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Dresdner Nachrichten : 15.12.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185912154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18591215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18591215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-12
- Tag1859-12-15
- Monat1859-12
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.12.1859
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Tageblatt für Ersch. tägl. Mora. 7 U. Inserate, » Spaltzeile S Pf. werden b. Ab. 7 (Sonnt, bis L Ü.) angenommen in der Expedition: JohanneS-Allee u. Waisenhausstr. 6. ^ »49. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Dro Kisch. Donnerstag, dm 15. December Abonn. vierteljährlich -0 Rar. btt unentgeldl. Lieferung in's Hau» Durch die Kal. Post vierteljährlich S2 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr ' 18S9. Dresden, den 15 December. — Oeffentltche Gerichtsverhandlungen: Die 25jährige Handarbeiter-ehefrau Theodora El. Kaiser geb. Rudolph allhier schien seit einiger Zeit darin einen erträglichen Erwerb gesunden zu haben, daß sie unvorsich tige Leute, mit erlogener Lreuhrrzigkeit und Ehrlichkeit zu Ueberlassung irgend welcher Gegenstände zu beschwatzen suchte und sich dann damit eiligst auS dem Staube machte. Nur erst vor Kurzem , war sie wegen Ausübung eines > derartigen Schwindel- mit 1 Monat Tesängniß bestraft worden, und schon am S. August V. I. sühne sie-Lin^ neue« Drama auS. Sie besiadet sich an diesem Lage in > dem Borsaale des hiesigen Leihhauses, als ein junge« Mädchen aus der Umgegend erscheint, um einen Atla«- tibrtmantrl (8 Lhlr. an Werth) und rin Mousselintuch (1 Thlr. 15 Ngr. an Werth) zum Versatz zu bringen. ES ist aber schon so spät, daß kein Geschäft mehr dort autgeführt werden kann, und die Kaiserin macht sich an da« Mädchen, indem sie ihr vorspirgelt, sie sei eine ver, pflichtete Versatzsrau und wisse, wenn sie das Geld noth- wendig brauche, auch noch andere Orte, wo auf Pfänder geliehen würde. Sie geht infolge dessen mit ihr fort und führt sie zuerst auf die Münzgasse, wo eS ihr aber an scheinend picht gelingt, den Schwindel zu vollbringen. Dann geht eS auf verschiedenen Kreuz- und Querwegey nach der Zahnsgasse, bis wohin sie sich des Bertrauen- ähres unglücklichen Opfers immer mehr versichert hat, und nachdem sie erfahren, daß sich das Mädchen in einem Laden etwas kaufen wolle, verleitet sie dieselbe, ihr die er wähnten Versatzstücke während ihres Einkaufs zu überlas sen, sie wolle indeß in ein (genau bezrichnetes) Haus ge hen und dort in der 3. Etage bei .Richters" dieselben verpfänden. Aber kaum ist da» Mädchen in dem Laden, so verschwindet die Kaiserin in die Quergasse hinein. Vergeblich sucht da« betrogene Mädchen die ge nannten Leute in jenem Hause, denn sie rxistiren gar nicht. Di« Kaiserin ist zwar des »ergehen« geständig, will aber das Mädchen nach ihrer Zurückkunst nicht wie der gefunden und sie eine Woche lang vergrblich gesucht haben, dann auch erst von der Nvth getrieben worden sein, die Gegenstände zu verkaufen, wovon man nur de« Luche« wieder hafhaft geworden ist. Den Mantel will si- an «ine Unbekannte für 25 Ngr. (!) verkauft haben. Eia ähnlich,» Stückchen führte sie am Nachmittag de« 12. August in dem Vorzimmer de« hiesigen Spartassen- bureau« au«. Dort findet sie eine Frau, welche ein auf 92 Lhlr. 7 Ngr. 5 Pf. lautende», aber ihr von einem gewissen Keilau anvertraute» Sparkassenbuch in einem Korbe bei sich führt, auf da« sie sich eben einige« Geld holen will. Mit dieser macht fie bald Bekanntschaft- stillt sich außerordentlich ehrlich usid führt sich eben auch als eine Person ein, die für andere Leute Geld auf die Spar kasse bringe und von dort hole. Bei dieser Gelegenheit erzählt sie ihr eine Geschichte, wonach sie Auftrag hatte, für Jemanden auf des: Webergaffe gegen ein Enrgrld von t 5 Ngr. etwas zu holend sie sei nun schon zweimal ver- ! geblich dort gewesen und genier sich, noch einmal hinzu- gehen; wolle die Frau, da sie noch nicht gleich an die Reihe komme, ihr den Befallen thun, den kurz« Weg mit ihr zu gehen, so wolle sie ihr gern die Hälfte des Boten- lohnS überlassen. Nun, denkt die Frau, die 2 Ngr. 5 Psi kannst du derweile auch noch mitnehmen, und begleitet sie. An Ort und Stelle angekommen, schickt sie die Frau hinein und erbietet sich, ihr bi« zum Wiederkommen , den Korb zu halten. Jene denkt nichts Arge« und grwährt ihr. Aber kaum ist die Lhür zu. , so nimmt sie das Spar kassenbuch aus dem Korbe, läßt diesen an der Treppe ste hen und verschwindet spurlos. Wer malt den Schreck du rückkehrenden Frau! Eiligst begiebt sie sich zwar auf dj« Sparkasse zurück und meldet den Diebstahl; aber hin ist hin. Mit dem Buche begiebt sich nun die Kaiser sporn streichs zu dem Schänkwirts» Grahl auf der Schreiber- gaffe, giebt sich dort — denn sie ist mit Allem fix fertig — für die Ehefrau deö in demselben benannten Keilau auS und bittet um rin Darlehn von 30 Lhlrn. gegen Verpfändung de» Bucheö. Dieser jedoch erklärt ihr, sie müsse erst ihren Mann mit zur Stelle bringen, denn wenn sie das Buch ohne Einwilligung des Inhaber« versetze, so verliere er sein Recht daran. Sie entfernt sich hierauf, kommt aber nach 5 bi« 10 Minuten mit einem Manne zurück, der sich für «inen vrrpfl. Holzsetzer vom schwarzen Holzhofe autgiebt und sie al« die Ketlau'sche Ehefrau re- rognoScirt, welcher er da« Darlehn ohne Bedenken auS- händigen könne. Jetzt geht Herr Grahl in die Falle und zahlt. In der Hauptvuhandlung leugnete nun di« Kai ser Stein und Bein, daß sie die Person sei, welche da« Sparkassenbuch entwendet habe, und blieb mit der größt« Unverschämtheit bei ihren Behauptung«, obgleich ste die Bestohlene, derSparkassenauswärter Oehmichen, Hr. Grahl und zwei bti jenee SttN« in dessen Wirihfchqft gegenwähei
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