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Dresdner Nachrichten : 23.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187106238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710623
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-23
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.06.1871
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^»schelur-. -«ftrate «Eben «» Abend- Gouutua», «»Mittag-12 Uh» Marienstrah, »», t« «enßadt: O «ch 1 r« cker e i — 3«» Vilßler, c»r Klostergass, a. ««VtStn k, dies, vlatt« ME«» riue erfolgreich« Veibreiuwg. «,fka,e, Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung Md GeschästSverlchr Druck und Eitzenthum der Herau-geber: Lltpsch L Ntlchardt. - Verantwortlicher Redatteur: IllllUS Akichaidt ^b»nn.p.i7'!k: Vterkel iäbrlich A-NAr bei uneillqclNichnLi», jennig in'« Ha>r» Diu ch r>c L^n'.^ P.4 tzierleljühN Einzelne "Nummeui I 'Ngr. Anscratenpreif«. tzür de» Raum ei»» gespaltenen Zril»e I Ngr. Unter „Eingesandt die Zeile 2 Ngr. Rr.I7T ZechSzehnter Jahrgang. Unsere auswärtigen Leser «uchen »vir daraus ausmcrksam, dah die Postanstalte» die Dresdner Nachriüiten vom I. Juli au nur danu dieser», wenn vorher der AdonnementSbetraa ans das dritte Quartal entriehtet worden ist. Wir bitten da- -»d, da» Abonnement mSaliehst sosort erneuern zu wollen, um jede Unterbrechung in der Zusendung zu vermeiden. Der Abonnementsbetrag beträgt bet der Hisst in Sachsen «S' Ngr. — Bei den diesigen Lesern, welche die Nachrichten durch unsere Eolportenre be ziehe«, dedars e» einer erneuten Bestell»»« nicht; wenn nicht Abbestellung ersolgt, werden dieselben weiter geliesert. Die Expedition der Dresdner Nachrichten. Marienftrahe l». Milredacteur: Theodor Dromsch. Freitag, 28. Juni 1871. Dresden. 2:l. Juni. — Der mehrere Tage im strengsten Inkognito hier im Hotel Bellevue wohnhaft gewesene Prinz Luitpold von Playern ist am Mittwoch Nachmittag wieder „ach München zurückgcreist. Er war nebst einem Begleiter nach den Eiiizngs'cicrlichkcitcn in Berlin von dort hierher gereist. — Oessentliche Sitzung der Stadtverordneten am 21. Juni. Die heutige Sitzung cröfsncte der auö Berlin zurückgckehrtc Vorstand, Reichötagsc'.bgeordneter Hoirath Ackcr- mann mit folgender, »ochst beifällig amgcnoiiiiiicnen Ansprache: In der Sitzung vom 22. März hat der Vorsitzende des Kol legiums, der damals zum ersten deutschen Reichstage avgc- gangrncn Mitglieder in ehrender Weise gedacht, Heute sind wir, diese Mitglieder, in Ihre Mitte zurückgckehrt. Es kan» nicht meine Ausgabe sein, icde so!chr Rückkehr von einer Rcichü- tagsstssio» zum Gegenstände einer Ansprache hier zu machen, denn unsre Zeit ist anderen Dingen gewidmet. Weil wir aber diesmal vom ersten deutschen Reichstage hcimkehrc», weil in Berücksichtignng dieses Umstandes Sic durch Ihren Vorsitzen den unsrer freundlichst gedacht, dci unsrer Abreise uns ein „Glück aus" nachgerusen haben. so ist es ein Betürstiiß, dies mal stk die uns zu erkennen gegebene Tbeilnahme ln meinem und meiner ReichstagScollrgcn Name» Ihnen nachträglich auf richtig zu danken. Es ist hier nicht dir Zeit und nicht der Ort Bericht über die Ergebnisse der Beralhungcn des Reichstags zu emattcn. Nur daS Eine lassen Sie mich sagen und nach drücklich betonen, daß, wenn auch hin und wieder ein Schatten der Mißstimmung durch daS Haus der deutschen Volksvertretung «zogen ist, darum doch das Helle Licht der deutsche» Liege der »ängsten Zeit nicht bceinirächtigt werden konnte, mit dah, wenn inlch nicht alte Beschlüsse des Rri dstago den niigcthcittcn Bei. sali des Volkes finden werden und finden können, doch nichts vorgesallen ist, was dem Volke die Freute an dk» Erfolgen der jüngsten elf Monate trüben und verkümmern lönnie. Was das deutsche Heer für das Vaterland an Größe, an Macht und an Ehre gewonnen hat, das ist von dem Reichstage geietzlieh sanctionirt worden, und was das dentschci-cer dem Vatcrlandc wieder erobert l>at, das ist vom Reichstage als deutsches Reichs lant dem Vaterlande ringcsügt worden. Schon das. meine ich, wird dieser Rcichtagsscssion für immer ihre hnwnsckce Bc- Trntung sichern. Bei solchen Eriolgcn konnte es nicht fehlen, Laß manck-c schroffe Gegen,ätze ihren Ausgleich gestmtc», haben. Ich will nicht sagen, dah sich nicht neue Gegensätze bilden, ja ich will zugebcn, dah dergleichen säum in Bildung wiederum begriffen sind, allein sie werden wesentlich andrer Art icin als dtticnigcn waren. wische nnS im norddeutschen Reichstage be wegten und erregten. Und icdc Partei. davon bin ich über zeugt. wird bei der jetzige» Sachlage gern bereit icin, Das oder Jenes im Interesse des geeinigten deutschen Vckcrlankcs zu opfern, was vielleicht vor Iahrcoirist zu fordern oder z» ge währe« bedenklich und gefährlich erscheinen konnte. Was tcr «elchstag Grohed und -yerrlicliS iür das Vaterland in das Buch der Geschickte cinrcgistrirt hat, das verdankt er de», obersten Kriegsherrn, dem Kaiser, den verbundenen «Fürsten, da» verdankt er den bewährten Feldherr» und weisen Staats männern , das verdankt er dem opferwilligen deutschen Volke, das verdankt er vor Allem de» in de» Kamps gezogene» und nun als Helten hcimkehrcnden oder im Kampfe gefallenen und von uns beweinten unk betrauerte» Söhne» des Vaterlandes. Dicht Söhne, insoweit sie uns angchören und insoweit sie noch Leben sind, werden ja demnächst auch durch um'crc Straßen «n und wtr werben Gelegenheit haben, den Dank des Volkes een durch die Liebe, mit welcher wir sic empfangen, und durch de« Jubel, mit welet-em wir sie bcgrühcn wollen, z» erkenne» zu «den. Ihnen sind wir Alles schuldig, ,vaS das Vaterland an Macht, an Ehre, an Grösst, an Einigkeit der deutschen Stämme gswsnncn hat. — Die Abgeordneten des Volkes kehren nicht «t» Sieger zurück, sic kämpfen aber um gleich hohe Güter, sic täinpien um weitere Ausbildung des Rechts, um Förderung und Sicherstellung der Freiheit. Solche Arbeit aber ist eine Jahre lang fortdauernde, eine Geduld nnd Ausdauer bean spruchende. Aber auch dieser Arbeit wird der Sieg nicht schien und wir türken solchen Sieges gcwih sein, wenn wir, Alle, Ave, sei es hier, sei es dort, sein und bleiben wollen treu und ffeihta hier im Dienste des grohcn, kräftigen deutschen Vater landes. wie Im Dienste der kleinen, aber von uns hcihgeliebtcn und uns an Herz gewachsenen Heimat». — Der bisherige Stell vertreter Stadtv. Adv. Hcubncr ergriff hieraus das Wort, um In letzter Ausübung seines Amtes die allseitige Freute darüber zu erkennen zu geben, das, diejenigen vereinten Kollegen, welche in Ausübung der höchsten Pflicht iür das Vaterland aus der Mitte des Kollegiums abberuien worhcn waren, nunmehr wieder zurückgtkommen sind. Nach Worten des Dankes für die be währte Stellvertretung vcrschritt der Vorsitzende zum Vortrag der Schristeingänge. Der Stadtrath »versendet ein die Pferde. Eisenbahn betreffendes ActensaScikcl, aus dem ersichtlich ist, das« neuerdings ein Herr von Zoveltitz mit Anträgen iveacn kon- lesstontrung einer dergleichen Bahn eingekommen, jedoch vom Stadtrath nicht berücksichtigt worden ist, weil dieser bereits mit einem Herrn v. Etlingcr «ms London in ihrem Abschluß nahe Unterhandlungen etngetretrn ist. - Der Stadtrath beantwortet die diesseitige Anfrage wegen Durchführung der Ltruvestrafie nnd übermittelt den wegen Dnrchiührniig derMarkgrascnstraße nach der Böhmischen und Loniienstraße ausgestellten Regulativ- Entwnrf. — Ein längeres protokollarisches Eommunicat thcilt im Allgemeinen mit. das, aus Grund vorläufiger, visiziclicr mündlicher Mitthcilungcn der Einzug der Truppen betcntcnd größere Dimensionen, als proicctirt gewesen ist, annehmcii wirk und daher die zu veranstaltenden festlichen Arrangements auch größere Dimeiisioiic» und einen größeren Aufwand erfordern werden. — Der Stadtrath hält in einem weiteren Ko»,»,„»>- cate die Lchillerslraßc zur Aufstellung der von» Bauimer Platz entfernten Oinnibuo-Wartchatle iür geeignet. — Nach einer verweilten Druckschrift iwer den Stand der Sparkasse ,u Dresden am Schlüsse des Jahres l«70 bclici sich der Umsatz M baarem Geldc bei der Allstädter Sparcasscu-Erpetllion aus die Summe von 2,'.»".»«> Thlr. und bei der Neustädtcr Ex pedition an! die Summe von t»Ui,211 Thlr. — Der Stadt rath. beziehentlich das Stadtbauamt »at in Folge diesseits ge zogener Monika aus freien Stücken die Anschlagskosten wegen eines neuen Schulbaues aus der kleinen Plauenichcn Gaste von «'.ll.oooTHIr. auf 55,000 Thlr. rctucirt. Die EinguarticrmigS- dchörde begehrt iür den Monat Juni l<;,OOo Thlr. sür den icrncr- wcitcn Eiiiguarticrungsaulwand. — Zur Tagesordnung iwer- gehe»d. wählt das Kollegium i» die wegen des städtischen Fi nanzwesens „icdcrzusetzcnde gemischte Deputation die Stadtv. Jordan, Ad. Schanz nnd Hultzsch, iowie in die zur Prüfung der Frage wegen Besetzung der besoldeten Rathsstellen aus Lebenszeit niedcrzusetzcnte ähnliche Deputation außer dem Vorsitzenden die istadtv. Adv. Lehmann und Krippcndors per Acclamatio» und einstimmig. — Eine mehrstündige Debatte rust der Vortrag über die Anlage einer Pferde-Eisenbahn in »ic- sigcr Stadt, bcz. der vom Stadtrath mitgetheilte Entwurs der Grunbzüge iür die Konccssionirung einer solchen Bahn hervor. Der sür die städtischen Vcrkchrsvcrhältnissc außerordentlich wich tige und interessante Gegenstand ist in den letzten Berichten be reits besprochen worden. Auö den Msttheilungcn des Referen ten, Stadtv. Hauptmann a. D. Käuäcr, entnehmen wir nur noch, daß diese »Angelegenheit bereits icit dem Jahre lallst spielt nnd in dieser Zeit 5 Gefells hasten, bez. Unternehmer, nach ein ander dem Stadtrath sür die städtischen Finanzen mehr oder minder günstige Anerbietungen gemacht haben. Der Stadtrath hat sich zunächst iür den sehr gut empfohlenen, als reellen und tüchtigen Geschäftsmann geschilderte», mit beträchtlichen Mit teln und reichen Erfahrungen ansgestattetcn Herrn v. Etlingcr aus London, gegenwärtig in Berlin, entschiede». Der Entwurf stellt eine Verbindung Dresdens mit de», Dorfe Planen einer seits und dem Orte Blastwitz andererseits durch eine Pierde- klscnbah» fest. Gegen Anlegung einer Pferdebahn im Inncrn der Stadt spricht die Schmalheit der Straßen nnd die Dichtig keit des Verkehrs nnd »alt auch die königl. Polizeidirection eine solche Bahn ans den angegebenen Gründen sür unzulässig. An der Debatte bethciligcn sich zum Tl'cil wiederholt die Stadtv. »Adv. Er. Schaffrath, "Adv. Krippcndors, Dir. Frölmcr, "Adv. Schanz, Jordan, Hultzich, Adv. Lehman», B. Richter und Kickcl- havn. Das Eollegilim beschließt, sich mit de» vom Stadtrath anher mitgcthciltcn Grundzügcn iür die konecinonirung der Pferdebahn unter den empfohlenen Modifikationen einverstan den zu erllärcn, die definitive Zustimmung zu dem mit dem Unternehmer Herrn v. Etlingcr ad,»schließenden Vertrag selbst jedoch sich vorzubchaltcn. — Der nächste Vortrag bezieht sich an! die Entschädigungssätze iür die Mllitärmaffengiiartierwirthe und die dicv'allsigen "Anträge des Stadtv. Kaufmann B. Rich. tcr. Der Stadtrath hat den diesseits ausgesprochene» Wünschen möglichst Rechnung getragen, nnd nimmt das Eollegium von den stadträthlichen Mitthcilungcn Kcimtniß, spricht im klebri gen aber die Erwartung aus, daß künftig die billigsten Sätze tcstgchalttii werden, hcaiittagt bei», Stadtrath ingleiche» ziffer- mäßigen Nachweis über das Verhältnis, tcr Maffenguarticr- bclegung während der letzten vier Monate mit Angabe der Ver gütung-,ätze und O.uarticrwirthc und behält sich bis dahin Weiteres in de, Angelegenheit vor > Res. Stadtv. Blevl. — De», vckaimtlich seit längerer Zeit schwer erkrankten Lccrctär des Kollegiums wird ohne vesoiidcrco Nachsuchen und in Anerken nung seiner tcichcidcnen Zurückhaltung eine Gratifikation von IM Thlr. als Knrbcihiisc gewährt iRei. Stadtv. Adv. Leh mann >. — Bezüglich derFundirung zweier ObcrlchrcrstcUcn an der Neiistcidter Realschule tritt das Kollegium de», Stadtrathc bei und bewilligt die »ötdigcn Mittel, beantragt indes,, daß das sür daS letzte O.mirtal dem l)r. Haas anSgeworienc Honorar nach erivlgter Besetzung dieser zwei neuen Lehrcrstelicn Weg fälle lRes. Stadtv. Liebes. — A», diesseitigen Antrag hat der Stadtrath am Leipziger und Schlesischen Bahnhöfe Bclcnch- tungSberändcrungen ans den Plätzen und Bahnübergängen projrctirt und werden die hierzu erforderlichen llllt» Thlr. ans den Betriebsübcrschüffen der Gasanstalt bewilligt. Wegen Be. Icuchtung des böhmischen BahnholcS ist seiten der kgl. Gciicr.il- tlrection die jederzcitige, anständige und reichliche Belcnchtnng zngeiichcrt worden <Rci. Stadlv. Richters. — Die folgenden Vorträge deS Prüfungs-Ausschusses für die städtischen Rechnun gen «Res. Stadt. Lcnickc, Gehl und Fröhncr» dctrcffc» die Rechnung über de» Erpeditioiisauswand beim Stadtrathc pro iE», über die Stlpcndiciististmigcn und über das Matcrni- hospital pro l8t'>ß> und 1 «<?.», und über das Leihhaus pro ltt«>b>. Die d-itzimg ist nach de», Vorträge tcr Petitionödeputalioi, (Rcf. Stadtv. F iedrich I.s ^l» Uhr Abends beendigt. — Nachdem das Infanterie Regiment Nr. 1»k, dem 15. Ar- «neecorvs zngethcilt, auch die Regime,,tcr "Nr. I<>4, um, u,7 nnd l<>8 nebst Kavallerie re. der weitere» OccupationS Armee überwiese» sind, so treten in Folge dessen iür die verschiedenen Garnisonorlc obiger Avthciluiigc», weil doch die älteren Iabr- «zänge der kriatzbataillonc „ach der Dcmobilisirung tcr Armee entlassen werden müsse,,, die «Fragen zu Tage: Wie wird de», Garnisonmaiigel abgeholien werde»? Wir wollen den Gerüch ten noch keine,, Glauben schenke», „ach welche» diele Vakanzen durch andere Reichötruppcn ausgeglichen werde» sollen. - Am Donnerstag, kurz vor dem Schluß des Reichstages, eichlcit nach den „L. N." der Kaiser Wilhelm ein Telegramm, teste» Inhalt Sc. Majestät den a»wcsc„dcii Mitgliedern des Bundcsratheö als eine wichtige und erfreuliche Nachricht be- zcichnete. Nach einem Augenblicke der gestaunte» Erwartung am Leiten der Versammlung fügte der Kaiser lächelnd hinzu: „Ei» Wcttcrkundigcr weilt mir auö Leipzig mit, daß nach an- gesiellten Berechnungen das mvrge» bevorstehendeFest de» Ein zugs von eine», wolkenlose,, Himmel begünstigt sein we^r. — Nach der den Dr. I. vorliegenden Fahrtdisposttion für die zurückkebrenden Truppen des kgl. sächs. sXIl.s ArmeecorpS «mit "Ausnahme der 24. Divisions wird der Eisenbahntransport derselbe» von Mainz, Kastei und Frankfurt a. M. ans über Fulda, Erfurt und Leipzig nach Dresden in 67 Zügen ersoläm, so zwar, das, die Abfahrt des ersten Zuges am 2i>. Juni Bsr- mittags ' i-K Ubr «in Kastei« stattstndci, und der letzteZugtAb' iahrt in «Frankfurt a. N!. Juli "Abends W8 tlhrs am 11.Juli irüb Uhr in Dresden cimrcffcn würde. Es sollen durch schnittlich täglich süm Züge hier eintreffc» und zwar se eiuer u», >i Uhr :,<> Min. "Abends, 7 Ubr 40 Min. Abends. 2 Uhr >5 Min. "Nachts, 5 Uhr :«> Mi», irüh und Uhr Vormittaa». Die Ausladung der Militärzüge wird aber nicht auf dem hie sige» Bahnhöfe, sondern bereits aus borhergehcndci, Stationen stattfinten und die Truppen werden i» der Nähe von Dresden bis zu», feierlichen Einzüge daselbst Eaiitonnemcnts beziehen. — Das Erleb,uß eines Sachiei, während der EinzugSfrier- lichkcitcn in Berlin dürste jede», Lands»,am, Freude machen. Bei der iestlichcn Bewirlhung der heimkehrenden Truppe» im filmte» District der Stadt Berlin waren 520 Gardisten, Ge meine und Unteroffiziere, i» tcr Lipp'schcn Brauerei in Fried- richobain zugegen, für welche der Bezirk circa 4000 Tblr. ge sammelt batte. Der Stadtverordnete Herr Flesche prästbirte und Bürger machten bunte Reibe mit Militärs. Nach den Toasten aus Kaiser Wilhelm, die Armee und daS deutsche Vaterland erhob sich mein Nachbar, Unteroffizier des 4-Gardr- rcgiments und der sogenannten eiserne» Kompagnie, Jacob Oppenheimer aus Lübeck, nnd beachte in schwungvoller Rede, anknüpicnd an die, „die lern und doch nah, die gefallenen Ka meraden", ein Hoch aus de» geliebten Kommandeur der Gar den, Sc. Königliche Hobelt Albert Kronprinz von Sachsen au». Alle "Anwesenden stimmten ircndig und kräftig ein, und wurde mir als Sachsen die Skizze eines Grabes zum Andenken über reicht, welches die Ruhestätte eines gcialtenen Sachsen in Cha teau rouge darstellt, welches an Schönheit der Umgebung sei nes Gleichen nicht so leicht findet. Die Inschrist des Kreuze» lantet: „August Held, Hcllendorj b. Zittau. 4. Dccemder. Ruhe sanft!" — Die Regsamkeit von Gastspielen an unserer Hosbühue wird sich in nächster Zeit noch höher gestalten. Noch ehe die Klara Ziegler erschcmt, welche Mitte Juli in ihr Gastspiel die Rolle der Judith in Hebbels gleichnamigen Drama auf- nchme» wird, gehen einige Vorstellungen mit Herrn Emil Thomas vom Thalia-Theatcr zu Hamburg in Scene. Im Fache der komischen Kharattcrrollen zählt dieser noch jugend liche Künstler zu den besten jetzt lebenden DarsteUeni. Stäb als Komiker in Berlin zu behaupten ist ein schweres Stück; dem Vorgenannten ist cs daselbst bei seinem jüngsten Gastspiel am Wallncr-Theater aber doch gelungen. Vom Publikum wie von der Kritik, wurde ihm die reichste Anerkennung zu Thkil welche er sich in Rollen wie: Wintmüttcr, In „Vater der Debütanten", De. Pcschke, und Schelle i» Raupachs „Schleich händler" erwarb. — Am vergangenen Dienstage fuhr ein mit Pflaumensäckrn belatncr Wagen von der Elbe hinter Hotel Bellevue den Berg beim Packboic heraus; da derselbe kein Schlcifzcug besaß, ging der schwerbeladne Wagen plötzlich rückwärts, so daß Pferd und Wagen in die Elbe stürzten. Mit großer Anstrengung wurde das an der Deichsel hängende Pferd vom Tode des Ertrinkens aercttct und nach unsäglichen Mühen der Wagen aus den Finthen heraus gewunden. — In der vorpcrgangenc» Nacht fiel gegen halb l Ubr aus dcr Galericstraße ein Schuß, welcher die dortigen Bewohner aus der nächtlichen Rübe schreckte. Zwei junge Leute, die eiligst Fersengeld gaben, sind im Verdachte, in ihrem Urber- muthe den Schuß aus einem Tcrzcrol abgcfc«rt zu baden. — Eine "Anzahl Fleiichergescllen begegnete in der vor gestrigen Nacht aus dem Wege »ach Planen einigen Gärturr- gehilicii, welche Waaren „ach der Stadt zum Markt geschafft hatte» und mit ihren Handwagen am dem Heimwege begriffen waren. Die vermntblich aiigctrunkcncn Flcischcrgesclien ver griffe» sich ohne alle Veranlassung an einem der Gärtner, einem ganz jungen Lehrling, und schlugen ihn zu Boten, da rr bewußtlos von seinen Genossen aus den Handwaaen geladen und nach Hause geschafft werden mußte. Die Thätcr cuttern tcn sich »ach der Stadt zu. wurden jedoch später vott den Gärtner», nachte», dieselbe» ihren verletzten Gelahrten ttck-er untcrgcbrack't hatten, verfolgt und tcr Polizei überliefert. — In der vorvcrgangcne» Nacht haben höchst unliebsame Gäste eine hier in der Hauptstraße gelegene Restauration heim- gesucht. Da dieHauothürc geschlossen war. haben dieselben den Fe " senstcrladen erbrochen, sich dadurch die Nestau ra .. Eingang in tionolocalitäte» verschafft und aus solchen die darin destntlich gewesene Tageskasse mit circa 14 Tblr. entwendet — Wie man uns mittheilt, soll es gelungen »ein, tcn jun gen Buchhalter, der. c wir bereits cnvähiitkn, vor einigen Tagen seine», in hiesiger Neustadt wohnenden Prinzipal einen eisernen Gcldkastci, mit mehreren Tausend Thalern gestohlen und damit die Flucht ergriffen hatte, vorgestern in Hamburg, von >vo ans er sich „ach "Amerika bat cinschiffcn wollen, frstzu- elitzich ist gestern „üb in der vierte» Stunde - A,Malter Bad» vo» Leipzig mich Berlin ,.1,'leicce» :'.'l»>i»lK,g verunaiückt. Eil, Arenbruch sott di« Veranlass,»ig dazu gewesen sei». Acrztc sind sogleich aas de« nächsten Stätte», namentlich ans Leipzig, nach der Unglück»; statte beordert worden. 15 Tobte »nt i» die 40 Verwundet, solle», zu beklagen sein. In Folge tcr beabsichtigten Strike und der Sohn erhöbuna der Dresdner Barbiere wolle,, auch in anderen pch.. sischen Städten dir Barbierderren das "Abonnement ihrer Knu ten um Etwas erhöben, »n, ihre Gehlsten ebenfalls bester »» stellen, als es bisher der Fall war. Wir bekannt, hält cs M schwer, sich in kleineren Städten eine» Gehlsten zu versichere. nehme,,. — Unweit ein aus der Berlin - Anhalter Bad» fahrender Militärzug verunaiückt
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