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Dresdner Nachrichten : 12.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186807121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680712
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-12
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1868
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Hi» A«qe»»ersorgttngpbkhörde pbgeliefert «erdm würde. L-ie- «e» HmtH iß Eriüsmmng an sslne -Mniffe und Erffcchrvngm i» der ArbeitSanstatt, erwiederte zornig, er würde nicht zur Annen»«sorgungSbehörde gehen; käme er wieder in die Arbeit»» anstatt, s, würde er das ganze Nest niederbrennen. E» war di« eine Bedrohung mit Brandstiftung und deswegen wurde die Untersuchung gegen Schierer eingeleitet. Auch heute gesteht der Angeklagte zu, diese Aeußerung geihan zu haben, bemerkt auch, daß es ihm Ernst damit gewesen sei und motioirt dies mit der schlechten Behandlung und Beköstigung in der Anstalt. Er habe als Schlesier in der Werkstätte gearbeitet und nur 8 Rgr. Lohn täglich erhallen, so daß er bei seiner Entlassung noch 15 Pf. Schulden gehabt habe; bei der geringsten Kleinig keit prügelten die Aufseher, und die Strafe wegen des Ver gehens würde extra noch vollzogen durch Einsperrung in eine Zäle. Staatsanwalt Held verwendet sich für eine milde Auf fassung der Sache, da der Angeklagte im Zorn diele Aeußerung gethan habe und die Drohung nicht ausgeführt haben würde; auch sei sein Leben durch ein Verbrechen noch nicht gebrand markt. Adv. Fränzel tritt als scharfer Ankläger gegen die städtische Arbeitsanfall auf; diese häufig wiederkehrenden Be drohungen ließen doch vermuthen, daß Etwas nicht richtig dort sei; er bitte, dies als MilderungSgrund für dm Angeklagten zu berücksichtigen. DaS Urtel lautete auf 6 Monate Arbeitshaus. — Repertoir des König!. HoftheaterS. Sonntag: Teil. (Oper.) — Montag: Die kranken Doctorm. Gisella. Act) — Dienstag: Robert der Teufel. Robert: Herr Tichatschcck. Alice: Frl. Mahlknecht, a. G — Mittwoch: Ein ungeschliffener Diamant. Der Majoratserbe. N. e. — Don nerstag: Der Freischütz. Max: Herr Tichatscheck. Agathe: Frl. Mahlknccht, als letzte Gastrolle. — Freitag: Der Schulz von Altenbüren. — Sonnabend: Er hat Recht. Die zärtlichen Verwandten. Paris, Sonnabend, 11. Juli. Der heutige „Pioniteur" enthält ein kaiserliches Decret, welche« die Einfuhr und Aus fuhr von Mehl und Getreide bei allen Zollämtern gestattet. — Gestern Abend brach ein Feuer in den Kellcrräumm der Cen- nalhallm aus. Der Brand währte vier Stunden. Mehrere Verunglückungen sind oorgekomnien. «Dr. I.) Wanderung durch die Sullstausstellnug auf der Brühl'scheu Terrasse. Gekommen sind die Tage wo eine stumme Poesie in dm Schöpfungen der Malerei vcr unser Auge tritt. Es ist in der Thar keine angenehme Pflicht, darüber zu berichten und von einzelnen Erscheinungen auf diesem Gebiete ein Urtheil zu ge ben, dmn, wo irrt man mehr als in der Kunst, derm Wefin ja eigentlich erst in dem besteht, was darüber gesprochen und gmrtheilt wird. Welch eine Anarchie herrscht überhaupt in Angelegenheiten der Kunst, nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland. Noch sucht man vergebens nach allge meinen Normen für Meinungen und Urtheile in Sachen des KunstgeschmackeS; wenigstens hat von den in dieser Beziehung mit einander kämpfmden Partheien noch keine einen allgemei nen Sieg davon getragen. Aristokratische Anhänger des alten Kmistwesens lassen noch hier und da ihre Stimme gegen den vermeintlichen Unfug und die Geschmacksverwirrung der ,Neu erungssüchligm" vernehmen, während diese sich demokratisch auf die beifällige Stimmung deS großen Publikums berufen. Ent husiasten für die frühere Kunst, Kritiker nach den Regeln der selben und Künstler, welche früher aus den sogenannten Kunst- academieen hervorgegangm, schütteln die Köpfe auch bei solchen neuem Kur sterscheinungen, welche den entschiedensten günstigen Eindruck auf die Gesammthcit der Beschauer Hervorbringen. Und wenn sie auch d r öffentlichen Stimmung nicht geradezu entgegen zu tretm und ihre Mißbilligung laut zu äußern rva- gen, so stecken sie doch unter sich die Köpfe zusammen und munkeln: von Grundlosigkeit oder Verwirrung der Motive, ron Mangel an idealer Auffassung, von jenem hohen Style und erhabmen Schwünge der Phantasie, welche die Werke der alten Künstler zu ewigm unerreichbaren Vorbildern für alle Zeilen stempelte. Da fehlen ihnen jene Cchönheitslinien de« allein ächten Kunstflyls, wie sie in Raphaels und Claude Lorrains Bildern zu finden, jene stereotyp gewünschten Regeln der Composition, jene gleichsam wie au» einem Gusse hervor gegangene Ausführung Mit einem Worte: es scheint ihnen alles Das zu fehlen, was man früher unter künstlerischem Er- sindungsgcist und Anordnung und unter der sogenannten Ide alität eines Kunstwerkes begriff. Abgesehen davon, daß diese Stimmen nicht selten gewaltig autorisirte Vertreter haben und man eS vorzieht, sich lieber an den Strahlen der untergehenden Sonne einer großen Kunstwelt zu ergötzen, als an der Mor» genröthe einer neu aufgehenden, trüt einer wohlmeinenden Kritik oftmals die unverständige Lobhudelei auS dem Munde partheiischer Freunde von Malern gegenüber. Gestützt auf solche Tiraden, lasten sie da» öffentliche Urtheil nur dann gel ten, wenn es gleichen Ton anstimmt. Wo nicht, werden in der Stille anonyme Briefe sabncirt, um dem GallenbläSchcn Luft zu machen. Es sei diesis Punktes hier besonders erwähnt, denn unzeitige Bewunderung verdirbt jungen Künstlern den Magen und macht ihre Phantasie krank. Jeder von ihnen sollte beten, wie jener Spanier: „Herr, beschütze mich nur vor meinen Freunden, vor den Feinden will ich mich schon selber hüten!" — Beginnen wir jetzt nach vorstehender Einleitung unsere Wanderung durch das Gebiet der neu ausgestellten Gemälde, wo dem Beschauer das von dem Professor Friedrich Gonre sür die Kirche zu Falksnstcin bestimmte Altargcmälde als eine besonders auffallende Erscheinung entgcgentritt und stets einen großen Kreis von andächtigen Be'chauern um sich versammelt. Dieß Altargcmälde — im Catalog unter 37 — zerfällt in sechs einzelne 2 heile, das Hauptbild dre Geburt Christi, zur Seite: Christus das Kreuz tragend, die Himmelfahrt Christi, Johannes in der Wüste und Johannes der Evangelist, darunter in Seviaton die ersten Menschen nach dem Sündensall. Bereits im »»«gen Jahre erlaubte ich mir, hier in dies n Blättern meine Ansicht über sogenannte Heiligenbilder in einem längeren Artikel niederzulegen, und noch heute muß ich wieder holen,: wie schwer sich eigentlich die zum Theil mystischen und allegorischen Begebenheiten aus dem Leben unsere« Heilande» zu einer bildlichen Darstellung eignen. Ich rechne hierzu zu« Beispiel die Auferstehung, die Himmelfahrt re., die doch eigmt- lich kein menschlicher Geist erfassen kann. Wie soll nämlich der Künstler demjenigen Form geben wovon er sich selbst kei nen klaren Begriff zu schaffen vermag? Der Einwurf: daß eS in Sachen der Kunst häufig mehr auf ein gewisses poetjscheS Gefühl, mehr auf dm Takt al» auf eine klare Erkenntniß an- käme, scheint mir ein« Irrlehre zu sein, der wir so unzählige Nebelgebilde verdanken, die jede- bestimmten Charakters ent dchren. und weiche allenfalls durch Farbenpracht und technische Künsteleien zu blenden, nicht aber durch Einheit und Folge richtiakeit den dem Gemälde zu Grunde gelegten Gedanken, den Verstand zu befriedigen vermögen. Ich weiß, daß ich hier bei Eilichen Widerspruch «regen werde und selbst Meisterwerke dagegen Einwendungen machen dürften; eben so aber lebe ich der Ueberzeugung: daß Viele im Stillen mit mir einstim< men werden J„ tiefer Betrachtung saß und stand ich vor dem Bild von Gönne und vernahm das stille Urtheil der Einzelnen, wie der Dien ge. Ta hört' ich Was der Kure d »!>, d r Gute wünscht Und tr-'u im Herzen tab' ich »m's bewabit. Eingedenk der Schiller'schcn Worte und solche hier als Motto anbringend, soll aber der Kritiker sein eigenes Urtheil geltend machen, was denn jetzt nach bestem Wissen und Gewissen hier mit ge chehm soll. DaS mittlere große Bild in die'em Altarschmuck, die Ge burt Christi, erinnert sowohl in der L chtwirkung als in den Hauptoispositionen an die Geburt des HellandeS von Correggio. Der freilich nicht ganz neue Gedanke: die Beleuchtung von dem göttlichen Knaben ausgehen zu lassen, waltet hier ebenfalls vor und von diesem Strahl erhalten auch die übrigm Figuren ihre Beleuchtung. Gemälde dieser Art lieferte auch Frankreich, vor mehreren Jahren der Maler Cottrau, wo aber meist immer das Licht in etwas zu grellem G>gsvsatz mit dem Mondlcht von außen stand. — Anhänger der alren Schule machen tun jetzigen Künstlern oftmals den Vorwurf, drß sie in der Wahl der Farben und in der technischen Ausführung hinter ihren Ver- gängern zurückvli.ben, dem aber widerstreitet Gönne rnil glan zender Rechtferügung. Tie Maria ist als Matter Gottes mit dem Kinde schön und edel dargestellt und dem leichten Ein wurf emeS Beschauenden, warum der Künstler daS Amlitz des Kindes nur halb sichtbar gegeben habe, kann ich nicht unmit telbar beipflichten. Allen Fleiß und Für-orge hat der Künstler unbedingt der in den Wolken schwebenden Engels^ruppe zuge wendet, die von dein Hellen Schimmer des Sternes beleuchtet wird. Wie herrlich die Stellen wo daS Dur k l mit dem Hellen v.rschmilzt,! so daß aus beiden nur Ein Wesen, gleich sam ein Leib und eine Seele wird. DaS Geistige wird kör perlich und das Körperliche gleichsam auf die Stufe des Geistes erhoben, und wenn sich in der darunter blfiiidlich n großen Gruppe nicht inmitten von jenem großen stillen Ernst hier und da eine moderne Weichheit bemerkbar machie, wäre dies Bild der Ehren voll. Man senke den prüfenden Blick auf e.nrge der übrigen Figuren; stören da nicht etwas die zu mo derne Tracht, z. B der Haarputz der Mrttelfigur, sowie bei len Hirten die modernen grauen Filzhüte. Im Gegensatz zu diesen filzen nir links den ziemlich enrblssten Hirtenk, arm, der unwillkürlich zu der Frage drängt: wie kommt selbiger in die sem Zustand und in so grellem Gegensatz zu den Anderen hierher ? Sind nicht einige der Köpfe zu realistisch gehalten? Eben so berechtigt dürfte wohl die Frage erscheinen: warum ist der Kopf des Esels nicht mehr untergeordnet, der hier un weit der Maria bemerkbar und sich in die nächste Nähe des Christuskindcs drängt, konnte er nicht vielleicht gar z wegbleiben oder wenigstens in den Hintergrund kommen? Es drücken solche Fragen um so mehr, da man sie an einen Meister in der Kunst richten muß, d.r bereits so Vortreffliches gab und dessen Gebilden noch besonders der kreuztragende Christus be'zuzählen Ein schönes, ruhig gehaltenes Bild, edel im Ausdruck, würde es vollkommene Befriedigung gewähren, wenn sich dre ganze Figur weniger kurz und gedrungen dem Blicke offenbarte. Man erwäge hier dar Verhältniß zu dem andern, wo die gen Himiwl schwebende Figur der Christus in ihren schönen Ver hältnissen unbedingt mehr anspricht Ist bei dem Elfteren auch, in der Stellung die Verkürzung der gebeugten Figur in Awchl'g zu bringen, so würde dies dennoch mcht daS oben Angeführte cnU'chulüg.n. — Schön und erhaben tritt uns die plastische Gestalt^ von Johannes dem Täufer entgegen; we niger die des Evangelisten, welche besonders in dec Stellung etwas Gesuchtes und Absichtliches ausspricht. Ganz vor,üglich aber muß das darunter befindliche kleinere Bild in Sepiaton genannt werden. Adam und Eva erscheinen hier nach dem Sündensall als sündhafte, sich ihrer Schuld bewußte Menschen, während geisterhaft im Hintergrund die schöne Engelsgestalt helllcuchtend mit dem Flammenschwert heroortritt. Ein ruhig ernstes Bild bietet uns Otto Mengelberg seinem „Gethsemane" eNr. 78). Rur dürfte der zu materiell gemalte Engel störend einwirken, wenn man des heiligen Ortes eingedenk ist, wo der Herr so gern in stiller Abgeschiedenheit weilte, wenn Jerusalem« Menschengewühl ihm lästig und gefährüch wurde. Schön gezeichnet und gemalt, stimmt sonst der Anbl.ck des Bildes zu tie'em Ernst, ermn-.rt an den stillen Raum, wo einst Christus die unentwe-hten Freu den des Seelenumganges genoß und dann Treulosigkeit und Derrälkprei erfuhr. Nr. -16. Heilige Cäcilie, von dem königl. Hofmaler und Professor l)r. Otto Heyden in Berlin. Er beginnt nohl selten eine Gemäldeausstellung, wo nicht Eine oder ein Paar Cäcilien oder eine büßende M gda'ena eia Plätzchen be anspruchen. Die in Farben verkörperte Einsamkeit und daS Orgelspicl von heuigen Händen wurden nicht 'elten schon zu einer Büßerin der Kunst selbst, die in n annig'achen Gestalten, Größen und Situationen zur Anschauung kamen. Eine rühmliche Ausnahme macht jedoch das hi.r in Rede stehende Zild, dos fähig rst, die Aufmerksamkeit ganz besonders zu sessiln Von himmlischer Weihe entflammt, in geistiger Ent zückung und den Blick nach dem All der ewigen Harmcniem erhoben, ist e» «Len eine Heilige, die, befreit von aller irdischen Fessel, sich nur de« Himmlische« bemustt ist. Daß spricht «u» allen Zügen ihre« reingeformten Antlitze« vnd'Mae Dis harmonie in Composition wie Farbe stört die Ruh», welch« in dem Bilde thront. (Fortsetzung folgt.) Theodor Drobisch. * Brüssel, 27. Juni. Eine schreckliche Katastrophe hat sich bei den Steindrüchen von Quenast ereignet. Ein für de Minen bestimmte« Pulvermagazin flog in die Luft, tödtete gegen zehn Personen, verwundete Andere und erschütterte be nachbarte kleine Häuser der Art, daß einige derselben einzu- stür,en drohen Der Knall wurde in einer großen Entfernung gehört. Die Explosion ist eine der schrecklichsten, die sich in einer langen Reihe von Jahren ereignet haben. Erzeugt wurde sie durch 1800 Kilogramm Nitroglycerin, welche dieselbe Kraft haben, wie 200,Ol 0 Kilogramm Schießpulver, also hinreichm würd»», ganz Brüssel in die Luft zu sprengen. Da« Nitro glycerin befand sich in blechernen Kisten, die mit der größten Sorgfalt abgeladen wurden. Eine derselben muß den Händen de- Mannes, der sie vom Wagen in Empfang nahm, um sie an Eingänge deS Magazins niedcrzusetzen, entfallen sein md in der Art die furchtbare Explosion erzeugt haben. Da« Dorf Quenast ist verwüstet; alle Fensterscheiben find zerbrochen und viele Dächer beschädigt. Einige Häuser sind selbst in ihren Grundlagen erschüttert und in den inneren und äußeren Mauern vieler Häuser sind Sprünge. Die Erschütterung wurde viele Stunden im Umkreise gefühlt. WaS dm Schau- platz des Unglücks selbst betrifft, so bietet derselbe «inen trost losen Anblick dar. Die Bäume haben kein Laub mehr und ihre Zweige und Stämme sind zerbrochen oder zerrissen. Die Saaten in einer großen Ausdehnung sind vernichtet. Das große und feste Magazin ist buchstäblich pulverifirt und kein einziger Ziegelstein ist mehr ganz. Von den verunglückten Personen hat man nur sehr wmig Ueberbleibsel wieder auf- gesunden. * Vor einigen Wochen kaufte Jemand in Richmond Austern und stieß beim Oeffnen einer dersilbm auf einen harten Gegenstand Bei genauerer Untersuchung zeigte eS sich, daß die Auster ein französisches Goldstück im Werth von ca. 14 Dollar enthielt, auf welchem sich die Jahreszahl von 1573 befand. Man nimmt an, daß dasselbe be> der Belagerung von ?)oikiown über Bord eine« französischen Schiffes gefallen ist; der Schluß aber, daß dis Lebensfähigkeit der Auster an 200 Jahre beträgt, dürfte wohl zweifelhaft sein, trotz der Ver sicherung der diese Na hricht bringenden Zeitung, da das Gold stück das lange auf dem Meeresgründe geruht, auch viel später durch zufällige Bewegung in die Auster gelangt sein kann. * Nauen Das m dem Doife Mehlow beim Acker bürger Bre dienende Mädchen wurde am 22 d. stütz von einem Kinde entbundm, dem sie gleich nach der Geburt den Kopf abschnitt und unter das Bett warf, während sie den übrigen Köipertheil in anderer Weise verbarg. Hierauf begab sie sich in den Stall zum Melken, wo sie von einem zweiten Kinde entbunden wurde, bei welchem st« ohne weiteres die bei dem ersten Kinde angewandte Procedur wiederholte. Eine Ohn» mäht, worin sie nach kurzer Zeit verfiel führte zur Enideckung des Morde« und veranlaßt« die vorläufige Aufnahme der so fort geständigen Kindesmörderin in das Krankenhaus. * Wien. Am Sonntag machte der Aeronaut Mayer- höser zum fünften Male den Veriuch, mit seinen drei großen Luftballons eine Luftfahrt zu machen, und wieder verunglückte derselbe. Eine zahllose Menschenmenge meistens dem Janhagel angehörig, wartete von 3 bis )8 Uhr auf die Füllung, bis endlich der größte der Ballons sich von den Stricken loSriß und frei in die Lüfte segelte. Nun kannte die Wuth des Pöbels keine Grenzen mehr, die beiden andern Birllons wurden zerrssen, der Entrepreneur mißhandelt, die Tribünen und Sessel zer schlagen, und als die Polizei mit flacher Klinge einschütt, wurde sie von dannen gejagt. Der Scandal bauerte bis Mitternacht und zog sich bis mitten in die Stadt auf den CtephanSplatz wo endlich eine größere Polizeiabthrilung nach einigen Verwundungen durch Arretirung der HaupträdelSsührer die Ruhe wieder herstellte. * AuS Braunschweig wird gemeldet, daß man einer im großartigsten Maßstabe betriebenen systematischen Beraubung des dortigen herzoglichen Museums auf die Spur gekommen ist. Es fehlen unter Anderm circa 90 Gemälde von großem Werthe, die Kuvserstichsammlung ist fast ganz zusammengeschmolzen und aus der Münzsammlung fehlen sür etwa 10,000 Thallr antike Gold- und Eilbermünzen. Der Diebstahl ist unzweifelhaft von früheren Beamten auSgesührt. * München. Graf Gustav ChorinSky will von seiner „Engelsjlitzi" nichts mehr wissen und hat fernem Derrheidiger erklärt, eS sei ihm durch die mündliche Verhandlung klar ge worden, daß die Ebergenyi eine seiner unwürdige Person sei und daß er nur die Marie Hottovich kiebe; er soll auch schon «n seine Eltern um die Erlaubniß geschrieben haben, die Hotto vich nach Ablauf seiner Strafhast heirathm zu dürfen. Gegen seinen Gefängnißwärter äußerte er seine lebhafte Freude dar über, daß täglich früh Morgens Schaarm von Mädchen vor seinem Fenster erschienen, die alle in ihn verliebt seien. — Das Lfsiziercorp« ist übrigens sehr entrüstet über dm Passus in der Rede des Or. Eolbrig, daß extravagante Liebesäußerungen bei Leutnants, die nichts zu thun haben, nichts Ungewöhnliches seien, und woll.n sich deshalb mit einer Beschwerde an den KriegSmintster werden. * Aus San Antonio in Texas wird vom 21. Mai über einen ungewöhnlich heftigen Hagelschlag gemeldet. Schloßen, so dick wie eine Mannsfaust, wurden vielfach aufgehoben; eine wog sogar fünf Pfund. (?) Die Wirkung war eine dem ent sprechende: Fensterscheiben, F nstcr, Thüren, Zinndächer wurden vollständig zertrümmert, und die ganze Stadt — als wäre sie bombardirt worden, bot dm Anblick eines Trümmerhaufens. * Ein ominöser Druckfehler befand sich kürzlich in euer geschäftlichen Mittheilung unter den Annoncen der Kreuzzei tung: „Die Direktion der Frankfurter Aktiengesellschaft Hot diesem Bericht nichts mehr hinzuzulügen" (anstatt hinzuzu» fügen?.
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