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Dresdner Nachrichten : 25.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186503252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18650325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18650325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-25
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1865
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»te (u. hl. auö^da» Statut d« Prnfi«GMe) und gen MG misMIßmhlIIHIiWVs durch »eg von eiNem Fortschritt in der Sach« Kunde geben. Dieser Tage findet auch eine Conferenz der schweizerischen Institute in Bern stall und steht deren baldiger Anschluß zu erWarten Ueber die großartige Expedition von ZOI'Dienstmännern nach Bremen werden eingehendere Detailberichte zugesagt und heißt e- darüber: „Führen wir das Unternehmen glücklich durch, so werden unsere Institute bedeutend gewinnen und hat nur eine s^che Gelegenheit gefehlt, um zu beweisen, was der Verband zu leisten vermag. Wir werden es an Nicht- fehlen lassen, in Bremen mir Ehren ein- und auszuziehrn " — Die Aufnahme von unbekannten Personen in Hotels ist insbesondere dann, wenn sie ohne Reisegepäck ankommen, mit Gefahr und Schaden für die GasthofSbesitzcr verbunden und ermahnt dieselben zu möglichster Vorsicht In Neustadt ist in der vor vergangenen Nacht wieder der Fall vorgekommen, daß ein Unbekannter sich in einem dortigen Gasthofe zur Nachtzeit einlogirt hat, und als ihn am andern Morgen der Hausknecht wecken wollte, mit einer noch guten Damasttisch decke, die er in dem ihm zugewiesenen Zimmer vorgefunden, spurlos verschwunden war. — — In Bezug auf die neulich erwähnte Verwundung eines Mannes aus Meißen haben wir zu berichtigen, daß die Schlägerei, in Folge deren er dieselbe erhalten, nicht, wie er anfänglich selbst behauptet, auf dem Reußischen Garten statt gefunden hat. — — In Betreff des von Leipzig aus ergangenen Angriffes aus den Payne'schcn „Familienkalender" schreibt uns Herr A. H. Pahne, daß Er bei dem Renommee, dessen sich seine Firma seit 25 Jahren erfreue, Wohl nicht nvthig habe, einem Anonymus entgegenzutreten, wolle jedoch zur Beseitigung der turch jenen Aufsatz etwa hervorgerufenen Mißverständnisse nur zweier Punkte eingedenk stin. Sie lauten wie folgt: „Ich be sitze bekanntlich Zweiggeschäfte in Dresden, Berlin, Wien und Altona, und da jedes dieser Filiale Bestellungen an Wieder Verkäufer aussührt und zu diesem Behufe oft 5 — 6'X)0 Exem plare auf einmal bezieht, so ist ein so großer Ausfall an Nummern jedem Unbefangenen wohl leicht erklärlich, zumal außerdem einzelne Buchhandlungen von diesem Kalender in diesem Jahre ebenfalls 5 — 0000 absetzten. Der andere Um stand ist, daß ich in jedem Jahre die Namen der Empfänger der Prämien veröffentliche und daß es in diesem Jahre mir nur durch große Opfer an Insertion einer öffentlichen Auf forderung gelungen ist. den Empfänger der Prämie von 50 Thlrn. (Aktuar Luders in Buxtehude) zu ermitteln. Geradezu lächer lich ist es jedoch, anzunehmen, ein derartiges Verfahren — nämlich das Zurückhalten von 20 — 30,000 Kalendern für eigene Rechnung und zur Benachtheiligung des Publikums — wäre überhaupt in einem Etablissement, wie das meinige, das Hunderte von Leute beschäftigt, möglich." — Nach vorstehen der Vertheidigung wird das Dunkel aufgehellt, was über der Sache schwebte. Nur ist, wie auch die Leipziger Zeitung vom 14. Februar d. I. in einem längeren Artikel sehr richtig be merkt, die ganze Manipulation mit Lotterieloosen bei Vertrieb von Kalendern und Büchern einer soliden Buchhandlung nicht würdig, zumal der Pahne'schen, die sich, wie der Chef in Obigem selbst erklärt, seit 25 Jahren des besten Renommees erfreut. — Vor dem Leipzig-Dresdner Bahnhof ging gestern Morgen um 6 Uhr ein Droschkenpferd durch. Auf der Gro- ßenhainer Straße zerbrach es die Deichsel der Droschke und schlug mit den Hinterfüßen so heftig aus, daß es dadurch den ganzen Vordertheil des Wagens zertrümmerte und sich dabei an den Felgen bedeutend verletzte, so daß es in die Thierarzneischule gebracht werden mußte. — — Als gestern Vormittag eine vom Leipzig-Drekdner Bahnhofe kommende Droschke die Leipziger Straße passirte, scheute das vorgespannte Pferd vor einem ihm begegnenden Heuwagcn. Es kehrte mit der Droschke um und prallte mit derselben später in der Nähe des Bahnhofes an einem Stein haufen so heftig an, das; dadurch die Droschke bedeutende Beschädigungen erlitt. Auch das Pferd blutete an mehreren Stellen. — — Meißen, 24. März. Gestern waren aus hiesiger Stadt und nächster Umgebung an 300 Actieninhabcr der Leipzig-DreSdncr-Eisenbahn in Leipzig, um bei der Abstim mung über die neue Bahnlinie für Meißen zu stimmen; cs ist dieß auch vollständig gelungen; schon vor 12 Uhr Mittags langten die ersten Depeschen in Meißen an, daß der Bau über Meißen einstimmig angenommen war, und wurde dieses für Meißen so freudige Ereigniß mit Böllerschüssen begrüßt. — 4 Oeffentltchr Gerichtsverhandlung vom 24. März. Auch heute sind Emspruchsverhandlungen anbe raumt, von denen eine geheim und die letzte in Bezug auf dre Persönlichkeit des Angeklagten sehr interessant war. Die erste Sache datirt vom Gerichtsamt Nadeberg her und betrifft eine Privatanklage, die Johanne Sophie verehelichte Wolf zu Weixdorf wider Gottlob Odrich zu Grennlitz angestellt. Die Tochter der Wolf wartete die Kinder eines gewissen Hofmann. Eines Tags kam Odrich hin, ging in die Hofmann'sche Woh nung hinein, nahm die Wolf bei den Haaren, so daß sie weinte. Sie fiel dabei um, blieb eine kurze Zeit liegen, er holte sich aber wieder. Ein Zeuge sah den Odrich ruhig in da- Hau- hineingehen, hörte ihn darin stark sprechen und als er herauskam, schien er sehr stark aufgeregt. Die Zeugenaus sagen wurden beschworen. Odrich leugnet Alles weg, eine Eonfrontation zwischen ihm und den Zeugen blieb ohne allen Erfolg, trotzdem daß Letztere ihm Alles selbst in's Gesicht sagten. Das Mädchen, die Bertha Maria Wolf, die er ge schlagen haben soll, ist erst 14 Jahre alt. Die Mutter ver klagte ihn beim Gerichtsamt Nadeberg und Letzteres verur- theilte ihn zu 5 Thaler Geldbuße und in die Kosten. Da gegen erhob er im Allgemeinen Einspruch, legte auch in einer besonderen schriftlichen Rechtfertigung die Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Urtel ein, weil er meinte, nicht die Mutter, sondern der Vater des Mädchens b?t' ' nur das Recht, ihn zu ver klagen. Das letztere o.e^.sm.ttel wurde aber zurückgrwirsen. WT Prnrrr «»M M-ich ges^t. ist W^it. pfer beschweren, der Schöpfer »b« ich skr nicht Ich bin auf Odrich ist heut selbst heut Alle- weg dg- sann ich vor meitzr« sst Ein Zeuge! Geschlagen den; -Amte wie ein Spitzbube , behawwlp ttz-rden l^ — E- bkirb beim Alten. — D»r zweite Sitzung war eiu« geheime. Als Angeklagter erschien um 11 Uhr der Zigarren-»bester Julius Albert Kutzleb aus Pirna Die Anschuldigung ging auf Verletzung der Sittlichkeit. Kutzleb hatte dafür 4 Wochen Gefängniß erhalten und muß die Kosten trage«, wogegen er Einspruch erhob. Er wurde in einem öffentlichen Loaale mit einer sehr zweideutigen Pfrisenspitze bettoffen und deßhalb an- gezrigt. Herr Staatsanwalt Held beantragte die Bestätigung des Bescheids und sie erfolgte auch in öffentlicher Sitzung.— — Wochen-Repertoir des königl. Hofthrater«. Montag! Der Feensee. (Mit aufgehobenen Lbonnanent.) !— Dienstag: Robert und Bertram. — Mittwoch: HanS Lange. Donnerstag: Die Zauberflöte. — Freitag: Der Feensee. — Sonnabend: Der Erbförster. — Sonntag: Martha. Lag»-g-fchicht*. Königsberg, 19. März. Die „K. H. Z." schreibt: Wie wir hören, ist der Schneidermeister Dühring, welcher am Montage den Dolchstoß gegen den ihm ganz Unbekannten Kürassier-Major v. Kalkreuth führte, von den Aerzten als vollständig zurechnungsfähig erklärt worden. Sein Motiv bei der Thal soll, wie D. bei seiner Vernehmung angegeben hät, Rache für Verhöhnung sein, die ihm von Offiziere« wider fahren ist. Er will, als er noch sein Metier betrieb, für mehrere derselben gearbeitet, aber von einigen seine Ausstände nicht einbckommen haben, über deren Verbleiben er, da solche mittlerweile die hiesige Garnison verlassen hatten, genöthigt war, bei hiesigen Offizieren Nachfrage zu halten. Dabei sei er gewöhnlich auf Hohn gestoßen, und dieser Hab« ihn so ver drossen, daß er sich zu rächen beschloß. Ganz besonders hat er es auf den Major v. Z, einen liebenswürdigen Mann, abgesehen und ihm den Tod geschworen, zu welchem Zwecke er sich eigens einen Dolch für 1 Thlr. 20 Sgr. kaufte. Mit diesem Mordinstrumcnt bewaffnet, hatte Dühring sich an jenem Montag bis zum Nachmittage in der Nähe der Wohnung des Herrn v. Z. postirt, um ihm, wenn er ankam, de« Gnaden stoß zu versetzen. Als D vergeblich der Ankunft geharrt hatte, ging er nach einem in der Nähe gelegenen Gasthaus, trank und aß, aber nur wenig, und begab sich wiederum auf die Straße. In der Nähe der Woriener Halle angelangt, hört er Militärmusik ertönen und rasch begab er sich über die Schloßteichsbrücke nach dem Roßgarten, wo er noch die vom Major v. K. befehligte Escadron Kürassiere antraf. Beim Anblicke des Majors überkam ihn der Mordgedanke, er griff nach dem Dolche und führte damit zwei Stöße nach dem Halse des Majors. D. soll sogar angegeben haben, weshalb er nicht nach der Brust gestoßen hat; der Grund ist, weil er sich einbildete, der Major könne vielleicht ein Panzerhemd tra gen und dieses das Gelingen seiner schwarzen That vereiteln. Der Verletzte soll sich übrigens ganz Wohl befinden. Aus Napoleon s „Leben Gäfae'S". (Schluß.) Den Schluß des zweiten Buches, und damit des ersten bis jetzt vorliegenden Bandes, bilden folgende Betrachtungen, welche eine Erklärung des Benehmens Cäsar's geben sollen: „Wir haben Cäsar als einen Mann dargestellt, der, sei es als eifriger Beförderer jeder volksthümlichcn Maßregel, sei es als erklärter Anhänger des Pompejus, stets nur seinen po litischen Ileberzeugungen folgte; wir haben gezeigt, wie er aus edlem Ehrgeize nach Macht und Ehren strebte; aber wir wisse» recht wohl, daß die Geschichtschreiber im Allgemeinen seiner Handlungsweise andere Beweggründe unterlegen. Man be hauptet von ihm, schon seit dem Jahre 1)84 seien seine Pläne wohlerwogen scstgestanden, die Schlingen ausgeworsen gewesen, die Werkzeuge bereit gelegen Man supponirt ihm die unbe dingte Vorauskenntniß der Zukunft, die Fähigkeit, Menschen und Dinge je nach seinem Gefallen zu lenkm und Jeden un bewußt zum Mitschuldigen seiner tiefgehenden Absichten zu machen. Alle seine Handlungen haben eine geheime Triebfeder, die der Geschichtschreiber nach geschehener That zu entdecken sich rühmt. Wenn Cäsar die Fahne des Marius emporhebt, sich zum Vertheidrger der Unterdrückten und zum Verfolger der Meuchelmörder der gestürzten Tyrannei macht, so geschieht es. um seinem Ehrgeize eine nothwendige Beihilfe zu erwerben; wenn er Cicero bekämpft zu Gunsten der Gesetzlichkeit im Ver fahren wider die Mitschuldigen Catilina's, oder um ein Acker- baugesetz aufrechtzuhalten, dessen politischen Zweck er billigt; wenn, um eine große Ungerechtigkeit Sulla's gut zu machen, ec die Wiedereinsetzung der Kinder der Proscribirten in ihre Rechte unterstützt: so hat dieß zum Zweck, den großen Redner vor der Volkspartei bloßzustellen; wenn er hingegen seinen Einfluß zum Frommen des PompejuS geltend macht; wenn er, anläßlich des Krieges gegen die Seeräuber, dazu beiträgt, ihm eine als unangemessen verschrieene Autorität zu verleihen; wenn er der Volksabstimmung, welche ihm außerdem den Be fehl über die Armee gegen Mithridatrs überträgt, Vorschub leistet; wenn er später ihm, dem Abwesenden, außerordentliche Ehren zuerkennen läßt: so geschieht dieß Alles abermals zu dem macchiavellistischen Zwecke, die Größe des Pompejus zu seinem Vortheil auszubeuten. Vertheidigt er die Freiheit, so will er dadurch seine Feinde verderben; vertheidigt er die Gewalt, so will er die Römer an die Tyrannei gewöhnen. Endlich, als Casar, nach dem Vorgang« aller Glieder des rö mischen Adels, das Consulat anstrebt, thut er es, wie man ihm unterschiebt, weil er im Geiste schon, durch die FaSces des Consuls und den Staub der Schlachten hindurch, die Dik tatur, ja den Thron selbst erblickt. Eine derartige Auslegung entspringt immer dem nur allzu häufigen Fehler, die That- sachen nicht an und für sich, sondern nach dem Charakter zu beurtheilen, den ihnen die nachfolgenden Ereignisse ausgeprägt haben. „Seltsame Inkonsequenz, überlegenen Männern gleich- »eitia die erbännliSsien Bewinaründe und VAirnnlSrkiKr >»» «m«sicht lMmyV-V «ich« tz« »«tzlllWWd danke, Lwero schenrrn zn machen, der TLsnr leitet« ;er nah« "'L ^ine Zuflucht nicht zu gehorchte einer tiefen " minder weis dafür ist, daß, «Pnal zur ^-cht eHöb«,' A HoMungen darin bestehen, alt/H»stsul oder Dittawr das auszuMren, tpas et al« Bürge« besürwerwt hatte, wie d«ö Ackerbaugzsstzund die Rrhäbilition der Pwseribirte». Swt«, wenn er Pompejus unterstützt, so thut er «» nicht, weil er ihn zum Falle bringen zu können glaubt, nachdem,« ihn groß gewacht, sonder« weil dieser berühmte Heerführer derselb-n Sacht sich widmet, wie er; denn es wäre keinem Menschen .gegeben gewesen, in der Zukunft dergestalt lesen zu können, daß er den Gebrauch errathen hätte, welchen der Urberwinder des MithridateS von seinen Triumphen undseiner wahrhaf ten Popularität machen würde) In der Thal, als er in Italien landete, lag Rom in. Beängstigung. Wird « seine Armee verabschieden? so klang der EchreckenSruf von allen Seiten. Wenn er als Herr zurückkemmt, wird Niemand ihm widerstehen können. Gegen die allgemeine Erwartung entließ Pompejus seine Truppen. Wie hätte denn Cäsar eine so wenig in den Gewohnheiten der Zeit liegende Mijtzigung vor- hersehen können? ^ , „Ist es wahr, daß Cäsar, da er Proxpnkul gfsvortz wir, dre höchste Gewalt anstrebte? Rein. ,Pls « m Gallien abging, konnte er eben so wenig darap denken, M Nom zu herrschen, als der General BöiiaMte Lää Kaiserrei^ träumen konnte, da er sich im Jahr 1796 nach Italien begab. War «S Cäsar möglich, vorau-zusehen, bäß;KlhreNd 'eines zehnjährigen Aufenthaltes in Gallien sich stet- da- Glück an seine Fersen heften würde und daß am Ende diese- langen Zeitraumes die Geister in Rom noch seinen Entwürfen günstig fein würden? Konnte er errathtü, däß der Tod tziner Tms ter die Bande zerreißen würde, die ihn an Pompejus " " ten? Daß Crassus, anstatt siegreich au- dem Orisnt . .. zukehren, von den Parthern besiegt und erschlagen werden, daß der Mord des Clodius ganz Italien in Verwirrung stürzen würde? Endlich, daß die Anarchie, welche er durch ha- Triumvirat unterdrücken wollte, die Ursache sein« Erhebung sein würde? Casar hatte große Beispitle zur Nachfolge por sich, er trat ruhmreich in die FußtapftN Hcipio's und Paulus AemiliuS; der Haß seiner Feinte zwang ihn, die Diktatur zu ergreifen, wie Sulla, aber für eine edlere Sache und in eine» Weise, die frei von Rachsucht und Grausamkeit war. „Suchen wir nicht unaufhörlich kleine Leidenschaften in großen Seelen! Der Erfolg der btvorzugten Menschen (uyH es ist dieß ein trostreicher Gedanke) ist mehr der Erhabenheil ihrer Gesinnung, als den Spekulationen der Selbstsucht Uüd, List zuzuschreiben; es hängt weit mehr von ihrer Geschicklich keit ab, die Umstände zu benutzen, als dev jener recht ver blendete» Einbildung, welche sich die Fähigkeit zutzaut, Ereia» nisse hrrbeizusühren, die in Gottes Hand «nein stehen. Grwffp Cäsar hatte Glauben an seine Bcstrmmung und Vertrauen «tz sein Genie, aber der Glaube ist «ln Instinkt und keine Be rechnung, und das Genie ahnt die Zukunft, ohne ihren ge- heimnißvollen Gang Vorhersagen zu können * Ein Famtliendrama. In Genf hat sich i«i den letzten Tagen folgendes Familiendrama ereignet: Eine Mutt« war dem Grabe übergeben worden, und der Geistliche verrich tete nach dem Begräbnisse in dem Haus« der Verstorbenen in Gegenwart der Verwandten die übliche Trauer-Ceremonie. Die Trauer-Ceremonie war fast zu Ende, al« sich plötzlich di« Thür eines anstoßenden Zimmers öffnet« und der Mmm der Verstorbenen in dieselbe mit den Worten tratt „Bett« Sir auch für mich, Herr Pfarrer, ich habe mich vergiftet!" Man kann sich denken, in welche Aufregung die-k Wort« die IlN- wesenden versetzten ; der Geistliche; welch« seine Geistesgegen wart behielt, folgt« jedoch dem Unglücklichen, welchet di« THÜre wieder hinter sich zugemacht hatte, sofort in da- Nebenzimrnch, wo er ihn ausgestreckt auf dem Bette fand. Auf seine Fragi, ob jene Worte ernstlich gemeint seien, erhielt er di« Antwort: „Ja, im sollen Ernste; ich habe Arsenik mit Wein vermischt und die Mischung vor einer Viertelstunde getrunken." ' So gleich ward nach einem Arzte gesandt, und der Geistliche drang in den Vergifteten, eiu Glas Milch zu trinken, was derselbe auf das vereinte Bitten der Anwesenden endlich auch 'that. Es erfolgien starke Erbrechungen, aber z» spät. Der Unglück liche lebte nur noch drei Stunden, keine Hilfe konnte ihn retten. Er starb unter den heftigsten Schmerzen. * Die Jetztzeit. Dichter, Sänger, Advocaten, Turner, Tänzer, Akrobaten, Pseifrnraucher, Aerostaten, Marionetten, Theatraten, Homöo- und Alloöpathen, Sitzungen, um zu berathen, (oft bei gar viel delicaten Weinen/ Bin und guten Braten, Zur Belohnung eigner Thatm!) Und ein Heer von Welt-Pianisten, Juden, Türken, Heiden, Christen, die sich durch Reklamen brüsten. Selbst oft schmieden Beifalls-Listen; Fortschrittsmäsinrr,8»yalistrn, Liberale und Papjsten; Alles läßt sich preisen, loben. Ganz besonders hoch von oben! Dann Coneerie, ohne Ende! Wo nur sind genug der Hände, daß der Beifall reich sich spende; Für das Herr der Hoch-Pomposen, weltberühmten Virtuosen! — Kurz, die Jetztzeit zu studiren, darf un-, wirklich, amüsiren! * (Frau und noch nicht Jungfrau,) Das in Wien am 20. d. ausgegebene „Ballelin über da- Befinden I. k. H. der Frau Erzherzogin Gisela" (geb. 12. Juli 1826) lautet! „Ihre k. Hoheit die durchlauchtigst« Aran Erzherzogin höben die Nacht hindurch ruhig geschlafen. Di« Lösung der Lungen, entzündung ist weiter vorgeschritten. Der Appetit kehrt wie- der; die Gemürhsstimmung ist heiwr." e-iSti'ettterprsIl»«. Tresven, v»M <t .dl- mu 24 Mürz lüvü, a. d. Börse. Thlr. Ngr.b. Thlr. Ngr. a. d. Dtartte Thlr-Ngr. b. Thlr.Rgr. Weizen Iivrib) 4 — 4 2»;/ckGu!er Weizen 4 — 4M - idr.) 3 22'i, 4 IMVuIer Roggen 3 ' 3ÄSNuc Gerste 3 22»!Mute,Haser 1. >cu ' 1 7 Weizen <dr.) 3 Guter Roggen 2 Gute Gerste 2 GmerHaser 1 Kartoffeln 1 22'>, 2»»/. 10 21'i 10 4 3 2 2 1 15 1',/H. 12 iL Butter » Kanne 18 bis 30 Ngr. S » L »ü 7 20 bien — — — —
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