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Sächsische Volkszeitung : 15.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193709158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370915
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1937
- Monat1937-09
- Tag1937-09-15
- Monat1937-09
- Jahr1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.09.1937
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Nummer 21k—36. Iahrg Mittwoch. IS. September 1937 schrlftl«l«i»na: Die«d«n.»^ P-Nrrftr. 1», 8rnn»1 «711 «.V01» SeichöII«tkll«, vru« und v«rlag! «.rmaiU« vuchdulcker«, » «<rla, LH. ». ». Winkl. Voll«,strotz« 17. »«rm«, »lvl». p-stlchr«: «r. 10». «-»k: Stadtdaet vre«d«, «r. M7I7 Am S°ll« »an höherer vewalt, Verb»«, «Inlielend», vetrted» Körungen ha« der vejieher »der L'erbunglrelbead« teln« «nlpriiche, >all« dl« Zeltun, «n delchrönklem Umlauf, ver- ipöie« »der nlih« erlchelnt. Sriallnn,»»»« «ft D««»»d» LächlWe volksseuung v«rlags»rt Dreiden. «njelgenprel,«: dl, lspalllge » mm drei«, gell« I Vift-t sllr g-mlllenanzelgen » PI» All, Platzvllnlch« Unne, «l, Kl», LewLhr lelstm. lkrlqeln« v mal «Schenlllch. vlanaNlcher Bejugsprel« durch Tröger «lnschl. ftv Pfg bzm. «0 Psg. Trögerkhn 1.70; durch dl« Post 1.7« «lnlchlletzllch P»ft0berwtllung^,«bsthr. ,u,stgllch ft« Psg. P-st-VesteNgeld. lfttuzel-N«. 10 Psg., Sannabend. u. gestlagi-Rr. fto Psg. Abbestellungen müsten spöteften» ein« Wach« oar Bblaus der vejug«iell schrlsillch beim Verlag «lngegangen sei». Unser, rrftger dftrs«, kein« vtbestellung«, «uigegennehme». Memse Laballeros in Paris O London Er verlangt offene Llnterstützung Notspaniens Paris, 16. Sept. „Matin" bringt in seiner Mittwochfrüh-Ausgabe ein Inter view mit dein zur Zeit in Paris weilenden ehemaligen rotspa nischen Usurpator Largo Caballero, wobei der jetzige Ge neralsekretär der bolschewistischen UGT-Gewerschaft bemerkens- wert freimütig Auskunft über den Zweck seiner Reise nach Paris gibt. Schon die Ueberschrift „Largo Caballero verlangt für die Freute Populäre die Hilfe der grotzen demokratischen Staaten" kennzeichnet den Pariser Auftrag Caballeros eindeutig. Er, Caballero, sei nach Paris gekommen, um die de mokratischen Regierungen zu veranlassen, die Frage der Nicht einmischung „neu zu betrachten" und Rot-Spanien offen die militärische Hilfe zu leisten, die der Beistandspakt des Völkerbundes im Falle des Angriffes auf eines seiner Mit glieder vorsehe. Diese Hilfe könnte z. B. in dein Rückruf aller ausländischen Freiwilligen bestehen, den die französische Regie rung durchsetzen mühte, und weiter in der vollkommenen Frei heit, Waffen zu kaufen. Rot-Spanien müsse nach t-tmonatigem Ringen eine wirksame Hilfe erhalten. Er zweifle nicht daran, dah die „demokratischen Kräfte" Frankreichs und Eng lands heute von ihren Regierungen diese Hilfe fordern könnten. Siegreicher Vormarsch an der Asturien- und der Leon-Front Der nationale Heeresbericht vom Dienstag Salamanca, 15. September. Im nationalen Heeresbericht vom Dienstag heiht es: Asturienfront: Im östlichen Frontabschnitt wurde unser Vormarsch fortgesetzt und die sehr großen, durch Wetter und Gelände verursachten Schwierigkeiten überwunden. Der Gegner wurde aus allen Stellungen vertrieben, wo er versuchte, unse ren Siegcszug aufzuhalten. Unsere Streitkräfte besetzten den Ort Mazuco südlich von Llanes, dessen gleichnamiger Gebirgs pass bereits vor mehreren Tagen genommen wurde. Ferner sind wichtige Höhen im Norden dieses Ortes sowie die Berge im Westen von Pena Vieja besetzt worden. Es wurde umfang reiches Material erbeutet. — Im westlichen Abschnitt leichtes Geschühfeucr. Leon: Auch an dieser Front haben unsere Truppen ihren Vormarsch fortgesetzt und mehrere Ortschaften besetzt. Sie er reichten die Ausläufer der Bergkette Celleros. Im Abschnitt Valdesealcra an der Aragon-Front machten unsere Streitkräfte nach erfolgreicher Abwehr eines feindlichen Angriffes einen mit viel Geschick und großer Stohkrast vor getragenen Gegenangriff und umzingelten den Feind, der über Ml) Tote in den von den Nationalen eroberten Stellungen zurücklieh. Tollt ln Frankreich sehr gebräuchlich ' Ein ausgewiesener Anarchist im Verdacht der Beteiligung an den Sprcngstossanschlägen. Paris, 15. Sept. In Zusammenl-ang mit der Untersuchung der Sprengstoffanschläge vom Sonnabendabend war da von die Rede, dah es sich um Tolit handele. In verschie denen französischen Blättern wurde behauptet, dah Tollt in Frankreich so gut wie gar nicht vorkomme. Demgegenüber erklärt ein bekannter französischer Chemiker im Heer, die Behauptung, dah man in Frankreich angeblich kein Tolit finde, sei falsch. Im vergangenen Jahre z. B. seien dem Heer Ml) 000 Granaten mit diesem Explosivstoff geliefert worden. Außerdem sei Tolit auch der gebräuchlichste Svrengstoff bei der franzö sischen Kriegsmarine, die ihn zur Füllung von Bomben, Gra naten, Torpedos usw. benutze. Der „Matin" meldet aus Toulouse, daß die Polizei einen italienischen Anarchisten n amens Luigi T a in- borini verdächtige. Er sei am 10 September abends plötzlich von Toulouse mit zwei schweren Gepäckstücken mit unbekanntem Ziel abgereist. Sein Gepäck sei nicht mehr durch sucht worden, da er auf Grund eines Ausweisungsbefehls Frankreich habe verlassen müssen. Tamborini sei ausacwiesen worden, da Verdacht bestand, daß er an den letzten Bomben anschlägen aus das Italienishe Generalkonsulat in Marseille und iin Eisenbahntunnel von Cerbcre beteiligt gewesen sei. Freunden gegenüber soll Tamborini geäußert haben, dah seine Abreise „mit Lärm verbunden" sein werde. Neue japanische Offensive in Nordchina Fortschritte an der peiplng—Sanlall-Sisenbahn Tokio, 18. September. Das Hauptquartier der japanischen Nordchlnafront gibt den Beginn einer neuen grohen japanischen Ofsensive zwischen der Eisenbahnlinie Peiping—Hankau am Liuli-Jluh südlich von Liangshang und den chinesische«« Stellun gen auf dem rechten Ufer des Aungting sHunho) bekannt. Die Kampffront hat eine Ausdehnung von 80 Kilometer. Der erste Erfolg der japanischen Offensive war die Erstürmung der chinesischen Stellungen bet der Stadt Kuan und das Ueberschrelten der Flüsse Aungting und Liuli durch die japanischen Truppen. Als Ziel der neuen Offensive wird In der japanischen Presse eine Anpassung der zurückgebliebenen Frontlinie an der Pei- ping-Hankau-Bahn an den bereits weiter vorgeschobenen Front- abschnitt der Tientsin-Pukau-Bahn bezeichnet. Zwei neue japanische Sberkommandlerende an der chinesischen Front Nach einer offiziellen Mitteilung des Krlegsmlnlsteriums wurden zwei neu« Oberkommandierende ernannt, und zwar für die gesamte Front in Nordchina General Graf T « rauchi, bis her Inspektor des Erziehungswesens, und für dl« Streitkraft« an der Schanghai-Front General Matsui, früher Kommandeur Formosas und Mitglied des obersten Kriegsrat«». Die Ernen nung der beiden Generale, di« ihr Kommando bereits übernom men haben, bezweck« di« Zusammenfassungderjapa- Nischen Streitkräfte unter eine einheitlich« Befehlsgewalt. Zapan warnt den VSlkerbund vor einer Einmischung Tokio, 16. September. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes hat zum Appell Chinas an den Völkerbund eine Erklärung veröffentlicht. Sie besagt: Japan ist nicht Mitglied des Völker bundes. Obwohl Tokio nicht im Besitze des vollen Wortlautes der chinesischen Note an den Völkerbund ist, so ist dennoch deut lich erkennbar, dah China mit entstellten Tatsachen operiert und durch sein Vorgehen die Lage verschlimmert. Der Sprecher warnt den Völkerbund, auf einer solchen Grundlage sich in den Streit einzumischen. Als Beweis für die chinesischen Fäl schungen führt er die von China aufgestellte Behauptung an, Japans militärische Maßnahmen seien gegen Nichtkämpsende gerichtet und nähmen keine Rücksicht auf kulturelle Institu« ttüßen Derartige Ausschreitungen ivürden nur von China be gangen. Japan wolle Chinas Einigung nicht verhindern, es wünsche lediglich, doft diese Einigung im Interesse des Welt- stieben» auf einer gesunden Grundlage erfolgt. Die gegen ¬ wärtige Chinapolitik sei darauf gerichtet, China zu einer Neu orientierung zu veranlassen und eine grundlegende Bereinigung seiner Beziehungen zu Japan in die Wege zu leiten. Da China bisher gerade das Gegenteil davon gemacht habe, so entsprächen die japanischen Maßnahmen der internationalen Gerechtigkeit, der Menschlichkeit und der Selbstverteidigung. Der Sprecher ist der Ueberzeugung, dah beide Länder in absehbarer Zukunst allein imstande sind, eine Lösung sür die Probleme ausznarbci- tcn, und zwar mit Mitteln, die den tatsächlichen Umständen entsprechen. Konflikt nm den neuernannten obersten Vundesrlchter von USA. Der Mitgliedschaft im Geheimbund Ku-Klux-Klan beschuldigt Newqork, 15. September. In den Vereinigten Staaten ist gewissermaßen über Nacht ein heftiger politischer Streit entbrannt, der Im Hinblick auf die Aufrollung des in Amerika heiklen Rassen problems unter Umständen auch die nächstjährigen Kongreh wahlen stark beeinflussen kann. Im Mittelpunkt dieses Kon fliktes steht der kürzlich erst vom Bundesrat bestätigte Oberste Rundesrichter Black, der zur Zeit in England weilt. Gegen Ihn läuft nahezu die gesamte amerikanische Presse Sturm, indem sie den Bundesrichter beschuldigt, Mitglied der G e h e i in o r g a n l s a t i o n Ku-Klux-Klan zu sein oder gewesen zu sein. Beträchtliches Aussehen erregte die am Dienstag erfolgte Veröffentlichung der Faksimiles von Proto kollen, aus denen Beziehungen zwischen Black und Ku-Klux- Klan ersichtlich sind. Selbst Blätter, die der demokratischen Partei nahestehen, fordern den Rücktritt Blacks, der seinerzeit vom Präsidenten Roosevelt auf Lebenszeit zum Obersten Bun desrichter ernannt worden war. Präsident Roosevelt lehnte am Dienstag In der Presse konferenz eine Stellungnahme zu dein Konslikt mit der Begrün- düng ab, dah ihm amtlich von einer Mitgliedschaft Blacks bei Ku-Klux-Klan nichts, bekannt sei und dah die Rückkehr des Bundesrichters nach den Vereinigten Staaten abgewartet wer den müsse. Glückwünsche des Führers zum Aatlonaltage Guatemalas und Gl Salvadors Berlin, 15. Sept. Anlählich des Nationaltages von Guatemala und des Na- tionaltagcs von El Salvador hat derFührer und Reichskanz ler dem Präsidenten von Guatemala sowie dem Präsidenten von El Salvador drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Masaryk« Person und Werk Mit dem Tode Thomas Masaryks verliert die Tschecho slowakei mehr als ihren ersten Siaatsprüsidenten, der anderthalb Jahrzehnte lang vom Prager Hradschin aus ihre Geschicke leitete. Die tschechostowakliche Republik steht heute an der Bahre des Mannes, dem sie in außergewöhn lichem Maße geistig und politisch ihre Existenz verdankt. Masaryk hat sür das junge tschechoslowatijche Staatswesen zumindest dasselbe bedeutet, wie Marschall P«l,udsk« sur Polen und Kemal Pascha Atatürk für die neue Turke,. Schon lange vor dem Weltkrieg in den Zeiten der Habs burger Monarchie wurde der arme mährische Handwerker- sohn der sich aus eigener Kraft durch unermüdlichen Fleiß (Erich Zander, Archiv. M.j und zähe Energie die wissenschaftliche Laufbahn erkämpft hatte und Professor der Philosophie an der Prager Uni versität geworden war, zum geistigen Wegbereiter einer Besinnung des tschechischen Bolles auf seine Kultur und seine nationale Eigenart. Er war ein viel zu regsamer und kämpferischer Geist, als daß ihn die Beschäftigung mit den philosophische.«,, historischen und literarischen Wissen schaften allein hätte zusriedenstellen können. Er lvar alles andere als ein Stubengelehrter, sah sich vielmehr mN seiner ganzen wissenschaftlichen Arbeit hineingestellt in das Be wußtsein seines Bolkstums, und so zog es ihn von Anfang an aus der stillen Eelehrtenstube hinaus in die Oeffent- lichkeit zu publizistischem Wirken. In den 8l)er Jahren be reits gründete er die Zeitschrift „Athcnaeum" und bald darauf, versucht er Einfluß aus die Zeitung „Las" zu ge winnen, die danach zum Organ der von Masaryk gegrün deten Realistenpartei wurde. Als sich diese Partei 1890 mit den Jungtschechen vereinigte, wurde Masaryk 1891 in den österreichischen Reichsrat entsandt und 1892 auch in den Landtag gewählt. Damit war der Weg in die aktive Politik beschritten. Aber auch jetzt war der Wissenschaftler in Masaryk keineswegs befriedigt. Bielmehr erschienen neben seinen Arbeiten auf den Gebieten der Psychologie, Aesthetik, Logik und Soziologie andere von stark geschicht lich-philosophischer, historisch-politischer und kritisch-poli tischer Prägung, die alle dem einen großen Ziele dienen sollten, das nationale Bewußtsein in den Massen des tschechischen Volkes zu wecken und zu beeinflussen. Masaryk verfolgte dieses Ziel nicht im Kampf gegen das Deutschtum. Vielmehr suchte er auch der deutschen Kulturleistung vor allem in seiner böhmischen Heimat gerecht zu werden, viel leicht nicht zuletzt, weil er sich bewußt blieb, daß er seine wissenschaftliche Ausbildung fast ausschließlich dem deutschen Kulturgut verdankte. Und es wirft auf seinen wissenschaft lichen Ernst ein gutes Licht, daß er sich um die Jahrhundert wende trotz seiner politischen Betätigung in der Tschechischen Volkspartei und trotz schärfster Vorwürfe von anderen tschechischen Nationalisten nicht davon abbringen ließ, in dem berühmten Streit um die Echtheit der Königinhofer Handschrift mit der andere die politischen und kulturellen Ansprüche des Tschechentums begründen wollten, diese al- falsch zu entlarven. Masaryk war ein ausgesprochener Libe- ralist, der noch in den Ideen der französischen Revolution wurzelte, und dem daher auch die humanitäre, westlerisch» Demokratie als Ideal vorschwebte. Nur so ist es zu ver stehen, daß er bis zum Ausbruch des Weltkrieges das Staats- und Nationalitätenproblem Oesterreichs durchaus im Sinne einer föderalistischen Entwicklung zu lösen suchte. In seinem 191.8 erschienenen Werk „Rußland und Europa" hat Makarvk beionders klar das eigene Wesen der sla-
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