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Sächsische Volkszeitung : 29.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193904292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-04
- Tag1939-04-29
- Monat1939-04
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.04.1939
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Nummer 1V1—38. Iahrg SachMe u olrsseitung Iych«i» I «al »Sch<aiNch. »««aMq« V«M«pk«X «nch rrlgn «Inl-I. » Pf,, d,». « Ps, Lrlgerl»-, 170; a«q ,1, V-ft 170 <!n,chll«bllch V°küd«cw«llim,«g«bll»r, pijOgllch « Vtl- P^t-v«»«ag«». Vi«i«l.K,. 10 Pf», S»nnab««d. -ad SM»,»«,. « Ps^ «lbbektllunge» «üss«, tz>Sl«st«n, «la« wach« a« «dlaas d«r k«zug«1«U schilfUIch kla, v»«l«g «In,«,,-,«, s«l« U«1«r« VI», »Ils«, Kia« »bb«^llunr«, «,!,«,«nne-x». ««rlagron vr««d«a. ,ai-Ig-a»,«ff«! dl« Is-aM,« » «« dr<»« g«N« I '»»1 sü« 8aialll«naa^li«a » Vi». SI« Vlatzwüalcha vaa«» «I» t«la« ««wild» XP«», Schrtstl«»«,: vk«d«»», v»n«ykatz« 17, ,«nmq «TU ». 1101» ch»sch»st«»«ll». Dm« «» vnla,! S«r»°»X L»chdr»r«r«I »ad v«rl-, lh. and ». wlakil. V»N«rska», 17, g.ranq UV», Paftsch««; »kr. w», van«: «adidaal ve««d«a «7«7 Sonnabend/Sonnkag, 2S./30. April 1SSS Im Fall« °a» hdh«i«r L«waU, «Xkbat, «lalr.ttad«, V«ttl«da> sUrunz«» hat d«r V«jl«h«« «d«r Wiiduagtirlb«»»« l«t» Saspillch«, s-ll» dl« g«U-a- I» dtschrln»«« Umsa»^, —»» IpSI-I ade« alcht «rlchrlnl. <k«tllll»»,«»rt Iß v«»»»a» Die Wirkung auf -ie Welt Das Ausland zur Reichstags-Rede Die ganze Welt steht unter dem Eindruck der großen Reichslagsrede Adolf Hitlers, die am Sonnabend morgen das einzige Thema der Presse aller Länder ist. Die deutsche Presse unter streicht in ausführlichen Kommentaren die erbarmungslose Abrechnung des Führers mit den Kriegshetzern, die gleichzeitig eine Antwort des ganzen deutschen Volkes war. Die aus dem Auslande vorliegenden Stimmen zeigen, das; die Rede allenthalben stärksten Eindruck hervor gerufen hat. Zn London ist die Rede in einer Aufmachung wiedergegeben worden, wie man dies praktisch noch nie erlebt hat. Die Kommentare sind bis auf wenige vernünftige Stimmen durchweg ablehnend, ja zum Teil böswillig. Die „Times" ergeht sich in typisch englischen Geschichts verdrehungen. England habe die Wiedererlangung der sudeten deutschen Gebiete geduldet, „obwohl es sich um gesetzlose Ope rationen gehandelt habe" (!). Weiter meint die „Times", Eng- land könne es sich leisten, die Aufhebung des Flottcn- vertraqes nicht tragisch zu nehmen, denn England misse, das; die Grundlage dieses Vertrages „nicht durch seine Politik zerstört worden ist". Auch zur Polen-Frage nimmt das Blatt eine Stellung ein, die deutlich zeigt, das; die reaktio närste» Kräfte der europäischen Politik in London sitzen. Wenn Dcutfchlnnd wirklich beabsichtige, zusammenzuarbetten. so schreibt die „Timea" weiter, dann würden die anderen Länder im eigenen Interesse mehr als den halben Weg Deutschland entgcgcnkommen. Das gelte auch fiir die Kolonien. „In einer friedliche» Welt würde alles möglich sein". „Daily Telegraph" erklärt, „d>e von Hitler zum Ausdruck gebrachten Beschwerden hätten zu 8b v. H. nichts mehr mit der Gegenwart zu tun, wie z. B. Versailles (!). Die Begründung fiir die Kündigung des Flottenabkommens sei „eine glatte Ver drehung und entspreche nicht im geringsten der Wahrheit". Die neue Außenpolitik Englands fei weder auf eine Einkreisung Deutschlands gerichtet, noch stelle sie sich den legitimen Be strebungen Deutschlands in den Weg, sie sei „lediglich eine Sperre gegen den Angriff". Wenn Hitler sein Angebot der Nichtangriffspakte mit den 30 Nationen ernst meine, dann „brauche er auch keine Angst vor der neuen britischen Politik zu haben" si). „Daily Mail" erklärt, daß die Rede die Welt setzt hoff- nungsvoller gestimmt habe, als dies noch vor einer Woche der Fall gewesen sei. In amtlichen britischen Kreisen sehe man sie als „gemäßigt" an. Die britische Regierung sei bereit, einer Antiangriffsgarantie In bezug auf Deutschland beizutreten. England dürfe aber in seiner Wiederaufrüstung nicht nachlassen, solange man nicht sicher sei, „daß Verträge und Morte eingchalten würden". Die diplomatischen Korrespondenten der Londoner Blätter beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Führer-Rede. Alle betonen, das; man in amtlichen Kreisen bisher noch nicht Stellung genommen habe und die britischen Minister die Rede über das Wochenende erst einmal genauestens prüfen würden. Der divlomatische Korrespondent der „Times" weist zu nächst darauf hin, daß gestern eine kurze halbamtliche Er klärung über den britischen Rundfunk verbreitet wurde, wobei man erklärte, daß England bereit sein würde, „Deutschland eine Ntchtangriffsversicherung" zu geben. Darüber hinaus sei in Rcgierungskreisen nichts gesagt worden. Die Kündigung des deutsch-polnischen Ver trages sei bedeutungsvoller als diejenige des Flottenvertrages. Zum Flottenabkommen schreibt der diplomatische Korre spondent des „Daily Herald", daß Deutschland jetzt ein Wett rüsten zur See versuchen werde. Es stehe noch nicht fest, ob es zu einem neuen Flottenabkommen kommen werde. Im „Daily Expreß" schreibt der politische Korrespondent des Blattes, England werde sofortige Schritte ergreifen, um die Einkreisungslegende zu zerstören. Als Gegenleistung würde man Hitler um eine Nichtangriffsverpslichtung bitten. Dle pariser presse versucht vergeblich, offenbar auf ein Stichwort von oben, die Erklärungen des Führers zu zerpflücken, jedoch zeigt die rie sige Aufmachung, daß die Rede ihren Eindruck nicht verfehlt hat. Dem ..Matin" wird aus London gemeldet, in diploma tischen Kreisen erkläre man. daß Botschafter Henderson beauftragt werde, von der Retchsregierung genaue Aufklärun gen über gewisse in der Rede enthaltene Punkte und besonders über die Erklärungen des Führers zu erlangen, wvnach Hitler neue Verhandlungen mit England im Hinblick auf ein neues Flottcnabkommen aufnehmen würde. — Die Provinzausgabe des „Matin" enthält in einer Ueberschrift eine völlige Ver drehung der Erklärungen des Führers. Es heißt da: ..Re pressalien gegen Polen — da Warschau sich weiaerte, den Sinn der Abkommen von 1984 zu ändern, wird Polen der Ver letzung dieser Abkommen beschuldigt. Die Abkommen sind daher hinfällig" (!). Aus London wird der Pariser Ausgabe der „New Park Herald Tribüne" gemeldet, Großbritannien und Frankreich würden bereit sein, mit Deutschland über Nichtnngrlffsabkom- men zu verhandeln, wenn sich hieraus die Aussicht auf eine Verminderung der Spannungen in Europa ergeben würden. Diese Ansicht hätten jedenfalls Kreise des Foreign Office ge äußert, als sie die Hitler-Rede gelesen hätten. Die „Epogue" bezeichnet die Rede al« „maßvoll". Mit Erstaunen könne man sogar eine „Lobrede an die Adresse des britischen Imperiums" feststellen, was durchaus unerwartet sei. Unter Hinweis auf die tschechischen Waffen, die die Deut schen übernommen hätten, erklärt das Blatt, bei diesen Morten des Führers werde man sich erst richtig klar darüber, welche gewaltige Schlacht man da kampflos verloren habe si). Da» „Journal" Kat sich die Mühe gemacht, eine ganze Reihe französischer Abgeordneter nm ihre Meinung zu der Hitler-Rede zu befragen. — Der rechtsgerichtete Abgeordnete Louis Marin erklärte, die Rede sei „voller Sophismen, aber relativ ruhig". Der „Bruch" des deutsch englischen Flottenver- trages beweise, daß das Reich die Parität der U-Boote erreicht habe und daß es jetzt die-Zahl der U-Boote noch erhöhen wolle, was der englischen Morine sicherlich keine Freude macken werde. Der ehemalige Kolouialminlsier Rollin kält die Rede sowohl In Ihrer Form als auch in Ihrem Inhalt für „relativ Fortsetzung auf Seite 2.) Vollkommene Zustimmung in Italien Rom, 29. Aprll. Adolf Hitler» große Rede hat in ganz Italien vollkommene Zustimmung und offene Bewunderung ausgelöst. „Die Rede ist fest, aber gemäßigt", so betont „Messaggero". Was die Beweisführung des Führers gegenüber Roosevelt an- bclaiige, so sei die Antwort, wie das Blatt sodann im einzelnen ausführt, ein Sieg auf der ganzen Linie. Kategorisch seien Adolf Hitlers Erklärungen In bezug auf die deutsch-eng- lIschen Beziehungen, wobei der Führer abermals die Kolonien gefordert habe, aber auch erneut erklärt«, daß sie kein Gegenstand für einen Krieg seien. Was Deutsch land heute von England trenne, sei die von Großbritannien ausgegangene Einkreisungspolitik, dennoch hab« der Führer mit der Kündigung des Flottenabkommens nicht die Brücken abgebrochen. Eine Identisch« Position habe der Führer gegenüber Polen und der veränderten Einstellung der War schauer Negierung eingenommen. „Popolo dl Roma" unterstreicht, daß -er Führer an Polen eine ernste Mahnung gerichtet habe. Das Problem des Korri dors und das von Danzig müsse gelöst werden. Aber Adolf Hillers Vorschläge seien von der Warschauer Regierung zuruck- gcwiesen worden. Damit habe sich Polen in eine ähnlich« Lage versetzt wie die Tschecho-Slowakei, die alles verweigerte. Die Worte des Führers würden zweifellos In Polen wie in den Demokratien bei Regierung und öffentlicher Meinung große Beachtung finden, wie auch die Aufkündigung des Flotten- abkommens in England und Frankreich als eine sehr bedeut same Mahnung angesehen werden sollte. Weiterhin verzeichnet die römische Morgenpresse, die die Führerrede unter Wiedergabe der ersten Bilder -er historischen Reichstagssttzung in größter Aufmachung ausführlich iviedcrgibt, das erste Auslandsecho, wobei „Popolo di Roma" betont, daß Polen auf Verhandlungen mit Deutschland ein gehen würde und daß die britische Regierung Warschau ermahnt habe, sich gegenüber berechtigten deutschen Forderungen nicht zu versteifen. Ungarischer Staatsbesuch in Vertin Ministerpräsident Gras Teleki und Außenminister Gras Esaky in der Rclchshauptstadt Berlin, 29. April. Der Königlich llngarifche Minister präsident und Gräfin Teleki sowie der Königlich Ungarisch« Minister des Aeußeren, Graf Esaky, trafen am Sonnabend mittag zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in der Reichshauptstadt «in. In ihrer Begleitung befinden sich Legationsrat Jenö von Ghyezy, Direktor der Politischen Ab teilung Legationsrat Anton Ullein-Revtczky, Pressechef im Außenministerium Sektionsrat Peter von Ineze und di« Atta ches Georg von Maday und Olemer Ujpeteri. Am Freitag abend gegen 8 Uhr trafen die ungarischen Gäste in Bruck a. d. Leitha-Vruckneudorf auf deutschem Boden ein, wo sie von dem Ches des Protokolls, Gesandten von Dörnberg, begrüßt wurden. Deutsche Antwort Die Rede, die der Führer nm Freiing mittng vor dem Deutschen Reichstag gehnlten hnt, und die beiden Memoranden, die zu gleicher Stunde in London und Warschau überreicht worden sind, haben Klarheit geschaffen. Klarheit über die poli tische Lage in Europa, die zu verwirren die Politiker der Einkreisung seit vielen Wochen geschäftig waren. Klarheit über die Ziele und das Wesen der deutschen Politik, die zu verleumden die internationalen Kriegs hetzer nicht müde geworden waren. Deutschlands Ant wort auf das Telegramm des Präsidenten Roosevelt ist offen und unmißverständlich. Es kann sich nun keiner mehr beklagen, daß er nicht wüßte, wie er mit Deutsch land daran ist. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Roose velt, kann das nicht. Sein offener Brief ist Satz für Satz beantwortet worden. Für alle Menschen guten Willens auf dieser Erde ist überzeugend gezeigt worden, wie heuchlerisch der Friedensruf war, den Herr Roose velt hat erschallen lassen. Sein Ziel war, den volks regierten Staaten die Verantwortung für die kriege rischen Maßnahmen der Plutokratien aufzubürden. Vor aller Welt hat der Führer nun nachgewiesen, daß nicht Deutschland den Frieden der Menschheit gefährdet, sondern jene Interessengruppen in den Demokratien, die den Fluch von Versailles verewigen möchten. Richt 10.18 haben Rationen in Europa ihre Selbständigkeit verloren, sondern 1018. Der Präsident der Vereinigten Staaten könnte sich ein wirkliches Verdienst um den Frieden der Welt erwerben, wenn er das Wort seines Vorgängers Wilson einlösen würde, das Deutschland die Berücksichtigung seines kolonialen Anspruchs feierlich versichert hatte. 'Richt am Konferenztisch — das hat der Völkerbund bewiesen — werden die großen Probleme gelöst, sondern durch Taten verantwortlicher Staatsmänner, die wirklich für ihre Ratioil sprechen dürfen. Solche Taten sind freilich nur möglich, wenn diese Staatsmänner guten Willens sind, lind daß Herr Roosevelt nicht von diesem guten Willen zum Frieden erfüllt ist, daran dürfte es wohl nach der überzeugen den Beweisführung Adolf Hitlers keinen Zweifel mehr geben. Auch England kann fick nicht beklagen, daß es hinsichtlich Deutschlands im Ungewissen sei. Deutsch land hatte mit England einen Flottenvertrag geschlossen, der das quantitative Verhältnis der englischen zur deut schen Flotte auf 100:33 begrenzte. Dieses Abkommen ging von der Voraussetzung aus, daß piemals wieder zwischen Deutschland und England ein Krieg möglich sein würde. In den letzten Wochen bat sich nun er wiesen, daß die englische Regierung zu der Ueberzeu- gung gelangt ist, daß England im Falle eines bewaff neten Konflikts in Europa stets gegen Deutschland Stellung nehmen müsse, und zwar auch dann, wenn englische Interessen durch einen solchen Konflikt über haupt nicht berührt werden. Mit dieser Einkreisungs politik hat die englische Regierung einseitig dem Flot tenabkommen vom 18. Juni 1035 die Grundlage ent zogen und dadurch dieses Abkommen außer Kraft gesetzt. Das gleiche gilt sinngemäß für Polen. Zwischen den Führern des deutschen und des polnischen Volkes war im Jahre 1034 eine Friedenserklärung zustande gekommen, die eine völlig neue Phase in der Entwick lung der deutsch-polnischen Beziehungen einleiten konnte. Nachdem die damals getroffenen Vereinbarun gen sich mehr als fünf Jahre lang bewährt hatten, ist Polen durch den mit England geschlossenen Beistands pakt in verhängnisvoller Meise von der Linie abge wichen, die ihm sein großer Marschall Pilsudski vor gezeichnet hatte. Der Entschluß der polnischen Regie rung, in ein gegen Deutschland gerichtetes Bündnis verhältnis einzutreten, hat klar erkennen lassen, daß sie der ihr von der deutschen Regierung unmittelbar zugesicherten Friedensgarantie das Beistandsversprochen einer dritten Macht vorzieht. Die polnische Regierung hat das ihr von Deutschland gemachte Angebot einer freundschaftlichen und endgültigen Bereinigung der Danziger Frage abgelehnt. Sie hat mit diesen Schritten den Weg verlassen, der im Jahre 1034 für die Gestalt tung der deutsch-polnlschcn Beziehungen vereinbart worden war. Die polnische Regierung hat durch Ihre England gegenüber übernommene Beistandsvcrpflich- tung die deutsch-polnische Erklärung vom 26. Januar 1034 einseitig außer Kraft gesetzt. Deutschland bedauert aufrichtig, daß durch diese Neuorientierung der englischen und polnischen Außen politik zwei Verträge zu bestehen aufgehört haben die
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