211 Die kühnen Männer hatten sich von der östlichen Seite genähert, wo der Hügel steil emporstieg, da sie mit Recht vermutheten, daß hier keine Wachen aufgestellt sein würden. Unbemerkt erreichten sie den Fuß des Felsens; aber trotz der Vorsicht, mit der sie sich dem flacheren Lheile des Hügels nahten, wurden sie doch von einem feindlichen Krieger entdeckt, der sogleich das Schlachtgeschrei ertönen ließ. Einen Augenblick später entspann sich ein heftiger Kampf, indem die ganze Besatzung des Lagers, aus sechs Osagen und mehr als dreißig Krähen- Jndianeru bestehend, sich bei dem bedrohten Punkte versammelte. Das einbrechende Licht ließ die Kämpfende» einander deutlich erkennen, und die Büchsen der Weißen übten eine so tödtliche Wirkung aus, daß mehrere Krähen beim ersten Feuern fielen. Die übrigen zogen sich kämpfend nach der Brustwehr zurück, und Reginalds Leute folgten ihnen mit Ungestüm. Als aber die Krähen diesen schützenden Punkt erreicht hatten, verging ihr augenblicklicher Schrecken, und zugleich ermuthigte sie das Beispiel der sechs Osagen, die Anstürmenden mit einem Hagel von Pfeilen zu überschütten. Der Anführer der Osagen und ein anderer der Bande waren mit Büchsen versehen, und obwohl sich die Angreifenden beim Hinan klimmen durch Bäume und Büsche zu schützen suchten, so empfingen doch zwei von ihnen schwere Wunden. Baptist erkannte bald die Schützen hinter ihrem Holzwerk und wartete, bis einer derselben den oberen Theil seines Kopfes über der Brustwehr zeigte, um nach Reginald zu zielen. Der Finger des Wilden lag schon am Drücker, als eine Kugel aus BaPtistS Büchse ihn mitten vor die Stirn traf und er mit einem krampfhaften Sprunge ans seinen Nachbar fiel, der gebückt neben ihm stand und dadurch für einen Augenblick am Zielen verhindert wurde. „Vorwärts, Meister Reginald," rief Baptist; „Wingenund ist be reits an der Brustwehr!" Leicht wie eine Antilope hatte der junge Delaware alle seine Ge- 14'