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Dresdner Nachrichten : 04.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-04
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.07.1860
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Thlr. einem andern Beamten als Gratifikation bewilligt, der Rest von 84 Thlrn. aber wird auf das nächste Rechnungsjahr über tragen werden. — Schließlich folgte die Wahl von 6 Ausschuß mitgliedern und 3 Stellvertretern. (L. I.) — Vergleichen wir die Zahl der im Monat Juni bei der hiesigen königl. Polizcidircktion angcmcldeten Fremden mit der vom Monat Mai, so ergiebt sich, daß im Monat Juni 1081 Fremde mehr, als im vorigen Monat angemeldct wurden. Im Ganzen wurden angcmeldet 7683 Personen, davon waren aus Berlin 557, aus Leipzig 406, aus Breslau 137, auö Chemnitz 141, aus Hamburg 108, au« Wien 101, aus Görlitz 85, aus Prag 74, aus Frankfurt a. M. 52. — Von den angemeldcten Frem den waren aus Rußland und Polen 950, aus Petersburg allein 358; aus Großbritannien 160, aus London allein 62; aus Frank reich 74, aus Paris allein 46; aus Amerika 72, aus Schweden 81, aus Dänemark 24, aus Italien 24, aus der Schweiz 39, aus der Moldau, Walachei und Serbien 32; aus Holland waren angemcldet 32, aus Belgien 12, aus Spanien 10, aus Portugal 1. aus Brasilien 3, aus Griechenland 4, aus der Türkei 3, aus Aegypten 1, aus Indien 1. aus Persien 1. (L. I.) — In Bezug auf die hiesige Landtagswahl ist zu bemer ken, daß morgen, Donnerstag (5. Juli), die Abgabe der Stimm zettel für die Wahl der Wahlmänncr stattfindet. D'< ausge- hangene Originalliste der stimmberechtigten Urwähler Dresdens weist beinahe 2700 derselben nach Da in den städtischen Wahlbezirken der Regel nach auf je 25 Urwähler 1 Wahl mann zu wählen ist. so würden diesmal in Dresden eigent lich nur 107 Wahlmänner zu ernennen sein, wenn nicht das Wahlgesetz vom 24. Eept. 1831 für Dresden (wie auch noch für Leipzig und Chemnitz) in §. 53 die äußerst günstige Aus nahmebestimmung enthielte, daß hier so viele Wahlmänner zu ernennen seien, als zu der Wahl der Stadtverordneten nöthig sind. Gegenwärtig beträgt aber die Zahl dieser Wahlmänner 300. mithin 193 mehr, als wenn auch in Dresden die obige wahlgesetzliche Regel Geltung hätte. Hierbei muß noch hervor gehoben werden, daß in allen Fällen, wo diese Regel cintritt, bei Berechnung der Wahlmännerzahl nur die stimmberechtigten Ansässigen und die nach Z. 60 des Wahlgesetzes ausnahms weise mit stimmberechtigten unansässigen Rathsmitglieder und Stadtverordneten in Betracht kommen; daß dagegen bei AuS- wcrfuStz der Zahl der Wahlmänner für die Etadtvcrordneten- wahlen die ansässigen Nichlbürger nicht mit zu der Gesammt- zahl der Stimmberechtigten gehören, wohl aber die sämmtlichcn unansässigen Bürger hierzu gerechnet werden, und daß überdcm nicht auf je 25, sondern schon auf je 20 Stimmberechtigte 1 Wahlmann zu ernennen ist. De obcnbcmerkte sehr günstige Lage der Urwählcrschaft in Dresden (Leipzig und Chemnitz) gegenüber anderen städtischen Wahlbezirken leuchtet hiernach von selbst ein, und jedenfalls ist cs dem Geiste des Gesetzes ent sprechend, wenn diese Ausnahmebestimmung bester, als dies zcit- her Seiten der Urwählerschaft geschehen ist, dadurch gewürdigt würde, daß alle Stimmberechtigten (und es sind dies ja auch die, bei den Stadtverordnctcnwahlen nicht in Betracht kommen den, ansässigen Nichtbürger, dagegen von den Unansässigcn auch die unansässigen Nathsmitglicder und Stadtverordneten), soweit sie nicht absolut daran behindert wären, von ihrem Stimm rechte gehörig Gebrauch machten. (Dr. I.) — Ein treuer Beamter unserer Stadt, der Nestor der städtischen Steuerstube, Herr Einnehmer Seiler, ist seit dem I. d. M. nach 45jährigcr Dienstzeit in den Ruhestand versetzt worden. Es wirb wenig Bürger und Steuerpflichtige unserer Start geben, denen dieser pflichteifrige Beamte nicht bekannt wäre. Wenn auch sein mit verschiedenen Unannehmlichkeiten begleiteter Dienst ihn manchmal in Eifer und Zorn gerathcn ließ, er wurde bald wieder gut, und nur dann war er unversöhnlich, wenn man auf die ernsten Fragen nach Catasternummcr re. nicht genügende Antwort ertheilte oder sich betreffs einer Steuer zahlung an ihn wandte, die laut angchängter Tafel nicht in sein Departement gehörte. Möge sein Lebensabend ein ruhiger und srcudereicher sein! i - — Das letzte Auftreten der Frl. Goßmann in „Dorf und Stadt" rief einen in Dresden fast nie erlebten Beifallssturm her vor. Die Künstlerin wurde von Blumen wahrhaft überschüttet, und das Hervorrufen war endlos. Ein« Schaar junger Ent husiasten hatte sich an die Ausgangspforte des Theaters postirt, und brachte ihr bei der Abfahrt Vivat'- und Blumen. Im Ho tel zur Stadt Rom, wo sie wohnte, wurden ihr in diesen Ta gen Musikständchen gebracht und noch bei der gestern Mittag er folgten Abreise batte sich ein Kreis ihrer Verehrer eingesunden. Hoffentlich werden wir ihre liebliche Erscheinung recht bald wieder in Dresden begrüßen! — Der unserer Hofbühne wieder angehörende Herr Deit mer, dessen Auftreten sich durch anhaltendes Unwohlsein bis jetzt verzögerte, wird zu seinem ersten Auftreten in der übermorgen den Ausführung de- Hamlet die Titelrolle spielen. — Der am 30. April d. I. hier verstorbene Partikulier, Herr Heinrich Karl Göttlich Röder (früher Apotheker zu Dahlen) hatte dem Verein für'S Leben allhicr lctztwillig die Summe von 350 Thalcrn mit der Bestimmung ausgcsetzt, dafür in einfacher Weise die Bestattung seiner irdischen Hülle zu besorgen und ihm einen Grabstein zu setzen, den verbleibenden Rest dieser Summe aber als ein Vennächtniß der bei dem Vereine bestehenden O. Seyffert'schm Kindergartenstiftung zu überreichen. Die Vorsteher des gedachten Vereins machen nun bekannt, daß nach vollendeter Ausführung des ihnen gewordenen Auftrags der gedachten Kinder- gartenstiftung — für Kinder ärmerer Familien zur Kräftigung der Gesundheit und Erweckung der Neigung für friedliche, nütz liche Beschäftigung von 0. E. W. Seyffert gegründet — ein Ca pital von 200 Thalcrn dadurch zugefallcn ist. — II. MM. der König Max und die Königin Marie von Baiern, welche gestern Nachmittag nach 2 Uhr, von Bai- reuth kommend, mittelst Extrazugs über Leipzig hier eintrasen und im Hotel de Saxe abtraten, wurden bei der Ankunft im Bahnhofe von Sr. Mai. dem König und II. kk. HH. dem Kronprinzen und dem Prinzen Georg empfangen. Auch der k. bair. Ministerresident Freih. v. Gise und dessen Frau Gemah lin waren zur ehrfurchtsvollen Begrüßung Ihrer Majestäten im Bahnhofe anwesend. Jeder sonstige offizielle Empfang war auf besonderen Wunsch der durchlauchtigsten Gäste unterblieben. Um 3 Uhr begaben Allcrhöchstvicsclben sich nach Pillnitz zur königl. Tafel, zu welcher außer dem Staatsminister Freih. v. Brust und dem Minister des königl. Hauses auch der k. prcuß. Ge sandte und der k. bair. Ministerresident nebst ihren Frauen Ge mahlinnen geladen waren. — Das Jubiläum des um Kirche und Schule, wie um die Humanitätsbestrebungen überhaupt hochverdienten Kirchen- und Schulraths l). Döhncr in Zwickau wurde vorgestern, am 2. j Juli, in außerordentlich solenner Weise und unter Theilnahme aller Stände begangen. Döhner ist zugleich der Begründer des auch im fernen Auslände bekannten Volksschriftcnvereins, ferner der unter dem Namen „Döhner'sche Wittwenkasse' bekannten Institution zu Gunsten der Lchrerwittwen. Se. Majestät hat den Jubilar (der früher Archidiaconus in Zwickau, später Sc« minardireetor in Freiberg war, von 1835 an aber in seiner jetzigen Stellung fungirt) zum Comthur des CivilverdicnstordenS ernannt, die Städte Zwickau und Annabcrg ließen das Ehren- bürgerrccht überreichen, die Ephoren, Geistlichen und Lehrer des Bezirks widmeten eine Ehrengabe von mehr als 1100 Thlrn. zu einer „Döhner-Stiftung", zahlreiche Deputationen übcrbrach- ken Glückwünsche von Nah und Fern und bei dem von mehr als 200 Theilnehmern abgchaltenen Festmahle wurde dem Aus drucke der innigen Hochachtung und Liebe, welcher sich der Ju bilar allerseits erfreut, weitere Gelegenheit geboten. — Von einem hiesigen Hausbesitzer werden wir um Aus nahme des Nachstehenden ersucht: „Nach den oft gelesenen Aus fällen gegen die hiesigen Hausbesitzer sollte man meinen, diese seien harte, herzlose Kinderfcinde, weil sie ihre Logis denjenigen Abmiethcrn verweigern, die mit Kindern einziehen wollen. Möge man dagegen erwägen, daß nicht die Kinder an sich cs sind, die die Aufnahme in ein Haus bedenklich machen, sondern de ren unverständige Eltern, die bei einer nachlässigen Erziehung ihrer Kinder deren Unarten nicht überwachen, auch nicht dulden wollen, daß von dem Hausbesitzer diese bemerkt, noch viel we niger abgewehrt werden. So nur können Kinder eine Quellt
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