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Dresdner Nachrichten : 06.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-06
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.04.1860
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Herrn Adolf Reiche! die Herren Pröf. Leonhardt und M. Mhme gewählt worden. — Am 2. d. M- begannen hier die Conferenzrn der Mitglieder deS „Deutschen Bühnen-Vereins.* Als gegen wärtig werden genannt: der Generalintendant Kammer- Herr v. Hülsen aus Berlin, Präsident des Vereins, In tendant Baron v. Gall auS Stuttgart, Vicepräsident, die Intendanten Graf Platen auS Hannover, Baron v. Bose aus Wiesbaden, v. Klotow auS Schwerin, v. Heeringcn aus Cassel, v. Münchhausen aus Braunschweig, — dann der Hoftheatcrdirector 0. Ed. Devrient aus Karlsruhe, v. Achenbach, Vorstand des großherzoglichen Hoftheater- ComiteS zu Mannheim, die Direktoren CommissionSrath Wolterödorf aus Königsberg, Thomv aus Prag, v. Be- quignolleS aus Görlitz Allerdings sowohl hinsichtlich der Hosbühnen als der größer» Provinzialtheater eine sehr un vollständige Vertretung, um eine folgereiche Vereinigung in den gemeinsamen Interessen erzielen zu können. In der ersten Sitzung beschäftigte man sich mit den RevisionS« berathungen der einzelnen Paragraphen des Statuts des engem Bühnenvereins, um damit eine Vereinigung der drei innerhalb des Bühnenvrreins bestehenden Statute anzubahnrn. (Dr. I.) — Die Elb« behauptet noch immer einen bedeutend hohen Wasserstand. Der Pegel zeigte gestern Nachmittag 2 Uhr noch 6 Ellen 9 Zoll über Null. — Am Sonntag den 1. April d. I. sah man in Dresden ungeachtet des hohen Wassers wiederholt Schif fer in Nachen über die Elbe fahren, obschon zwei Brücken in der Nähe sind. Der Fährmeister für Loschwitz und Blasewitz dagegen sah sich nicht veranlaßt, Dienst zu thun, und war dadurch jede Verbindung zwischen die sen zahlreich bevölkerten, von Städtern überfüllten Ort schaften unterbrochen. Der Fährmeisi r hat aber doch wohl nicht blos da§ Recht, sondern auch die Pflicht, bei jedem Wasserstande seinen Beruf zu erfüllen. Will er das nur bei seichtem Wasser thun, scheut er sich, bei hoher Elbe zu fahren:, uso mag er seinen Posten als Fähr mann mederlegen. In keinem Falle kann eS gestattet fein, daß der Verkehr zweier Ortschaften durch Bequem lichkeit unterbrochen werde. Die Elbe hier «st bei ihrem höchsten Wasserstandr nicht gefährlicher, als in Hamburg wo ste bald stundenbreit ist, oder als der Rhein und die reißende Donau. Gleichwohl werden diese Flüsse befah ren und auch die Elbe wird von jedwedem SchifferSmann mit größter Ruhe übersetzt. Nimmt der Fährmann gern den Verdienst, wenn er im Sommer unausgesetzt bei seichtem Wasser oft 20 Personen auf einmal überfährt, so wird er sich wohl auch müssen gefallen lassen, wenn er bei hohem Wasser weniger Verdienst und mehr Arbeit hat. Die Unterbrechung einer Verbindung zwischen Loschwitz und Blasiwitz ward von vielen Ortsbewohnern wie Fremden höchst unangenehm bemerkt und verdient deshalb eine Rüge. — Eine interessante Erfindung. Die Inha ber der Maschinenbauanstalt von Koch L Co. in Le'pzig haben neuerdings eine verbesserte Heft-Maschine construrct, gegen welche kaum irgend eine Ausstellung zu machen wäre, welche alle ähnlichen mechanischen Hil smittel in dieser Richtung übertrifft und zu deren Herstellung in der gegenwärtigen Form sie sich mit den ersten Erfindern ei- ; ner solchen Maschine, den Herren Eulzberger L Graf : auS Frauenfeld in der Schwerz, verbunden haben. Die ^ genannten Herren liefern 1) «ine einfache Falzmaschiae, ' 2) eine Falzmaschine mit Hefteinrichtung. 3) eine sclbst- thätige Zeitungsfalzmaschine zu 3 bis 5 Brüchen, zum z Falzen mit oder ohne Beilage, unter Garantie für 30 bis ! 35 Bogen pr. Minute, je nach Format. Düse Maschinen ! falzen alle Formate vom kleinsten bis zum größten kben I so rasch, als dir Buchdruckerschnellpseffe druckt, und liefern § die Bogen bereit- satinirt. Die Heftmaschine daran, welch« nach Belieben abgestellt werden kann, verrichtet gleichzeitig das Durchziehen mit Fäden an den geeigneten Stellen, und brauchen alsdann die Bogen nur zusammrngenom- men, geleimt und in den Deckel gebracht zu werden. Während aber nun zur Bedienung der Maschinen sub Nr. 1 und 2 zwei Knaben oder Mädchen erforderlich sind, nämlich zum Bewegen und Auflegen, hat man bei Nr. 3 nur nöthig, die Bogen alle auf einen Haufen zu legen, zu bestimmen, ob und wie viel Beilagen hierzu mit eingefalzt werden sollen, und die Maschine besorgt selbst- thätig Alles von selbst. Die Preise der verschiedenen Ma schinen belaufen sich bei Nr. 1 auf 350 Lhlr., bei Nr. 2 auf 400 Lhlr. und bei Nr. 3 nach Umständen von 400 dis 925 Lhlr. — Am Morgen des 29. März fand man auf dkm Kirchhofe des zum Geiichtssprengel von Rölha gehörigen Dorfes Magdeborn ein Grab geöffnet, in welchem vor ca. 7 Jahren die Leiche des im Dorfe Gruna wohnhaft gewesenen Occonomen Rudolph beerdigt worden war. In Folge der an das Gerichtsamt zu Rötha ergangenen An zeige begab sich sofort eine Expedition an Ort und Stelle, und es zeigte sich als wahrscheinlich, daß der oder die Frevler wohl eine Beraubung der Leiche beabsichtigt ha ben mochten. Dieselbe war bereits im Zustande völliger Verwesung, so daß sich schon kein zusammenhängendes Knochcngerippe mehr vorfand, sondern nur einzelne Lheile des Körpers, namentlich Schenkel- und Brustknochen. Das Grab war ausgemauert, ledenfallS aber hatte das eine Viertelclle hoch in demselben stehende Wasser den Vcrwesungsprozeß beschleunigt. Ob der Verstorbene Schmuck, Ringe oder sonst werthvolle Gegenstände mit in den Sarg bekommen, darüber hat sich durch die bisheri gen Erörterungen etwas noch nicht ermitteln lassen. Der Schädel schwamm alr losgerreimtcr Theil neben einigen Ueberbleibseln der Kleidung, von welcher die Halsbinde am besten conservirt war, frei im Wasser herum. — Nicht in den Stcinbrüchen der Sächsischen Bau hütte bei Pirna, sondern in dem Steinbruche, welcher den Herren Ehmichen L Fickenwirth in Leipzig gehört und welcher von Herrn Herzger gepachtet ist, ist am Sonn abend den 31. v. M- daS Unglück passirt, welches in die sen Blättern gemeldet wurde. — Der milden Witterung zum Trotz behauptet im höhern Erzgebirge der Winter noch immer seine Herr schaft. Einer Privatmittheilung aus Frauenstein zufolge wurde noch am 2. d. di« Post von dort nach Saida mit dem Schlitten expedirt. An demselben Lage kam die Post von Dippoldiswalde in Frauenstein seit langer Zeit zum ersten Male mit dem Wagen an; die Fahrt war aber so schlecht gegangen, daß man sich veranlaßt gesehen, sein« Zuflucht wieder zum Schlitten zu nehmen. — Am 3. Ap-il Nachmittags hatte der 37 Jahr alte Bahr.hofarbeiier Mehlhose in Löbau' das Unglück, denn Wagrnrücken vor eines der Wagenräder beim An halten zu fallen, nnd wurde dadurch am linken Schenkel und Unterleib derarr verletzt, daß er nach Verlauf von 4 Stunden an den daraus entstandenen Folgen verstarb. — Es wurde uns erzählt, daß der Fleischermeister Herr Schumann aus Dohna «ine Kuh nach Dresden trans- pvrtirt habe, die durch eine seltene Wildheit und Unzähm barkeit von jeher zu fürchten gewesen war. Zur Vorsicht und wegen Veehüiung möglicher Unglücksfälle sei daher daS Thier in herkömmlicher Weise bei dem Transport ge fesselt worden. Die dabei beschäftigten Leute hätten aber unterwegs eine furchtbare Noth mit dem Lhiere g.habt. Sobald die Kuh eines Menschen ansichtig wurde .> ce ihr ein Gezug und dcrgl. entgegen kam, habe sie wüthend die Hörner eingesetzt und auf den Gegenstand los gehm wollen. Die Führer hätten si tz dann natürlich nicht anders helfen
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