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Dresdner Nachrichten : 06.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186412066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18641206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18641206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-06
- Monat1864-12
- Jahr1864
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- Dresdner Nachrichten : 06.12.1864
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>siwilligkeit über die Elbe und zieht heim, — weit davon >r gut vor m Schuß, und ein kleuit» politisches oder mo- 'ralisches Biergeldchen als Wegzehrung fällt wohl gelegentlich auch einmal ab! Sachsen bleibt fest auf seinem Posten stehen, bis vom Korporal Bundestag da» reglement gemäße »Ab lösung vor!" erschallt — und das ist halt schon wackerer, wie man gestehen muß, ob man's nun mit den Mittclstaaten oder mit den Vonnächten halte, denn nicht immer allein im knallenden Drauflosgehen zeigt sich Tapferkeit und Energie! Mit seinem ,ceterum censeo" eroberte Cato das mächtige Earthago. und Hannibal hätte Rom gestürzt, wenn Fabius Maximus ihm nicht als passiver Stein des Anstoßes im Wege gestanden hätte! Baiern — spät kommt es, doch es kommt! — hat sich jetzt zum tapfren Lachsen gesellt; und werden sie auch das kecke Vorgche» der Großmächte nicht zu hemmen Vermögen, so werden unsere Truppen sich doch einen ehren vollen Rückmarsch erringen, — Hannover mag man entschul digen, es dachte Wohl halt, man kann doch nicht — blind drauf losgchen! Frau Austria — halb zog er sie, halb sank sie hin in Herrn von Bismarcks Arme! — Frau Au stria wird wohl gelegentlich ihr Guthaben für ihre Willfährig keit in Veneticn einkassiren! Daß man den Venetianischen Kitt, mit welchem die Italienischen Scherben an Ocstreich ge fesselt sind, nicht zergehen lassen will, beweist u. A. eine erst jüngst vom Russischen Bären heraus gebrummte officicUe Sen tenz, worin man anerkennt, „daß Benctiens Besitz für Oest- reich uothwendig sei." Der Schnabel des schwarzweißen Ad lers ist zwar weniger plauderhaft, daß er's aber ebenso meint, läßt sich gar nicht bezweifeln: umsonst ist zwar der Tod, — die Ohnmacht aber, bis zu welcher sich Austria von der preußischen Freundschaft hat chlorvformiren lassen, wird jeden falls' reell und real bezahlt werden müssen! Wie wenig übrigens den guten Oestreichern selbst dieser Handel gefällt, das beweisen fortgesetzt die Verhandlungen der LandeSvertre- Zung in Wien: ein wahrer Wolkenbruch anti-preußischer Er güsse strömte gelegentlich der Adreßdebatten über die freund liche Borussia her, und die Alliance muß von Herrn von Bismarck ganz besonders gut geleim t sein, wenn sie aus die Dauer solcher Traufe widerstehen soll. Auch in Kassel hat sich die Landesvertretung wieder einmal warm gemacht und jst dem Herrn Ku Fürsten, der noch dazu krank ist mit der Adresse zn Leibe gegangen, die bekanntlich die Maus ist, welche der krei sende Berg des Jungermann'schen Antrages geboren hat. Der Herr Kurfürst will die Adresse, nicht aber die Depu tation empfangen, — das ist doch Etwas, das er durch den Feldjäger-Verkehr mit dem lieben Preußen, gelernt hat! Dort ging die Adresse weiland gar per Post an die Krone! Ferner hat sich auch in Mecklenburg der Landtag bis zum Bersammeltsein energisirt — und durchweg hat er bis jetzt in den Verhandlungen seinen Hauptbeschluß aufrecht erhalten: die ungeheure Null zu ^ein, welche die Großhcrzogliche Eins zur absoluten Zehn erhebt! Aber habt nur Geduld, gute Mecklenburger, die Geschichte versteht auch zu rechnen, und schließlich kommt sie einmal und zählt ihre 25 auf, und das an der richtigen Stelle! 8. 0. TageSgefchichte. Dresden. Der 18. Transportzug der österreichischen Truppen kam am Sonnabend Abend 5 Uhr hier an, Regi- gimentsstab und eine Schwadron Windischgrätzdragoner (25 Offiziere, 210 Mann, 208 Pferde und 6 Fuhrwerke). Um 7 Uhr traf der 10. Transportzug, Divisionsstab und eine Schwadron Windischgrätzdragoner ,(11 Ossiziere, 178 Mann 192 Pferde und 3 Fuhrwerke) ein und um 10 Uhr traf der letzte (20.) Transportzug ein, eine Schwadron Windischgrätz dragoner (5 Offiziere, 162 .Mann und 162 Pferde, keine Fuhr werke), und fuhr Nachts 12 Uhr weiter. Nachdem die Differenz zwischen Sachsen und Preußen bezüglich der Bundescxecution nunmehr auf dem von Sachsen angestrebten bundesgesetzlichen Wege ihre Erledigung finden wird, dürfte es nicht uninteressant sein, hier zwei Proben mit- zutheilen, wie sich die unparteiische Zeitungspresse in Wien und Berlin über die Haltung der sächsischen Regierung in dieser Angelegenheit ausspricht. Die Wiener „Presse" vom 3. Decbr. sagt wörtlich: „Wir können nicht unterlassen, unsere volle Anerkennung der entschiedenen und muthigen Haltung der sächsischen Regierung auszusprechen. Wenn die deutschen Mittelstaaten nur noch einige solche Staatsmänner wie Herrn v. Neust, aufzuweisen hätten, dann würde es um die Sache des Bundes besser bestellt sein." — Nicht minder günstig für Sachsen lautet das Urtheil eines Berliner Blattes, der Börsenzeitung (die sonst Sachsen nicht sehr gewogen zu sein pflegt», welche unterm 4. Decbr. folgendes sagt: „Der offiziöse Correspondent der „Elb. Z." weiß von einer freudi- gen und gehobenen Stimmung in der Residenz (Berlin) zu erzählen in Folge des neuerdings Seitens Preußens errunge nen, in dem gemeinsamen Vorgänge der Oesterreichischcn mit der diesseitigen Regierung beim Bunde zu Tage getretenen Erfolges. Wenn man sich nicht mit Gewalt die Augen zu hält, so muß man doch zugeben, daß es Preußen allein ist welches bisher in der Besatzungsfrage nachgcgeben hat. Die materielle Entscheidung der Frage soll erst am Montag beim Bunde erfolgen. Dieser wird darüber votiren, ob die Exem tion erledigt ist, ob die Truppen Sachsens abzuziehen haben. Bisher aber hat es sich wesentlich um die formelle Frage ge handelt, ob der Bund in dieser Frage überhaupt sein Votum vor der Räumung der Herzogthümer abzugeben habe. Es schien eine Weile, als ob Preußen seinen Standpunkt festhal- ten wolle, welcher die materielle und formelle Entscheidung zusammenfallen ließ Sachsen erklärte seinen Abzug bedingt durch die Aufforderung des Bundes, Preußen wollte von einer solchen nichts wissen. Und nun der Erfolg? Preußen hat die Entscheidung des Bundes im Vereine mit Oesterreich geradezu angerufen. Und darüber soll in Berlin freudige und gehobene Stimmung herrschen?" Frankfurt a. M-, Montag, 5. December. Die Bun desversammlung hat in ihrer heutigen Sitzung den Antrag Oester reichs und Preußens vom 1. December mit9 gegen 6 Stimmen angenommen. Gegen denselben stimmten Bayern, Sachsen Würtemberg, GroßhepMjlhum Hessen, sowie die 12. und 18 Stimme (die thüringischen Staaten und Braunschweig und Nassau) Luxemburg enthielt sich der Abstimmung. Oesterreich und Preußen erklärten, es sei Einleitung getroffen, daß die österreichisch-preußischen Civilcommissare kn Schleswig die Civil- Verwaltung in den Herzogthümrrn übernehmen. Ferner wurde die telegraphische Mittheilung an General v. Hake und die Civilcommissare in Holstein beschlossen, daß sie direkte Wei sungen von ihren Regierungen zu gewärtigen hätten. (Dr. I.) Wien, 30. November. Ein ungewöhnlich reges Lebm herrschte heute seit dem frühesten Morgen in allen Straßen und auf allen Plätzen der Residenz; aus allen Vorstädten pil- gcrte von 6 Uhr angefangen das Publikum in unübersehba ren Schaaren vorerst gegen dm Praterstcrn, den Nordbahnhof, die Augarten-Allee und Aspernbrücke. Um 9 Uhr nahmen die Truppen Aufstellung beim Praterstern und marschirtcn unter dem lauten Jubel des Publikums durch die Praterstraße, deren Häuser mit Fahnen in den deutschen und österreichischen Farben und mit FestonS, Blumen und Kränzen reich geschmückt waren, während an den Fenstern eine große Menge Zuschauer Platz genommen hatte. Auf der Aspernbrücke selbst wehten Fahnen von allen Farben. Lange vor dem Beginn der Feier lichkeit umdrängte eine dichte Menschenmenge die Zugänge zur Brücke. Am rechtseitigen Zugänge hatten sich auf den zwei Schautribünm die geladmm Gäste eingefundm, und vor die sen Tribünen waren links von der Brücke die Gemeindeaus schüsse und rechts die Mitglieder des Gemeinderaths, die Stadtcrweiterungs-Commission und die Bauleitung aufgcstellt. Kur; vor 9 Uhr erschien der Kaiser zu Wagen. Der Obmann der Stadterweitcrungs-Commission, Gras Wickenburg, in der goldglänzendcn Kämmerer-Unisorm, trat zum Wagen, um Se. Majestät zu begrüßen. „Die Brücke", so sprach un gefähr Graf Wickenburg, „sei ein würdiger Abschluß der Ringstraße, sie reihe sich würdig an die anderen in der letzten Zeit ausgcführten Monumente. Der Name, den sie führe, erinnere an einen großen Tag aus Oesterreichs Vergangen heit. Ihre heutige Eröffnung bezeichne den Abschluß einer Reihe der glänzendsten Ruhmesthatcn." Ein dreimaliges „Hoch!" ertönte, worauf der Kaiser erwiderte, daß es ihn freue, daß seine tapferen Truppen über diese Brücke zuerst ihren Einzug hielten. Der Kaiser fuhr unter lebhaftem Rufe der versam melten Menge und unter den Klängen der Volkshymne, die von einer am Eingänge aufgestellten Militär-Capelle intonirt wurde, über die Brücke. Der Gemeinderath, den Bürgermei ster an der Spitze, begab sich hierauf auf das andere Ufer, um hier die Ankunft Gablenz' zu erwarten. Um 9 Uhr ver kündeten eine Bewegung im Menschenspalier und lebhafte Rufe die Anlunft desselben. An der Spitze des 9. Jä ger-Bataillons ritt die schöne, martialische Erscheinung heran. Sobald er den Bürgermeister erblickte, hielt er an, comman- dirte mit weithin schallender Stimme ein „Halt!", welches, wiederholt von den Ossicieren, im Zuge sich wie ein Echo immer weiter zurück fortpflanzte. Die Truppen standen, und der Bürgermeister trat nun aus den Führer zu, um ihm zu verkünden, daß er nach Beschluß des Gemeinderaths zum Ehren bürger der Stadt ernannt sei. Gablenz erwiderte mit lauter, weithin vernehmbarer Stimme, daß er an dem heutigen Tage, da er durch den Namen der Brücke an die glänzenden Waf- fenthaten der Vorväter erinnert werde, sich freue, daß die Truppen des Kaisers etwas von den Soldatcntugenden der Vorväter geerbt haben, obwohl er sich nicht verhehlen könne, daß die letzten Waffenthaten von den großm Erfolgen, an welche durch den Namen der Brücke erinnert werde, ziemlich verdunkelt werden. Er freue sich, ein Bürger der Stadt zu werden, die stets die erste voran war in Ergebenheit und Opferfrcudigkeit für den Monarchen. Damit war der zweite Theil der Feier geschlossen und die Truppen setzten sich wie der in Bewegung. Der weite Weg von der Aspernbrücke über die Ringstraße bis zum Kaisergarten hatte sich inzwischen mit vielen Tausenden von Zuschauern bedeckt. Um 9 Uhr begann der Marsch der Truppen. An der Spitze FML. Frei herr v Gablenz, der von der Volksmenge mit lauten Zurufen begrüßt wurde. Die Truppen marschirten in Marsch-Adjusti- rung, mit Feldzeichen und mit der Schleswig-Holstein-Medaille geschmückt. Der Kaiser sammt Gefolge stellte sich vor dem Hause am Kärtnerring, auf dessen Balcon die Kaiserin Platz genommen hatte, auf, und es begann der Vorbeimarsch der Truppen. An der Spitze FML. Freiherr von Gablenz; die Brigade Nostitz zuerst, hierauf die Brigade Tomas. Die Musik spielte abwechselnd den Radetzky- und den Gablenz - Marsch, alle Glocken läuteten, immerwährende Zu rufe der Volksmenge begleiteten die Truppenzüge. Sobald der Vorbeimarsch beendet war, drückte der Kaiser dem Führer der heimgckehrten Truppen, einige Worte zu ihm sprechend, lang anhaltend die Hand, zu welcher Gablenz sich dankend herabncigte. Damit war das glänzende militärische Schau spiel um halb 12 Uhr beendet. (N. Fr. Pr.) Eine Tccne in einem Newyvrker Omnibus. Wie wenig selbst in den Hauptstädten des nördlichen Theils de: Union die Idee der Gleichberechtigung zwischen Weißen und Negern lebendig geworden ist, trotz des furcht baren Krieges, der seit vier Jahren geführt wird, um das Land von der Sklaverei zu befreien, davon gab mir folgende Geschichte, die ich selbst erlebte, einen überraschenden Beweis. An einem prachtvollen Sommermorgen dieses Jahres ging ich rasch den Broadway in Newyork hinauf, um bei Sity-Hall einen sogenannten Car, d. h. einen auf Schienen laufenden, von Pferden gezogenen Omnibus zu besteigen, der mich nach dem Städtchen Harlem und weiter nach einer be rühmten Wasserleitung in der Nähe der Stadt, der sogenann ten High-bridge bringen sollte. Es war ein Wagen der dritten Avenue-Linie und aus nahmsweise schwach besetzt. Die Gesellschaft, die sich in diesen Wagen zusammenfindet, hatte mir stets ein eigenthümliches Interesse gewährt, und oft genug war ich stundenlang ohne Zweck in der gewaltigen Metropole der neuen Welt umher- lffaglere größtentherlS Amerikaner. gefahren, blot mit srllschaft uydi, ^ mal waren die Passagiere größtenthe Unmittelbar neben mir saß das Prototyp eine» ächten Kanker, eine enorm lange Gestalt, schwarz gekleidet,'voll kommen glatt rafirt, den Hut tief im Hinterkopfe und eifrig mit der Lecture de« „Newyork Herald" beschäftigt. Ihm gegenüber hatte den Eckplatz ein deutscher Gärtner inne, der den entschiedensten Gegensatz zu seinem vis-ü-vis bildete. Eine mittelgroße, muskulöse Gestalt, das intelligente Gesicht von einem braunen Vollbart umrahmt, stützte er sich auf seinen Rpaten und betrachtet« aufmerksam die wechselnden Straßen- scenen. Die übrigen Insassen schienen mir meistens Commis von Newyorker Handlungshäusern und waren sämmtlich Amerikaner. So waren wir bereits durch mehrere Straßen gefahren und der Wagen bog eben in die breite dritte Avenue ein, als die Glocke des Conducteurs dem Kutscher das Zeichen gab, einen Augenblick zu halten und einen Passagier aussteigen zu lassen. Zu gleicher Zeit kam über die Straße mit müdem Schritt eine junge Mulattenfrau, mit einem offenbar kranken Kind auf der» Arm, nnd bestieg mit der größten Bescheiden heit den Wagen. Kaum aber hatte sie der Conducteur be merkt, als er mit den heftigsten Scheltworten den cknmneä ni^er den Omnibus zu verlassen hieß. Nicht der geringste Ein spruch erhob sich dagegen. Die arme Frau warf einen trost losen Blick auf die endlose Straße und das kranke Kind in ihrem Arm, und stieg dann resignirt von dem Trittbrett herunter. Aber sie sollte von anderer Seite her Schutz finden. Ein Policeman, der ächt republikanische Grundsätze hegen mußte, hatte dm ganzen Vorgang angesehen. Er hielt den Wagen an, führte die Negerin zurück und zwang den Conducteur, sie aufzunehmcn mit den Worten: „Vou uro in u ropudlican st»le, ^ou must Irrke rm^ pnssenxer." Der Conducteur fügte sich murrend, die Reisenden schein bar theilnahmlos dem Befehl, und der Wagm rollte weiter. Aber die Scene war noch nicht zu Ende. Obgleich der Wagen halb leer war, wurde die Negerin gezwungen, außen auf Plattform stehen zu bleiben. Kein Mensch erhob Einspruch. Unter dm Passagieren war ein junger Offizier von der Armee, die für die Befreiung Amerikas von der Sklaverei kämpft, auch er widersprach nicht. Die Einzigen, die Theilnahme fühlten, waren der deutsche Gärtner und ich. Aber ein Auftreten zu Gunsten der Negerin hätte nns der Verhönung, wmn nicht thätlichm Angriffen der Amerikaner ausgesetzt, und so schwiegen auch wir nothgedrungm. Doch damit noch nicht genug; kaum warm wir fünfzig Schritt weit gefahrm, als mehrere der jungen Leute sich laut über die Anwesenheit der Negerin be klagten. Dies entsprach nur zu sehr den Wünschen des Con ducteurs; er ließ halten, und zum zweitenmale zwang er die Mulattin dm Omnibus zu verlassen. Dießmal fand sich kein rcttmder Polizeidiener und die arme Frau mußte ihrm Weg zu Fuße fortsetzen. So schroff war mir der Widerwille gegen nähere Be rührung mit Negern noch nicht entgegengetreten. Wmn ich mich auch gleich bei der Ankunft in Newyork gewaltig wun derte, zuweilm einem Omnibus zu begegnm mit der .Aufschrift: „Ovkoureck people is allorveä in lkis eur; farbige Leute wer den in diesem Wagm zugelassen", womit also gesagt war, daß sie Andere nicht betreten durften, so hielt ich das noch für einen Rest von Intoleranz aus der Zeit vor dem Kriege, und war fest überzeugt, daß diese Beschränkung nicht mehr gehand- habt werde, bis mich oben erwähnter Vorfall anders belehrte. Ich will nun durchaus nicht behaupten, daß alle Ame rikaner im Norden so dächten, jedenfalls aber ist es sehr be zeichnend, daß von zwölf Passagieren, die der Wagen enthielt, Keiner das rohe Bcnehmm des Conducteurs mißbilligt«, son dern manche dasselbe sogar unterstützten. Ilr. ll. * Ein Dr. Pick hielt dieser Tage in Wien einen Vor trag über das Telephon und wies nach, daß es zwar mög lich sei, dm Schall mit Hülfe eines einfachen elektrischen Ap parates von einem Orte nach einem beliebig weit davon ent fernten zu leiten; derselbe verliert dabei durchaus nichts an der Modulation, wohl aber — an Intensität. Die in ein Rohr hineingesungene „Volkshymne" wurde durch die elek trische Leitung in einem ziemlich weit davon mtfernten Saale in der unmittelbaren Nähe des Apparates mit genügender Deutlichkeit vernommen; der Ton aber hatte weniger dm Charakter der Mmschenstimme, als den eines gestrichenen Vio- loncell. Damit haben wohl alle abententeuerlichen Gerüchte, wonach ein Sänger, der in London gemüthlich in seinem Zim mer sitzt, doch in der großm Oper zu Paris den „Raoul" singen könnte, ihr Ende. a.d. Börse. Thlr. Ngr. b. Weizen (weiß) Weizen lbr.) Guter Roggen Gute.Gerste Guter Hafer Kartoffeln Butter L Kanne 25 27'.. 12-1, 22',. 5 18 bis TreSden, vom 3. bis mit 5. December 1864. Thlr. Rgr. a. d- Markte Thlr-Ngr. b. Thlr.Ngr 4 25 Guter Weizen 4 5 5 — 4 20 Guter Roggen 3 — 3 5 3 Gute Gerste 2 18 2 22 2 21'/i Guter Hafer 1 22 .28 2 2'.» Heu 1 12 1 18 1 10 Ztroh 6 15 7 — 20 Ngr- Erbsen — — — — J:dem Freunde echt Böhmischen Bieres wird gewiß die Nachricht willkommen sein, daß auf der Ramprschen Straße Nr 8 ein Bodenbacher Tunnel errichtet worden ist. Wer da- heul,che, w» Go.d so reine Bier kmnt oder ver- sucht, wird es gewiß jedem andern Lagerbier vornehm, zu gleich über den billige» Preis, welchen Herr Herklotz stellt (Töpfchen 2 Ngr.) erstaunen, da bekanntlich da» Böhmische Bier durchgängrg mit 2, Nqr. verzapft wird. Gleichzeitig befindet sich mit daselbst die Niederlage, wo auch größere Ge binde „tzodrnbacher" abzelassen werde«. 8 ?. Kalk Niederlage «. <7a»rpt«»1r des DreiköniA» Schachtes, IL»
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