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Dresdner Nachrichten : 26.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187107261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-26
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1871
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«A» stich 7 U-,. Aajewte »erde» «nge»o«mt»: blö «bcndö K. S-«mtak-r «»Mittag» 12 Uhr Marienstraste LS; in Neustadt: Buchdruckeret »o« Joh. PLßlrr, «r.LtlvftergasseS. kiqetgen in dies. Blatte ßoden eine «rsolgrciche verbreituug. Auflager Exemplare. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Elkpßch 4c RtlkljNddt. — Verantwortlicher Redacteur: ÄllllUS Rr'llilstd^!. Anseraienpreis,: Für den Raum etne« gespalieu,:!! Zeile: I Ngr. Unter ,,Eiliqe!andt" die Zeile 2 Ngr. Rr.Z07 Scchszehnter Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drovisch. Mittwoch, Z«. Juli 1871. ,.f A j Dreöde». 2<>. Juli. — Herr >>e. mail. Fritz Sänirig vier l'at das Ritterkreuz des.>1. S. Alhrcchtsordcns erhalten. — Der jetzige östreichisch-nngarische Gesandte in Dresden, Gras Paar, gebt, wie nunmehr »eststeht, nicht als Bvtschaiter nach Berlin, sondern als Gesandter nach Kopenhagen. Sein Nachfolger ist. wie allseitig versichert wird. Baron Pinsler' schiiiidt, der Oestreich-Ungarn jetzt in Karlsruhe vertrat. — Der Iustizmlnister 1>r. Schneider dat einen Urlanv von mehreren Wollen nun Zwecke einer Brnnncnkur und einer Erholungsreise am 21. k. M. angetrcten. — Der 'Ausschuß des diesigen IiinungS-'Acltettcn Vereins beabsichtigt, alle diejenigen dilssbedüritigen vom Kriegsdienste Zurückgckchrtcn, die dem Dresdner Hankwclkcrstandc seldstttän Via angehören. ebenso die Wittwcn der Gebliebenen mit Geld mitteln zu unterstükc». — Dieser Tage wurde 27 Invaliden anö verschiedenen Truppentdeilcn in der in Neustadt aus der Eascrnenstraße ge IcPnen Eommandite deö königlichen Kiiffcnhanses durch die 'patriotische Stimmung einiger diesiger Bürger eine besondere Festivität veranstaltet, die den wackeren Kriegern unendliche Freude bereitete. Herr Schönherr, Inhaber des Etablissements, batte cö sich besonders angelegen sein lassen, den Soldaten, an deren Festmahl die edlen Geber tdeilnadmcn, die Freude dev TageS durch schöne« Arrangement, sowie durch Lieferung vor trefflicher Speisen und Getränke zu erhöben. weshalb sich die so Geebrtcn zu herzlichem Danke verpflichtet sahen. Am Schlusi wurden die Invaliden in einer Gruppe photographirt, und er vielt Jeder von ihnen ein Eremplar des Bildes, das ihnen eine lebenslängliche Erinnerung sein und bleiben wird. — AIS lm Jahre 1807 die grosic internationale Auöstel- lung in Paris war, haben nicht allein viele lranzbsische, so» der» auch englische und deutsche Fabrikanten nnd Gewcrb treibende in richtiger Würdigung und Erkenntnis, der Wied- tigkcit der Ausstellungen ihrem Arbciterpcr'onal durch Unter stützung der Reisekosten die Möglichkeit gcwäort, die Reise nach Paris zu machen um durch eigene Anschauung ihren Gesichts kreis zu erweitern, ihren Geschmack zu heben und durch die dort gcgcbencu Beispiele ihren Eifer anzuicuern. Es ist seiner Zeit dies Geld gewiss nicht weggeworicn, denn nur durch Be lehrung ist cö möglich, das Beste zu erreichen und wenn viel fach geklagt wird, daß unsere Arbeiter in manclxn Branchen in Fertigkeit wie Geschmack dem Wiener und Pariser ?c. nach- ständcn. so sollte unserer Meinung nach jeder Arbeitgeber keine Gelegenheit vorübergebcn lassen, wo cs möglich sei, die Kennt nisse seiner Leute zu erweitern. Die vom Gewcrbc-Vcrei» ver anstaltete Ausstellung ist mm eine solche, daß man bei genauer Durchsicht der ausgestellten Gegenstände gar Vieles lernen kau», denn die Erzeugnisse zeigen Geschmack, Gediegenheit und Accuratessc. Einige hiesige Firmen, wie die Herren Tvorschmidt » Eo., Schilling u. Walter. F. Schulze u. s. w. haben in richtiger Erkenntnis, der von unö angcllihrtcu Grünte ihrem sämmtlichen Ailbciterpersonal durch Darbringung von BillctS den Eintritt in die Ausstellung ermöglicht. Mbcvtc dicö Bei. spiel doch recht viele Nachahmung finden und ist ja auch in pekuniärer Beziehung das Opfer nicht io groß, da durch Ent nahme von DnlzendbilletS der Eintrittspreis per 'IKrion nur :i Ngr. beträgt. Wir hoffen, das, die rw» uns gegebene An deutung die Bcranlassnng sein wird, dass recht viele Fabrikanten und Gcwcrbtrcibcnde ihren Leuten eine Besichtigung der Ge werbe- und Induftric.'Allöstestniig ermöglichen. — Einer sehr begabten Schülerin dcS hiesigen Eonscrvato- riums iür Musik, der Pianistin Fräulein Zcdtler auv Wils druff, ist vor Kurzem eine seltene Auszeichnung zu Thcil gc- ivordcn. Nachdem dieselbe Ottern d. I. das Institut verlassen und im Begriff war, ein Engagement in England anzutretcn, wurde sie auf der Durchreise in Berlin von Ihrer k. k. Hoheit der Frau.Kronprinzessin von Prcussen nach Potsdam befolgen und hatte die Ehre, derselben vorzuspicie». Ihre k. k. Hoheit aussrtc sich höchst befriedigt über die Leistungen der jungen Künstlerin und batte die Gnade, ihr ein Empfehlungsschreiben an de» englischen Hof cinznbändigcn. Fräulein Zcdtler ist die SckLilcrin dcS Herrn Pianisten G. Scvmole. — Das FestungSmaucrwcrk in dem Grnndbau deS königl. neuen Hoithcaters macht bedeutende Schwierigkeit in Folge seiner Festigkeit, die nur durch Sprengungen mit Pulver bc zwungen werden kann. ES finden daher jetzt täglich dreimalige Sprengungen an genannter Stelle statt, und zwar Bormittags von 8'/« b,S halb 0 Ubr, Mittags von l2> > b:S halb l llbr und Nachmittags von -Ist', bis halb Ubr. Zur Berbütnng von llnglücköiallen bleiben in genannter Zeit die Fußwege zwischen der Bauplankc deS Hoftvcaters unk zwischen der kgl. Geinälkegaleric für den Berkchr gesperrt, 'Namcittlicl' dürste dies den Eltern gesagt sein, damit sic ihre Kinder während die ser Zeit beaufsichtigen. Die Behörde bestrast die Zuwider handelnden. — Nach dem trefflich anSgesührten Origlnalgcnrebild vom Maler Müblig hat die Oeliarbendruckanstalt von F. H. Glöckner in Dresden aus der Nordstraßc eine Eopie angefertigt, die in Bezug aus Präcision der Nachbildung, wie ans den Farben- scinnelz als höchst gelungen zu erachten ist. Dem Ganzen liegt die Idee deö mit dein eiserne» Kreuz geschmückten heimiehrcndcn KricgcrS zu Grunde, der von Weib »nd Kind empfange» und von der Mutter innig begrüßt wird. Das Bild ist insofern schon ein Kunstwerk, als cs einen sünszehnfaä'cn Druck ver schiedener Farben beanspruchte. Der billige Preis giebl auch de», Minderbemittelten die Gelegenheit zur Anschaffung dieser patriotischen ZImmcrzicrdc. — Bon Karlsruhe auS wird ein erst 18 Iabre alter Post- aehilfe Namens Hügle steckbrieflich verfolgt, der Mitte dieses Monats, nach Unterschlagung einer Summe von ca. oooo Gulden, das Weite gesucht bat. — Die äußern Vorbereitungen sür den ersten Braucrtag, dessen erste Sitzung am Freitage stattsindcn wird, sind bereits im Gange. SUil dem Postplatzc wird vor dem Stadtlokalc der Waldschlößchcn-Soeictätsbraucrei, in welcher der Eomitö des Brauertagcs tbätig sei» wird, eine aus riesigen Bierfässern be stehende Ehrenpforte errichtet. — In Rveimö hat vor Kurzem bei einem Kaufmann die Erplvsion eines Petroleumkessels stattgesunden. Hierbei ist leider auch ein sächsischer Fcldpostbcamtcr und zwar nicht un erheblich verletzt worden. Es ist der wegen seines liebenswür digen EharakterS bei seinen Eollegen ebenso beliebte, als wegen seines Pflichteifers bei seinen Vorgesetzten in Ansehen stehende Feldpostsecretär Reinhold Teucher. Vor AuSbruch des Krieg» snngirte er als fahrender Postseeretär aus der Strecke Glauchau- Werdau ; während der Belagerung von Paris wurde er in taS Eentralpottburea» nach Versailles berufen; jetzt hat lim in Rheims der schwere Unfall getroffen. — Schon wiederholt ist der Ichädrige Knabe Emil Müller in Dresden seinen Eltern entlaufen. In diesen Tagen treibt er schon ivieder sich vagabondircnt umher und lastet außerdem noch eine Gesetzesübertretung auf ihm. Die Behörde fahndet auf denselben. — Ein hiesiger Geschäftsmann auf der Wilsdruffer Straße hat vor seinem Lokale ein Plaeat auögehängt, in welchem er dein Publikum anzeigt, daß er, in Folge AuSmiethung seiten eines anderen Geschäftshauses, gezwungen sei. sein bisheriges Lokal zu verlassen und in ein anderes Haus auf der Wilsdruffer Straße zn verlegen. Interessant ist hierbei nur. daß er daö Geschäftshaus, das ihn auögemicthct, nach Namen und seit- l-crigcr Wohnung im Placatc mit großen Lettern bezeichnet bat. — Eine in den l'tOger Jahren stehende Schuhmacherswittwe, welche bei ihren Angehörigen hier in der Anncnstraßc gewohnt hat, ist gestern 'Nachmittag in ihrer Wohnung erhängt gefunden werden. Körperliche Leiden scheinen bei ihr die Veranlassung zum Selbstmord gegeben zu haben. — Im Königreich Sachsen stehe», wie der „Schics, land- wirthschaftl. Ztg." geschrieben wird, die Feldsrüchte jetzt noch ganz gut und versprechen eine zwar verspätete, aber ganz zu friedenstellende Ernte. Insbesondere gilt dies vom Roggen. Futter,räutcr giebt eS im Ucbcrfluß. Die Heuernte dagegen ist durch die zablrcichen Uebcrschwcmmungcn der längsten Zeit ungemein geschädigt worden. Eine Obsternte wird es Heuer so gut wie gar nicht geben. Scbr geschadet hat die bisherige Witterung auch dem Hopsen. — Iiii Görlitzer Kreise läßt, wie der Landwirth berichtet, der Raps einen reichlichen Erntcertrag erwarten. Winter- nnd Sommerhalnnrüchte sind vielverspre chend, unter letzteren besonders der Hafer. Der Stand der Kar toffeln ist vortrefflich ; die Futterpflanzen sieben unvergleichlich üppig. — Die südlichen Provinzen BaicrnS sind von den großen Uebcrschwemmungcn. welche die Maingcgend hciinsnchten, ver schenk Hevkieven; aber durch die anbaltsnde Nässe und rauhe Witterung sind Getreide, Klee, GraS und Kartoffeln säst um vier Wochen zurückgeblieben. — Im Tilsiter Kreise bleiben, der „Ostsce-Ztg." zuwlgc, für Wintcrgctrelde die Aussichten mittel- mäspg, iür Sommergetreide mit Kartoffeln besser; der Klee- nnd Hcncrtrag wird aus der Höbe ergiebig ansfallen: ans tief liegenden Wiesen fehlt das UntcrgraS. — Aus Ncuporponiincri» wird der .,'Neuen Preuß. Zeitung" geschrieben, daß der Weizen die Schäden, welche die Witterung verursachte, zum Thcilc zwar ansgcbeilt hat, aber nicht in der Gleichmäßigkeit sieht, welche eine reiche Ernte verspricht. Der Roggen hat durchgängig einen dünnen Stand behalten und wird kaum eine Mittclcrnte liefern. DaS Sommergetreide wird voraussichtlich kurz im Stroh bleibe»; Hederich und ankere Unkräuter überwuchern das Korn ans vielen Feldern. - AuS der Ostpriegni» dagegen wird derselben Zeitung geschrieben, daß dort der Stand der Saaten im Ganzen ein günstiger sei. — Gestern Morgen gegen 4 Ubr entstand in einer auf der Palmstraßc gelegenen Gerberei ein Feuer dadurch, daß das in der Näbe der Esse befindliche Gebälk in Brand geratben war. Durch die Hausbewohner und Nachbarn wurde jedoch das Feuer noä' i», Entstehen gedämpit und dadurch größerer Schaden verhütet. — 'An der Ecke der Alaun- nnd Lonisenstraße wnrde gestern gegen Mittag ei» achtjähriger Knabe von einem Flchchcrwagen überlabren und dadurch nicht unerheblich verletzt, so daß er bc- hufö vorläufiger Hilfeleistung nach einer in der Nabe gelegenen Barbicntnbc gebracht »'erden mußte. — Heute beginnt Herr Munkdiccctor Trenkler in der Re stauration z»m Feldichlößchc» die schon früher io beliebten und von meist febr gcwäbltcm Pnlstillim zahlreich besucht,» Mitt woch» Eoncerte, wobei zugleich das znm Vogelschießen beabsich tigte. aber »'egen ungünstiger Witterung unterbliebene solenne Feuerwerk slattfindet. — ES ist uns nicht entgangen, daß neuerdings seiten unte rer Polizeibehörde verschärfte Maßregeln gegen die Prostitution getroffen werden. Die üvcrhand genommene Frechheit der öffentlichen Dirnen und die Ausbreitung von Prcslitntions- häuscrn in Straße» nnd Gegenden der Stadt, die sich disbcr davon srcigchaltcn batten, möge» in Verbindung mit Beschwer den über diese Ucbclstäntc aus der Milte de» Publikums Ver anlassung zu jener Strenge gegeben haben. Diese Strenge gebt so »'eit, daß alle auSwärtigcn Dirnen, welche wegen Eontra- vcntionen arretirt worden sirw.unnachsichttichanSgcwiesen werden. — 'Am Sonntag feierte der Meißner Turnverein Turner scuerwehr» sei» 2.'>jährigeS Stistnngsicst und batte dazu auch die Nacl'darvcrcinc cingclatcn. Von diesen waren auch Dcpn tationcn aus Dresden, Planen. Wilsdruff nnd Großenhain, letztere mit der Vcrcinsfahnc, erschiene». Dem Programm ge mäß wurde Vormittags am Iahimaitt eine große llernng der Tnrnersenerwehr zur Amä'aunng gebracht. Der anwcicntc Bürgermeister, HcrrHIrschborg zollte zunächst Herrn Kaufmann Kunatb, als Hanptmann der Fenenoebr, lebhafte 'Anenennnng und Dank für seinen Euer nnd seine segensreiche Wirksamkeit um das Wobt der Statt, sowie den Maiimcbaitcn für ihre ge wandten nnd stanncnSwerlbcn Leistungen, deren Anwendung i» wirklicher Gelabr der Himmel möglichst fern halten wolle. Zu dem Nachmittags:i Ubr aui dem Tnrnbodcn stattgcsundc- nen Schauturnen hatten sich zahlreiche Zuschauer clngciundc». Die answärtigcn Vereine hatten ihre besten Vertreter ge sandt, wobei namentlich der Dresdner in ibrcn, die höchste Krall und Gcwandlheit eriorkcrntcn Prodnctionm am Reck, und der Großenhainer Fechter durch ihre solenne Nappicr- sechtproductio» rühmtick'st zu gedenken ist. Daö Stattmusikchor gab dem Schauturnen dabei einen besonders lebendigen An strich. Um ' Ubr Aufstellung der gesammtcn Turner au, dem kleinen Markte und Festzug von da aus »nt Musik und Fahnen durch die Leipziger Straße, Badcrbcrg, Burggaffe, Markt nach dem Schicßhausc, wo der mit Ernfl und Würde begonnene Tag bci Eoncert und Ball fröhlich beschlossen wurde Viele Häuser der Stadt hatten ihre Tbeilnahme durch Laub und Flaggcnschmuck dabei bekundet und der Himmel selbst seinen drohenden Gewitterwolken ein Halt geboten und ange nchmcd Wetter bcschcert. (M. Tgbl.s — Nicht weit vom Babnhoie zu Werdau versuchte am Morgen dcS vergangenen Sonntags eine noä' jugendliche FraucnSperion einen gräßlichen Selbstmord dadurch, daß sie sich unmtttelhar vor der Maschine eines mit vollster Geschwi» digkeit hcrankommcnden ZugeS aus die Schienen wart. Selbst verständlich war an ein Halten des Zuges nicht zu denken Die Unglückliche batte sich iedoch verreämet, sie wurde nicht überfahren, sondern von den an der Maschine angebrachten so genannten Räumern erfaßt und zur Seite in den Babnaraben geschleudert, woselbst sie später, wenn auch schwer verletzt, aus- gesunden wurde. — Oekientliche Gerichtssitzung am 20. Juli Der Bergarbeiter Franz Friedrich August Eichhorn in Tharandt war vom dortigen Gcriä'tsamt wegen kreier in Rückfall ver übter Diebstähle zu 4 Monate» Geiängniß und 1 Jahr Ver lull der bürgerlichen Ehrenrechte vcrurtheilt worben. Beklagte, war nur des einen Diebstahls, einer aus 0 Ngr. gewürdcrten Tabakspfeife, geständig gewesen. Eichhorn war ferner von dew Kalksteinbrcchcr Köhler, mit welchem er zusammen im Wack witz'schen Kaikbruch arbeitete, beschuldigt worden, ibm Ansano Oktober vor. I. eine» Silbertbaler aus seiner Rocktasche ent wendet zu haben. Es ward durch Zeugen dargetban, daß E unter den Kicitungsnücken der Arbellsicutc berumgewüblt und kurz daraus einen Silbertbaler auögegeben habe, er leugnetc aber die Tbat. Ebenso stellte derselbe in Abrede, am O. Ianua, d. I. während des Tanzes in der BadcwirMchall zu Tharandt dem Opitz einen auf 5 Ngr. gewürdcrten Spazicrstock entwende: zu haben. Auch in diesem Falle ward der Lchuldbewciö durä Zeugenaussagen begründet. Eichhorn bat schon früher weger Diebstahls drei Mal Strafe von allerdings nur wenig Tage» erlitten. Der Gerichtshof faßt den Diebstahl der Pseiie, gemäs dein Anträge dcS Herrn StaatSanwalt Neiche-Eiscnstuck, nu, als Unterschlagung au», waö tndcß am Strafmaß nichts ändert im Ucbrigen findet in Uebereinstinnmkng mit der Staats anwaltschall daö erstinstanzliche Urtbeil Bestätigung und ha Eichhorn noch die Kosten de» Einspruchs z» tragen. — Am 8. Januar 1870 waren den» Oekonom Earl Friedrich Puschne, in Großopitz am Antrag seines Gläubigers, des Vorscimßver eins im Plauemä'cn Grunde, Pferde, Kübe unk Kalben ge riästlich abgepfändet worden und »raren dem P. diese Pfand stücke nur unter dem Vorbehalt belassen »vorder», daß er diese! den im Namen de» Gcrichtsanttcö Tbarandt benutzen »volle. Dein entgegen batte Pnschncr >»» August vor. I. I Kalb nnd Anfang Januar d. I. einen inngc» Skier, im Werth 20Thlr. an de» Fleischer Schumann wegen Geldnotb verkauft. De: Ortsricl'tcr hatte darüber Anzeige erstattet. Später crbob die Ebciran Pinä'iicrs Rcclaination, indem sie sich auf ihr Eigen thumsrccl't an den abgcpfändckcii Tbicren bezog. Der Klager willigte nunmehr, nachdem ein Vergleich zu Stande gekommen ln die Herausgabe tcö Viebeö an die Ehefrau. Trotzdem ward deren Ehemann von genanntem GcrichtSamt »regen tcö Ver gchenv: Entziehung eines abgepfändctcn TbicrcS, zu 5 Tage» Gciängniß vcrurtheilt. Die c-taatöanwaltschait findet die Ver urtbeilung vollkommen gerechtfertigt, da nach dein am l.Ianua: d. I. in Krall getretenen norddeutschen BundcS-Strafgesetzduä die Nichtachtung eines obrigkeitlicher» Belebtes strafbar ist. De, Gerichtshof bestätigt das Urthcil erster Instanz und ist de» Verurtbeitte die Einsprnchskestcn zu erstatten noch verbunden — Das Gerichtsamt Radcbnrg hat in Privatklagiachen de: Johanne Rosine Kretzschmar in Rateburg wider Earl Gottlob Grimberg in Nickcrrötcrn Letztere» »regen leichter Körperver lctzung zu 2.', Tbaler Geldbuße, Erstattung der UntersuchungS und io Tbaler Kurkostcn, sowie zn 10 Tbaler Schmerzensgeld perurkbeilt. Beide Tbeile erhoben Einspruch. Die Klägern: deshalb, weil sie mit der aui die Zeit von» l:». August bis 20 Oktober IMO Tag I.', 'Ngr. beanspruchten Entschädigung des Arbcitspcrlustcs war abgcirieicn worden nnd weil sie auä einen Thcil Kosten zn tragen habe. Den» Beklagten dagegen »rar die Strafe zn doch und er hat durch seine» Saänralte darzulcgcn gcstiäll. daß er bei den» fraglichen Vorfälle nur iin Aufträge seines Schwagers, dcsftamais kranken Gutobesitzc,a Taggescll in 'Nicke,röter», gebandelt nnd keineswegs das ibm übertrageneHansrccht überschritte» habe. Wenn ci die Krctz'ä mar dabei geschlafen, »o »ei dicß nur zur Abwehr geschehe», da ticieldc der Amwrdcrnng, daSHaus sofort zu verlassen, mi: «Neu Krästcn sich entgegengesetzt bade u. i. >r. Die Klägerin ist beute allein erschienen. DaS Urthcil des Finn-Richtcrcollc giums, unter Vorst» des Gcnchtsratl' täroß, lautet, daß die Straic des Grünberg von 2.', ain Tbaler herabzm'ctzc» sc iin Ucbrigcn dn irübcrc Bescheid bestätigt werde und beite Thcilc zu gleichen Theiien die Eimprnchökostcn zu tragen haben. — Oes fent liebe Sitzung der Stadt der ordneten an» 2«',. Inl! 'Abends 0 Ubr. Tagesordnung: I. Vorträge der Rcgistrandencingänge. ?>. 'Wahl eines ständi gen Natl'Smitglickcs in die wbitte Rathsstelle. E. Vorträge der Vcriannnasdcpntat.on über: l» de» Entwurf eines Regulativs für die öffentlichen Fußwegc; 2, taS Regulativ stir die verlän gerte MArtgrafcnstraßc; die Bcircinng dcs La»»tcrbaäßschcn Staktgntcs in Räckni» von den ,'lluntwcrtbs- und Mietbzins abgabc». I». Vorträge der Finanzteputatio» über: 4» denistkl» bau einer Gemcintc'ch» c in rer Pirnaischen Vorstadt; l»> eine Forderung des Herrn Banratb Henoch von 5,00 Tbalern für 'Vorarbeiten in der Dresdner 'Asafferversorgungösrage; 0> einen Arealanstausä' am Zell scheu Wege mit Herrn Paul Rusct'pler. Zum Schluß: gebeiinc Sitzung. — 'A » g c k ü n d i g t c Gerichtsverhandlungen- Donnerstag, 27. Inli, »inten folgende Einspruchoverbandlunge» statt: Vormittags 0 Ubr unter Ausschluß der Oeffentlichkcst wider Franz Emil Havn vier »regen Widerstandes; '.U,< Ubr wider Johann Gottticb Riemer in Rähnitz »rege» Holzdieb-
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