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Dresdner Nachrichten : 14.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-14
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.07.1860
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Garde, welch« er verhöhnte, herauszutreten. Al< er mir darauf erwiderte, daß ich ihm Nichts zu sagen hätte, habe ich ihn nochmals ersucht, fortzugehen, und ihn erst, als er auch di», scr Aufforderung nicht Folge leistete, in meiner Eigenschaft als zur Chaine Commandirten verhaftet. 3) Ist es nicht wahr, daß er seine Karte überreichen wollte, ich habe dieselbe viel mehr von ihm verlangt, worauf er erklärte, keine bei sich zu haben. 4) Habe ich ihn vier Gardisten zum Fortführen über geben, und erst, als er sich mit Gewalt von ihnen losriß, die Fronte durchbrach und dem Commandanten in dir Zügel siel, ist er von den Gardisten der 6. Compagnie eingeholt und mit Gewalt festgehalten worden. Daß er dabei einige Stöße erhalten hat. ist wahr, dessen hat aber Jeder sich zu gewärtigen, welcher sich einer gesetzmäßigen Arretur widersetzt: doch habe ich in Gemeinschaft mit einem Zugführer der 6. Compagnie ihn noch mit dem Säbel geschützt. So weit be richte ich als Betheiligter und wirklicher Augenzeuge, berufe mich in Betreff der Wahrheit de- obigen Berichts auf die von mir beim Kommandanten zu Protokoll gegeben« Erklärung, so wie auf das Zeugniß der 6. Compagnie, und erwarte von der Ehrenhaftigkeit der „Constitutionellen Zeitung" den Abdruck dieser meiner Erklärung. Robert Schröter, Rottmeifler der Eskadron." — Ein Reisender fuhr neulich auf einem Dampfschiffe von Swinemündt nach Riga nur mit einer sächsischen Paß-Kart« ver sehen. Derselbe ward deshalb dort gar nicht an das Land ge lassen und mußte mit demselben Schiffe zurückkehren. — Die Universität Jena hat an die Stelle des nach Alten- hurg berufenen 0. Stade den v. Naumann in Leipzig (Enkel des berühmten Komponisten und CapellmeistcrS gl. N. in Dresden) zum akademischen Musikdirektor und Organisten erwählt. — Der Gedanke an ein Kirschfcst erregt in den Herzen der Schulkinder gewiß Lust und Freude. Dazu gehört aber schönes Wetter und es darf nicht der nasse Sohn der Wolken so hernie derträufeln wie vorgestern, wo Nachmittags um 2 Uhr ein Lehrer mit seinen Schulkindern vurch die Poliergaffe hinaus nach dem Plauenschen Grunde in die Kirschen zog. Erst Abends um 7 Uhr kam der Zug unter vollem Regen wie eine gebadete Maus zurück. Es sollte dem Einsender dieses Wunder nehmen, wenn nicht diese forcirte Kirschfahrt vielleicht auf Eine- oder da- An dere der Kleinen noch nachtheilige Folgen haben sollte. — Am 10. Mittag fiel durch eigen« Unvorsichtigkeit der Schicfcrdeckergcselle 8. aus Rodtwisch von dem Dache eines neu- gebauten, dem Tuchfabrikanten B. gehörenden Hauses in Lengefeld und starb im Verlauf einer Stunde an den Folgen der dadurch erhaltenen Verletzungen. — Von jetzt ab werden bei den Billetkassen der Leipzig-Dresd ner Eisenbahn in Dresden auch Fahrbillets erster und zweiter Klasse über Thüringen und Frankfurt a. M nach Castel, Biebrich, Wiesbaden, Bingen und Coblcnz au-gegeben, welche auf den betr. Eisenbahnen für die Schnellzüge und alle ande- rcn fahrplanmäßigen Züge, sodann für die Rhein-Dampfschiff fahrt der Kölner und Düsseldorfer Gesellschaft auf fünf Tage vom Tage der Abstempelung der BilletS ab gütig sind. — Beim Verkauf der Drohen Fleischwaaren giebt es^pft zwischen dem Publikum und den Fleischern Collision über die sogenannte »Zulage". Niemand will diejenigen Stücke haben, die doch eben bei jedem Thiere mit gewachsen sind, als: Ohren, Füse, der sogenannte Lappen, das Haut- und Zellengewebe rc. Der Fleischer mochte die- Alle- womöglich nebst Frau und. Kin dern selbst verzehren, oder man schiebt es ihm mit der An deutung zurück: die« sei »Armenfleisch'. Um so erfreulicher war cs uns, Zeuge zu sein, wie ein hiesiger geachteter Fleischer eine Dame deshalb abfertigte, weil sie ihm zumuthete, von einem schönen Nierenstück den sogenannten „Lappen" abzuhauen. Er gab ihr unverblümt zu verstehen, daß ihm jeder Kunde lieb sei und daß er sich niemals dazu entschließen würde, an die Armen blos das von vornehmer Hand zurückgeschobene,. weni ger kräftige und nahrhafte Fleisch zu verkaufen. »Wolle die gnädige Frau", meinte er. .das »lappige Fleisch" nicht selbst verzehren, so würden Freund Möpschen- Zähne die Vertilgung mit Vergnügen besorgen." Wir waren in der That inniglich erfreut über diese ruhige und im menschenfreundlichsten Ginn« ausgesprochene Abfertigung. — Der Putzmaurer Triniu« aus Connewitz ist am 11. Juli gegen Abend beim Abputzen «ine- Treppenhauses in der Windmühlenstraß« zu Leipzig aus der dritten Etage in di« erst« herabgestürzt, und hierbei so heftig aus dakrTreppenge länder ausgefallen, daß er davow einen stärkeren Bluterguß am Becken erlitten hat, wodurch zwar sein«. Ausnahme in da- dor tige Jakob-Hospital nothwendig gemE'«vu«de,: -lücklscherweise aber keine bleibenden Nachtheilt auf die Gesundheit zürückgelas« sen zu sein scheinen. ' (H ' ^ H ü-, f 7' — Die »C. Z." berichtet aus ' Meißen,^ ?^2utlir Heute wurde in unseren Stadt ein Fest begangen^ welchtS 'jauch für weiter«-Meise? nicht ohne Interesse sein dürste. S« gatt näm lich dem N><tvp. dev k. PorzeUan-Niederlage zu DreSdM Herrn C. F. Teichert, einem Manne, der bereits zu Beginn diese« Jahrhundert« in den Reihen der sächsischen Krieger tapfer mit stritt und sich u. A. bei Stampfen da- LooS zur Ehrenlegion erkämpfte, der aber, nachdem er kurz nach Beendigung de« Be- sriiungskriegeS aus dem Militärdienste geschieden war, bei der Handelsbräuche der hiesigen k. Porzellanmanufactur angestellt, seit 1844 als Factor bei der Dresdner Niederlage mit uner müdlicher Berufstreue thätig war und die Interessen dieser Staatsanstalt stets mit Eifer und Umsicht wahrnahm. Ihn, nachdem er den 1. d. M. in den wohlverdienten Ruhestand getreten, zu ehren und zu feiern, hatten sich sowohl Vorsteher der einzelnen Branchen der Manufaktur, als Kollegen und Freunde desselben von hier und Dresden zu einem Festmahle vereinigt, welches durch die Anerkennung, die der Vorstand der Staatsanstalt, Herr Geh. Bergrath Kühn, Ritter rc., durch seine Anwesenheit dem Verdienste T-ichertS zollte, eine ganz be sondere Weihe erhielt. Der sehr sinnigen Rede, womit Factor Raithel unter Ueberreichung einer porzellanenen, von dem mit anwesenden Hofgürtlermeister Seyffarth geschmackvoll eingefaßten Votivtafel an Teichert dies Fest eröffnete, folgten verschiedene, namentlich vom Hauptmann Keyßelitz, Hofsccretär Heinrich und Professor Rätzsch aus Dresden ausgebracht«, das Leben und di« Verdienste des Scheidenden feiernde Trinksprüchr, unter welchen der de« Professor Rätzsch besonders auch durch eingehendere Würdigung der Leistungen der k. Porzellanmanufactur unp ih- rer Beamten die Theilnahme in gehobenere Stimmung versetzte. Ein auf den Direktor der Manufaktur von Teichert« Nachfol ger, Factor Uhmann, au-gebrachter Trinkspruch wurde von Er- fierem mit Wärme erwidert und rief noch manchen anderen hervor. Lange blieben di« Festtheilnehmer sodann in traulicher Unterhaltung, di« sich meist um den Gefeierten gruppirt«, ver sammelt und «s wird ihnen dies« in schönster Harmonie ver lebte Feier stets «in erhebendes Andenken bleiben, wie fir ande rerseits von der Liebe und Hochachtung, die der Scheidende sich zu erwerben gewußt, da« sprechendste Zeugniß ablegte. Möge dem im treuen Dienste seines königlichen Herrn und de« Vaterlandes ergrauten Veteranen ein recht langer und glückli cher Ruhestand beschicken sein! — Seit zwei Tagen haben wir, bei warmem Wetter, Regen, infolge dessen die Weißeritz, deren Wasser seit längerer Zeit fast gänzlich durch die Speisung de« Mühlgraben« absor- birt wurde, heut« zu einem stattlichen Flusse angewachsen 'st. ein Beweis, daß es im Gebirge stark geregnet haben müsse. Für da« der Reife nahe Getreide und den noch im Felde la gernden Raps, sowie für da« dieses Jahr eine besonder« reiche Ernte versprechende Obst, namentlich für die Kirschen, ist diese nasse Witterung höchst ungünstig. Die Elbe ist seit vorgestern Mittag um 15 Zoll gestiegen. TageSgeschtchte. Dresden, den 12. Juli. Zwischen den Zeitungen, welche offener oder verdeckter auf eine Veränderung oder Verbesserung in den deutschen BundeSverhältniffen, beziehentlich aus eine Führer schaft Deutschlands durch Preußen hinarbeiten, und den Blättern, welche eine fortdauernd« Gleichberechtigung und vollkommene Selbst ständigkeit aller Bundcsglieder und Bundesstaaten ohne irgend eine Schmälerung ihrer Hoheitsrechte, namentlich in Bezug auf da-
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