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Dresdner Nachrichten : 12.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186103122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-12
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.03.1861
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>< 7 Arfch. tägl. Mora. 7 U. Inserat». d.Gpaltzeile 5 Pf., werden b. Ab. 7 lGonat. dt- L V.) angenommen tv der Expedition: JobanneS-All« nnd WatsenhauSstraße «. Rr. 71. Tageblatt pi, Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. Dienstag, M 12. Mär; «dann. viertetjShrli« »0 «g». »ek nnentgelbl. Lieferung t»'« Han«. Lurch die «al. Post vierteljährlich »e «gr. Einzelne «nmmern l «gr- 1861. Dresden, den 12. März. -- Gestern Abend 5 Minuten nach 9 Uhr ertönte die Sturmglocke in dreimaligem Anschläge und verkündete ein Feuer, dessen Größe und Richtung sich durch «inen Hellen Schein am nächtlichen Himmel zeigte. Es brannte der Apollo-Salon in der Nähe des Feldschlößchens und der Chemnitzer Straße, bekanntlich da- mit großer Eleganz auSgestattete. durchaus höl zerne Gebäude, welche- beim letzten Dresdner Vogelschießen sich eines außerordentlich bedeutenden Besuchs erfreute und seit Ende vorigen Jahres für gesellige Zwecke in der Nähe de- vorge nannten Etablissements errichtet wurde. In Zeit von einer Stunde war das große Gebäude total niedergebrannt, einen mächtigen Feuerregen von Westen nach Osten verbreitend. ES war ein schauerlich-imposanter Anblick, als gegen halb 10 Uhr da« große Feuergerippe mit Krachen zusammenstürzte. Alle Löschver- suche waren bei dem heftigen Sturme vergeblich und wurden auch so viel wie gar nicht in Anwendung gebracht. Ueber die Entstehung und Verwahrlosung de- Feuer- ist bis jetzt durchaus etwas Bestimmte- nicht zu sagen. — Da- Etablissement war ver- schlossen und ohne irgend welchen Besuch Das Feuer wurde schon vor 9 Uhr in dem westlichen Seitenflügel bemerkt; Vor übergehende sahen um diese Zeit schon die Hellen Flammen das ganz« Gebäude durchzucken, vermuthlich hatten die Vorhänge rc. zuerst Feuer gefangen. Soviel wir wissen, ist Seiten der Besitzer da« Gebäude versichert, doch dürste dem Restaurateur zum Feld schlößchen, Herrn Frank, an seinem Mobiliar ein bedeutender Schaden erwachsen sein. In der elften Stunde war da- große, kostspielige Etablissement der Erde gleich! — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Am vori gen Sonnabend befand sich ein höchst frecher und, wie c- den Anschein gewinnt, unverbesserlicher Dieb auf der Anklagebank, der wegen Diebstahls schon zweimal, darunter mit Arbeitsbaus bestrafte Handarbeiter G. A. H. Richter von hier. Wie schon im vorigen Freitagsblatte erwähnt wurde, so hatte die gegen ihn gerichtete Anklage schon am 6. d. M. begonnen, in wel cher er zwei der hauptsächlichsten ihm beigemeffenen Diebstähle standhaft abgeläugnet hatte. Da er behauptete, einen bei ihm Vorgefundenen Rock nicht nur von einer bestimmt angegebenen Person gekauft zu haben, sondern auch zur Zeit der Verübung des Diebstahls bei einem Fleischer in Meißen gewesen zu sein, so hatte da- Gericht beschlossen, zur Erörterung der Wahrheit di« von ihm namentlich genannten Personen noch als Zeugen zu berufen und di« Verhandlung einstweilen bis auf Sonnabend halb 4 Uhr vertagt. Am Nachmittag de« S. März mochte ihm aber wohl die Nutzlosigkeit srintr Ausflüchte einleuchtend geworden sein. Er hatte sich deshalb bei Herrn Staatsanwalt Heinze vorführen lassen und dort angezeigt, daß er auch die fraglichen beiden Diebstähle (bei Hermsdorf und Franz) zu der Zeit, unter den Umständen und an den Effecten au-geführt habe, wie solches Alles in der Hauptverhandlung von de» Be stohlenen angegeben worden sei. Auf Befragen, warum er nicht gleich mit der Wahrheit herausgegangen, war die Antwort er folgt, er habe sich vor den Zuhörern geschämt und deshalb mit dem Grständniß zurückgehalten. So geschah es, daß nun mehr die erwähnten zwei Zeugen nicht bestellt wurden und er in der fortgesetzten Hauptverhandlung auch in Betreff der frag lichen Diebstähle, wie bei den übrigen, ein unumwundenes Ge- ständniß ablegte. ES lagen zwei Verweisungen gegen ihn vor, in denen ihm sechs qualificirte Diebstähle beigemesscn wurden. Zunächst hatte er Ende August oder Anfang- September v, I. in einer stürmischen Nacht aus der Behausung des Begüterten C. G. Rahnitzsch zu Mobschatz, in welche er durch Zertrüm merung einer Fensterscheibe sich Eingang verschafft, eine Anzahl Kleider und Effecten gestohlen, deren Gesammtwerth sich auf etwas über 6 Thlr. belief. Sodann war er am 8. Decbr. nach Eröffnung eine- nicht zugewirbelten Fensterflügels in die Wohnung C. G Gebauers zu Merbitz «ingcstiegen und hatte dort außer mehreren Bekleidungsstücken sich auch einen Kartof- felkuchen (I) erholt; der Werth sämmtlicher Gegenstände war hier auf 5 Thlr. IS Ngr. ermittelt worden. Sech« Tage darauf (14. Decbr.) war er abermals bei nächtlicher Weile in das Gebäude F. A. Mühle'« in Brabschütz ebenfalls durch ein eingeschlageneS Fenster gestiegen und hatte dort einen Klei- derdiebstahl verübt, dessen Gesammtbetrag die Höhe von 20 Thlr. 20 Ngr. erreichte. Dies waren di« Gegenstände de« ersten VerweisungSbeschlusseS. Im Laufe der Untersuchung waren aber noch folgende von ihm in einer noch früheren Zeit begangene Diebstähle an- Licht gekommen und nachträglich gleichfalls zur Hauptverhandlung verwiesen worden. Zuerst hatte er in der Nacht vom 24. bi« 25. Decbr. 1859 bei dem Gutsbesitzer I. G. HermSdorf in Unkersdorf sein unheimliche« Wesen ge trieben. Dort war er auf da- mit Stroh gedeckte Dach von der Giebelseite au« gestiegen, und von da, nachdem er durch Herau-reißen einiger Bündel Stroh und einer Dachsparre sich eine geeignete Oeffnung bereitet, auf den Gang de- ersten Stocke-, von hier in die unverschlossene Oberstube gelangt. AuS einem dort befindlichen, ebenfalls unverschlossenen Schranke hatte er nun 3 Oberröcke, 1 Paar Hosen, 1 Weste rc., so wie K Thlr. 15 Ngr. an baarem Beide sich zugeeignet (Gesammt- betrag 28 Thlr.) und war damit glücklich «ntkoinmen. Ein bei ihm später Vorgefundener, daselbst mit gestohlener Rock gab
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