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Sächsische Volkszeitung : 14.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193809148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380914
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-14
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.09.1938
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««NagEl Elnjil-enpitkl«: »I« llpalllg« 7! »m di«>I< g«!I< 4 Pitt sstr 8am!II«n,n,«I,e» » VI» Ylli Vl°tzwll»I4« lr»iu» Ml, ttliu «.wil», »V«» Nummer 218 — 37. Iahrg »qq-iei i «°l »sch<»mch. — Ill«m>!Ntz-r V-zigepk-te ,»rq Trsts«! «>»141. « Vf» -»>»- ^D W « Vf» rrstg-'lshe 17V: ,«q dl, Vck 1.7» ,l«l4IIet»ch v°stllb«rwt!lung-g«blltzr, pijllgliq « VI«. V»st-B<st«llg«n>. Sldjel-«,. 10 Vks. Sdnnalxnd. und gestI°,-Ni. 70 VI» W W W W W W Abbestellungen mllste» lpstlesten, ein, Woch« voi DI W W W W W vezug^el, iqilllllch bei« V«Hag «Ingegange» lei» Unlee, W W W WWW W W I lest«, dv-i,» Md, «bbestellunge, W W ^^W W ^^W^ VEMUNg I Mittwoch, 14. September 1S38 2m gall« PSiungen Anlpiliche, Ipillel »der Schilftlellung: De<»«n.«., V»l>«rstiab< 11. S«ni,ul rv71l ». »101» V«I4»lt^i«ll<, Druck und Verlag: Sennania Vuchdrucke«! und Verlag r» und ». vlinlel, VaNiistrat» 17. 8«n>r»l 7101!. Vostlcheck: Kr. 107», Vanl: Sladlbaul De,»«» V«. «707 oan HSberer »«wall, verbol. «inlrelendn »«Iiled. hat der Vepeh«, ««, vleebangleetdend, kl», sall, dl, gellung tu belchrstnlte» Umlaug,, »«» nicht «rlcheint. S,tllll«»t»»rt ist De««d,»- Dreizehn ermordete Deutsche! Oie Mordbilanz -es gestrigen Dienstag 13 Sudetendeutsche fielen an einem einzigen Tage den Terroraberfüllen der Tschechen zum Opfer 4 Tote der Tschechen Eger, 14. September. Nach den bisherigen Feststellungen der Sudeten« deutschen Partei sind im sudetendeutschen Gebiet am Dienstag insgesamt 13 Sudetendeutsche, darunter mehrere Ordner, bei den Terrorllbersällen durch Staatspolizei. Zoll« und Finanzwachen und durch Kommunisten ermordet worden. Aus tschechischer Seite sind bisher vier Tote zu verzeichnen, von denen ein Zollbeamter und ein Gendarm in der Gegend von Schwaderbach durch verirrte eigene Kugeln getötet wor den sind. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Zahl sich noch erhöht, da mit einer groben Reihe sudetendeut scher Bezirke keinerlei telefonisch« Verbindung mehr besteht und daher eine genaue Nachprüfung einer Reihe von Terrorfällen noch nicht möglich war. Tfchechenpreffe hetzt zu neuen Bluttaten Prag, 14. September. Sämtliche Prager Tschechenblätter — vom marxistischen bis zum rechtsradikalen Flügel — versuchen, für die blutigen Vorfälle im sudetcndeutschen Gebiet Gott und die Welt, nur nicht die tsck-echische Verantwortungslosigkeit, Roheit und Dumm heit verantwortilch zu maci)cn. Selbstverständlich wollen die tschechischen Blätter es auf keinen Fall ivahr haben, datz die sudetendeutsche« Blutopfer auf das Schuldkonto der brutalen und hemmungslosen tsck-echtfchen Staatspolizeibesahungen fällt. Die vornehmlich an die Adresse des Auslandes gerichteten lügne rischen Behauptungen der tschechischen Presse, datz der provo ¬ katorische Einsatz bewassneter Kräfte gegen die friedlich demon strierenden Sudetendeutschen und die Verhängung des Standrechts im Interesse der Staatssicherheit notwendig gewesen seien, ersä-eincn sofort im richtigen Licht, ivenn die tsä-cchischen Blätter sich — cm ihre Leser genxmdt — mit diesen amtlichen Terrormatznahmen ossen brüsten und diabolisch lächelnd erklären, diese Schietzaktion Prags l>abc die Autorität der Regierung gestärkt. Angesichts der langen Reih« gemor deter Sudetendeutscher hat man tz.Pravu Lidu' s noch di« Stirn, zu erklären, der gegenwärtige Zustand „müsse und werde durch die jetzigen Maßnahmen energisch und rücksichtslos liquidiert werden". Mit anderen Worten, man hat die feste Absicht, di« zügellosen Attentat« der tschechischen Soldateska aus das Sudetendeutschtum sort- »usetzen. „Voraussetzungen für Fortsetzung der Ver« Handlungen nicht mehr gegeben" Sudetendeutsch« Delegation ihre» «ustrages entbunden. «sch. 14. Sept. Konrad Henkeln hat am Dienstag mit der Berhand« lunasdelegatlon die Lag« geprüft. Ls wurde sestgestellt, datz mit Rücksicht aus di« Vorfälle der letzten 48 Stunden, und da di« Forderungen, die di« SdP stellte, nicht erfüllt wurden, die Bor- aussetzifngen für «in« weiter« Fortführung d«r Verhandlungen im Sinne des bisherigen Auftrages nicht mehr gegeben feien. Konrad Henlein hat deshalb dl« Delegation ihres Auf trage« entbunden und den Abg. Kundt, «bg. Dr. Peters, «bg. Dr. Rosche, Dr. Sebekowskq und Dr. Schicketanz für ihr« auf opferungsvoll« Tätigkeit gedankt. /Selbstbestimmung - Forderung -es Tages? Mahnung Saladiers an dle Tschechen, sich zu mäßigen Dl« Dlenstagmorgenblätter verfolgen mit grötzter Auf merksamkeit dle Geschick« der Sudetendeutschen und diskutieren dabei lebhaft die Möglichkeiten der fudetendeut- schen Selbstbestimmung. Die der französischen Morgenpresse bei Redaktion-)- schlutz vorliegenden Meldungen gehen nicht Uber die Nichterfül- luny der Forderung der Sudetcndeutschen hinaus. Eine Er klärung, die Ministerpräsident Da lädier beim Verlassen des Kriegsministeriums Pressevertretern gegenüber abgegeben hat, wonach die Dinge sich zu arrangieren schienen, bildeten den Schlutzpunkt der verbreiteten Nachrichten. Der radikalsozialen „Republigue" zufolge hat Daladier übrigens hinzugefllgt, datz er an die Tschechen einen Appell zur Mäßigung ge richtet habe, der, wie er hoffe, befolgt werden würde. Die französische Presse anerkennt heute den Grundsatz der Volksabstimmung. Der „Matin" stellt dabei fest, datz ein Zu- sammcnleben von Sudetendeutschen und Tschechen menschlich un möglich geworden sei. Im übrigen kann man seststellen, datz wenig Interesse an allzu weitherzigen Verpflichtungen Frank- reichs gegenüber Prag vorhanden ist. Der Genfer Berichterstatter des „Malin" unterstreicht, datz man in Genfer Kreisen eine Volksbefragung im sudetendeutschen Gebiet als einzige logische Lösung des Problems betrachte. Die offizielle Stellungnahme Italiens gegen den Zustand der dauernden Unruhe und Unordnung, der durch die unsinnig unverantwortliche Haltung der tschechischen Staats- fiihrung heraufbeschworen wurde, beherrscht völlig die „ordita- lienische Presse, die sich in sehr scharfer Sprache gegen Prag äußert. Selbstbestimmung, so heltzt es dabei, sei die kategorische Forderung des Tages. Die Ner« hängungdesStandrechts wird als v e r b r ech e r i s ch e Verrücktheit bezeichnet. Die polnischen Blätter stellen fest, datz die Selbstbe stimmung der Sudetendeutschen auf der Tagesordnung stehe. Gleichzeitig wird hervorgehoben, datz der Frieden nicht von Deutschland gesährdet werde. Der Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes brachte zur Führerrede die vollste Anerkennung und Zustim mung Japans zu den Forderungen des Führers für das Reckt der Sudetendeutschen zum Ausdruck. Iapanischerseits wird gleichzeitig die Rotte der Komintern im Hintergrund auch dieser europäischen Krise unterstrichen. Die Forderung des Führers — so heltzt es weiter — be deute hinsichtlich der Behandlung der Sudetendeutschen, mit einem Wort die gerechte Lösung, für die das japanische Volk nur Vewunderung und Sympathie kenne. Der Wunsch der Su- detcndeutschen, ihre Zukunft selbst zu bestimmen, sei durch das Friedcnsdiktat von St. Germain zunichte gemacht worden. In St. Germain habe man die Saat für die augenblicklichen Schwierigkeiten gesät. Das brltische Kabinett zusammengelreien London. 14. Sept. Das britische Kabinett trat, wie vorgesehen, um 11 Uhr zu einer B «sprech» ngdereuropäijchen Lage zusammen. Das neue Luftschiff „Graf Zeppelin" Nie Taufe de- „LA 130" Friedrichshafen, 14. Sept. Am Mittwoch früh um 7.15 Uhr fand die Tauf« des neuenLuftschisfes„LZ180" statt. Es erhielt den Na men „Graf Zeppeli n". Dazu hatten sich in der Halle neben der Gefolgschaft ein kleiner Kreis geladener Gäste, darunter Graf von Brandenstein- Zeppelin und der Luftschisfreferent im Luftfahrtministerium, Oberst Brcithaupt, cingefunden. Dr. Eckener hielt eine kurze Ansprache Es sei Sitte, jedem Luftschiff, bevor es aufstelge, einen Namen zu geben. Ein alte» Sprichwort laute: „Nomen cst omen". Deshalb soll das neue Luftschiff im Jahre des 100. Geburtstages des Grasen Zeppelin dessen Namen erhalten als Ersatz für das alte Luftschiff „Graf Zeppelin", das sich so glän zend beivährt habe Während dann die Hülle, die den Namen „Graf Zeppelin" bisher verdeckt hatte, weggezogen wurde, nahm Dr. Eckener die Taufe, wie es üblich ist, mit flüssiger Luft, als dem Element, in dem das Luftschisf sich bewegt, vor. Nachdem sodann die Besatzung von 36 Mann von der Werft sich an Bord begeben hatte, wurde das Luftschisf 7.4h Uhr zum Ostlor hinausgezogen. 7.62 Uhr fielen die Halteiaue und lang sam stieg das Schiss unter dem Beifall der Anwesenden empor. Es nahm Richtung gegen Westen, wo es alsbald im Morgcndnnst verschwand. An Bord befinden sich Dr. Eckener, der die Füh rung des Luftschiffes übernommen Hatz fxrner Chefkonstrukteur Dr. Dürr sowie 71 Mann. Die erste Werkslältenfahrt wird voraussichtlich acht Stunden dauern. Di« Landung erfolgt auf dem Flugplatz in Löwenthal. Prags Antwort: Das Stand recht Die „Times" hat die Behauptung des Führers als An« sinn bezeichnet, datz in der Tschecho-Slowakei dreieinhalb Millionen Deutsche von den Tschechen gequält würden. Noch hatte der Leitartikel des englischen Blattes die Rotation nicht verlassen, als die lange Reihe der blutigen Terror akte um drei besonders schwere Zwischenfälle vermehrt wurde. 13 Tote und zahlreiche Schwerverletzte sind die blutige Bilanz der ersten zwölf Stunden nach der Rede des Führers. Svas aber tut Herr Benesch, dem Adolf Hitler die ungeheure Verantwortung für das Schicksal dieser dreiein halb Millionen aufgebürdet hat? Er verhängt das Stand recht! Gegen die tschechischen Chauvinisten und Marxisten, welche Sudetendeutsche provozieren und angreifen? Gegen sogen. Sicherheitsorgane, die ihre Dienstwasse zu Schiessübun gen auf unbewaffnete Zivilisten mißbrauchen? Nein! Das Standrecht ist über sudetendeutsche Bezirke verhängt wor- den, deren Verbrechen es gewesen ist, die Rede des Führers durch Freudenkundgebungen zu feiern. Die Prager Regie rung hat zu wiederholten Malen erklärt, datz im Lande Ruhe und Ordnung sei, und daß die Regierung kraft ihrer Autorität das sudetendeutsche Problem aus eigener Kraft lösen könnte. Ist es in Prag dahin gekommen, daß man das Standrecht für «in normales Mittel einer starken Führung hält? Will man zum zweiten Male wie in den Tagen um den 21. Mat das sudetendeutsche Gebiet in ein Heerlager verwandeln, um die Sudetendeutschen — vor sich selbst zu beschützen? Man täusche sich in Prag nicht, ein zweites Mal wird sich das Reich eine solche Herausforderung nicht gefallen lassen. Mit unmißverständlicher Deutlichkeit hat der Führer in Nürnberg erklärt, daß das Reich ent schlossen ist, seinen Volksgenossen zu Hilfe zu kommen, wenn die Not der Stunde es erfordern sollte. Man hat im Ausland die Rede des Führers vielfach dahin mißverstanden, daß er vor letzten Entscheidungen — ein zweites Mal — zurllckgcschreckt sei. Man hatte sich so weit in Kombinationen über die erivartete Rede vom 12. September versponnen, daß man ausatmend feststellte, der Führer habe nichts „Konkretes" gefordert. Er habe kein Programm verkündet, kein Ultimatum gestellt und keine Volksabstimmung verlangt. Uns will im Gegenteil scheinen, daß Adolf Hitler mit aller nur wünschenswerten Deutlichktzit gesprochen hat. Er proklamierte in feierlichster Weise das Recht der Sudetendeutschen, über sich selbst zu bestimmen, nachdem sie 1919 von den Versailler Mächten um dieses Recht betrogen worden sind. Er stellte mit großer Schärfe fest, daß das Reich eine weitere Entrechtung und Unter drückung der Sudetendeutschen nicht dulden werde und daß seine Geduld nicht unerschöpflich sei. Sache der Sudeten deutschen ist es, ihre Forderungen anzumelden, und es liegt bei der tschechischen Regierung, ihren gerechten Forderungen Genüge zu tun. Nicht das Reich diktiert die Bedingungen, sondern der Unterhändler ist die SdP., als die bevollmäch tigte Sprecherin der deutschen Volksgruppe. Wenn die sude lendeutsche Bevölkerung unter dem Eindruck monatelangen Hinhaltens und Feilschens um die Karlsbader Punkte den Glauben an den Wert der Unterhandlungen verlor-n hat und leidenschaftlich nach Selbstbestimmung ruft, so ist das eine Entwicklung, für die sich die Prager Stellen selbst die Verantwortung zuzuschieben haben. Wenn sich die tschechische Führung krampfhaft gegen diese Entwicklung wehrt und wenn der Prager Gesandte in London die abstruse Behaup tung vertritt, es gäbe kein geschlossenes deutsches Siedlungs gebiet, das Uber sich entscheiden könne, so richtet diese ver zweifelte Ausrede sich selvst. Die Tschechen haben, als sie vor zwanzig Jahre« ihre Entdeckungskampagne begannen, die scharf gezogenen deutschen Sprach- und Verwaltungs grenzen nur zu gut gekannt, und wenn ihnen im Laufe der Zeit der gewaltsame Einbruch in diesen Volksboden mittel» Enteignungen und Umsiedlungen an manchen Stellen ge lungen ist, so gehört auch eben dies zum Kapitel der Wie dergutmachung, das bereits in den Karlsbader Forderungen enthalten ist. Gewiß, diese Volkslumsgrenzen sind nicht die „strategischen Grenzen", die Prag und seine Freunde als Gewähr der tschechischen Sicherheit mit Beschlag belegt haben. Das Schicksal von dreieinhalb Millionen Deutschen ist diesem strategischen Vorposten der demokratisch-kommu- nistischen Weltfront geopfert worden, bis es sich heraus- stellte, daß dieses Fort im Herzen des deutschen Siedlungs- raumes klaffende Nisse zeigte, die kein Baumeister mehr zu flicken vermag. Man hat in London und Paris in den letzten Tagen keine Mühe gescheut, um Deutschland von dem „Ernst" der englischen und französischen Beschlüsse zu überzeugen. Man hat in Ministerräten und Eeneralstabsberatungen in viel fältigen Variationen den „äußersten Fall" diskutiert und sich gegen jede Art von Ueberraschungcn zu sichern gesucht. Neber diesen Bemühungen hat man offenbar ganz au'ier acht gelassen. daß das sudetendeutsche Problem nicht so sehr
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