen schlossen sich zu einer einheitlichen Bauern-, Gewerbe- und Biirgerpartci als der politischen Gcsamtorgani» jation des Schweizer Mittelstandes zusammen. Die neugebil dete Partei tritt damit neben die großen Parteien der Frei sinnigen, Katholisch-Konservativen und Sozialdemokraten. Kardinal Slond über den Volschewismus Eine „teuflische Verschwörung gegen die Menschheit". Warschau, 29. Dez. Am Weihnachtsabend nahm der Primas von Polen, Kardinal-Erzbischof Dr. Hlond, in einer Rundsunkausprache erneut gegen den Bolschewismus Stellung. In das friedliche Licht des Weihnachtsbaumes, er klärte der Kardinal, falle ein Schatten. Eine teuflische Verschwörung versuche, die Menschheit In ihr Netz zu ziehen, eine dunkle Macht sei am Werk, die Erde zu unterjochen und die Ordnung und das Lebc» der Völker zu verwirren. Eine rote Seuche gefährde die Staaten, die Familie und die Schule. Verbrecherische Hände verbreiteten den Kriegs brand, zerstörten Kirchen, rissen Denkmäler nieder nnd ver nichteten die Kultur menschlichen Geistes. Polen stehe »weder auf seinem allen Posten an der Grenze europäischer Kultur und christlichen Glaubens. Chinas Einheit Auch wer ein Leben lang als Europäer im fernöstlichen Kulturkreis gelebt hat, wird sich kaum zu der Behauptung erkühnen, daß sich ihm die letzten Geheimnisse des Reiches der Mitte erschlossen hätten. So manches, was da vor sich geht, scheint äußerlich durchaus mit europäischen Maßstäben errechenbar zu sein, und dann auf einmal erfolgt jene un erwartete Wendung, die aller westlichen Logik Hohn zu sprechen scheint. Wir möchten die Erklärung in einem dop pelten Umstand erblicken: Zunächst entgeht auch dem ein- geweihtesten Fremden irgendein Umstand, der für die volle Kenntnis der Sachlage unentbehrlich ist. Dann aber, und das scheint uns wichtiger, überlagern sich in der heutigen chinesischen Vegrisfswelt moderne Ideen und Lebenssormen mit alteingewurzelten Ueberlieferungen konfuzianischer Ethik, und niemand weiß so recht, wo das eine aushört und das andere beginnt. Hat uns nicht der sogenannte „christ liche General" Fengyusiang immerfort Rätsel ausgegeben über seine Ziele und Taten? Bleibt uns nicht selbst ein so klarer Geist wie Sunyatjen im Letzten und Tiefsten un verständlich, weil eben chinesisch? Wir haben in diesem bewegten Vierteljahrhundert seit dein Ausbruch der chine sischen Revolution immer wieder Wendungen erlebt, die in keiner Weise in die westliche Vorstellungswelt hineinpassen wollen, Wendungen zum Bösen, wenn alles in schönster Ordnung schien, glückliche Schicksalswendungen, wenn schein bar alles verloren war. Tschiang-Kai-Lcheks Gefangen nahme kam wie ein Blitz aus heilerm Himmel, mitten in eine Epoche wachsenden Vertrauens in die Stabilität der Nankinger Herrschaft hinein. Sofort fielen die chinesischen Kurse an den politischen Börsen in London, Washington und Paris um viele Punkte und am Horizont sah man be reits die Wolken eines Krieges heraussteigen, zum min desten aber die mühsam errungene politische Einheit Chinas in die Brüche gehen. Aber China blieb beisammen, ja es verschwor sich geradezu auf den gefangenen Generalissimus, und anstatt der befürchteten Kriegserklärung brachten die Flugzeuge aus Sianfu den befreiten Marschall und — den politischen Erpresser Tschansueiiang mit. Tjchiang-Kai-Schek aber konnte in einer Ansprache von einem Wendepunkt im Leben der Nation reden. Vielleicht werden die Vorgänge dieser Tage im yamen von Sianfu niemals gelüftet werden, weil alle Beteiligten an einem ewigen Schweigen interessiert sind. Vielleicht wird man auch eines Tages erfahren, wie hoch das Lösegeld oder wie groß der Anteil war, den die tapfere Frau Tschiang-Kai-Schcks und sein ausländischer Berater Mr. Donald an der Verständigung gehabt haben. Eines ist sicher: Tschangsueliang bzw. seine Hintermänner haben das mit der Gefangennahme beabsichtigte politische Ziel nicht er reicht, mag sich dieses Ziel nun auf den 'Bruch mit Japan oder aus die politische Entmachtung des Generallissimus gerichtet haben. Bereits am ersten Tage ist die Vermutung ausgesprochen worden, daß hinter dem Handstreich Tschangsneliangs Moslau stände, das in der Person des roten chinesischen Generals Mao in der Provinz Kansu einen eifrigen Parteigänger seiner Pläne hat und an dem offenen 'Bruch zwischen Nanking und Tokio seit langem ein mehr als platonisches Interesse zeigt. Sosern das Nächst liegende nicht immer auch das Wahrscheinlichere ist, läßt sich ebensowohl denken, daß Tschangsueliang seinen Handstreich ans eigene Faust unternommen hat, nnd daß er seinen Ehr geiz oder seine Geldgier hinter politischen Forderungen zu verstecken suchte. Da Tschiaug-Kai-Scheks Schwager, der Finanzmann T. V. Sung, bei den Frcilassnngsverhandlnn- gen eine aktive Nolle gespielt hat und da Tschiang-Kai- Schek c..s erste Amtshandlung den Befehl ansgab, dis Feindseligkeiten sofort einzustelleii, und die Negierungs truppen aus der Umgebung von Sianfu zuriickzuzichcn, so hat es den Anschein, als ob Tschangsueliang seine persön lichen Absichten erreicht hat. Politisch hat das ganze dramatische Zwischenspiel die Stellung des Marschalls ungemein gestärkt nnd damit auch seine Verhandlungs position gegenüber Tokio und Moskau verbessert. Zum ersten Male seit dem Tode von Sunyatsen hat das nationale China wieder das große Wunder erlebt, daß es sich trotz aller Differenzen parteipolitischer nnd regionaler Natur geschlossen hinter die Führung eines einzelnen Mannes stellte, und daß die sehr zahlreich gelagerte Opposition den günstigen Anlaß nicht benutzt hat. um gegen die Nankinger Führung aufzubegehren. Das Wiederzusammenwachsen Chinas ist erst jungen Datums und die Institution der Kuomintang hat noch keineswegs die Kraft, aus sich allein die Klammer des Niesenreiches darzustellcn. So ist die 'Rettung der nationalen Einheit in dieser kritischen Stunde tatsächlich der überragenden Autorität zuzuschreiben, die sich Tschiang-Kai-Schek mit seiner ebenso entschiedenen wie elastischen Staatssiihrung erworben hat. Das Ausland bat an dem Schicksal Tschiang-Kai Sä-eks einen ungewöhnlichen Anteil genommen. Vor allem in
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