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Dresdner Nachrichten : 14.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186705143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-14
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.05.1867
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— Wie »kr sch*« erwtkhnten, »erschieb End« «origer Woche , in» kräftigsten Manneoalttr Se. Excellntz de» kön»gl. prruß. Generalleutnant v. Kamnno'p. Die uotnärischen Trau»rpa»adcn der preußischen Truppen haben, so wie die in Oesterreich, ein ! besonders feierliches Gepränge u»d dies hotte, im Bei ein mit dem schönen Mauvette» gestern Nachmittag ein zahlreiches Pu blikum schon zeitig n, die Nahe des IrauerhauseS geführt und «us den Straßen, durch imlche der iinposante Zug sich bewegte. Um ü Uhr ward der Sarg aus dem Trauerhause, Pragerstrahe Nr. 37, gebracht und van den in Front nufmaischirten Trup pen unter üblicher Trau r.nusik das Geivehr präsentirt Voran ritt nunmehr das ! Draganerregmieiit, die Kap,lle an der Spitze, in der Mut die Fahne Ihm folgten zwei Compagnien beS LerbgrenavierregiinenlS Nr ^ mit Gewehr, zum Salvegeben om Grabe bestimmt, de»r sich sechs Geschütze nnl deni Viusik chorpS aiischlossen, auch daS Niusikchor der Infanterie uiuer Leitung deü General MusikdireclorS Pieske ließ seine Trauer maische und den dumpfen Trommelwirbel in Intervallen ab Wechselnd ertönen. Dazu lluttelen die Glockeii der Kirchen. Bor dein Sarge trug ein höherer Offizier das weiße Atlaskissen mit den vielen hohen OrdenSzeichen deS Verblichenen Dein Lei chenwagen, welcher mit sechs Hsirden bespannt und mit HAin, Hederslutz, Degen und dem Geiieralsepanlelün geziert war, gin -gen Unterosfiziere mit Vatmenzweigcn zur Seite Dicht dahinter folgte das vollständig gesattelte Nettpfeid des Generalleutnants, geführt von dem trauernden Diener. Hieraus erschien in Be gleitung des Höchstcommandirenden General von Benin Excel!, und Sr. Excellenz des Herrn Kriegsministers voir Fabrice Me preußische und sächsische Generalität, das gesummte beider festige OfsicierScorps aller Branchen, Intemdanturbeamte, Mi litärärzte ec. Die sächsische» Militärs trugen zumeist schon die Uniform der neuen Regimenter, cS war dies ein seltner, impo santer Anblick, den Dresden wohl nicht gehabt. Dein Ossi ziercorpS schlossen sich noch Unterofficiere und Mannschaften des Leibgrenadierregiments Nr. Z an, jedoch nrir mit Seiten gewehr. Den Schluß bildeten eine Reihe von eilf Wagen, un ter denen wir als die ersten die des sächsischen Hofes, der Ge sandten, des Prinzen Aibrccht von Preußen :c. bemerkten. Der Zug, dessen Vorbeimarsch an dem Zuschauc? wohl die Zeit von einer halben Stunde Manspruchte. bewegte sich in schnellerem Schritt, als cS gewöhnlich zu geschehen pflegt, von der Prager straße durch die Seestraße, Wilsdrufferstraße, Osiraallee, über den Theaterplay nach der Augustusbrücke, Heinrichstraße, Pa laisplatz, Leipziger und Großenhainerstraße nach dem neuen Neustädte? Kirchhofe. lieber die erst in der achten Abend stunde beendete Begräbnißfeierlichkeit berichten wir morgen, nur fei erwähnt, daß aus den, Friedhose selbst sich Ihre K. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg nebst einer Anzahl höherer Offiziere «ingesunden hatte. Nachdem der Sarg von Unteroffizieren ans Grab getragen war, präsenlirten sämmtliche Truppen unter Trauermusik daS Gewehr. Nach den von dem protestantischen Feldgeistlichen abgehaltenen kirchlichen Ceremonien und den Grabreden wurde der mit Kränzen geschmückte Sarg ins Grab gesenkt, daö Leib Grenadier-Regiment gab die üblechen drei Gcwehrsalven, wäh rend der Kanonendonner dem letzten kriegerischen Abschiedsgruß ü er die Gruft send te. — Die Handels- und Gcwerbekammer hält am 14. Mai eine öffentliche Sitzung, in welcher unter Anderein eine Vorlage der köi »glichen Zoll- und Steuerdirection in Dresden, die Ver änderung der Bureaustunden der Zollämter betreffend, zur Be- rathung kommt. — — Laut Leipziger Meßbericht des Dr. Journ. über dm Geschäftsverkehr in rohen Fellen und Häuten warm die größ tenteils nn Freien lagernden Roß- und Nindhäute durch das Negenwctter bedeutend beeinflußt, und war in leichten Kuhhäu ten die meiste Nachfrage. Die Tuchmesse zieht sich diesmal nur einige Tage über die gewöhnliche Zeit hinaus, da der bisherige Verkehr in diesem Artikel allzu schleppend war. Viele Grossisten sind ganz »usgeblieben, Holland und Süddcutschland kauften nur sehr wenig Der vorjährige kühle Sommer und die Kriegs- ereignisse hatten dm Fabrikanten zu viel Waare auf Lager ge lassen und die augenblickliche Ungewißheit über dm Ausgang der politischen Wirren veranlaßt die Einkäufer, sich auf dm nothwendigsten Bedarf zu beschränken. Die natürliche Folge davon ist ein höchst mittelmäßiger Umsatz zu sehr gedrückten Preisen. Lausitzer baumwollene Rock- und Hosenstoffe, von welchen recht hübsche Muster zugcführt worden, machten eben falls bei gedrückten Preisen schlechte Geschäfte. Im Rauchwaa- rengeschäst waren diesmal vor der Messe die Hoffnungen ziem lich belebt. In der bedeutenden Londoner Auction hatten große Vorräthe von ne» drmerflanischm Maaren aller Art, unter Ein wirkung der noch nicht ganz beendeten schweren Zeit des vorigen Jahres, billige Preise vieler Artikel, namentlich mehrer Haupt artikel zur Folge gehabt. Am billigsten waren Schuppen, Ba rm, Luchse und virginische Füchse, und zwar stellten sich die Preise für dieselben so billig, wie es innerhalb 40 Jahren nur zwei Mal der Fall war. Der verflossene Winter war bekannt lich sehr ungünstig für das Äürschnergeschäst, und so hatten die wenigen Kürschner, welche als Einkäufer hier waren, nur halben Bedarf. Am meisten kauften sie Bisam, Fehrücken, Astrachan«? und Katzen; für Nerze war auch einiger Bedarf, doch sind die Preise noch zu hoch, um bei so schwierigen Geldverhältnissm das Publikum lebhaft anzuziehen. Mit Landwaare ging es, außer mit Iltissen, schleppend, und die Verkäufer haben Mühe gehabt ihre Kostmpreise wieder zu erlangen. Am gefragtesten und steigend warm Iltisse, und wurden die besten Posten mit >00 Thlr. pro Zimmer bezahlt, dann Stein marder une Baummarder, erstere mit 140 bis «45, letztere mit 160 bis 200 Thlr Flau warm Landfüchse, da nur für Ruß land, und zwar erst nachdem die Eigner ihre Preise herabgesetzt hatten, Käufer auftraten. — In Folge Geistesstörung mußte in diesen Tagen ein i in Antonsradt wohnhafter Mann in das Stadtkrankenhaus ge 1 bracht werden. Seine Krankheit war zuletzt in der Weise aus- 1 geartet, daß er auf offener Straße "Niemand, der ihm begegnete, > unbehelligt ließ und auf Frauen und .Kinder ganz unerwartet ' Mt den Fäusten losschlug. — — Au« Aadeberg berichtet da» „Echo": Eine Geschichte, f wie wir sie ähnlich, Gott sei Dank, nur selten zu berichte» haben, wird uns dieser Tage von GeoßeöhrSdors lpr erzählt. In dem dortigen Erbgericht diente bis jetzt die uiwerehel. D. auS N als Winhschasirnn, und hatte diese das Kind ihrer Schwester, ein vieijähnges Mädchen, bei sich in Pflege. Am Moig n -eS »erste ssenen Sonntags mochte sich das arme Kind ein geringes Vergehen haben zu Schulden kommen taffen, wo für eS die grausame Frauensperson, die es als seine Pflege mutter ansehen mußte, zu einer Ferkelsaue in den Schweinestall steckte, worin es verweilen sollte, ivahrend die saubere Dame sich zur Eommunion begeben halte. — Die pp. Wirthschasterin »nag ivvht eine ziemtich barbansche „Herrin" gegen ihre unter gebenen Dienstboten gewesen sein; denn keiner derselben wagte eS, auS Furcht vor derselben, das arme Kind auS dem schreck lechen, lebensgefährlichen GZangnisse zu befreien, nur ein Brau knecht, der daS Wimmern und Jammern hörte, hatte daS Ein sehen, sich an das "Machtgebot nicht kehrend, das vor Furcht und Schrecken fast starr gewoidene Kind auS dem Saustalle herauszuziehen. Die auü der Kirche heimgekehrte forschte sofort voller Entrüstung, iver cs gewagt habe, ihre pädagogischen Maßregeln zu nute.brechen und zu Heusern, und nachdem sie den Netür deS inzwischen in'S Bett gebrachten KindcS brutal behandelt haben soll, est die Suche noch nicht erledigt, sondern das unmenschliche Versahren der ,,Erzi> Herrn" bereits der Obrig keit gemeldet worden, und wir n mrschen, daß ihr durch Maß regeln, welche dein grausamen Gebahren entsprechen, vernünftigere Erziehungsgrundsätze eingeprägt w.rden mögen. — Anläßlich der von uns gestern im Referate über die Beerdigung des verstorbenen Herrn Hauptinann Krebs eingefügte Bezeichnung des Slandredners Herrn Huvplmann von Berlepsch als Adjutanten Sr. K. Hoheit des Kronprinzen haben wir zu bemerken, daß letztgedachter Offizier diese Charge nicht bekleidet, auch mit dem früheren Adjutanten Sr. K. Hoheit nicht iden- tstch ist. — — Eine junge Engländerin stand vor einigen Tagen in einer Hausflur aus der Pragerstraße, um dort Jemand zu er warten. Ta plötzlich trat ein junger, kaum 16 Jahre alter Bursche von der Straße aus an sie heran, srug sie, welche Zeit cS sei, und entriß ihr dabei ihre werthvolle goldne Uhr, die sie an einem Schnürchen befestigt, vorn auf der Brust trug. Ueber diesen, in Dresden glücklicher Weise vereinzelt dastehenden Raubansall, war diese junge Dame so erschrocken, daß sie nicht sofort nach Hilfe rief und dadurch war es dem Räuber um so leichter geworden mit der Uhr zu entkommen. Die "Nemesis erreichte den jungen Verbreche? aber sehr bald, denn als er kurz darauf die Uhr bei einem hiesigen Pfandleiher in baare Münze zu verivandcln suchte, sah der ehrliche Geschäftsmann auf den ersten Blick, daß daS Pfandslück mit der Person des Verpfänders nicht im Einklang stehe, unv dies veranlaßte ihn, den Menschen bei dem Weggange aus seinem Geschäft zu ver folgen und nicht eher aus den Augen zu verlieren, bis er Hilfe in einem ihn begegnenden Gensdarmen fand, der den Räuber festhielt u. d in sicheren Gewahrsam brachte. — Oesfentliche Gerichtssitzung am 13. Mai. Im Juni vorigen Jahres geriethen die Handarbeiter Carl Barch mann in Niederhäslich und der ebenfalls dort wohnende Hand arbeiter Heinrich Gustav Lieber aus Niedersrauendorf in Streit. Lieber hatte die Absicht, ins Holz zu fahren, und da seinWagcn nicht in Ordnung war, nahin er den des Barchmann gegen besten Verbot in Gebrauch. Schimpsworte fielen bereits von beiden Seiten bei dieser Gelegenheit, und zwar soll Barchmann begonnen haben. Barchmann kam nun selbst in den Hof aus seiner Wohnung herunter und nahm Lieber den Wagen weg. Lieber verdroß dies, er schwang einen Knüttel gegen Barchmann und bediente sich von Neuem Schimpfreden, die auch sofort von Barchmann erwidert wurden. Lieber warf nun seinen Knüttel weg und Beide geriethen thätlich an einander, sie rausten und würgten sich, wie die Zcugen sagen, tüchtig herum. Daß Lieber mit dem Knüttel geschlagen und nur durch Zufall nicht Barch mann, sondern die Wand getroffen habe, wird durch die Zeugen nicht bestätigt, obwohl Barchmann dies behauptet. In Folge der Zerrgenaussagen sprach denn auch das Gerichtsamt Döhlen Lieber frei, verurtheilte aber den Ankläger Barchmann in die Kosten Gegen diesen Bescheid und zwar gegen den Theil, daß er auch noch die Kosten bezahlen solle, erhob Barchmann Ein spruch. Dieser hatte aber nur den Erfolg, daß er auch noch die Kosten des Einspruchs bezahlen »ruß. — Bei Herrn Ge richtsrath Os. Meißner diente als Stubenmädchen Emma Marie Hantzsch aus Bautzen, 17 I hre alt. Sie war am I. August in Dienst getreten und am 20. November wurde der Polizei angezeigt, daß man sie im Verdacht habe, Gckddiebstähle zum Schaden ihrer Herrschaft begangen zu haben. Schon oft hätten kleine Geld beträge gefehlt, aber es sei kein Anhalten an eine bestimmte Person vorhanden gewesen. Nachdem nun von 7 Papierthalern, welche die Frau Gerichtsräthin in einem verschlossenen Schrank ausbewahrt gehabt habe, einer weggekommen war, habe die Frau Gerichtsräthin am nächsten Tage die Nummern zweier Kassenbillets ausgeschrieben, das Portemonnaie mit den Kassen- billets in ein verschlossenes Pult gelegt und hat sich in die Küche begeben. Im Schlafzimmer ist allein die Hantzsch zurück geblieben, um es zu reinigen. Nach längeren» Ausbleiben ist die Hantzsch in die Küche gekommen; die Frau Oe. Meißner ging nun sofort in die Wohnung zurück, schloß ihr Pult auf, und fand, daß die zwei Kassenbillets verschwunden waren. Der dringendste Verdacht lenkte sich auf die Hantzsch; es wurde Anzeige bei der Polizei gemacht, die Hantzsch sistirt, wo auch sie Geständnisse ablegte. Beim Gericht leugnete sie, bei der Po lizeibehörde hätte sie nur gestanden, weil ihr gesagt worden wäre, daß man der Herrschaft mehr glaube, als der Dienst person. Sehr gravirend für die Hantzsch war der Umstand, daß das eine Cafsenbillct mit der ausgeschriebenen Nummer im Holzkastcn gefunden worden ist, welcher vor dem Schlafzimmer gestanden hat, und sie angegeben hat, das andere müsse sie mit anderen Papieren in den Ofen gesteckt haben. Die Hantzsch erhielt I Monat 1 Tag Gefängnißstrafe zuerkannt, wobei eS auch heute trotz Einspruchs verblieb. — Die letzte Einspruchs verhandlung fiel aus — Angekündigte iSerlchtßverhandlun > Vormittag 9 Uhr wider Georg Donath aus Se Diebstahls; Vorsitzender Gerichlaralh Boost. > > Uh Schlofferlehrling Gustav Bernhard Schmidt von Diebstahls. Vorsitzender Gerichlsrath Jungnickel. - Volnüttags 0 Uhr wider den Marklhetsir Earl F> mann Schmidt, gen. Graunitz von hier wegen Uni Vorsitzender Gerichlsrath Gross. — > > Uhr wide August Kruschwitz auü Seidnitz w^en Diebstahls. Gerichtsrath Emert. ^ — Hauptgewinne ü. Elaffe 71. kbnigl. sät Lotterie. Ziehung am 13. Mai. 5000 Thlr. Ne. 37213 -395^.3. LOOO TIttr. Nr. 14246 743,«;. 1000 Tlttr. Nr. MI 375, «5.5, II67, 31635, 32 35,241 MI«,7 5165171 40108 4085'4i 35,612 46305. .>73406 5,5 63926 65.116 >.7133 67143 79262 7975>5>. 400 Thlr. Nr. 1109 3'42 3917 4992 6116 9218 10 17208 >6126 191',«; 3I3I7 36619 195-5,9 31806 32173 32, 38271 39197 39574 71018 71320, roo Thlr. Nr. >709 5182«; 45,16 6329 11233 113 13239 15,1 >9 >9309 I'«766 21641 23999 24773 260»2 265 29296 32222 61611 33766 3377' 37«; 19 518486 38994 4»6 <3912 4651«,51 36111 37702 61716 6935,6 6936.2 69913 729 79107 100 Thlr Nr. 733 1209 1773 1793 1887 2782 .3 6603 69<>9 6 - 8 9137 '.»684 I0"88 12663 13211 61063 614 >2 en 13391 >3670 26013 26102 510.02 305,37 1745,3 19192 1968t 218«,7 216«9; 235,36 2'3'. 26771 27173 278518 28726 29113 295,03 299- 30 73 5!''790 D993 3128.', 31 72 31977 3233 312,« 3,687 35,9 3 36883 5M029 385380 38523 39034 51953 4 17518 ,1991 >1636» 4706,1 42300 425,14 4 14251 4 «31 44"89 44114 4156 1727« i 485124 48170 48332 49708 30667 31 >2 31776 3'612 37339 5«993 39482 39687 6137» 6224 , 63709 61« >28 «516,79 63239 «13148 66242 6<«1 «.7864 68116 6>89'«0 70270 70288 7«I3I 718514 719651 7369.3 74438 760751 77338 77632 7'149" 79194 7W72. 33137 62066 >31 TtrqcSst,sckickte. Dresden, 13. Mai. Der Friede ist gesichert. Frank- , reich verzichtet auf jede«» Annc'xious-Anspruch, und Prcu- V I ßen giebt gegen die europäische Zusicherung der Neutralisation hl von Luxemburg die Festung aus, die vorher geschleift wird. Der preußische Gesandte Gras Bernstorff hat erklärt, er muffe erst die Weisungen seiner Regierung einholen, ehe er den Zeitpunkt der "Räumung zu bestimmen vermöge, habe aber zugleich hinzu- gefügt, „einige Wochen würden in jedem Falle genügen." Nach anderen Berichten halte der preußische Gesandte die Versiche rung gegeben, die Entfernung der preußischen Besatzung werde sofort nach erfolgtem Austausche der Ratificationen geschehen können. -- Die Haltung der europäischen Mächte hat zur Nachgiebigkeit Frankreichs nicht wenig beigetragen. Die ent schiedene Weigerung Oesterreichs, auf ein französisches Bündniß einzugehen, hat den Bestrebungen der Kriegüpartei den ersten Stoß verseht. Herr v. Beust wurde durch die ungarischen Mi nister unterstützt, deren Mehrzahl gegen jedes Bündniß mit Frankreich sich ausgesprochen hatte. Die Schwarzseher halten sich aber noch nicht für gänzlich geschlagen, und so sprengen sie in Paris das Gerücht aus, Preußen mache seine Annahme der Conferenzvorschläge von der Entwaffnung Frankreichs abhängig. Diese Behauptung entbehrt jeder Begründung. 3 Berlin, 12. Mai. Bestimmt verlautet, daß die preußi sche Regierung beabsichtigt, die Wahlen zum erstm ordentliche» Reichstage des norddeutschen Bundes im August d. I. vollziehe» zu lassen. Die Verfassung wird sofort nach ihrer Verkündigung praktisch ins Leben treten. Berlin, 12. Mai. Der Beitritt zu der Collectivgarantie Luxemburgs ist, wie versichert wird, auch anderen europäischen Staaten offen gehalten worden. England hat ganz gleichmäßig wie die anderen Großmächte die Garantie übernommen. Die Berechnung der Kosten, welche die deutschen Staaten auf die Festung verwandt haben, wird voraussichtlich durch die Liquida tionscommission in Frankfurt a. M. festgestellt werden. Luxem burg bleibt im Zollverein. (Dr. I.) London, ,2. Mai. Die Ratificirung des gestern Unter zeichneten Vertrages wird binnen Monatsfrist stattfinden, wo rauf die Räumung der Festung sofort beginnt. Angeblich wurde das Verbleiben Luxemburgs beim Zollverein stipulirt. (Dr. I.) Bukarest, 7. Mai. Gerüchte von einem neuen Atten- tatSvcrsuche, welcher gegen den Fürsten Carl gerichtet worden sein soll, werden dem „Wanderer" folgendermaßen von dort milgethcilt: „Schon wider ein Attentatsversuch auf den Für sten!" flüsterte seit einigen Tagen Einer dem Anderen ins Ohr. Die ohnehin durch die fortwährenden Gerüchte vom Einmarsch der Russen in eine schon überreizte Spannung versetzten Ge- müther lauschten allerorts athcmlos auf Das, was man sich bezüglich des neuen Attentäters zu erzählen versuchte. Ich theile Ihnen aus verläßlichster Quelle Folgendes mit: Als sich unser Fürst-Regent vor etlichen Tagen gegen Abend zur Erholung auf die Chaussee nach dem sogenannten Kisseleff-Park begab, fielen in seiner Nähe nach einander Schüsse wie aus einem Revolver. Beherzt aus dem Wagen springend, erblickte der Fürst zwischen Bäumen und Gesträuchen einen und noch andere Herren, von denen der Erster« in der That einm Revolver, in der Hand hatte. „Sie sind arretirt!" rief ihm der Fürst zu, und sogleich von Polizei-Agenten umringt, wurde der vermeint liche Attentäter mittelst „Birja" (Fiaker) in die Stadt zur Po- lizeipräfectur gebracht, wo man in ihm den Nedacteur der hier erscheinenden ,,Reform«", Herrn Valc-ntinecmo, erkannte. Wie ich mich heute selbst überzeugte, sitzt derselbe ganz gemüthlich wieder in seinem in der Passage Roman befindlichen ZeitungS- büreau, als ob gar nichts vor gefallen wäre. Und wie ist das möglich? Es soll sich, von Zeugen bestätigt, herausgestrllt haben, Herr Valentineano habe, die Ankunft des Fürsten zur gedachten Stunde im genannten Parke gar nicht ahnend, nur seinen Revolver probiren wollen, und das Ziel seiner Schüsse sei — ein Baum gewesen! Genannter Redacteur wurde mit dem Bedeuten freigelassen, künftig nicht mehr an öffentlichen Velustigungsorten, wo das Schießen verboten, Schießproben vorzunehmen, da man statt der Bäume leicht auch anders u F .ü digen milie ersah »ürd stehen sonde Adr. » gefäll M Noh in je! geszei ganz erste d. I. post« Mü, Sä«k nach baut. Wie, Will Kühe Thlr Aus! -Itl» See G sowie billig Nr. ; V« str. r m T empfi Cent» liche „treffen" könnte. E 8t«
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