Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-24
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.11.1870
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»«!> V. t v ><!«*<, fleisch, »AbcndS Zwiedelwnrst der N.,, » im Posthos. oliv,, salat äilSdrnfferstr,:;i. «<> ttcn- uncn, k Ladakpacker e Beschäftigung kirche 6, »tt' ^ creit «.«Mühle, iituül»va -Geilt Hr. Kam- trahe 17. »v ist zu haben vom Rittergut trabe 16, sowie te gesunde «ar- durch unser setzt u. zum I. nten, Bonnen, Kammer d Ttubeumäb und sehr gute den besten Zeug- iutträgen batten Riebe -«-»Agent. SV r„»f. es gute Zinsen zu lO.OOOTblr. "ragt. kinttiiNTR parterre links. ß von einsachen wäbrcnd des ungerichtet, mit »d Eisräumen, st'örigen «ast auien oder zu mtcr ndau erbeten, c »Bekanntschaft cn Wittwe zu icbe man unter r Erpedition t. Stempel. , »stovbr. 70>, l-IOO.iXX), lilcü rc., »Pa- ädern :i— >el. gebohrte >fte, Metall- Fächer. sar- Briessiegel- StempeUar- roth rc„ bil , «erpaek- Gravir- und : von > jlM., :nc,;r. 5». r. Hirse, rbsen, erschoten. inpchen, 'eiS, cheffel, Centn-..' manu, e»Dvn- Anserale «erden angenommen: diS Abends S> TonntaaSr VIS Mittags 12 Uhr Marleustratze L»; iu Neustadt: vuchdruckerei von Joh. PL hl er, «r. Klostergasse S. «n,eigen in dies Blatte finden eine erfolgreiche Verbreitung. Ausiaaer I».«»«« Exeniptark. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch L Neicharöt. — Verantwortlicher Ncdacteur: JuklUS NtichaM. VtertchLhrllchSoN,« bei naeutgeldlichrrLi»» frrung in'» Hau«. Durch die tttnigl, P»D viertektLhrl, 2st>/rNgr Gen,eine Nummer» l Ngr Inseratenpreise: Kür den Raum eine» gespaltenen Zeile: I Ngr. Unter „Eingesandt" die Zeile 2 Ngr. Nr.338. Fünfzehnter Jahrgang: Dresden, 24. »November. — Vorgestern ist Sc. k. H, der Prinz Wilhelm von Holstein (Rückovurg vier angclommen und als Gras Rocst im Hotel de Laxe abgöstlegcn. — Die königliche Finanz (»auptcasse macht bekannt, da fi dle Ausbändigenig der 5» procentlgen Schuldverschreibungen der Norddeutschen Bundcöanlclbc vom Fahre 187», soweit die bc treffenden Zusagcscheinc bis cinsckstiefflich des 4. »November dlcscö Zaines anher elnaeGickst worden sind, gegen Rückgabe der da. rüber ertbellten Emptangsbescheinigungen und Vollziehung der aus letzteren vvrgrdruelten Quittungen in den wochcntägigen Vormittagsstunden von 0 dis I Uhr bei genannter (fasse er folgen könne. — AuS Leipzig ist vorgestern »nieder ein gclangcncr fran zösischer »Mobilgardist cnNvichcn. — Dem Vernehmen nach »ocrtcn beule oder morgen hier einige Franctirerir-Offizicre erwartet, die Viewer in Leipzig in kernlrt waren, von jetzt ab jedoch den Königstcin als »Aiiftnt baltsort znaewlcscn erhalten haben. — Mit einem Militär-Transporte langte vorgestern Nach, mittag ein gefangener französischer Civilis« hier an und wurde an die Polizcidirection zur »Benvadrung abgegcven. Derselbe, ein Gärtner von Profession, soll von sächsischen Soldaten wc gen Verdachts der Spionage vor »Paris icstgcnommcn später aber, nachdem die wider ihn eingelcitctc Untcriuchung zu icincm Gunsten ausgefallen, irrthümlicher LBeiie mit einem NUlitär- transport nach Dciitschland geschabt, von Magdeburg aber, weil inan von ihm erfahren hatte, dab sächsische Truppen ihn gefangen genommen hätten, nach Dresden dirigier worden sein. Der arme, der deutschen Sprache gänzlich unkundige Mensch wird demnächst wahrscheinlich nach Frankreich zurückgescbaffr und dort auf freien Fub gesetzt werden. — Abermals bringt uns ein Feldpostbrief aus Anette vor Paris den kurzen Bericht über eine» feierliche» »Act der Dcco- rirung eines sächsischen Pionnir Corporalö, Namens Carl Schreck aus »Pirna, der in festlichster Weise lm dasigcn Feld lazareth am 18. d. SN. vor sich ging und wohl für dieses :t. Feldlazarett) ein unvcrgcblicher sein und bleiben wird. Schreck, wie wir hören, der Sohn des Herrn Landtaasabacordnctcn Schreck in Pirna, erhielt am genannten Tage >m Beisein des ganzen Personals auS den Händen des Hauptmann Friedrich daS eiserne Kreuz, bei welcher Gelegenheit I-r. Maucke in er greifender Rede die Verdienste des iungeö Mannes, der in der Nacht dom 18. zum Ist. August als Freiwilliger sich bei der Zerstörung der Eisenbahn von Metz nach »Paris besonders der- vorgetlvm und später in einem Dorft bei Metz einen iranzö- sischm Offizier und 17 Mann mit seiner Corporalschait ge fangen nahm, bcrvorhod. Das Osstzicreorpv des :i. Fcltlaza reths lud den »Neudecorirten zum Mittagstiich, wo der Chef den jungen »Mann herzlich willkommen dich. — Von der Feldpost! Die Zeit der Rübe, d. h. so lange die Granaten schweigen, dringt de» Soldaten drauffen im Felde manche seltsame, wenn auch je>4 gerade nicht mehr »ehr traurige Episode, die selbst uns im Lande des Friedens intcr esstrcn muh. Ein Feldpostbrief aus Charnp bei Clave vor »Paris von dem Sergeanten Wagner des Regiments 104. von der 6. Compagnie, liefert ein erfreuliches Bild aus dem Lebe» vorder Weltstadt, das wobl nur Auserwäblte geniesten könne», »Nus der Hcimath hatte »W, zwei jener bekannten Päckchen „Sieges tabak" crlmltcn. deren Verpackung am der Auiicnscilc das eiserne Kreuz trägt, und nachdem er sich eine »Pftise gestopft, des Besuch abstaltcn würden. Das war mm inioiern nicht erwünscht, alS W. mit seinem Wirth, einem dasiae» Rittergutsbesitzer. einen Spaziergang für diesen Nachmittag verabredet batte, der nun unterbleiben mustte. Nachmittags gegen li llnr ritten auch wirk tich 1 Ofstciere auf das Gut zu', stiegen von de» »Pferde» und traten in das Zimmer des Sergeanten. Der Oberleutnant reichte W. die Hand und übergab Mm dann unter den herzlich sten Gratulationswortcn das eiierne Kreuz Preustens und die silberne Verdienstmedaille des sämtlichen Sl, Heinrichs Ordens. Es iästt sich denken, das: der io unerwartet Dreorirtc vor Rüb nmg kaum seinen Dank aussprechen leimte. Der Ouartierwirb, sec sich auch ungemertt in das Zimmer gedrängt balle, war so erfreut über die Cpisote, dast er die Herren sofort i» seine »Wob nung lud, wo einer Menge Weinflaschen der «daraus gemacht wurde und herzliche -Hochs am-gebraMt wurden, Sia.ch z-oe« Stmiden ritten die Ooicicre zurück naci' Clave, Ader auch die Kameraden des Dccorirtc» Neste» es sich »144 nehmen, de» so hoch Geehrten mit Glückwünicben zu überschütten, und den Abend hindurch dis in die »Nacht hinein lasten 1.', Fröhliche uni den edle» Rebensaft. - Während hier sich diese fröhliche Epiloge abspicltt, entfaltete sich niäst »reit davon, »nt zwar in Voioiu, ein anderes, ernsteres »Bild an demselben Abend, Aus dem kleinen, würdigen Doritirchlcin des Ortes erklang, als eben der »Mond über die Gräber des Friedhofes leuchtete, plötzlich heller Orgelton. Die Leute in den Ouariiere» legten die Piene und die Cigarre hi:: und schlichen langsam über den Weg, dem Gotteshaus«: zu, immerCincr nach dcin »Nndcrcn, dis am einmal die ganze Compagnie sich versainmell Halle und in dem Liede „Jesus meine Zuversicht" de» heilige» Gefühlen, denen auch der Krieger nicht trcmd ist. »Ausdruck gaben. Die ganze Scene machte einen mächtigen Eindruck aus Alle; dem: schon der Ort selbst, die Säulen der Kirche, weiche das Mondlickst mild bc- >chien, die herrlichen Oclgemäidc, die Leidensgeschichte Jesu dar stellend, alles das stimmte zu erhebender, heiliger »Andacht, die selbst die Ofstciere Geilten, deren Uniformen plötzlich aus dem Dunkel des Portales herporlenchteten. Solche »Bilder tauchen im Krieaöicben nur selten aus. Es drängt uns. »och einmal aus den in der Dienstag numiner unseres »Blattes näher besprochene» Corrcspondcnz- Artikel der Leipziger Zeitung vom Ist. d. M. znrückzutominen. der von einem bet der freiwillige» Krantenpstcge im Felde stehenden Hcrm lurrühtt und selbst in Frankreich in bethclligten .«reisen Verwunderung brrvorgemsen bat. Ein uns zugegan- Mitredacteur: Theodor Drobisch. gcner Feldpostbrief ans der Hand eines im Felde stehenden sächsischen Lazaretl-deainten in Douay erfahren wir, dast das dasige »Personal sehr aufgebracht ist über den Leipziger »Artikel, dessen Verfasser sich wahrscheinlich über da? setzt io zcitgcmästc Epitlnton „Schlachtenbummler" getigert. Wenn schon die Be hauptung, dast ohne die Johanniter und ohne die lreiwilligc Krankcnpstcge sämmtliche Verwundete verloren wären, doch eine scbr dreiste ist, so must man, abgesehen davon, dast Nie mand de» grasten Stutzen der freiwilligen Krantenpstegc verkennst -zum Ruhm ihrer Mältärtianienwärter hervorheben, dast die- selben säst Unmenschliches leiste», Tag und Nacht ohne Abiö jung und oit selbst krank, ihre» Dienst ihm: im Gcgenlatze zu den freiwilligen Civilhfiegen, die sich ötte>'s gesträubt haben, hier und da eine Nachtwache zu übernehme,:. Es ist ferner an- zuerkcnncn, »ras die deutsche Nation überhaupt getban bat, mn ihre verwundeten und kranken Soldaten nicht darben zu lassen und doch ist »Alles nur eine »Beihilfe; denn das Meiste bat doch nur und zwar auch nicht immer, durch Reguisition beschafft werden können und müssen, da austcrtcm die »Aermsten in die Lage gekommen wären, Hungers zu sterben. ES ist z. B. da gewesen, dast an Lebensmitteln nur trocknco Wcistbrod offne alle weitere Znthat ansgetricbc» werde» konnte. Der Maire von Douay c-x'-mpli uratm hat sich gewöhnt, Alles aus Wunsch der Milstairlazarctt'-Beamten zu tini» und unter »Anderem erst vor Kurzem eine »Anleihe von 5,000 Franks für seine ttommune ailfgcnomme». Cs wird nur das Nothwendigste verlangt und doch ist Vieles absolut nicht zu bekommen. Wir führen dies nur zur Illustration jenes Leipziger Artikels an und glauben, die Sache hiermit erledigt zu habe». - Dast die grostartige »Ausstellung der »Postmarken Samm- lung des Hern: »Alfred Moschta» am ker Waiscnhauöstraste zum »Betten der Feldpoit-lliiterbeamten sich besonderer Ausmertsam- teit en'reut. beweist der Umstand, dast am Dienstag ei» Schrei ben vom Gcncral.Posttircctor des Norddeutschen »Bundes aus »Berlin an ihn einging, in welchem ihm nicht dloö in warmen »Worten für das patriotische Unternehmen gedankt, sonder» auch noch wäbrcnd der ganzen Dauer der »Ausstellung der noch sch lende Contingcnt der Marken aus der Sammlung dcrGcneral. »Postdircction leihweise zur Verfügung gestellt wird. Somit dürste nun ein vollständiges Ganzes in dicicm Genre erzielt sein, — In »Prag erregt gegenwärtig das gehcimnistvolle Ver schwinde» des Konwtauer »Bürgermeisters, Namens Job», de deutendes »Aussehen, Gedachter Herr war i» dienstlichen Ge schäften am l l, d, M, daselbst angckommen, batte, um Sehens würdigkeiten der Umgegend von »Prag in »Augenschein zu neh men, am Ist. einen kleinen »Ausflug aus der Stadt gemacht und ist seit jenem Tage spurlos verschwunden. Da derselbe austcr cincr goldenen, mit »Brillanten besetzten Uhr auch noch eine Baarichast von über looo Gulden bei sieh geführt hat, so be fürchtet man, dast er das Opfer eines Verbrechens geworden ist. Der Vermisste ist ein grostcr, starker Mann in den fünfziger Jaffren »nt trug einen starten röthlichcn »Backenbart. Trotz der n»vasse»ts!eii Mastregeln der »Prager »Polizeibehörde ist bis jetzt nicht das Geringste über seinen Verbleib ermittelt worden, »Wie wir bören, bat sich aus cincr »Anzahl der Gläubi- aen, die sich unter Leitung wrer Andachtsüdungen durch den Evangelisten Müller trüber aui der halben (Sasse zeitweilig ver sammelte», eine sogenaimie Gemeinde apostolischer Christen ge bildet. Dieselbe hat ihr früheres Verfammlungsloeal bcibehal- tcn, jedoch einen anderen GeistlicMn dclommcii. — Zn te» nuubwilligen, frevelhaften »Bcschädignngcn frem den Cigcntbnms, deren wir in den letzten Nummern dieses Blat tes wiederholt C-nväh»nng zu thun hatten, gesellt sich schon wieder ei» neuer, verübt ans der Gartenstrastc an einem gnst- eiicrnc» Garte »geiäuder, von dem verschiedene Spitzen Gells m t Gewalt abaeichlagen, Geils verbogen worden sind. »Aus der Secvorstadt gebt uns eine Klage über die Ent Wendung eines Uebcrzichers m, der aus unverschlossenem Vor banie, vom Kleiderstestc weg, jedenfalls von einem Unvckanntcn gestohlen worden nt, der »m diele Zeit im Hause gebettelt bat. Wie viel ist nicht bereits gegen das Offcnlasscn der Vorhaus tl'üren geschrieben worden ; die Dienstboten lgst'cn sich eben niäst diese Unsttte ggnz gbgewöffne» und die Herrn-Hasten dieselbe in der Regel so lange uiigeuigi hingehen, bis ibne» selbst etwgs gns dem offen gcblicoenen Vorbause gestohlen wird. Der Lrier erinnert sich noch der ominösen Episode», weiche die Bewohner und Pgffgntcn der gresten »Brüdcrggisc ver dem Haine »Nr, 12 täglich und nächtlich zu erzählen hatten. Die leiclstgestügeiten »nt icicistgeichniinen Schwestern der alten Sircnengciellschgil iricden dort lange ihr störendes »Welen, ein greifend »> die nächtliche Ruhe der schlaienwollenden »Bewoh ner und deshalb selbst oit im moralische» und Gatsgästiche» Kampfe mit den um Mitternacht in den Rcstauratienen jener Straste verkehrenden (»»ästen, indem selbst mit Hausipritzcn ge gen das Amazoncncorps tosgezogen wurde. Zwar ist der böic Störenfried der modernen Zeit ans den »Mauern dieses Hauses gewichen, doch scheint dafür der Geis! der Zwietracht elngezogcn zu iein, wie es bei einer solchen Menge von Insassen, es be wohnen lO i Pcrwne» das Hans, wobt immerhin schwer zu her meiden ist, nenn viäst sede Cincclnc an Frieden denkt. Erst am Dienstag, Voeiüiilag cniwläelie sich dort wieder ein sehr unliebsamer Sirrit tu Folge einer zerbrochenen Laste, der selbst aus der SGaste Aufsehen machte, Der Wirst' soll, wie wir höre», zu dem energischen Mittel iur einstigen Frieden gegriffen habe», indem er den -Haupt Störenfrieden gekündigt vat, 'Betannllici' ist ieil längere: Zeit aui der Tvarantle Straste eine »Perlemiiekiveberei von den Herren Ferd, »P,irisch und B, Sinlstinacher errichtet, die erste dieser »Art in Sachsen, welche mittels der Maschine im genannten Genre in Kürze das schafft, was früher Menschcnbände in längerer Zeit nur müh sam fertig bringen tonnten. Diese Fabrikate werden nun mein in den Handelsverkehr kommen, wahrend sie trüber ober nur Lnrnsgelegenheitsaroeiten waren, < ben genannie Fleina hat vor Kurzen: in vgtri.stischer Weise Seiner König!, -Hoheit dem Kronprinzen in's Hauptcmarster der Magsarmec eine Jagd lasche i» erwähntem Genre witmungswetse übersandt und da für aus Schloff Ptarzcnay durch de» Adjutanten des Kron prinzen, dem .sixkrrii Graf Vitzthum, ein besonderes Dankschrei den erl-alten, in loclä-em bemerkt wird, das, Se, Künigl, Hoheit Toniicrstatz, 34. November 187V. wenn auch die dasigen VerhälGisse die Ausübung des edlen Waidwcrkö nicht gestatten, doch stets das Geschenk als einen werGboltcn »Ausdruck patriotischer Gesinnungen und treuer »An hänglichkeit an das angestammte Fürstenhaus bewahren wird. — Kommenden Sonntag, den 27. d, M, sinnt in der katholischen Hofkirche Vormittags hals 9 Uhr wendischer Gottes dienst statt. Der künftige Sonntag ist der erste »Adbentsonntag. — Auch ein Trainwagcn konnte am Dienstag Vormittag einem ihm an der Ecke des »Bstchosswdgcö und der Oppclstraste im Wege stehenden Gadcandclader mcht auöiveicben und ritz Gitteren um. »Auch hier war der Führer so glücklich, ungesehen zu entkommen. Zu FrcGcrg hatte am t6. k. M. das »Bergglöckchen kaum die Mittagsstunde verkündet, als cs vom Ruf der Feuer glocke überstimmt wurde. Dreimaliger »Anschlag, cs zeigte ein Feuer in der Statt an, die »Bürgerwehr, die Löschmannschaften eilen herbei. Wo brcnnt'o denn ? »Aller »Augen blicken nach den Schornsteinen empor und endlich findet man das Haus, weder roGc Habn auf dem Dache sitzen sollte. »Aber, Glückauf, kein Feuer, nur Stauch, entstanden durch cingewcichtcn rothcn Fla nell, den die »Frau eines Bäckers zum Trocknen aui das Zmk daä- gelegt batte. Die liebe Sonne schien darauf, während aus dem Nachdarhausc der Rauch vom Wind darüdcr lstnwcggcwcht wurde. Dies hatte dcr Thürmer als ein Schadenfeuer angcscsncn und somit die ganze Statt in Alarm gesetzt. — Dessen tliche Gerichtssitzung am 21. Novbr. Freundschaft ist eine schöne Tugend, manchmal dringt sie uns aber in Lagen, die etwas unangenehm sind. Herr Wulöscherk, genannt Jentsch. kann darüber berichten, In „Ehunürstcns .Hoi" war eines Abends Tanz. Ein »Bäckergeselle, der dort wohnte, aber keine besondere »Passion für Walzer, Rutscher rc. batte, gab sich in der Hausflur der interessanten Beschäftigung hin, die ankommcnde» und abgebenden Tanzlustigen zu mustern und zu kritischen. Bei seinen angestrengten »Beobachtungen :var cs ihm nicht entgangen, taff zwei Männer aus dem Tanzsaale gekommen, von denen der Eine sieh aus die Straffe begeben, während der »Andere in das Billardzimmer gegangen :var. aus dem er gleich darauf, mit einem Queue in der Hand, trat und dem Ersten folgte. Dem »Bäckergesellen war ein so merkwürdiger Spazicrstock noch nicht vorgckommcn und der Wirth, HcrrAlt- mann, dem er eS sofort mittheilte, war auch nickst gewillt, sein Genres Oucnc zu solG'profanem Gebrauche — noch dazu um sonst — berzugeden. Man eilte dem Diebe nach und am der kleinen Zicgclgasse wurden Beite attrapirt. Herr Altmann faßt natürlich sofort nach dem Queue und dem Diebe, wird aber darum durch dessen Freund angegriffen; während sich nun der Wirst- gegen den Angreifer wendet, der mit einem Stock ge droht haben soll, flutet der Andere Gelegenheit zu verduften. Mit Hilfe eines hinzugckommcncn Soldaten wird nun der u». berufene »Befreier festgcnommen und in das Gasthaus zurückgc- führt. Hier erklärt er, dah er Johann Wultzschcck hciffe, in der Düngeranstalt angcstellt sei und daff sein entsprungener Beglei ter den »Namen Döring führe und als Knecht in demselben Etablissement diene. Vor Gericht leugnete er, von dem Dieb stahl Döring's etwas gewusst zu haben, ebenso daff er den Stock gegen »Altmann geschwungen, er sei vielmehr, als man ihn ge packt, rulstg mitgcgangen; ja sogar was ein »Queue sei, wollte er nickst wissen. Er wurde wegen »Widersetzlichkeit gegen er lautste Selbstlstlse von: Gcrickstsamt zu 14 Tagen Gefängnis; permstheilt. Das war ihm zu viel, er erhob Einspruch und beute tautet das Ilrtbeil: 8 Tage. «Gegen Döring bat biö jetzt keine Untersuchung stattflnten können, da sieh derselbe aiS Spaiinfubrmann in »Frankreich befindet,- Johanne Christiane belebe!. Schmidt ans Rochwitz leiste mit ihrem Manne in gro ffci» Unstichen, Cr hatte sogar bei Gericht eine Schrift eingc reicht, worin er in circa:iO Punkten darlcgt, waS ibm an seiner Frau wenig oder gar nickst gefalle. Unter »Anderem bezichtigt er sie, bei ihrem früheren Dienstherrn. dem GastwirG Fiedler in Schöncststd, mehrfache Diebstähle und Unterschlagungen bc gangen zu haben. Cs wurde Untersuchung eingeieitct und da stellte »ick» allerdings heraus, taff dieie Beschuldigung aus Wahr heit derubc, Zu verschiedenen Maien hat sic entweder aus der Kaffe seiest Geld entnommen, oder solches von Dritten cmpsan gen, aber nickst abgclinert, Sic stahl immer nur tlcine Sum inen «einige Ncugroichcn, der höchste Diebstahl betrug 10Ngr.). im Ganzen etwa 4 Tistr. 2«>»Ngr„ die Fiedler durch Lobnabzug wieder erhielt. Vom Gcrickstsamt Schöneseid erhielt sic 4 Woche» Ge>änaniff zucrkannt. sic erheb Einspruch, cs blieb aber dabei. In der dritten Verhandlung erscheint cincr unserer Tapscrn voran Gerickstsstsch. Cr -st wegen Perlcui»dlnia und »Bclcidi gung zu «> Tistr, Straft verurGcilt werten. Er hätte Vesser gclhan cs beim ersten »Bescheid zu lassen, denn heute tainen noch die Kesten des Einspruchs hinzu, Herr JoCni» Gustav Müller lässt in seinem Haus etwas hauen. Er accordirt deshalb mit den beiden Maurern Lorenz und Friedrich »August Tinkv au«' «> Tistr, 25> Ngr, »Während des »Baues wird derselbe in einem Tbeiie durch Baupolizeiverdot sistirt. Da die beiden Maurer nickst wissen konnten, wann das Verbot wieder auigebobcn wird, sie aber erst bezahlt werden, wenn Alles beendet ist. so begab lick» Lore», zu Müller und verlangte für die bereits gelieferte Arbeit 5» Tiste ; Müller ickstug dies ab, bot aber aiS Abschlag 2' Tistr, Lorenz beite nun Tinko herauf und cs kam zu einem Wortwechsel T intt» soll hierbei z» NGillern gesagt haben:„Sie schlechter Kerl, Sie sind zu schleckst, Sic habe» gesagt, daff Sic loo !h>r, gebe», «renn man Trohseh'cn aus dein Wege räume," Dies Lottere bat er auch dem Cigarrcnsabrikant rrobici, mitgeGeiit, der mit Müller» nicht im besten Ein vernehmen .-,«; sieben scheint, »Bor den: ersten Richter wandte er ein, er bade gar nicht gesagt: „Sic schlechter Kerl"; di: Worte Mülier's über Trobsch gbcr wären gesprochen worden, Das erfolgte tlrGcil ist schon oben mitgest-cilt. - Die vierie Cinsyruck'sverhgndliliig war der »Ausläufer eine» Civilprozesses, den der GasGosübesitzer Herr Friedrich Kcltsch gegen die Gewerbe«»,int Zröhner und Co verieren balle. Kcltsch war irüher Directo« des Spar und »Borschuffvereinö gewesen und wollte, als solcher, dem Vcrctne eine Summc von 210 Thtr. geborgt l-abcn, dieselbe sei aber vom Cassircr nicht gebucht wor den, »Bel einem Monatscibsclstuff haben sich nun 100 Ttzlr. (wsse acsuiG 20 Ngr. Uefferschuff in der sunden und Herr Kettsch iir eilage
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite