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Dresdner Nachrichten : 29.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186103296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-29
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1861
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Aktionäre der sächsisch«» Sandsteincompagni« fand am 27. d. iW Saal« dt» hiesigrn Kramer-Jnnung-Hause» statt. Der vor- HG geruckt ausgtgtdtnr Geschäftsbericht, sowi« di« Bilanz für da» Jahr 1860 wurdr gmehmigt, di« Bertheilung d«S vor« Hand«»«» Reingewinn« mit 4V» Thlr. pro Actir von IVO Thlrn. dtschloffrn und di« Ermächtigung zur Justification d«r Jahr«»- r«chnung d«m Lerwaltung-au-schuß erthetlt. Hierauf wurden die erforderlichen Er-änzung-wahlrn für d«n Verwaltung-au-schuß vorgenommen und d«r durch da» Direktorium bewirkt« An kauf d«» Ktnigstetnrr Kirchenholzgrundstücks mit Schulhain gut- geheißen. — D«r früher« Hypothekenbuchführer Böhm«r in Vchnre- berg, der Schuld«» wrgen flüchtig geworden, aber, entblößt von all«« Subsistenzmitteln, in drr Schweiz ang«halten worden, ist vom Bezirk-gericht zu Eibrnstock von dort abgeholt und sofort an die genannte Behörde abgeliefert worden. — Zu den erfreulichen Zeichen der Jetztzeit gehört unter Anderem auch die immer allgemeiner werdende Pflege de» deut schen Männergesange«. So bot sich un» vorgestern Gelegenheit dar, im hiefigen Elbsalon von einem größeren Vereine von Pio nieren drr hiefigen Garnison eine Anzahl der jetzt beliebtesten Män- nerquartrttr zu hören, deren Bortrag durch jugendliche» Feuer uvp Lebendigkeit, durch scharf markirte Einsätze, wohlgrlungene Fortamento« und sorgfältige T«tau»sprache sich vorthetlhaft au-jtichnete. Möchte dieß loben»werthe Beispiel größere Nach folge in dirsm Kreisen finden. — Gutzkow'» dramatische« Zeitbild: „Zopf und Schwert" erlebt demnächst dir SV. Aufführung, und hierbei wird der seltrne Umstand rintreten, daß dir Besetzung (mit höchst geringen Au» nahmen) dieselbe sei» kann, wie bei der erstmaligen Darstellung diese« Lustspiel« in den vierziger Jahren. — Dit »S. Dfz." berichtet au» Stollberg vom 25. März: Während in dem oberen Erzgebirge nur durch dir größte An strengung und Opferbereitwilligkeit verhindert wurdr, daß Noch und Krankheit «inen bedrohlichen Eharakter annahmen, anderer seit» aber pirtistische Umtriebe in mannichsacher Verhüllung sich dort «inschlichen, schien bei un« Wohlleben und Lust zu herr schen. Eine Bekanntmachung de- Gtadtrath» wirft jedoch rin trübe» Licht auf unsere Verhältnisse» e» wird nämlich gerügt, daß viel« Personen, die mit Steuern und Schulgeldern sei Langem in Rückstand, dennoch bi« zur Ungebühr in Schänk- localen und bei anderen Vergnügungen depenfirrn und zu Be zahlung von Tanzstunden für die Kinder Geld genug haben. Um solchem Unfug zu steuern, will der Stadtrath Veranstal tung treffen, daß dergleichen Restanten au- öffentlichen Localen «rggrwiesrn und ungeziemender Aufwand ihnen ferner nicht ge stattet werde. Mit dieser Absicht und dem Ernste de- Stadt rath« kann jeder Wohlgesinnte nur herzlich einverstanden sein, und um so mehr, al» da» Uebel wirklich groß ist; aber ob nicht in der Wahl de» Mittel» gefehlt worden und ob nicht mancherlei Reibung und Störung, die nicht au<bleib«n dürf ten, «» räthlicher hätten erscheinen lassen, zuvörderst mit streng- strn Execution-maßregeln vorzugehen, wird die Zukunft lehren, viel wird dabei auf den gesunden Tact und die einsicht-volle Mitwirkung unserer Mitbürger ankommen, die e» an Unter stützung drr Behörde in ihrem gutem Zwecke gewiß nicht wer- den fehlen lassen. Tage-geschichte. Erfurt, 25. März. Vom 18. bi- zum 22. wurde vor dem hiesigen Schwurgerichte ein Prozeß zum zweiten Male ver handelt. Am 2V. Septbr. v. I. hatte da« Schwurgericht den Schuhmachergesrlltn Hahn, au- dem weimarischen Orte Schloß- wippach, de» Morde- schuldig gefunden, verübt an dem Schuh machermeistrr Esther au- Sömmerda. Den letztem hatte man am 24. Ja«, v. I. zwischen den beiden genannten Orten auf preußischem Boden durch einen Schuß von kleinem Kaliber in den Nacken ermordet gefunden. Nach den Ermittelungen war Hahn, der für ihn arbeitete, und von dem Esther zurückkehrtr, dessen letzter Begleiter gewesen, auch befand er sich im Besitze «ine» Ter zerol» und soll zu der jetzigen Wittwe Esther in einem vertrau lichen Verhältnisse gestanden haben. Da» Schwurgericht vom September v. I. fand den Gesellen de» Morde» schuldig und der Gericht-Hof erkannte auf Tode-strafe. Hiergegen war dir Richtig- keit-beschwerde eingelegt und vom Obertribunal al« begründet an erkannt, weil dir Au»sagr eine« Zeugen nicht mündlich erstattet, ondern vrrlrsen war. Der Obrrstaat-anwalt hielt dir Anklage auch in dieser zweiten Verhandlung aufrecht und beantragte da« Schuldig, doch erkannten die Geschwornen nach nur halbstündiger Berathung mit mehr al- sieben Stimmen auf nicht schuldig. Drr rei gesprochene Angeklagte wurde sofort entlassen. Pari-, 25. März. Der Tannhäuser wurde gestern noch lebhafter au-gepfiffen, al- die beiden früheren Male. Wagner hat gleich nach drr Vorstellung in einem der Oper nahen Kaffeehause einen Brief an den Director Roher geschrieben, worin er ihm an- zeigt, daß er sein« Oper zurücknehme. Gestern betrug di« Ein nahme 10,500 Franken. Italien. Da- „Giornale di Roma' vom 20. März ver öffentlicht die von dem Papste am 18. d. in dem geheimen Eon- fistorium gehaltene Allocution. Sie lautet im Au-zuge: „Ehr würdige Brüder! Seit langer Zeit gewahren Wir, durch welch' unglückseligen Zusammenstoß zwischen Wahrheit und Jrrthum, zwischen Tugend und Laster die bürgerliche Gesellschaft, namrnt- lich aber gerade jetzt, aufgeregt wird. Denn dir Einen vrrthridi- gen da-, wa« sie römische Civtlisation zu nennen belieben, dir An deren dagegen kämpfen für die Rechte der Gerechtigkeit und unsrer heiligen Religion. E« giebt auf dieser Erde nur Eine wahre und heilig«, von unserm Herrn Jesu« Christus gegründete und einge richtete Religion r die römisch-katholische ostolisch« Religion. Wa< Wir aber von denen denken, welchr außerhalb dieser Arche de« Heile« leben, haben Wir Mon in Unsrer Allocution vom 8. De- cembrr 1854 gesagt, und Wir bestätigen die« von Neuem.' Nach einigen Ausfällen gegen die sogenannte Civiltsation, welcher da« Kirchenoberhaupt nie die Hand reichen kann, fährt der Papst fort: „Welche- ist die Rechtlichkeit dieser Ruhestörer und Patrone de« AusstandeS, wann sie die Stimme erheben, um dir von ihnen ver geblich gemachten Anstrengungen, sich mit dem rsmischm Papste zu verbünden, über da« Maß zu vergrößern? Sr, der seine ganze Kraft au- den Grundsätzen der ewigen Gerechtigkeit zieht, durch welchen Part könnte er i«mal« seine Sache aufgeben, auf daß der averheiligst« Glaube geschwächt werde und Italien Gefahr lauf«, den Glanz und den Ruhm einzubüßen, der seit eilf Jahrhunderten von dem Mittelpunkte und dem Sitze drr katholischen Wahrheit auf e« zurückstrahlt? Man kann nicht einwenden, daß dir päpst liche Regierung die Ohren dem Verlangen derer verschlossen habe, di« den Wunsch nach einer freisinnigeren bürgerlichen Verwaltung ausgesprochen haben. Sprechen wir nur, ohne sonst ein Beispiel zu suchen, von unserer unglücklichen Zeit. Da, wo Italien nie mals von seinen legitimen Fürsten größere Freiheiten erhalten hatte, wünschten Wir in Unserer väterlichen Fürsorge für Unsere Kinder eine bürgerliche Verwaltung, und haben alle möglichen Zu geständnisse gemacht, und waren nur durch die gewöhnlichsten Ge setze der Klugheit beschränkt, damit da- Geschenk, welchrS Unser väterliche« Herz Unseren Kindern machte, nicht durch da« Werk der Gottlosen vergiftet werden möge. Aber wa- geschah? Eine erschreckliche Eigenmächtigkeit war da- Resultat Unserer Zugeständ nisse, und die Kammern, wo die Minister und die Deputirten sich versammelt, wurden von dem durch ein« verruchte Hand vergos senen Blute geröthet. — In ihrer unerhörten Kühnheit gehen sie so weit, von dem apostolischen Stuhle, welcher der Wall drr Wahr heit und drr Gerechtigkeit war und immer sein wird, zu verlan gen, daß er da« Princip billige, daß eine ungerechte und gewalt sam geraubte Sache, von dem ungerechten Angreifer auf ruhige und rechtschaffen« Weise besessen und behalten werden könne, und daß man da« falsche Princip aufstellr, daß die erfolgreiche Unge rechtigkeit die Heiligkeit de« Recht« nicht beeinträchtige. Sine solche Behauptung ist den feierlichen Worten, „daß der römische Ponti fex hauptsächlich der Repräsentant der moralischen Stärke in der menschlichen Gesellschaft ist', welchr dieser Senat eben au«grspro- chen, zuwider. ES rrgirbt sich hieran», daß er auf keine Weise in diese vandalische Plünderung «inzuwilligen im Stande wäre, ohne dir Bafi« der moralischen Di«eiplin, al» deren «sie» Sym bol und erste« Ebenbild er anerkannt ist, zu verletze«. A» ist nö- thig, daß jeder, welcher von dem Jnthume getäuscht und der
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