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Dresdner Nachrichten : 05.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186611051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18661105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18661105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-05
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1866
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tri »nentgrldUch«»«»» ftn«> in'» Hon«. L,rchdt.»»»««l.P^ ' viertell-hrNch rr Ng». Siozel»e 1 NW Juseretntpreif«: ft»r drn »««« et»« gespaltene» Aril«: . ,, 1 Rgr. Unter «»U>W- ! k> l-nbt" di» AM » «W. — II. MM. der König und die Königin empfingen am gestrigen Mittag den Erbgroßherzog und den Prinzen Carl Friedrich von Mecklenburg-Schwerin. ^ — Der dermalige königlich sächsische Commandant von Dresden ist der Generalmajor v. Hausen. Die definitive Ent schließung über die Besetzung dieses Posten- dürfte erst in «ütiger Zeit erfolgen. — Ueber den Einzug Sr. Majestät de» Königs ist nach dm Dr. I. noch Folgendes nachzutragen: Als der Zug gegen H2 Uhr das königl. Schloß erreichte, hatten sich in den Bilder sälen der I. Etage die Herren Staatsminister, die obersten und obrrn Hofchargen, eine große Anzahl höherer Staatsbeamten und verabschiedeter Offiziere, sowie die bereits hier anwesenden Offiziere der königl. sächs. Armee zum ehrfurchtsvollen Empfang Sr. Majestät versammelt. Bei Ankunft des Zuge- begab sich die Versammlung an die große Schloßtreppe, woselbst sie Spa lier bildete. Als Ihre Majestäten den Wagen verließen, tön- 1«» Ihnen begeisterte Lebehochs entgegen. Unter Vor tritt der dienstfreien königlichen Kammerherren und gefolgt von II. kk. HH. dem Kronprinzen, dem Prinzen Georg, der Frau Kronprinzessin, der Frau Prinzessin Georg nebst Gefolge, den Herren Staatsminiflern und den übrigen Anwesenden begaben sich die allerhöchsten Herrschaften nach den über dem Georgen- thore belegenen Zimmern. Am Fuße der Treppe überreichten zwei kleine in weiß und grün gekleidete Mädchen dem Könige und der Königin zwei Blumensträuße. Gerührt dankt« Ihre Majestäten. Oben angelangt, betraten dieselben nun, begrüßt von den Jubelrufen der Tausenden, welche Kopf an Kopf auf dcm Echloßplatze standen, dm dort befindlichen Balcon. Am Schluß der schon gestern erwähnten Gesänge und nach dem Defilirm der Innungen sprach Se. Majestät in kurzen, herzli ch« Worten sein« Dank für die Ihm bewahrte Treue und den Ihm bereiteten Empfang au» und rief der versammelten Menge ein Lebewohl zu, worauf sich Se. Majestät in da» Zimmer zurückzog; dort unterhielten die höchsten urd hohm Herrschaften sich huldvollst mit vielen der Anwesmden, bi» ttnmer erneute Hochrufe Se Majestät nochmals auf den Bal- eon riese«, und gelangten sodann noch einzelne Theile des Zu- ge» vor dem Schlöffe zum Defilirm. — 0. Der Tonkünstler-Verein beginnt heute seine Lhätigkeit im Saale de» Hotel de Soxe, «aS besonders dm Freund« und Verehrern einer gutm Quarteir-Musik eine an genehme Nachricht sein wird. Wir stimmen hier mit voller Seele bei, denn Quartett-Musik gewährt einen ganz eigenen, finnigen Genuß; sie ist in der Tonkunst das, was die Gespräche eine« klemm Kreise» der gebildeten Menschheit sind, wo ein Gedankeufunke dm andern entzündet, wo Jeder gern zurücktritt, um d«S Freunde» Wort zu hören und doch bald wieder mit rascher Wechselrede es beantwortet und ergänzt, wo bald hoher Ernst, bald innige» Gefühl, bald leichter Witz, Scherz, dm Inhalt der engverflochtenen Rede bildet. Hier ist kein phan tastische» Fest, keine rauschende Sinnenlust, aber ein feinsinnige» Symposion, ein freundlicher Verein, der nie betrübt und er müdet, sondern von dem Geist und Gefühl immer bereichert « Idem und ianft erheiternd heimkehrm. Vollstimmige Musik gleicht einem Gemälde in bunter Farbenpracht; Quartett-Musik einer hochvollendeten Zeichnung; durch diese lernen wir jene» «st recht verstehen und genießen, in ihr belausch« wir mehr di» feinst« Züge de» Meisters, der sie schuf, und werden ver trauter mit seinem Geist. — Di« die-jährige, im Sommer d. I. vertagte Plenar versammlung de» Lande«.Medicinal-Collegium», zu welcher die pimmtlichm Abgeordneten der Aerzte und Apotheker gesetzlich zuzuzirhm find, wird den 28. und 29. December d. I. in Dresden abgehalten werden. Sie wird sich mit der gesammtm, feit Jahr« angebahntm und jetzt theilweise schon in» Leben tretenden (aber noch dm Landesvertretern vorzulegenden) Me- dieinalreform, sowie mit der Einführung einer womöglich allgemein« deutschen Pharmakopöe beschäftigen, zwei Frag«, welche durch die neuesten politischen Ereignisse in mancher Be- -iehung sich ändern werben. So z. B. handelt es sich jetzt darum, allen Aerzten und Apothekern im neudeutschen Bundes gebiet die Freizügigkeit und ungehinderte» NiederlaffungSrecht zu sichern, dafür aber die von einigen klein« Universitäten bisher für Geld creirtm, sogenannten leicht« Doctorm ganz abzuschaffen; eine Bundekpharmakopöe mit regelmäßig periodi scher Erneuerung herauSzugebm »c. — »uf der für den 8. November anberaumten Tage»- «dnung d« hiesigen Handel»- und Gewcrbekammer befindet sich unter Andere« der Sommisficntbcricht über die Anlegung Bahnhof«» auf dem linken Ufer der Elbe bei Reißen, «tewoht die Direktion der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Gesell- nyast ablehnend über diese» Project geäußert hat, beantragt l ** «uuutsfiou, vom vvAwirthschafllichcn Standpunkt geleitet, ' 1) die Anlage eine» solch« Bahnhofes in unmittelbarer Nähe der Stadt Meißen für volkswirthschaftlich begründet und hält 2) bei dem etwaig« Vorhandensein bedeutender technischer Schwierigkeiten am linken Elbufer mindestens die Anlage einer Haltestelle für Meißen und einer Verbindung der Bahn mit dem Elbausladeplatze durch ein Schienengleis im allgemeinen Interesse für dringend geboten. — Die Studirmden der hiesigen polytechnisch« Schule werden im Verein mit den Akademikern Sr. Maj. dem König heute (Montag) Abend einen solennen Fackelzug bring«. Abend» 6 Uhr wird sich der Zug in folgender Ordnung: mehrere vorreitende Polytcchnikcr, ein Mvsikchor, die Haupt fahne, die beiden Corps, ein Theil Nichtoerbindungs-Polhtech- niker, die Deputation, eine Anzahl reitender Akademiker, die Akademiker, das zweite Musikchor, beide Burschenschaften, die zweite Fahne, Nichtverbwdungs-Akademiker — vom Antons platz ab über d« Dippoldiswaldaer Platz durch die Waisen- hauSstraße, Seestraße, Schloßstraße nach dem königl. Schlöffe begeben. Nach beendigter Feierlichkeit dort geht der Zug in derselben Ordnung durch das Georgmthor, die Sophienstraße, über den Postplatz, durch die Marienstraße nach dem Antons platz zurück. — Bei der vorgestrigen Fest-Theateraufführung bemerkte man in der Loge des Generaldirektors die Minister von Frie sen und von Fabrice. Ihre Excellenzen der General von Bonin und Generalleutnant von Tümpling befand« sich in der der Königsloge gegenüber befindlichen ProsceniumSloge. Se. Excellenz der königl. preuß. Generalleutenant von Tümp ling hat sich am 4. Nov. in besonderer Audienz bei II. MM. verabschiedet. — Auf dem Dohnaplatze ist am Donnerstag mit Auf stellung von Garcandelabern begonnen ward«. — Die bisherige Fabrikstraße ist nunmehr nach erfolgter Eröffnung de» CentralgiiterbahnhofS dem Verkehre vollständig entzogen word«, wie die» die an dm beiden End« der Straße ausgestellt« Verbotstafeln und die von der königl. Polizei- Direclion erlassene bezügliche Bekanntmachung besagen. — Imposant rag« die zwei Obelisk«, welche zur Feier unserer Heimkehrend« von Betheiligten der Neu- und Anton stadt auf der Hauptstraße befördert und errichtet wurden, in die Lüste. ES sind die» wohl die höchst« Fahnenstangen, welche je in Dresdens Erdboden befestigt wurden, und fand« hierzu drei Masten von je 53 Ellen Höhe Verwendung; e» ragen dieselben, mit zwei Riesenflaggm versetz«, majestätisch über die daneb« befindlich« Häuser. An jeder dieser Mast« ist eine 35 Ellen hohe Pyramide angebaut. Die links befind liche trägt unter weißer Flagge Insignien des Frieden» nebst dm zwei folgenden Aufschriften: »Der König kehret uns zurück; Kehr wieder uns das alte Glück!' »Es frißt der Krieg des Bürgers Fleiß, Dem goldnen Frieden lauter Preis!' Die gegenüber befindliche trägt unter grün-weißer Flagge nebst militärisch« Emblem« folgende Aufschriften: »Wer tapfer für das Vaterland gerungen, Des ehren, preisen freudig unsre Zungen-' .In Frieden kehret Ihr zurück; Nun winket Euch der Heimath Glück!' Besonder» schön macht sich die Aufstellung der Büste Sr. Maj. de» Königs, als auch gegenüber die gleich schön deconrten Büsten II. KK. HH. der Prinz« Albert und Georg, welche, wie wir hörten, noch einige Abende geschmackvoll beleuchtet werden. — DaS Feuer in dm communlichm Häusern der Breite, straße Nr. 3, 4 und 5 war gestern Vormittag vollständig be wältigt. Sehr hart wurde von dem Unglück die renommirte Böttcher'sche Schulanstalt und die Brauerei des Herrn Jaschke, sowie Herr Lohnkutscher Winckelmann mit seinem Dienstpersonal betroffen. — Am 1. d. M. früh wurde der Hausbesitzer und Kohlen händler Schulpfordt aus Reichenbach in der Nähe der Schmidt u. Männel'schen Spinnerei todt aufgefunden. Ein Schlagfluß hatte seinem Leb« ein Ende gemacht. — Vorgestern Abend strahlt« mehrere Etagen in einem Lichtmeer; besonder» pompös sah ein riesige» ^ aus, welches, umgeben von einem grün-weißen Lichterstern, am Comptoir der rothm Dienstmannschaft angebracht war. — Am Tage des Einzug« la» man an einer Obstbud« am Pirnaische» Platze auf einem einfach« Schilde von Papp» die Worte: Willkommen tapfere Truppen Ihr, Du vielgeliebtes König paar, Ihr ritterlichen Primen! Eine bei ihrer Prunkiofigkeit doppelt rührende Kundgebung aus dem Volke. — Wir gedachten neulich eine« jungen Mannes, der hier s mehreren Uhrenhändlern verschiedene Taschenuhr« unter dein i unwahr« Vergeh« abgeschwindrlt halt«, daß « bei einem > ander« hiesig« Uhrmacher conditionlre und von seine« Prbw cipal beauftragt sei, sich für denselben die gewünscht« Uhr« auSzubittm, weil derartige bei ihm nicht mehr auf Lager sei». Wir hören, daß der Betrüger in der Person eine» Uhrmachev- gehilfm aus Neu-Ruppin, der zuletzt hier sich ohne tonbitto» aufgehaltm, ermittelt und vorgestern von der k. Polizeidtreetioi» verhaftet word« ist. — — Am Freitag Mittag hat das Leipziger vankierhaus H. C. Plaut Eine Million Thaler in Silber mittel» Extra-uff« nach Halle an die dortige Filiale der preußischen Bank gestmdt. Es ist dies die erste Rat« der nach dm Friedentstipulition» von Sachsen an Preuß« zu leistend« KriegSkostenentschädigung. Nach dem „Publ." war aber schon am Donnerstag ei« Sen dung im Betrage von drei Millionen Thalern in Berlin augv- langt und wurde das Geld ohne Aufenthalt in verschlossen« Güterwagen nach dem Schloßhofe gefahren, um in die Gewlllße des preußischen Staatsschatzes untergebracht zu werden. Bei der Verpackung des Staatsschatzes werden jetzt, statt der bisch« gebräuchlich« Fässer, hölzerne Kisten verwendet, der« jj^e 2000 Thaler enthält. — Am 1. d. Mts brannte in Auerbach da» mit H«- und Strshvorräthen angefüllte Hintergebäude dr» Weißivm»«« fabrikanten Weidenmüller total nieder. Hierbei kam« zwoi Schweine und vier Gänse in dm Flamm« um. — I» Lobsdorf ist am 1. d. Ml», beim Gutsbesitzer Engelmann Aemr ausgebrochm und in Folge dessen Scherne, Wohnhaus «ch Schuppmgkbäude mit den darin aufbewahrten Vorräth«.ein» geäschert Word«. Engelmann selbst erhielt beim Nett« dM Sachen nicht unerhebliche Braudwunden im Gesichte. — Am 30. v. M Nachmittag» war bei Wurz« de» am Wasserbau« beschäftigte Armenhausbewohner Henselmann »m der Arbeit abgetreten, anscheinend, um ein Bedürfniß zu v«- richten. Eine Stunde darauf fand man denselben in emer Pfütze der Mulde ertrunken auf. Eigenthttmlich hierbei »ar, daß der ganze Körper fast über dem Wasser la-, imd dasseGs nur ein Wenig über dm Kopf hinweg spülte. Königliche- Hoftheater. L 8. Die Festlichkeiten, mit welch« die Stadt Dresd« ihrer lange unterdrückt« Sehnsucht »ach der Rückkehr de» Landesvater« Ausdruck gab, culminirten in de« Smpfenß^ welcher dem Königspaare, den Prinzen nebst der« erlaucht« Gemahlinnen, sowie der Königin - Wittwe und der Prinzessin Amalie im Hoftheater zu Theil wurde. Die Anfahrt der hohe» Herrschaft« geschah unter dem Jubel des freudig bewegt« Volkes, da« sich vor der Auffahrt dichtgedrängt schaarte. Die selbe bot einen überraschenden Anblick. Hinter dm mtt grüum Guirlanden umwund«« Säulm, zwischen den« mächtige Orangeriebäume standen, erhob sich inmitten breitblätterig« Topfgewächse eine Coloffalstatue der Saxonia, «tworfen «nb auSgesührt vom Meister Schilling. Ernst und gefaßt, aber «tt der freudigen Gewißheit, daß e» für edle Absichten, lautere» Streb«, Fleiß, Intelligenz und Energie, der« sie sich bewußt ist, ein weites Feld der Wirksamkett noch giebt, blickt diese Saxonia in die Zukunft, da» scharfe Sachs«-Schwert hinter dem Schilde, auf welchem «in Rautenzweig grünt, bergend, bi« rechte Hand segnmd ausbrritend. Der Eindruck dieser Statue ist ein ergreifender und erhebender zugleich. In de« Korridor stand«, umgebm von Blum«, auf Piedestalen zwei Dam« de» Ballets als lebende Bilder, Gerechtigkeit und Weisheit darstellend. Inzwischen hatte sich da» Theater selbst bi» auf dm letzt« Platz mit einem festlich geputzten Auditorium gefüllt. Lick Hunderte, der« Anmeldung« zu spät eingegangrn wareth hatten nicht berücksichtigt werden könnm; Diejenige« aber, welche sich zu der Festoorstellung einfanden, boten in de« durch vier kleine Kronleuchter verstärk!« hell« Licht ein« überaus strah lenden Anblick. Vor Allem war die Damenwelt zahlreich ver irrt« und bewies großentheils durch grün-weiße Kleiderstoffs Bänder, Blumen, Hüte rc. ihre Freude; unter den Herr« traf man manche lange nicht gesehene Uniform, namentlich im Par quet sah man viele sächsische Officiere. Al» sich halb 7 Uhr Herr Oberbürgermeister Pfotenhauer im Parquet erhob, um bei dem Eintreten der Majestät« dies« ein Hoch auszubringen, gewährte es einen überaus schönen Anblick, al» sich in ocklen vier Rang«, im Parquet und Parterre, von einem Will» bewegt, Tausende von Mensch« erhob«, um durch mthufiafil- sche Rufe und jubelnde» Tuchschwenk« ihren Gefühl« Nuß druck zu verleihen. In der Königsloze nahm« die Majestät^ sowie da« kronprinzliche Paar (beide erlauchte Damm trug« riesige Bouquet« von weißen Lameli«), in der Prinzenlog« Prinz und Prinzessin Georg, die Königin-Wittwe und bi« Prinzessin Amalie, welche burch ihre Gegenwart in trüber Zeit mencher Spitze geg« un« den Stachel abzubrechm gewußt^ haben, sowie der Erbgroßherzog von Mecklenburg Platz. DP unter Direktion d«S Herrn Capellmoister» Krebs trefflich ex««» I lüi>,
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