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Dresdner Nachrichten : 11.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187104111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-11
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.04.1871
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«^8?^nr». Ausnalr «n^«u «ngmo»m«»: «S vbendS k. Sonntag» r «»WtittagS 12 Uhr «artenftratze I»; ta Neustadt: « » chdr« ckerei — st»h. PLfiler. «r. »lostergasses. »tzrigeil in die,. Blatte Goden eine erfolgreiche Verbreitung. Ankläger »^»00 ffxcmvlare. Tageblatt für Unterhaltang and Geschäftsverkehr. Druck und Ngenkhum der Herausgeber: ^ktpslh 4r Nkklhardt. — Verantwortlicher Redactenr: Julms Netlhardt Fkonnemenl: Vierteljährlich 2b»1t>» bei nnentgeldlichei iiia» scrung tn'e Hau« Durch die Kilnigl »ierteljähnl 22G«g«, Ein;elue Numme« l Ngr Snscral-nprekf«?. Für den Raum rt^lW gelpalteuen Zeil« ! Ngr. Unter „Linqe^andet vie Zei.< 2 Ng». Rr.lvl. Sechszehnter Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drodifch. Dretzdcn. t l. »April. — Man schreibt der ,,.K. Z." aus Lachse»: „Os ist jetzt be stimmt, das! der Rückmarsch aller Liiiien-Regiliientei lischt und keine Beurlaubung ve» Offiziere». außer i>u Falle der Er krankung, mebr statlsiude» soll. Da die meislcu «»ffgenten in Rord Frankreich, in denen unsere Truppen letzt itel-cii, an Le venSinittcln total erstichst sind und die Loldaten mst't mcl'l zu ernähren vermöge», so sind seht neue Lieiermigen au Bred, Mebl und F-onragc stir die Pferde in Deutschland ausgeschrie ben worden." — Trobtrin. daß in den lebten Jahre» m-ci neue LA-rei Seminare in Lachsen errichtet worden sind, ist der deiner Mangel immer »och ein notorischer, was z. B. daraus deutlich nerv orgelst, das, diese D»er» der.Kirchen- und Lcl'ulratd der Dresdner.kreivdircelion .'»k Lchrcrstcllc» zu heictzen batte, aber nur ist davon besetzen konnte, und im Zwickauer .kreise »raren für 15,0 Stellen nur ca. 2k Schiilaniks-Eantitatc» verbanden. Welche Nebclstänkc durch solche Pcrbältnisse berbeigcsübrt wer den, übersteigt ost alle Begriffe. So wird mit Beginn dev neuen Schuljahres in kein größeren .kirst'dorieB. bei Dresden der Hauptlchrcr, weil er keinen Hilfslehrer trotz allen »Nast,- suchenS erhalten kann, tagtäglich ca. 220.Kinder zu unterrichten haben. Da weist man wahrhaftig nicht, wen inan mebr be dauern soll, ob die.Kinder odc» den Lebrer. Hieran reiben wir 2 Preisfragen: „Wieviel kann in einer solchen Schule el» .Kind selbst bei der größten Gewissenhaftigkeit tcS Lehrers an cinci» Tage lernen?" „Wie alt kann ei» Lehrer bei solcher Arbeit werden?" — Was kann aber dein grossen Lehrermangel abbcl fen? Einzig und allein: bessere, der hoben, unbcrecheu baren Wichtigkeit und Schwere des Jngendbildncrhcrnies ent sprechende Bezablun g. — Bor Ansang des neuen Vebriabres der „Htl-cren Handels- Schule" aus der Rbanitzgassc 20, das mit dem 12. April be ginnt, hat der Direktor derselben, Herr F. L. Rittnagcl, einen gedruckten, umfassenden Bericht über die Thatigkcit derselben veorusgegcben, auö welchen» »vir erleben, daß diese »Anffait sich die Ausgabe gestellt, ihren Zöglingen nicht nur eine den An forderungen unserer Zeit entsprechende sachliche Borbildung sür daö Gcscvüstöleven. sondern auch eine gediegene, allgemeine, wissenschaftliche Bildung zu gewähren. Zum Beweise sichren wir kurz die Lehrer mit ihren Färbern an. Dir. Rittnagcl: Buchhaltung, deutsche Eorrespondenz. Eontor-Wisicnsst'ast, Arith metik und Nationalökonomie; I)r. Schlemm: Mathematik; E. Hänc: Französisch, Englisch und Italienisch, je nach den Elas- scn; Mr. Walto: Englisch; Mr. AVer: Französisch; Adv. Matthäi: Handels und Wechseircst-t; Eand. Wcbgoldt: Ge schichte, Geographie, Literatur-Geschichte und deutschen Aussatz, und Oberlehrer -s'üvlcr: »äiatunoisscnsst'aftcn. Die Anstalt be steht auS einer höheren Abthcilung, einer Abtheilung sür Hank iunaslchrlinge und einem Abend Enrstld. »veleber letztere solche Schiller auminnnt, die an Alter, sowie an.Kenntnissen der Schule entwachsen sind. Für auswärtige Schüler besieht ein mit der Lehranstalt verbundenes Pensionat. Erireuliel in er sehen »Anstalt notistcirt bat. — Am 2>>. d. M. hält der llutcrstützungsbercin sür erkrankte Lehrer seine jährliche Gcncralversaminluug. Handelt sicbS hier nun auch nicht um eine Berechnung bober oder irgend welcher Dividende, so stestt sich doch die segensreiche Wirtsamteit dieses Vereins in ein rvohl zu empschlcndco Liclst. »Ans der Hobe der gezahlten Unkerstützungögclder ergicbt sich sür alle Lcbrer die Zweckmäßigkeit der Thcilnaymc an diesem segensreichen Jnsti lute. Der Verein nimmt alle Lehrer, selbst auch Fachlehrer, feien sie öffentlich angestellte ober Privatlehrer, aui. Eben so finden auch die Lehrer vom Lande oder aus Provlnüalilädtcn Ausnahme und sind daraus bezügliche Anmeldungen an »Aui- nähme oder vorherige nähere Ausknnit zu bewirken bcl dem der zeitigen Vorsitzenden des Vereins, Herrn L-chnldirector .kabl, Walsenbauöstraßc ff», oder bei dem EalsircrHerrn Sä-ultirector Saitmachcr, Johanniöstraße 22. — Jahrhunderte lang bat sich das deutsche Publikum von der französischen Mode, dem französischen Geist-maste zum großen Nachtheile unserer eigene» Industrie knechte» lasten und alle Anstrengungen ihrer Angehörige», die in dieser Beziehung gegen dieselbe bcrrschcndcn Vorurihciie zu bekämpfen, sind bis- her ziemlich ohne Erfolg gewesen. Der eben beendete .krieg aber, und die »Art unk Weise, wie sich die Franzosen nach jetzt benehmen, nachdem sic durch unsere tapferen Heere besiegt zn Boden geworfen sind, kann und wird nicht verfehle» tenien.gen patriotischen Aufschwung bcrvorznhebcn, welcher der deutschen Industrie nbtbig und günstig ist, und ibr alle Unterstlirmig des Publikums sictmt, wenn sic, den Moment jetzt wal-rnel-meiit. in welchem Frankreichs Eulturarbcit und sein vielgepriesener etvilisatorischcr Beruf gelähmt ist, auf's Reue ihre Schwingen hebt und durch eigene selbständige Leistungen den Beweis Ile ferk, daß eine deutsche Mode kein leerer Wahn mit dieselbe mindestens gleiche Berechtigung mit denen der blöder in dieser Beziehung tonangcbcntslcn Rationen, namentlich der französische», verdient. Wie uns berichtet wird, hat sich in diesen ragen an» Anregung des Direktors der Europäische» Moden »Ac.idcmie zn Dresden, G.dl.Müller, bierselbst cinEonsortlnm gebildet, wei ches energisch in die Hand nehme» will, eine dculsche Riede i 1 Bezug au» Herren.Garderobe in'S Leben zn ruien. »Als m diesem Eonsortlum gehörend und dem Publikum i-inreichcnee Gewähr für Ncalisinmg deö beschlossenen Vori-abcus bietend, nennen wir Firmen wie Lasalle n. Zürst-cr, Fr. Wilctc. I. Nobrecht, E. Böttcher. N. Vorgang u.s.w. kür die .Kleiber- brauche, E. F. Oppermann lür Schuhmacher-Fabrikate, Richard Thomas für Frisur und sonstige Tollcttcii-Gegenständc. Fr. .Klökcr, Paulv u.Sebarnweber »»achsolger für Wäsche und Unterkleidung, Th. Müller als Vertreter deö Vereins der Ber liner Hut-Fabrikanten sür die Kopfbcklrldnngs »Branche. weitere Cooptationen, namentlich für Stoff-Fabrikation vor behalten alü Sccretalr wird ber Rcdactcur der deutschen Hutmacher- Wuna G. Hasse kunglren. Dieses Eonsoriinm wird nicht nur »klbstständlg smaffen. sondern bildet arrch eine Jnrv um über Neuheiten abzuurtl-eilen. die seiner Prüfung unterbreitet »verte», wodurch die deutsche Ri odc am Sicherste» vor Aiisschreituiigeii hcirabrt irerden kan». Solche Aburlbcllniigt» sollen halbjähr lich einige Monate vor Beginn der Saison in Berlin stattnn- de» und jede»» deniichen Verfertiger ist es gestattet, cinschlagentc Artikel zur Eoncnrrciiz ciiizusenden. Was dann von dieser per maneiitc» Iurv als muilergiltig anertaiint »vlrd, soll als tcutsst-e Riotc unter »Ncn»i»ig des Ramcns des Vcrst-rtigcrö publlcirk werken. Letzteres geichicht durcl- das Eeiitlal-Dircctorillni der i'-uropäisst-cii Riokc» -Acatcmie in Dresden, welches bcreilö !» der Lage ist, :«>,»>»»»> »Ahoniientcn seiner verschieteneii Modc- Z.eitimgcn die Beschlüsse jenes Eonsortiums in Wort und »Bild initzntl'eiien, so das; dasjenige, was in Berlin als deutsche Mode erklärt wird, mit Beginn der Saison in ganz Europa verbreitet ist. Wünschen »vir nun den Männern, wehste einen nationale» LichllngSivuiisch, ja ein dringendes Bedürsnisj i» praktischer Weise zn befriedigen strebe», die beste» Erfolge. Mögen auch tonangebende Firmen Berlins kür weibliche Be kleidung sich ihnen bald anschliesjcii und möge namentlich sctcr dkntschc Mann, jede deutsche Frau es po» nun an verschmähe», dem »Ausländischen wie bisher ohne Weitercö eine» Vorzug vor unseren inländischen Fabrikaten clnznränmen; erst dann wird das tcukschc Fabeitat den richtigen Werth erhalte», und Erfin dung. Rubi» und Gewinn »verte»» an»' die deutsche Arbeit über geben. die cs ja längst verdient, wenn »vir nicht in Verblend ung gelebt und Millionen für solche Gegenstände an daö Aus land gezahlt hätten, die entweder unsere eigenen Landsleute dort gefertigt und die andererseits in viele» Fällen sogar in Deutschland »abrieirt und dorthin gewandcrt waren, von »vo sie erst »liier »rcnider Etignettc für den doppelten unk dreifachen Preis wieder bei uns importirt wurde». - E ireus Earrö. Mit dem ersten Ostcrieiertage off nete sich wieder der EircuS aui dem Stcrnplatz und zwar einem überaus zahlreichen Publikum, das -Kops an .kopi die Plätze füllte. »Wir sprachen schon früher unsere »Anerkennung über das ganze treffliche »Arrangement aus, dem Eleganz nicht adzuspre- chen ist. Ungemein gefiel die Galopp- und Trabrciteri» Fri. Eiara Rasch, die in ciienten» Fluge kaum daö schnell dahiiisau- scnde Roß mit den Fitsten berührte, sondern fort mit fort durch die Reifen flog und mir leise und momentan den Rücken deö Pferdes tra». Herr August .krembser produzirte sich abermals in seiner Parsorce-Picce, in welcher er bekanntlich als englischer Jocl'cv, so zn sagen, »ist Spor» nnd Stieieln, vom »Boden auö aui de» Amten des galopvireiikcn Pferdes sprang »nd am dem selben stehen blieb. Am Sonntagc gelang ihm dieser Sprung gleich beim erste» Versuch, während wir bei andern .Künstlern dieser »Art bemerkten, hast eö oft nur bei blosten Versuchen blieb. »Auch die Familie Nagels brillirtc wiederum in ihren athletischen Mid gviimastischcn Produktionen, die mit grosser Eleganz und Leichtigkeit ausgeiiihrt werden, lieber dicBonührnng der drcs- sirten tro.kehiier Hengste durch Herr» Direktor Earrä haben wir schon der Ancrkemimig genug gehabt und müssen gestel-cn, dast, sc öfter man die stolzen, gelehrten 2i-iere siebt, je grösser ancb die Achtung bor der mciischllchcii »Riaäst wird, die solche Wun der schaffen tami. - Den Lchlust des Abends bilde» gewöbn- !'ch grosse Spectatelpantoniiinc» mit Gcscchten, Tänze» die wobt in ihrer ganzen Durcl'sübrmig c!» reiches Phantasie- und Eeinpostiioustalcnt verratbcii. i» ihre» Einzelheiten aber Man ches zu erwünststen übrig lassen. So gelangte am Sonntag „Die E-rnüiinmig bo» Eonstantiiic" zur »tlnfführung, die, als Verherrlichung der französischen .kricgo'ührung, für die Jetztzeit, iiamentlich aber für deutsche Zuschauer nickst passt, abgesebc» davon, dast es einen elgenthüinlicl-e» Eindrust macht, wenn un sere kvutscheii Soldaten, die doch als Statisten die Pantomime bereichern heilen, im Franzosciirocte die (Moire der grasten Na tion in der Eircnsmanege unterstützen müssen. Dazu loinmt, dast diese Spcctatclstüctc dieses Epitheton mit vollem Recht ver dienen ; denn um Effect durch Tpcctatcl, oder Svcctaket durch Effect zu schaffen, wird in kolossaler »Weise mit Pulver geknallt, so dast schwache Nerven, nnd deren sind seist viele dort, nament lich in der Damenwelt vertrete», iert und fort ciectrisirt und durchiclstittctt werden. Zudem rege» sich schon hier und da un- getmkiac Ltinimen aus de» Häusern der Uimpcgcnd, die über de» Riangel an Rücksicht klagen, welcher für amvohiicndc Schiverlraiike, Schlafcrschnentc, der Rul»c heküritige Wöä»nc- rinnen mit Rengcdorne scl-r fülstbar geworden. Wenn der Schlacl tcntoimer in so enger Situation einmal Effect mache» soll, dann möge man ihm auch einen Rayon dazu anweiien, der aui freieren und weiteren Plätzen gelegen, so zn sagen. - eine» »Tuff verträgt. Der erste Osteneiertag hatte sowohl im „Salon Victoria" als auch im Rciscwikcr »Bark ein überaus zahlreiches Publikum versammelt. In der cistcrcn Lokalität produeirte sich ein ganz ncner Eontingent von .Künstler» und .künstlclinnen, mit nur die beiden .Komi.er, die Herren Wolstbrück mit Rcutbcr, hebaiip tcten noch ihren alten Platz, wenn auch ibr Repertoir sich er neuert hat. Der Glanzpunkt des »Abends war allerdings das neu eiigagirtc Ballet, das auö reizenden, ganz siuigen Damen zusammengesetzt ist und stürmisst' begrübt »nt applandirt wurde. Namentlich ist cs neben Fräulein Howard, die zn den besten Lolotänzerinnr» zählt, auch das Schwcsterguattctt Schacht, welche- Letztere „An der schönen blauen Donau" so »leisterhast und graziös tanzke, dast tas Pnlstikl»» ganz entzückt war. Eben io lstilllrtc Fräulein Waberst» und Herr Balictmeister Rinda in dem Pas de kcur: „»Agohlans nast'Paris", während die Polin „La Eoguettc", von Fräulci»Howard getanzt, mit donnenidcm »Beiiall belohnt wurde. Die Leistungen der Gi-ii-iiastitcr Ge brüder Fnlelet iin Gewände der E low» waren ebciffalls hier nie gesehene und um io schwierigere, als die.Künstler in dieser Lo kalität den weichen Sand der EircuSmanegen mit dem barten Bretcrpotium vertauschen müssen. In Fräulein Brünstig, einer maicstätiichcn Figur, bat die Dircction eine vortreffliche Gc saiigösonbrettt acguirirt. Leider dehnte sich die Vorsteffimg wieder biö nach halb l l Ubr auö, so dast daö Programm ge kürzt werden »insttc. — Dieselbe Fülle, wie hier, gab sich allst» im Park zn Rest'cwitz kund, wo die berühmte und man kann cs wohl sagen, sehr anmuth-ge Eauilibristin. Frau Euphrosine Rost acb. Braatz, uns schon von früher her aaö dem Salon »Victoria bekannt, ihre wahrhaft bewundeningSwürdlge» .kunstlelstungen aus dem hoben Seil vroduelrte. Unter den lauschenden Me-» lodieen cineö stark besetzten Orchesters schwebte die Eguilibrifti» über de» Häupteln der Menge unter der lachenden Sonne; welche die »Vorstellung überaus begünstigte. »Asti» übergehen dt« herschicdencn Piecen aus dem Seil, die Frau Rost thcils allein, - rbcilv mit Herrn Erncst auosül-rte, wie das Duell, der Sessel, . die iiidiist'e Brüste .-c., zwei Picee» aber vor »Allem sind c». die n-al'lhasteö Ltamie» ei regen »nd denen die Menge mit bange« Spannung ioigt, obgleich die Leichtigkeit und Grazie der Künst le! in alle Serge wohlthuend vcegcsscn läfft. Wir meinen vaS „Mitrgillenseninanövcr" undLdie „»Velocipctemahrt". hier noch nie und gleichwohl auch nie in solcher Fertigkeit gesehen. Ge wiß ist die „Vclocipedciifalstt" daö Nonplusultra alles Dage- wcscncn: denn mit kleinem, zweirädcrigen, schwankenden und keinerlei Schutz bietenden Fahrzeug, das übrigens reizend, ele gant und kostbar ansgcstattet ist. sich auf baö schwirrende Seil zu wage», daraus hin und zurüst, langsam und schnell zu rol len. in der Mitte zu ruhen re., daö ist etwas, waö selbst der Blondst!, der »Wagehals am Niagara, nicht unternahm: denn sein »Vclociped war mit Sicherhcstsmaffregeln aller Art versehen. Rauschender »Beiiall lohnte Frau Rost und als sie wieder frisch und gcillnd und frei und leicht aus der Höhe zur Erde her- nicdcrschivcbtc, begrüßte sie ein donnernder Zuruf der Meng« und selbst die Inhaber der unbezahlten Stchsltze außerhalb »er Entreelinic stimmten jubelnd mit ein. — EI» blinder Fencrlärm entstand i» vorvergangener Nacht auf der Jacobsgaffe, wo der Nachtwächter den anS der Esse eines Bästcihausco entströmenden tisten O.ualm sür ein Scya- dcn'cner gehalten nnd Lärm gemacht hatte. — Die frühere Wohnung deö städtischen „WiesenvoigtS",.. der über die vor dem Secthor gelegene» großen Wiesen zu wacher« - batte, wird bald vom Schauplatze der Ovcrseergasse vcrschwunbel« sein. Man ist eben mir dem Niederrcißcn des Haupt- und »>rebe>igebäudcs Sir. 4 der genannten »Passage beschäftigt. ES war d-co eins der bisher ältesten Häuser der Residenz und da» einzige noch, das mit Schindeln gedeckt sich dis zum Jahre I87l erhalten. „Mucö Leben wirk nun aus den Ruinen blühen.' — Oeiscntliche Gerichtssitzung am 5. April. Friedrich Earl Hänel in Pillnitz batte mehrere »Bohnenstangen gestohlen, um sich daraus »Besenstiele zu machen, nach erfolgter »Anzeige erkannte das Gcrichtoamt in Schönield gegen ihn auf ll Tage Gefängnis,; dagegen erhob er Einspruch, weil angevlich- dic Strafe zu hoch gegriffen unb die »Bohnenstangen zu hoch tapirt seien. Die Staatsanwaltschaft hielt das Rechtsmittel für ganz unerheblich und beantragte Bestätigung deö einzclrichter- lichcn »Bescheids, die den» auch criolgtc. — »Vor dem Hause des- Mehlbändlcrs Ulrich in Wilsdruff stand eines ZageS ein jun ger Mann, da kam der Stellmacher Karl Julius Gollc aus denselben zu und »rüg: „Woher des Wcgö, Fremdling?" „AuS , Borsdors." „.Können Sic mir nicht zwei Ort'st e te mit na st Grnmdach nehmen zum Schmied Herzog?" „Recht gern." Gollc gab nun dein imigen Uiibclamiten die Ortschettc und außerdem ist P». als Botenlohn. Der also belohnte ging dar an, seiner Wege, aber nist't nach Grmnbach zu Herzog, sondern nach Herzogswaldc zum Sattler .kölsch, wo er unter dem Vor gehen die «eheste gesunden zu haben, sie diesen» zum Verkauf anbot. Der Handel kam aber nicht zu Stande und der unge treue »Besorger pilgcrtc nach seiner Heimatb »Borsdors, wo er dem Sattler .katsch, dem »Bruder von .katsch-Hcrzogswaide, dassctbe »Anerbieten mir demselben Vorgehen deö Gcstmdcnhabens machte. Durch die beiden .katsche ennbr nun allst' Gollc, daß die esche nen Ortschcitc nicht an ihre Adresse gekommen und daß Der jenige, der dieselben zum »Verkauf ansgcbotcn, der Ziegeldecker Earl Herr»,am, Hennig, jetzt in Deubcn, jci. Die Untenuchung gegen Hennig wurde darauf beim Gerichtsamt Döhlen cinge- Iciket und eö sprach jedeniallö nicht zu Gunsten des »Beschuldig ten, daß er sich beim EonsrontatioiiStermili heimlich aus den« Gerichtssaale gedrückt lxrttc; übrigens leugnete er, Go»e zu kennen und den beiden .kati'chc'ö z wcl Ortsthelte znm Kauf angebotcn zn haben. StaatsanwaltStetlpertreter Assessor l)v. Hartmann stellte dieTchiiltstagc in das Ermessen des Gerichts hofes und beantragte bei »Bejahung derselben Bcstätimmg deS E-rkemmiisicS der erste» Instanz Eine Woche Gefängnis,». Die Ltraie wurde von k rage - am herabgesetzt. -- Der Maurer Ernst Julius rrcptc in Lotzdorf batte bei dem Ziegelmeister Großniami in Wachau in Arbeit gestanden und sich dort ziem lich mit der Localstäl bekannt gemacht, so wußte er ganz genau, daß der Raum, wo Großiiiann sein Getreide auibewal'rte, nicht verschlösse» >var, da man den Schlüssel verloren hatte. DaS wollte er »ich zu »Nutze machen und in einer Nacht fuhr er nfft einem Handschlitten zur Ziegelei. Eine» Säst batte er mitgc- brast't und drei andere annectirtc er sich in dcrGroßmann'schenl Scheune; nun ging's an das Einsacken; 4L-Scheffel zu 9TbIr. verschwanden in Kurzem in den »Walffschbäuchen der Zwilstch- sästc; zwei davon hatte er schon aus den Handschlitten geschleppt, als er durch zwei vorübergehende »Personen in seiner stillen, aber emsigen Thängkeit gestört wurde. Er ließ daher die zwei schon zum Wegncbmcn dereitslebendeii Säcke nebst de» schon ausgc- ladenen und den Handschlitten im Stiche und concentrirte sich rückwärts. Unterdes, war von den beiden zur rechten Zelt Hin- zilgekoinmcnen Großmann gewcstt worden und die Geschichte kau, zu Tage. DaS Radeberger GerichtSamt verurtbciite den bis jetzt noch unhestraiteii Treptc wegen „nicht vollendeten" Diebstahls zu i Monat Gefängnis,. Die Staatsanwaltschaft erbos dagegen zu Unglinstcn des -Angeklagten Elnspruch, da sie meinte, der Diebstahl Treplc'o sei ein vollendeter gewesen. Der Gerichtt-boi schloß sich beute dieser »Ansicht an und verdoppelte die Strafe <2 »Monate». ; Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Dienstag, den I I. »April, finden folgende Elnspruchöverliaiid- iungsterminc statt: Vormittags 0 Ubr wider Friedrich Adolph Breischneiker in Zanstcrota und Genossen, wegen Widersetzlich keit »c. — U> Ubr wider Johanne E bristlane vcrehel. Bachmann in Boden, wegen Partlrcrci. — itt'F Uhr wider Johanne Amalle »Auguste Frltzsche, z. Z. in Großenhain, wegen Betrugs. — ll>/2 Uhr Rügcnsast>c Emilie »Bertha Jahn i» Licu-Lübtal« wider Elisabeth Babettc Schivcrrz hier. - 12 Uhr Privatklag- sachc Ernst Rudolvb Lorenz in Gerinaöwalde wider Earl Lu ders hier. Vorsitzender: GcrichtSratb vr. »Müller.
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