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Dresdner Nachrichten : 28.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186806289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-06
- Tag1868-06-28
- Monat1868-06
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1868
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»» )0 m. silchs. , verlia U rollt- ven billig- iinl« r. ax. ;n -st tx» !eißm soll ! Uhr an i wrid.'ii ttigrr. ftr druckend bittet nm ,ler gegen ieselbe ist ältniß zu n besseren zu treten. erbeten. Rr.' 180 DrchÄuler'Jahrll: Sonntag de» 28 IM 1868. Erscheint: «glich früh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: »t« Abend» Ü.Lonn- tag» bis Mittag« 1« Uhr: Marienstraße 18. Lnzeig. in dies. Blatte stoben eine erfolgreiche Verbreitung Auslage: Skcuiplare ^tionvement: »terteljährlich A)N,r bet unentgeldlicher vt«, serung in'« Han». Durch die König!. Post vierteljährl. 22>/rNgr. Einzelne Nummer» I 3!ar Tageblatt für Unterhallung nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Rgr. Unter „Einge sandt" di« Zeile - 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Likpsch 4t Nkilhardt. — Verantwortlicher Redakteur: Ivltur Netlhardl. Ichcr Kost ltern Hai isler hier Mäbrrl, icn, u»d leih! re,.' ein ge stttcr v)n Beioerbce Expcd d j. Briefe, »er, Ge- IcischerS II Ulll't ist :! Thlr. „Portier 'Tpche- Lagc der alber so- Oiahere: tk. iah und m ist zu ; Nr 2i>. hier mn den Lage, „ihabcnn im HruS .nmacher. mg, Adr straße 7. Dnvdcn- brocl aiien, » lst stet» . 1, im io!» Hof nnd 7ähe der usen >en ver gäbe de- aen An gst i. d. r Chiffre ZI* »ypothcr IsiitD. Dresden, den 28 Juni. — I. K. H die Herzogin Charlotte Sophie in Bayern ist vorgestern Nachmittag nach Possenhofen abgercist — Der Herr Staatsininister Freiherr Ile. v Falkenflein ist von WormS zurückgekehrt. — Dem Prioatschuldirector e»n3 eov min. Wilhelm Eduard Böttcher allhier ist das Ehrenkreuz vom Verdienstorden unv dem Leutnant Hänel des 2. Grenadier Regiments Nr. 101 der erbetene Abschied aus der Armee bewilligt worden. — Der elegante Vorbau der Waldschlößchcn Restauration am Postplatze ist nunmehr soweit gediehen, das, die Baugewer ken gestern Nachmittag den Hebe Act vornehmen konnten. Maurer und Zimmerleute sendeten unter den Klängen der Blechmusik und bei großer Zuschauermenge ihre Hoch's zum blauen Himmel und ergötzten sich an den gespendeten edlen Gerstensafte aus dein frischen Keller ihrer- Bauherren. — Nächsten Montag wird der hohe Schneeberg bei Bo- denbach einen Besuch der Tetschner Schützen-Compagnie erhal len mit dem Musikchor von 2-1 Mann, welche einen UebungS- rnarsch sowie Exercition auf dem Plateau des Berges aus führen. — Der evangelische Jünglingsverein feiert heute Nach mittag im Stadtverordnetensaale, Landhausstraßc Nr. 4. sein zehntes Jahrcsfest, wobei Herr Consistorialrath Superintendent vr. Kohlschütter die Festrede halten wird (S. Inserat) — Rath und Stadtverordnete zu Mittweida halten an das königliche Kriegsministerium die Bitte um Erbauung einer Kaserne in gmannter Stadt gerichtet und dazu Bauplatz, Bruch steine und Bausand uncntgeldlich angeboten. Diese Bitte ist setzt abschlägig beschicden worden, wodurch die Ansicht an Wahr scheinlichkeit gewinnen dürfte, daß das kgl. Kriegsministerium nur in größeren Städten Kasernen zu bauen beabsichtigt, und zwar sollen dieselben nicht für einzelne Bataillone, sondern für ganze Regimenter errichtet werden. Es würden durch diese Einrichtung bedeutende Summen bei der Militärverwaltung er spart werden. — Ein unerwartet plötzlicher Tod ereilte gestern Morgen den früheren Klempnermeister und Lampenfabrikant, jetzigen Particulier Herrn Lingke, welcher, im Gespräch mit einem Herm begriffen, ohne vorherige geringste Anzeichen von Unwohlsein plötzlich umsank und nicht wieder zum Leben erwachte. — Wenn selbst eine umgestülpte Weltordnung Humor gebären kann, um wie viel mehr nicht die Beseitigung eines Uebelstandes im Reiche der Gesetzgebung gegen den Jahre lang der bittere Ernst vergeblich ankämpfte. Wir meinen die Auf hebung der Wechselhakt. Als Rückblick und Erinnerung der selben ist gestern hicrfelbfl so ein literarisch artistischer Stechapfel erschienen, der, vom Baum der Erkenntniß gebrochen, sich in einer Schrift von 2 Bogen in flüchtigen Skizzen von 16 Holz schnitten zeigt und vorzüglich allen Denjenigen viel Spaß be reiten wird, die einmal „auf Wechsel" gesessen haben. Die Schrift führt den Titel: „Das ist das Reich der Wechselhaft, wohin die Leute man geschafft, die einstens quer geschrieben, - und schuldig sind geblieben. — Michaelis hat die Skizzen ge macht — und Trützschler hat die Verse gebracht." — Das erste Bild heißt: „Hat ihn schon!" und stellt den großen Moment dar, wo der Schuldner abgefaßt wird. Es folgt bildlich mit unterlegten Versen: Erster und zweiter Saal, der Gang, der Salon und andere Situationen aus jener verhängnißvollen Periode, wo ein Capitel aus dem Buche: „lieber die Einsam keit" gelcsm wurde. Man sieht ferner dm Corridor zum Rosen garten und dann den „Rosengarten" selbst, welcher freilich anders aussieht als Nuschpl.rS Rosengarten auf der Chemnitzer Straße. Der Leser wird sodann in das Spielzimmer und in das Directorialzimmcr geführt, wo die Illustration als erläu ternder Explicateur eintritt, bis sich endlich auch der sogenannte „Zoologische Garten" öffnet, wo so Mancher, der einen Bar angebunden, sich hier in der Verzweiflung einm Affen kaufte. Auf Seite 80 schaut man dm ersten AuSgang. aber nicht mit Begleitung einer Flöte oder des Pianoforte, wie bei einem Gesangstück. Das Ende stellt die Entlastung dar, jenen Epilog, rvo Schuldner wie Gläubiger den Kant'schen Satz: „Es giebt nichts Leeres in der Natur", oft sehr deutlich widerlcgm konn ten. Das Buch, in Michaelis Selbstverlag erschienen, kostet nur 5 Ngr. und ist in der Stadtrestauration des Waldschlöß- chenS zum Verkauf ausgelegt worden — Skiffen, 26. Juni. Zweimal in dieser Woche schreckte uns nächtlicher Feucrlärm, daS eine Mal brannte eine Mühle nieder, wodurch unser ganzer Ort bedroht war, ein Raub der Flammen zu werden, doch Gott lenkte cS durch die gänzliche Windstille und durch rettende Menschenhände zum Vesten. In der verflossener. Nacht 1 Uhr ertönten abermals die nächtlichen Feuerlärmsignale, ein kleines, noch fast neues Haus stand in vollen Flammen, und, o Schreck, zwei Menschen, eine Mutter von 34 Jahren mit ihrem einzigen fünfjährigen Kinde, einem Knaben, kamen in den Flammen um, der Ehemann und Vater der Verunglückten ist ziemlich bedeutend durch Brandwunden verletzt und hätte leicht auch mit verbrennen könnm, da er bei der versuchten Rettung der Seinigen ohnmächtig zusammenge brochen war, der Besitzer des HauseS, der ebenfalls mit in demselben wohnte, rettete ihn noch. Sämmtliche Bewohner des Hauses mußten, wie sie aus dem Bette kamen, der Gefahr entspringen. Die halb verkohltem Ueberreste beider Leichen wurden nach gedämpftem Feuer herauobefördert. Mutter und Kind lagen unmittelbar zusammen, und elftere hatte unter sich ein noch nicht völlig verbranntes Stück Bett, welches sie jeden falls mit ihrem Kinde hatte retten wollen, jedoch durch dm Rauch und die Flammen muthmaßlich am Entkommen verhin dert worden war. Leider ist sicher anzunehmen, daß ruchlose Hände das Unglück durch böswillige Brandstiftung herbeiführtm, da von außen, um dies zu ermöglichen, eine Leiter an der Giebelseite angelegt gewesen war. Ebenso ist böswillige Brand stiftung beim ersten Brande glaublich, obwohl nicht so augen fällig, wie hier. Möchten solche Frevler am Leben und Eigen- thum ihrer Mitmenschen dem gerechten Nichteranne verfallen! — Wetterprophezeihung. Am 26. Juni stand zu nahebei gleicher Zeit und bei fast gleicher Temperatur das Ba rometer in Königsberg auf 338 j und in Dresdm auf 3354 pariser Linien. Wollte man nun hieraus schließen, daß in Folge des höheren Barometerstandes zu Königsberg von hier aus eine Luftströmung in der Richtung nach Dresdm entste hen muffe, so würde man sich täuschen. In der That ist bei diesen Barometerständen vielmehr eine Abströmung von Dres den in der Richtung nach Königsberg zu erwarten, weil hierbei in Königsberg das Barometer nur 1 Linie, dagegen in Dres dm 3j Linien über dem normalen Stand ist, mithin hier die Lust einen verhältnißmäßig stärkeren Druck hat als dort. Auf 0 Grad R und 0 Fuß Höhe reducirt gebm diese Barometer stände für Königsberg 337,'?,, für Dresden 339,^ Linien also für Dresdm 2 s Linien mehr als für Königsberg. So hat jeder Ort, entsprechend seiner Höhenlage einen bestimmten normalen Ouecksilberstand bei 0 Grad Temperatur, z. B. Kö nigsberg 336, Hamburg 335s, Paris 335, Petersburg 331 j, Berlin 334s, Brüssel 3337, Edinburg 332,, Dresdm 331, BnSlau 329Z, Wim 3291. Moskau 329, Prag 328', Re- gensburg 322, München 3l4j. Von diesem normalen Stand ist aber der mittlere Stand zu unterscheiden; ersterer betrach tet die Luft als in einem durchgängig gleichen und constanten Zustand, letzterer ist von der vorherrschenden Beschaffenheit und von den vorherrschenden Strömungm jedes betreffenden Ortes abhängig. — In dieser Woche wird in dm ersten Tagm eine starke Luftströmung stattfinden und aus der nordwestlichen Richtung in die westliche und südwestliche übergehen, wodurch die Atmosphäre in unseren Gegendm mehr und mehr feuchte Luft erhält, sich mehr und mehr anhaltend trübt und die Hausmwolkm in Regenwolken sich verwandeln. In der zweiten Hälfte der Woche wird veränderliche Witterung vorherrschen. Lsrometriu». — Die aus 13 Personen bestehende Grafische Künstler gescllschaft welche ihre Productisnm im Lincke'schm Bade giebt, soll recht Braves leisten. Besonderes Interesse widmet man der seltenen Erscheinung halber, der Kautschuck-Dame, Fräulein Kaffelowsky, die staunmsweithes leistm soll — In dem jetzt ungemein besuchten Garten des Feld- schlößchmö, wo daS neuerdings eröffnete Sommerlagergebräu die Verehrer eines feinen Bieres täglich in pleno versammelt ist jetzt ein neues elegantes Musik Orchester errichtet worden, welches hmte durch ein großes Concert des Trmkler'schm Mu- sikchoreS eingeweiht wird. Hierbei wird auch unter eigener Direction der ungarische Tondichter Victor de Vunko seine Compositionen zur Aufführung bringen. Musikwerke, welche bei dm gediegensten Kennern der Tonkunst durch instrumentale Färbung und charakteristischen Rhythmus verdientes Aufsehen erregen. — Repertoir des König!. HoftheaterL. Sonntag: Nienzi. Nimzi: Herr Tichatscheck. — Montag: Die Geschwi ster. z. E. Der Kassmschlüssel. Lustspiel in 1 Act von Ro- derich Benedix. Ein glücklicher Familimvater. — Dienstag: Figaro's Hochzeit. — Mittwoch: Egmont. — Donnerstag: Die lustigen Weiber von Windsor. — Freitag: Der Weiberfeind. N. e. Die Zeichen der Liebe. Nach Sonnmunter gang. — Sonnabend: Hans Helling — Oeffentliche Gerichtssitzung am 26. Juni. Carl Wilhelm Merzdors, 31 Jahre alt, der Sohn eines Guts besitzers aus Wachau bei Lommatzsch, ein gelernter Kürschner, der sich nach beendigter Wanderschaft 1860 hier etablirte und verhcirathete, Vater von 6 Kindern, gab 1866 sein Geschäft wieder auf. ernährte sich seitdem durch HülfSerbeitm bei andern Meistern, und steht heute vor Gericht, der Unterschlagung und )es Betrugs angetlagt. Er gesteht zu, zunächst von dem hie- igen Advocatm Madelung im Sommer vorigen Jahres eine Partie kostbarer Pelzwaarcn im Gesammtwerthe über 80 Thlr. zur Aufbewahrung empfangen zu haben. Davon versetzte er j einm Mantel für 35 Thlr. bei dem Pfandleiher Zimmermann auf sechs Monate gegen Rückkaufschein. Kurz darauf ließ er durch einen Dienstmann wieder einen J'.tiSkragm und einm Schuppmpelz für 15 Thlr. daselbst verpfänden, und borgte sich auf diesm Schein 1 Thlr. Bei einem andern Pfandleiher versetzte er an demselben Tage noch einm Muff und Manschet ten für 4 Thlr. Der Verletzte hat durch Selbsteinlösung nur einm Theil seiner Sachen, einige in verschlechtertem Zustand, andere gar nicht wiedererlangt. Ferner erhielt Merzdorf von dem hiesigen Prioatus I. H. Henne, einen Bisam Pelz, 35 Thlr. werth, um eine Naht an selbigen herzustellm, allein ohne die Ausbesserung zu vollenden, verpfändete er denselben wenige Tage darauf bei dem Pfandleiher Schaufuß für 10 Thaler. Auch dieser wurde von dem Verletzten wieder mit 5 Thlr. ein gelöst. Dann versetzte Merzdors noch einige vom hiesigen Kürschnermeister Hülsebein zur Reparatur empfangme Pelzge- gmstände bei verschiedenen Pfandleihern um 17j Thlr. Be reits dieserhalb in Untersuchung gekommen, erbat er sich Ur laub zu einer Reise nach Meißen, angeblich, um von einem dorthin gekommenen Bruder Geld zu erlangen und benutzte diese Reise, um von dem Kürschner Böhme einen Pelz, 20 Thlr. tarirt, geliehen zu erhaltm, verpfändete aber auch Äesen eine Woche darauf für 10s Thlr. wobei er sich dm Namen Müller beilegte. Auch dieser Pelz ist von Böhme bereits wie der eingelöst worden. Merzdors will die Absicht gehabt haben, die verpfändeten Sachen wieder einzulösen, allein über seine Aussichten darüber befragt, giebt er an, eine Forderung von 100 Thlr. an einm gewissen Wissel, zu haben, womit er die Bezahlung decken wollte. Allein Wissel ist nach gerichtlicher Vorladung nicht ausfindig zu machen gewesen. Außerdem hatte er noch Hoffnung, von seinem Schwager aus einer Erbschaft Geld zu erlangen, worüber jedoch nichts Bestimmtes anzugebm ist, da er von demselbm zur Einlösung des Böhmschm Pelze» zwar 10 bis 12 Thlr. empfing, diese aber nicht dazu verwandte, sondern von seiner Frau wieder ausgegeben wurden. Zu er wähnen ist noch, daß Merzdorf auch für kurze Zeit als Eigen- thümer des Gutes Okrilla gerirt hat. Der Staatsanwalt be schränkte nach den vorliegendm Umständen die Anklage auf Unterschlagung, indem bei Mmzdorf keine böswillige Absicht, nur Leichtsinn der Grund seiner Handlung gewesen sei, der Vertheidiger, Adv. Lesky, trug auf möglichste Herabsetzung der Strafe an. DaS Gericht erkannte auf 2 Jahre und 2 Mo nate Arbeitshaus. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Mor gen, dm 29. Juni finden folgende Einspruchsverhandlungs termine statt: Vormittags 9 Uhr wider Gottlieb Emst Stange in Neucoschütz wegm Widersetzlichkeit. 9E Uhr wider August Emst Noack in Kreischa wegen Diebstahls. IIj Uhr Privat anklagsache deS Pferdehändlers Lindner in Wilsdruff wider dm Amtsthierarzt Docent Weber in Tharandt. Vorsitzender: G« richtsrath Ebcrt. — Mittwoch, den I. Juli Vormittags 9 Uhr wider Carl Traugott Thalheim aus Ponikau wegm Diebstahl«. Vorsitzender: GerichtSrath Eincrt. TageS-efchlchte. Worms. Ueber die Feierlichkeiten daselbst bei Enthüllung des Lutherdmkmals licgm folgende Berichte vor: Donnerstag Mittag halb 1 Uhr traf der Anfang de« Zuges auf dem Fest platze ein. Voran gingen zahlreiche Gesangvereine mit ihren Emblemen; es folgten weißgekleidete Jungfrauen mit Kränze«, dann die Schuljugend, eine große Anzahl von Geistlichen, dar auf zahlreiche Deputationm von Städten und Universitäten; dieselben nahmen auf dm Tribünen Platz. Aus dem Festplatze befanden sich etwa 15,000 Menschen, die Zahl der in der Stadt weilenden Fremden beläuft sich auf etwa 80 000 (oder 90,000, wie andere Berichte sagen). Um 1 Uhr fuhrm die Fürsten, von Hochrufen begrüßt, auf dm Festplatz. Der Groß- Herzog von Hessen saß neben dem König von Preußen; der Großherzog von Weimar neben dem König von Württemberg, der Kronprinz von Preußen nebm dem Prinzen Wilhelm von Baden Die Einlei lungsrede Oppermann's aus Zinau) gab eine Geschichte des Denkmals; es heißt in derselben: „Luther» Gestalt mahnt unser Gewissen zum Widerstand gegen jede Ge walt, mag sie gekleidet sein in Purpur oder Stahl" Decan Keim begrüßte zuerst die anwesenden Fürsten; er nannte den König von Preußen dm Schirmherrn der evangelischen Kirche n und außer Deutschland. Um 2 Uhr fiel die Hülle de» Denkmals unter tausendstimmigem Jubelruf und dem Gesang des Liedes: „Eine feste Burg ist unser Gott!" Es erfolgte alsdann die Uebcrgabe des Denkmals an die Stadt Worm» durch den Prälaien Zimmermann aus Darmstadt. Bürger meister Bruck von WormS (Katholik) hob in seiner Rede die Verdienste Luthers um die Menschheit hervor und pries den iltlichen Werth deS großm ManneS; er dezeichnete Luther al» den Ehrenbürger von WormS. Allgemeiner Gesang schloß di« Feier um 3 Uhr. München, Sonnabend, 27. Juni, Nachmittag». D
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