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Dresdner Nachrichten : 23.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186107239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-23
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1861
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Tageblatt MLMÄLlN! Unterhaltung und Geschäftsverkehr. --ÄWS?- Rr. 204. Mitredaetmr: Thesdor Drodlsch. Dienstag, de» 23. IM 1861. Dr-öden, de, 23 JB. — Auf dem decorirten Dampfschiff „Maria" begäben sich am Sonntag, als dem Gebnrtsfest I. K Hoh. der Frau Prin zessin Georg. II. MM. der König und die Königin in Beglei- tung der königl. Familie und des Erzherzogs Earl Ludwig nach Meißen und kehrten Abends wieder nach Pillnitz zurück. Auf der Retourfahrt bestrebten sich mehr« an der Elbe gelegene Restaura tionen, durch Feuerwerk und bengalische Flammen den hohen Vor- ^ überfahrenden eine kleine Huldigung darzubringen. bo glänzte! im Garten des Polnischen Brauhauses der Name »Johann* in Flammenzügen und als das Schiff in langsamer Belegung sich, unterhulb des BelvederS befand, erfreuten sich di« hohen Herr schaften sichtlich an der ihnen von Herrn Rarschner bereiteten Jl- l lumination. Das Mufikchor von Laade spielt;, in diesem Moment die Jub.louvertur« und Raketen mit Leuchtkugeln strebten empor in die Nacht, di« sich auf dem Wasser «jederspiegelten. — Am Sonntag vormittag hat in den hiesigen Kirchen un ter großer Lheilnahm« aller Kreise rin Dankgottesdienst für die glückliche Errettung de- König- von Preußen stattgrfunden. In der katholischen Hofkirche wohnten Se. Mas. der König, sowie I. kgl. Hh. der Kronprinz und die Kronprinzessin und Prinz und Prinzessin Georg demselben bei. Auch da- diplomatische Corps war daselbst zahlreich vertreten. Die Herren Staat-minister und! rin großer Theil höherer Staatsbeamter nahmen an dem Gottes dienste in der evangelischen Hofkirchr Theil, woselbst der ambro-, panische Lobgesang unter Posaunenbegleitung gesungen wurde/ während die Mitglieder des Raths- und des Stadtverordneten- collegiums in corpore in der Kreuzkirchr anwesend waren. — Die Erste Kammer ertheilte gestern dem k. Dekrete, die Zoll-, Steuer-, Handels- und Schifffahrt-Verhältnisse betr., ihre Zustimmung, erledigte sodann eine Petition mehrerer Recht-- eandtdaten um erleichterte Zulassung zur Advokatur und den Antrag de« Abg. 0. Hepner auf Errichtung einer Lande-bank. — Die Zweite Kammer, pegann gestern di« Berajhung des Ent- Wurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für da« Königreich Sach sen. Bet der allgemeinen, nun beendigten Debatte wurde «in Antrag des Abg. CichoriüS auf Ablehnung der Vorlage und Zurückgabe an die Staatsregierung zu erneuter Erwägung, de ren Resultat« dem nächsten Landtage mitzutheilen, mit 4S gegen 8 Stimmen ab gelehnt. , — veffentlichr Gerichtsverhandlungen, Am Sonp-, abend befayd sich vor der Gerichtstafrl ein de- Falschmünzer«, bez. der Thetlnahme daran angeklagt«- Ehepaar, der Cigarren- macher K. R. Geißler und dessen Ehefrau Karol, »ug. Geißler von hier. Wir gewöhnlich bei derartigen, nur Mn vorkom- «enden Vergehungen war der Gerichlsfaal von einem zahlrei chen Publikum occupirt. Di« Anklage richtete sich vorzugsweise gegen die Ehefrau. Dieselbe hatte am Nachmittag de- K. März d. I. an vier verschiedenen Orten vier falsche Fünfueu« groschenstückchen königl. sächs. Gepräge« verausgabt, und zwar dergestalt, daß sie jedesmal nur «ine Kleinigkeit dafür gekauft, den Rest aber herausbekommen hatte. Zuletzt hatte sie rin sol- che- auch zu drr Victualtenhändlerin Weidner auf der Markt- gaffe gebracht, welche es jedoch sofort als unäLt erkannt«. Auf Befragen geräth dir Geißler in große- Erstaunen, giebt an, da- Geldstück erst am Morgen von tinem gebirgischen But termann erhalten zu haben, und erbietet fick, di« Frau Weid- ner gegen Rückgabe desselben mit anderem Gelde zu bezahlen. Allein die« wird ihr von Jener verweigert, vielmehr ihr an gedroht, di« Sache der Polizei anzuzeigen. Dies geschieht nun zwar auch, allein die Polizei erscheint zur Aussuchung erst«« Morgen des andern Tages in der Geißler'schen Behausung und findet da weiter nicht« Verdächtige«, als im Kamin auf einem Sims einen Blechlöffrl, in welchem sich noch Reliquien von anscheinend derselben Metallcompofiiion erkennen ließen, au- de nen jene Fünfneugroschenstückt bestehen. Frau Geißler läugnete nun auf das Beharrlichste, etwa« von einer Falschmünzerei zu wissen und blieb dabei, da« Geld von einem gebirgischen But- termaun erhalten zu haben. Zu ihren Ungunsten stellt« sich dabei nun freilich herau«, daß a» jenem Lag« — r« war ein Montag — grbirgische Butterleute gar nicht hier zu verkehren pflegen, und namentlich hob Herr Staatsanwalt Held e« als bedeutend« Belastungsmoment gegen sie hervor, daß sie viermal an einem und demselben Nachmittage derartige« Geld bei ver schiedenen Verkäufern gewechselt hätte, wa« doch, da sie bereit« einzelne« Geld genug gehabt, bei den letzten Malen gar nicht nöthig gewesen wäre und von Leuten ihre- Stande-auch nicht gemacht zu werden pfleg«. Geißler selbst, der am Tage der Aussuchung nach S Uhr von seiner Arbeit nach Haus« gekom men war und da« Geschehene zu seiner großen Unzufriedenheit erst am andern Morgen von seiner Frau erfahren hatte, wußte von gar nicht« und es konnte auch gegen ihn durch aus nicht« erbracht werden. Der Vormiether de« Logis, der schon vier Wochen nach Weihnachten au-gezogen war — in der Zwischenzeit bi« Ostern hatte der Wirth da« Logis ne« vor- richten lassen—, beeidete, daß ihm, so lang« er darin gewohnt, ein solcher Löffel nicht vorgekommrn sei, während drr Haus- wirth den Geißler'schen Eheleuten da« beste Lob ertheilte und sich dahin aussprach, daß sie «inen stillen Lebenswandel führten und ihrer Arbeit fleißig nachgingen. Herr Staat-anwalt Held konnte aber trotzdem nicht umhin, auf seinem Strafantrag g«. gen Frau Geißler zu beharren, indem er darlegte, daß, wenn
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