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Dresdner Nachrichten : 11.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186311110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-11
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1863
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eit, d« der.l«»». olnffcher Außer ein« WSchentvch bi, einen Thlr. betrug, während er andererseil auf hiesigen Lehranstalten befindlichen jungen Leuten Pol Nationalität eröffnet«, daß sie binnm füuf Tagen Dresden zu »erlaffen und nach Polen heimzulehren, einstweilen aber täg lich SH Sgr. Steuer an ihn zu entrichten hätten. In diesen Schülerkreism aber stieß er auf sehr energisch« Opposition. Die jungen Leute hatten weder Lust zu einer Wintercampagne in den polnischen Wäldern, noch wollten sie sich zu einer frei willigen Schmälerung ihre, Taschengelde, verstehen. Endlich lam die Sach« der Polizei zur Krnntniß, und diese machte der Sache sofort ein Ende; sie betrachtete diele Steuererhebung als eine Erpressung und .ließ den Herrn „Consul," der i« Po- sen'schrn heimathsberechtigt gewesen sein soll, einfach über die Grenz« geleiten. Die hiesigen Polen können nur dankbar da für sein, daß sie von diesem Terrorismus befreit worden find. (V. L.) — Ein in Mittrlndorf bei Schandau wohnhafter Guts besitzer wurde vor einigen Tagen mit einem Briest überrascht, in dem ihn ein hiesiger Agent veranlaßte, einen Wechsel über -SO Thaler zu bezahlen, den er ausgestellt haben sollte, und den Acceptant nicht bezahlt hatte. Der Empfänger des Briefe, war sich der Ausstellung eine, derartigen Wechsels durchaus nicht bewußt und hielt es deshalb für gerathen, sich aufzu machen und nach Dresden zu fahren, um sich persönlich zu er kundigen, welche Bewandniß es mit dem Wechsel habe und wie sein Name auf denselben gekommen sei. Hier wurde ihm auch bald die nöthige Aufklärung. Ein mit ihm aus einem und demselben Orte gebürtiger, in Dresden aufhältlicher Architekt hatte seinen Namen gemißbraucht, und ihn als Aussteller auf dem von ihm acceptirten, zur Verfallzeit aber nicht eingelösten Wechsel figuriren lassen. Wie uns witgetheilt wird, soll der Wechselfälscher von der k. Polizeidirection gefänglich ringezogen worden sein. — Die Gartenlaube bringt in ihrer neuesten Nummer einen, das Thema sehr ausführlich behandelnden Artikel über Dienstmann-Institute nebst großer, zwei volle Seiten fassender Illustration, welche, vortrefflich ausgeführt, die am 23. Apri d I. fiattgehabte Revue über die Mannschaften und Geräthe des l. Dresdner Dienstmann-Instituts darstellt. Das hübsche Bild ist nach der damals von Herrn Herm. Krone aufgenom menen Photographie gefertigt und veranschaulicht in überzeugen der Weise die Größe und Bedeutung genannten Instituts. Wie Schlachtcolonnen stehen die Dienstmänner da, hinter ihnen all die Wagen, Karren u. s. w., gleich Kanonen aufgefahren, und nach den vielen, oft nichtssagenden Schlachtenbildern, die illu- strirte Blätter sonst häufig enthalten, wirkt dieses um so wohl- thuender. Es ist ein Bild des Friedens, ruhiger, schaffender Arbeit, die immerdar Segen bringt. Wünschen wir diesen auch den verdienstlichen Leitern des Dresdner Instituts, die mit am erkrnnenswerther Umsicht aus stete Vervollkommnung ihres Unter nehmens hinarbeiten und die Stellung einer großen Zahl un bemittelter Arbeiter unverkennbar gehoben und gebessert haben Wir hören, daß jedem Dienstmann und Beamteten der rothen Dienstmann-Institute von Leipzig bis hinauf nach Teplitz ein Exemplar dieser Gartenlauben-Nummer als Andenken überreicht Verden soll, und sind deshalb 500 Blätter nachbestellt worden. — Wenn man bezüglich des bairischen Bieres, dieses auch bei der Damenwelt in neuerer Zeit recht in Aufnahme gekom menen Getränkes, häufig über große Bitterkeit klagen hört, so mag dies allerdings an vielen Orten erfahrungsgemäß gerecht fertigt sein. Um so mehr verdienen diejenigen Quellen eine Er wähnung, welchen diese» goldbraune Naß in edelster und ge sündester Qualität entströmt. Die im Wölfischen ForsthauS in der kleinen Brüdergasse rinkehrenden Feinschmecker und Fein- . schmeckerinnen find alle de- Lobes voll über den hellglänzenden angenehmen bairischen Trank, der fortwährend durch neue Sen dungen verstärkt, dort zu finden und eine Verehrerin dieses ge sunden Tranks konnte sich Uch Notiz zu geben. —-f Daß merkwürdige Thiermuseum des Herrn Schröder auf dem Palaisplatz hat durch einen durch Dresden reisenden rofessor a»S London Herrn Professor einen kostbaren Zuwachs «Mm, nm wenige Tage de« Außer einer neuen Schlang« und der im schönsten gende» großen Paradies-Ädechse sind eS namentlich di« beide» «hörnten Teufelsschlangen, die selbst in ihrer Gefangenschaft ie größte Werth gegen alles Lebende zeigen. Sie sind di« er ste« Exemplare, die in Europa gezeigt werden und di« gesShv» ichpen ihrer Art. Urberhaupt enthält da» Schrödersche Mu- eum seltene Exemplare, die wir hier noch nie gesehen, von »mm ich die Riesenschlange erwähne, die in solcher Größe und Schönheit hier noch nie zm Schau ausgestellt war. Wie wir ören, soll sie nach London für 1200 Thlr. verkauft werden. Bon den historischen Merkwürdigkeiten erwähnt Referent noch als sehr interessant ein Torturwerkzeug aus der spanische» In- quisitwn, die sogenannte „Mundbirne", durch welche de« Opfer «r Mund ganz auseinander geschraubt wurde. Der Besuch de» Museums ist ein zahlreicher und jedem Gebildeten, nament- ich Schülern zu empfehlen, da er belehrend ist. Ein gedruckter Wegweiser führt den Besucher durch das Ganze. — Bereit» am Donnerstag hat e» über Osseyk, so auch bei Kühnhaide im Erzgebirge geschneit; AehnlicheS, nämlich daß der Regen mit vielem Weichen Schnee gemischt war. be richtete man schon au» der Gegend von Witzschdorf und Kö- nigSwalde. Man beeilt sich, die letzten Feldfrüchte, dir hi« und da noch nicht völlig ringeerntrt find, einzuhrimfen. — Unter dm vielen sächsischen Kalendern auf da» Jahr 1864 sei auch dem bekannten Freiberger Stadt-, Land- und Berg-Kalender ein freundliches Wort gegönnt Außer reichhal tigem Text bringt er diesmal einen Stahlstich, der „Feierabend" und einm größeren Holzschnitt, den „Ausgang der Schlacht bei Leipzig 1813" nach dem Originalgemälde de« badenschen Hofmaler» Feodor Dietz. Ausstattung und Druck von Seilen der Heinrich Gerlach'schrn Derlagshandlung lassen Nicht» zu wünschen übrig. — „Was purzeln soll, da» purz-lt doch!" da» demon- strikten am Sonntag zwei Knaben, die auf einer langen Stange neu gewaschene Frauenkleider trugen. Nebm dm stattlich«, Crinolinröcken winktm auch noch einige Balletröckchen zm Be wunderung. Die Eigenthümerinnm warteten vielleicht schon mit heißen Schmerzen auf die „reine Wäsche", im Rache der Götter war es aber anders beschlossen. Die kleinen Trägft schienen einen Wettlauf mit ihren „Fahnen" anstelle» zu wol len, da» sah man an der immer schneller werdenden Bewegung der Hinterfüße. Diese» Wettrennen nahm aber ein schreckliche» Ende; daS eine Vollblut stürzte und die Erinolinen und zier lichen Balletröckchen schwammen alsbald in den Regenlöchern der Landhausstraße Es darf wohl nicht erst erwähnt werden, daß die „reine Wäsche" eine sehr dunkle Färbung annahm. — Von sehr diebischen Gelüsten gegm ihre auf der Born- gafle wohnhafte Dienstherrschaft hat sich eine Kinderfrau hin- rrißm lassen. Sie war, offen gesagt, mehr Rabenmutter, dmn Nichts hatte vor ihr Ruhe. Bettzeug, Leinwand, Taschentü cher, Spitzen, Kaffee, Zucker, kurz Alle», war ihr zu Gesicht und in die Hände kam, wußte diese Kinderfrau einzuvickeln und in ihren Besitz zu bringen. Aber, der Krug geht so lange zum Brunnen, bi» er bricht; so auch in der Borngafse, denn gestern mischte sich die Polizei hinein und die ungetreue Dienst- botin mußte in'S Gefängnih wandern. Auf dem Pirnaische» Platz warf gestern ein auf der Ziegelgaffe wohnhafter Knabe einem Schulmädchen, dessen El tern auf der Landhausstraße wohnen, eine Kartätschenkugel an den Kopf, mit der st« vorher gespielt hattm. Das Mädch« soll durch dm Wmf nicht unbedeutend am Kopfe verletzt wor den sein. Feuilleton. * Neun Personen vom Blitzt getroffen. Aus ta» pio-Et.-Marton im Pesther Eomitat« wird berichtet, da- daselbst bei einem Ungewitter in voriger Woche S Männer, welche auf dem Feld« ihre Pferde hüteten, vom Blitzschläge getroffen wurden z S bliebe» tobt auf dem Platze, di« übrigen sechs liegen, leben-gefährlich »»letzt darnie der. Bei einem der -etödteten Männer ist di» Pfeif«, wuchs er im " Münde hatte, durch de« Hat» gedrungen. - iU , .-> > ——— , - . 1
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