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Dresdner Nachrichten : 27.12.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185912277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18591227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18591227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-12
- Tag1859-12-27
- Monat1859-12
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1859
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Tageblatt i»> A.SNL.LT'; Unterhaltung und Geschäftsverkehr. LüVi'BNL 8chn«t. bi- L u.) angenommen Durch die A^l. Post vierte Mitredacteur: Theodor Drokisch. Sr t (Elonnt in der,Ekpedition ' »r/Waisenhausstr. 6. Ü ) angenommen : JohanneS-Allee rr Ngr. Ngr. bet - Sau« vittteljährlich tn-elne Stummem 1 Ngr. 381 Dienstag, den 27. December MS Dre-den, den 27. December. — Am Nachmittage des vorigen Freitags wurde eine Hauptverhandlung gegen zwei Menschen abgehalten, die schon einmal vor dem öffentlichen Gericht gestanden hat ten; der erste, C. L. Werle, z. Z. Cigarrenspinner und Handarbeiter, früher Hanbelslehrling bei Herrn Kaufmann Wendschuh allhier, war am IS. Mai 1857 wegen viel facher Unterschlagungen mit 9 Wochen und 3 Lagen Ge- fängniß, der zweite, I. A. Powdrack, angeblich Handarbei ter, am 6. Oct. 1858 wegen Widersetzlichkeit und Be drohung msi Mord und Brandstiftung mit 6 Monaten Gefängniß bestraft worden. Seit jener Zeit mußten sich ihre Seelen gefunden haben und ein inniges FreundschaftS- band zwischen ihnen geschloffen worden sein; denn wir finden sie letzt in gemeinschaftlicher Ausführung von Genie streichen, von denen wahrscheinlich die in der jetzigen Haupt verhandlung zum Berspruch gekommenen nicht die einzigen gewesen sein mögen. , Am 3. Nov. d. I- hätten sie näm lich nach erfolgter Verabredung aus einem Garten in dem Dorfe Seidnitz mehrere zuck Trocknen aufgehängte Wäsch- stÜSe, deren Gesammtwerth sich auf 2Lhlr. 20 Ngr. be lief, gestohlen, Lag- darauf aber aus einer Parterrestube de- VasthofS zur grünen Wiese mittelst EinstrigrnS in das Gebäude zwei Umschlägetücher (im Werth von 3 LHlr.) und eitlen Korb mit Aepfeln mitgehrn heißen. Aber Pow drack war auch allein auf Spitzbubrnwanderungen auS- gegangen; denn er batte sich erftecht, am 14. Oct. aus dem Schaufenster eines hiesigen Kaufmannsladens ein Viertelhundert Cigarren zur Befriedigung seiner noblen Bedürfnisse zu erholen und war darüber erwischt worden. Der öfter rückfällige Werle wurde dafür mit v, PoMtzpack aber mit 7 Monaten Arbeitshaus bestraft. Der neue Saal des Lincke'schen BadtS. ,-Wie ein Phönijc aus der Asche entstand in kurzer Zeit der erst kürzlich niedrrgebrannte Saal zu neuer Herrlichkeit und Pracht, zur Freude des Dresdner concrrrltrbenden Publikums. Dieses fand sich auch vorgestern zur Eröff nung so zahlreich «in, daß jedes Winkelchen gefüllt war. Die Mannsfeldt'sche Capelle hat nun wieder seine lieb ge wordene Heimath bezogen und ließ vorgestern zum ersten Male wieda seine Weisen im neuen geschmackvollen Raume ertönen. Angenehm hat eS uns überrascht, in dem neuen freilich zum großen Aheile interimistisch aufgeführten Saale daS Ebenbild de- alten wieder zu finden. Bis auf die Malerei, Voldverzirrungrn und Kronleuchter ist alles so wie es früher war. Die Wände sind chamois, während sie früher blau waren, und die zwei Kronleuchter, welche den Saal außer dem bereits fertigen mittleren Kronleuch ter später zieren werden, befinden sich noch in den Hän den drS Verfertigers. Inzwischen sind dieselben durch zwei kleinere sehr einfache Kronen vtrtreten. Der Saal war festlich mit Guirlanden und Bändern decorirt, über dem Orchester war eine Lyra, getragen von großen Guirlanden, angebracht und bot überhaupt das Ganze einen recht an genehmen Eindruck. Der Beginn de- Concertos wurde vom Publicum mir Freude begrüßt und erhielt sich der Beifall desselben bis zu Ende des sehr gut gewählten Programms. Ein neuer Walzer unseres Herrn ManflS- feldt »EinweihungS-Länze" wurde sehr beifällig aufgtttvtti« men; eine andere neue recht hübsche Contposition von Schaarschmidt, Mitglied der Kapelle, ein Fest-Marsch über »Freude schöner Götterfunken" erregte viel Sensation und wurde stürmisch äa ospo verlangt und ebenso er freute daö Programm: »AuS der Mappe eines wandern den Musikanten" durch seine höchst geschickte Melodim- folge daS aufmerksame Publicum. — So haben wir Dresdner unfern lieb gewordenen, für den ganzen Winter verloren geglaubten schönen Saal wieder und wollen wir unS darin auch recht viele und recht vergnügte Stunden verschaffen. — Wir werden um Aufnahme des Nachstehenden ersucht: „Wenn in jüngster Vergangenheit von einer Re form viel gesprochen, und gewiß auch, wären nicht die socialen Verhältnisse so unbedingt hindernd, freudig be grüßt wurde, so kam Einsender dieser Zeilen durch Zufall auf einen Gebrauch (man könnte wohl in manchen Fäl len auch sagen — Mißbrauch), der ohne alle Beeinträch tigung für beide Lheil« recht gut reformirt werden könnte. Ich wurde am Weihnachtsabend «ingeladen, Zeuge zu sein bei den Kindtrfreuden der Shrtstbescheerung. Da er hielt denn auch das Dienstmädchen, welches sich vorher sehr gröblicher Weise gegen seine Herrschaft betragen hatte, daS Weihnachtsgeschenk, welches m Stollen, Aepfeln und Nüssen und einem Baarbetrag von 5 Lhalern bestand. Das. Mädchen war circa 6 Monate in diesem Dienste und hätte wohl mit diesem Geschenk zufrieden sein kön nen. Nebenbei gesagt war ich selbst andere Jahre in der selben Familie Zeuge, daß frühere Mädchen, welch« län gere Zeit zur Zufriedenheit der Herrschaft dienten, wohl Sachen im Werthe von 20 Lhlrn. erhielten. Genug, daS
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