Der Mond. 313 gleichen, — denn die Ewigkeit ist in diesem Sinne eben so wenig theilbar als der unendliche Raum — wir können nur beliebige Zeiten oder Theile innerhalb der Ewigkeit, oder innerhalb des unendlichen Raumes in Anspruch nehmen und der weiteren Betrachtung unterwerfen. Wir können in der Ewigkeit Tage, Jahre oder Jahrtausende als Zeiteinheiten wählen, aber die Ewigkeit umfasst eben so unendlich viel Jahrtausende als Tage. Wir können im Raume nach Zollen oder nach Sonnenfernen messen, aber der unendliche Raum umfasst von beiden wieder unendlich viele. Die Hälfte der Ewigkeit ist wieder eine Ewigkeit, oder '/a oo = oo, d. h. der Ausdruck ist unzulässig, denn man kann etwas Unbe grenztes nicht in bestimmte Theile zerlegen. Diese kleine Abschweifung sollte nur dazu dienen, auf den Begriff dieser Ausdrücke aufmerksam zu machen, und dadurch zugleich auf die mögliche Grösse der geologischen Zeiträume. Dass die Astronomie der Geologie möglicherweise einst einen absoluten Zeitmaassstab zu liefern vermag, darauf komme ich im nächsten Abschnitt zurück. Vom Monde kennen wir die formalen Erscheinungen der uns zugekehrten Oberflächenseite sehr vollständig, vollständiger fast als die der Erdoberfläche, nur natürlich bei weitem nicht so genau. Der Mond, dessen Oberflächenform, und die Meteoriten, deren Substanz sich der näheren Untersuchung darbietet, ver dienen deshalb wohl einige Beachtung von Seiten der Geologen. Die Beziehungen des Mondes zur Erde geben sich am deutlichsten in den Erscheinungen von Ebbe und Fluth zu erkennen, die nur zum kleineren Theil auf Rechnung der Sonne zu bringen sind. Diese Wirkung der gegenseitigen Anziehung ist so alt wie beide Himmelskörper, und wenn es wahrschein lich ist, dass die gesammte Erdmasse sich einst im heiss flüssigen Zustande befand, so hat nothwendig der Mond in Verbindung mit der Sonne schon damals eine periodische Aen- derung der Gestalt des flüssigen Rotationssphäroides bewirkt, in Form von Ebbe und Fluth, welche nicht ganz ohne Einfluss