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Dresdner Nachrichten : 02.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-02
- Monat1873-03
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.03.1873
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<tr«e ». »to«»e- r»rnt«»rei» «or. «mjeln» Rr. > «ar. — «uflaorr «,8öo Sr«m»Irr«. Inseraten»«,»»»« au1«»r«»: »»»»» ,t«I. » «<» A «tttl-u. 8-ankfu,« » M.—Luck.»a»«tn «eÄtil.Lki-jig.tAen. ^anitnra. Fr-nls-nt ° M.. «ünchc» - »»»«-»»o-.inBr»»» »urt «- W. — r«. in rdem««».— s.,»,. l»«to. öul- »i«, » c->. in Pari». Tageblatt für Unterbaltnug und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch öc Ncichardt in Aresöen. Verantwortl. Redscteur: Jull'vS Ntlchardt. «ns»«« »«rden Erste >» «izenswwe» »«» «d.« UV«. Ll» Muisq» lr ubr. s» Steullavl: »rot« jilolier» -L'I- ü bi» Lbd. S U»r. »er Raum einer ein. Ivalnacn PcUUkU« lotet rr Lsq. Su^rjauLr die Zeile 3 Ngr. Sine GaranNe für »ad nachltlaftiac Erschci- ncn der Inseruie nnrd niiht gegeben. AuSwiirttge vnnonccn. Austeäge von uni u»be« lonneen Ninncn u. Per- ilnnn uil>rn en nur »Ar gegen P.imn!re>n>ndo- «edlung durch Brief marken oder Beiletnjak. lung. lv Sillen kokte» lkl, Nar. Lutwarrige linnen die Zahlung auch »ui ein« Dresdners,rm, »»Wilsen. Li: ckrv. Rr.61. Achtzehnter Jahrgang. MItredacteur: I)r. LuiuN 11!««»^. Für das Feuilleton: 1-ixIvtp: Dresden» Sonntag, 2. Mär; 1873. Für de« Monat Mrr werden in unserer Expedition, sowie bei allen Postämtern Abonnements auf die Dresdner Nachrichten ä ?>/.,, resp. 8>/z Ngr. angenommen. Politisches. LaSker, der bisher maulwurfsartig zu Hause saß, alle Plenar-, Lommissions und Fractionssitzungcn versäumte, um das ihm massenhvft aus allen Theilen Preußens zuströmende Material zu sichten, Lasker hat sich überarbeitet, er eckrankte, er hütet das Bett. Infolge dessen ist die Untersuchungs-Eommission in'S Stocken gekommen. Tie Erkrankung Lasker's. die seltsamer weise mit dem Absterben der Hauptzeugen gegen Wagcner zu- fammenfällt, wäre in der augenblicklichen Lage der Dinge min destens ebenso des Telegraphirens werth gewesen, wie die Unter leibswassersucht des deutschen Botschafters in London, des Gra fen Bernstorff,über welchen der Telegraphuns täglich mit langen Berichten überschwemmt. Mit der „vorbereitenden" Untersuch ung gegen Wagener ist der Geh. Lberfinanzrath Schuhmann be traut worden. — Den: Bundesrathe ist der Entwurf eines Ge setzes zugegangen, welches die KriegSleistungen im ganzen deut schen Reiche einheitlich regelt. Alles was über die Pfaffenhändel in der Schweiz geineldet wird, ist mit Vorsicht aufzunehmen. Der Telegraph ist offenbar altkatholisch gesinnt und muß oft Nachrichten gegen die Clericalen, die er gebracht, Tags darauf einschränken oder zurücknehmen. So hat die Solothurner Regierung nicht zwei Jnfanteriebatail- lone und eine Scharfschützencompagnie „einberufen", sondern nur „auf das Piket gestellt, d. h. die Milizen müssen sich zu Hause vollkommen dazu bereit halten, auf dem Sammelplatz zu erschei nen, wenn die Austrommler sie einberufen. Die streitenden Par teien verfahren behutsam, ziehen nicht sofort die schärfsten Saiten auf, sondern halten ihre Trümpfe noch in der Karte. Der rebellische CleruS wird nicht sofort abgesetzt, sondern bekommt noch eine Rechtfertigungsfrist; einzelne Geistliche fügen sich auch der weltlichen Gewalt. Ebenso ist bezeichnend. daß das sog. Jnitiativbegehren nur 2156 Unterschriften gefunden hat. Wenn nämlich in einein Schweizer Eanton das Volk mit einer Regier- ungsmaßregel oder einem von der Volksvertretung beschlossenen Gesetze unzufrieden ist, kann auf Abstimmung hierüber durch die gesammte Urwählseschaft angetragen werden. Zur Unterstützung eines solchen, aus der Initiative des Volks hervorgehcnden Be gehrens gehört eine bestimmte Zahl Unterschriften. Findet das Begehren nicht die erforderliche Zahl Unterstützender, so ist es so fort beseitigt; wird diese Zahl erreicht, so zeigt sich später in der Urabstimmung, ob ein Gesetz einzuführen oder eine Regierungs- maßregel (in diesem Falle die Absetzung Lachats zu billigen ist. Da es nun in Solothurn 18,000 Abstimmende unter 75,000 Einwohnern giebt, die Zahl der Antragstellenden das erforder liche Minimum von 2000 nur wenig überschritten hat, obgleich die katholische Geistlichkeit gewiß alles Mögliche aufgeboten haben wird, um mit einer möglichst imposanten Anzahl von Unter stützenden auf der Wahlstatt zu erscheinen — so wird zwar in nächster Zeit das Volk von Solothurn darüber abzustimmen ha ben, ob es vie Absetzung Lachats gutheißt, aber die Ehancen sind ein Wenig gestiegen, daß die Sache der Vernunft obsiegen wird über den Geisterzwang. In Wien mehren sich in erschreckender Weise die Fälle, daß unbefugte Personen bei Bankhäusern sich mittelst gefälschter Rechnungen Differenzposten von Börsengeschäften auszahlen ließen. Unbegreiflich schien es erst, wie die Gauner von dem Vorhandensein bestimmter Differenzforderungen unterrichtet sein konnten. Man entdeckte nun. daß diese Schlaumeier im l,Arrangeursaale" der Wiener Börse den Börsianern üöer die Achseln in die Notizbücher guckten, die an Andere ertheilten Auf träge erforschten, dann schnell falsche Rechnungen fabricirten, die sie sofort an Ort und Stelle zu Gelde machteil. — Wer, wie neulich der ungarische Cultusminister noch vor wenigen Jahren ausgesprochen hätte: Ungam bedürfe deutscher Gelehrter, der wäre moralisch massacrirt worden. Jetzt dämmert in den hoch- müthigen Magyarenschädeln aber doch die Erkenntniß, daß sie gegen ihr eignes Fleisch undBlut wütheten, als sie mehrere Tau sende von Schulen schlossen, iveil die Unterrichtsmethode deutsch war und alle deutschen Gelehrten unter einem Mordshalloh aus den Steppen Ungarns jagten. Eine unglaubliche Rohheit und Verwilderung, ein kaum in Jahrzehnten wieder gut zu machen der Rückgang der Bildung der ungarischen Jugend ivar dieFolge. Jetzt schlägt der Cultusminister Trefort vor: in den Ferien deutschen Universitäten Professoren nach Pest zu berufen, die dort eine Zeit lang Vorlesungen halten sollen. Selbst wenn sich deutsche Gelehrte fänden, so wäre die akademische Jugend Un garns noch lange nicht reif genug, diese Vorträge zu verstehen. Nicht an der Thurmspitze muß mail den Bau beginnen, inan lege in der mit deutschem Geiste zu füllenden Volksschule einen so liden Grund! Die Nachrichten auS Spanien lauten verschieden, je nach »den Quellen aus denen sie fließen. Der Congreßsaal ist durch Geilsdarmen in seiner Verathungssreiheit geschützt. Die red lichsten Bemühungen macht ohne Zweifel CastelaZ dessen edler Natur die Gemeinschaft mit vielen communistischen Elementen widerstrebt, die Republik vor der Eompromittirung zu bewahren. Seine Kraft reicht oft nicht dazu hin. Die der Republik ab- günstigcn Zeitungen berichten aus dem Süden vielsälrige Aus schreitungen des Pöbels, doch kann außer den Ereignissen in Montilla, wo die Aufrichtung der Republik mit der Einäscherung von acht Häusern und der Niedermetzclung von fünf vielleicht eben so sehr wegen ihres Besitzthums als wegen ihrer konserva tiven Gesinnung verhaßten Einwohnern gefeiert wurde, noch Wenig für bestätigt gelten. In Jerez de los Caballeros machte die republikanische Freude sich auf zwar unblutige Weise Luft durch die sofortige Vertreibung der Nonnen.aus dem dortigen Kloster. Recht naiv und dennoch keineswegs harmlos klingt fol gende Mittheilung, welche der Bürgermeister eines Fleckens in der Provinz Badajoz an Herrn Martos gerichtet hat: „Der Bürgermeister hat die Ehre, dem Präsidenten der National-Ver- sammlung anzuzeigen, daß die Vertheilung der Güter dieses Be zirks unter den Gcmeindemitgliedern soeben in vollkommenster Ordnung erfolgt ist". An communistischen Gelüsten kann es da nicht fehlen, wo unter einer unwissenden Bevölkerung kommu nistische Lehren gepredigt worden sind. Locales uud Sächsisches. — Der Adjutant Sr. Ä. H. des Prinzen Georg, Ritt meister von Ehrenstein, hat den Lesterreichischen Orden der eiser nen Krone 3. Elasse, der Assistenzarzt Dietze des SanitätS-Eorps die erbetene Entlassung aus Allerhöchsten Kriegsdiensten unter Verleihung des Eharacters als Stabsarzt, erhalten. — Msi großer Beschleunigung hat die Gesammt-Finanz- deputation der 2. Kr. über die Verlegung des Zeughauses und sämmtlicher Militäretablissements, sowie über die Justizneubauten durch vr. Rentzsch Bericht erstattet. Der sich durch Klarheit und gedrängte Kürze auszeichnendm Rentz'- schcn Arbeit entnehmen wir Folgendes: Zur Verlegung der Mi litäretablissements aus Dresden heraus, jedoch indessen unmittel bare Nähe ist das Areal in Aussicht genommen, das von der ver längerten Königsbrücker Straße und der Schlesischen Staatsbahn durchschnitten wird, am Saume des Staatswaldes der Dresdner Haide sich nahezu bis zu dem (weiten) Neustädter Gottesacker hinzieht und nach Osten zu über das Prießnitzthal hinwegreicht. Der Mittelpunkt wird etwa da zu suchen sein, wo jetzt die Schanze liegt, welche sich links von der Schlesischen Staatsbahn etwas oberhalb des Ueberganges der Bahn über die Königsbrückcr Chaussee befindet. Hierher sollen nicht nur die Casernen, sondern auch die sonstigen Etablissements der Militärverwaltung (Zeug haus mitden Werkstätten, Lazareth, Proviantmagazin, Bäckerei, Militärmühle, Waschanstalt, Kadettenhaus u. s. iv. verlegt, son dern zugleich auch passende Exercir- und UcbungSplätze, soweit solche dort nicht schon vorhanden sind, in nächster Nähe errichtet werden. Schiencngeleise werden die Etablissements mit derSchle- sischen Bahn in directe Verbindung setzen, auch sind Wasser- und Gasleitungen, Brücken, Straßen, Schleußen u. s. w. ausreichend projcctirt. Die Durchführung des Planes ist nur im Ganzen, nicht aber blos theilweise möglich. Die Deputation billigt ganz die Absichtdcs Kriegs,ninistcriums, sich nicht in langwierige Unter suchung des Werths der in Dresden freiwerdenden Militärge bäude einzulassen, sondern den Preis zu fordern, den die Her stellung der zu gleichen Zwecken dienenden Bauten und Anlagen fordert. Die Neubauten sollen jedoch nicht blos dem jetzigen Standpunkte der Technik entsprechen, sondern, wenn auch Luxus bauten fernbleiben, für gesündere und bessere Unterbringung der Truppen dienen. Die Durchführung des Planes wird 8—10 Jahre Zeit beanspruchen, die Gesammtkosten der Verlegung sich auf 5 bis 51/2 Millionen Thalcr belaufen. Es giebt jetzt inner halb Dresdens nicht weniger als 37 Militärgebäude, nämlich die Casernen für alle Waffengattungen, Cadettenhaus und Spiel platz, Bauhöfe. Strafanstalt, Hospital, Apotheke, Lekonomie, Montirungskammer, Blockhaus, Commandantur, Geniedirection, Garnisonschule, Leipziger Thorwache, Zeughaus und eine große Menge von Ställen. Schuppen u. s. w. Dieselben nehmen nebst unbebauten, Areal nicht weniger als 208,902 Quadrat-Meter in Dresden ein. Da nun bloS noch das Blockhaus und die Com mandantur in Dresden bleiben sollen, werden nicht weniger als 203,657 Quadrat-Meter zu Bauzwecken verfügbar. Die Deputa tion freut sich der zunächst projcctirtenVerlegung des Zeughauses,da hierdurch Platz ;rei wird für Verleg ung des HauptstaatS-und desFi- nanz-ArchivS.der Kunstakademie, des Finanzministeriums mit der höchst ivünschenswerthen Erweiterung des Schloßplatzes u. s. w. Auch stimmt die Deputation der Gesammtvcrlegung der Militär gebäude sehr gern bei, zumal sie ohne weitere Beihilfe von Staats mitteln geschehen kann, das Wohlbefinden der Truppen erhöht wird und sich in Neu- wie Altstadt Baupläne Herstellen lassen, welche den Ansprüchen an freie Lage, Licht, Sonne, Luft und architektonische Zweckmäßigkeiten entsprechen. Hiermit hängen auf's Engste der Bau der dritten Elbbrücke, die Quaibauten an beiden Elbufern und die Negulrrung des Elbstromes zusammen. Doch soll die weitere Verfügung über bas in Dresden frei wer dende bisherige Militärareal dein künftigen Landtage überlassen werden, sodaß auch die Veräußerung desselben an Privatleute erst von der Zustimmung des Landtags abhängig gemacht wird. Das Kriegsministerium ist h rmit ganz einverstanden. Die Schlußanträge gehen also dahin, zu genehmigen, daß zunächst das Zeughaus nebst Caserne und Zubehör nach rechts der Elle ver legt wird, daß der Staat dem KriegSmimsterium für das jetzige Areal 1,065,000 Thlr. giebt, wovon in dieser Finanzpcriode 165,000 Thlr. zahlbar werden, ferner die Vesammtverlegung der Militäretablissements unter den oben erörtertenBedingungen zu bewilligen, jedoch dem nächsten Landtage über die Kosten der selben und die Verwendung dcö freigewordenen Areals eine Vor lage zu machen. —- Was die Justizneubauten betrifft, so berechnet die Deputation die Kosten derselben auf rund eine Mil lion, wenn sie auf das Areal zwischen Landhausstraße und kleine Schießgasse kommen. Sie oicbt zu, daß diese Lage für die Ge schäftswelt eine ausgezeichnete ist und dem Kaufmann, Gewerb- treibenden und Advocaten bedeutende Zeitersparnisse verursacht, als wenn die Gerichtsgcbäude aus den Rampeschen Holzhof kom men. Allein sie behauptet, diese größere Entfernung schade nichts, die Stadt dehne sich so nach Osten uud Süden aus, und eine dritte Elbbrücke rücke denHclzhos der'Neustadt näher. Außer dem sei der Holzhof beinahe noch einmal so groß als das Areal an der Schießgasse <19,040 Quadrat-Meter gegen 10,000), nöthige nicht zum Ankauf von Privatgebäuden und Niederreißen von Wohnhäusern und gestatte dem Architekten vollen Spiel raum, auch in Zukunft Erweiterungen. Es wird daher empfoh len, die neuen Gerichtsgebäude auf dem Holzhofe zu errichten, erforderlichen Falles mit dem Baue schon im Frühjahre zu be ginnen und die früher bewilligten 500,000 Thlr. als Berech nungsgeld zu betrachten. Was aber die vom Justizmintster Abeken bereits gekauften Häuser auf der Schiehgasse u. s. w. anlangt, so soll der Ankauf derselben nachträglich genehmigt, der Justizminister also nicht weiter persönlich verantwortlich ge macht werden, vielmehr soll er diese Häuser weiter verkaufen, ivobei für die Staatskasse kein Verlust, sondern eher ein Gewinn zu erwarten steht. Wir wiederholen auch heute noch, wenn auch voraussichtlich vergebens, daß die Geschäftswelt die Verlegung der Gerichtsgebäude in die Vorstadt sehr schmerzlich empfin den wird. — Durch kaiserl. Cabinetsordrc vom 1. August v. I. ist bei Bewaffnung der Trainbataillone der Karabiner eingesührt worden. Um nun auch die Mannschaften in der Handhabung dieser Waffe möglichst auszubildcn, ist die Heranbildung eines JnstructionS-PersonalS nothwendig, und ist deshalb neuerdings die Bestimmung getroffen worden, daß von jedem Trainbataillon 1 Offizier und 1 Unteroffizier für die Dauer vom 10. bisjj29. März zur Militär-Schießschule nach Spandau zur Ausbildung in dem Gebrauch des Karabiners commandirt werden sollen. — DaS hiesige K. Brasilianische Vice-Eonsu!at bringt zur öffentlichen Kcnntniß, daß ein von den „Hamburger Nachrichten" veröffentlichtes Telegramm der „Pall Mall Gazette" ausLondon, deutsche Einwanderungen in Brasilien betreffend, der Gründlich keit entbehrt, und daß die Einwanderung deutscher Acker bauer in Brasilien, von der K. Brasil. Regierung nach wie vor bedeutend begünstigt wird. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Der Monat März bildet in der Regel den Uebergang von der kalten zu der gemäßigten Tem peratur, ist im Mittel um etwa 3 Grad wärmer als der Februar, aber cs stehen in Deutschland im Allgemeinen die Temperatur grenzen dieses Monats weit von einander. Die Nächte haben bis weilen in Süddeutschland noch bis 6 Grad Kälte und in Nord deutschland und an hochgelegenen Orten bis 13 Grad Kälte, während am Mittage die Temperatur nicht selten sich bis 14 Grad erhöht. Die Wasserverdampfung an der Erdoberfläche ist im Marz stärker als im Februar, und da die atmosphärische Luft schon bedeutend mehr Wasserdunst enthält, so tritt bei dem häu figen Windwechsel, welcher Temperatur-Veränderung verursacht, leicht häufiger Wechsel in der HimmelSbewölkung und in den Niederschlägen ein. Die Elcctncilät der Luft vermehrt sich und Gewitter finden vorzüglich in der zweiten Hälfte des Monats nicht selten statt. In dieser Woche wird zunächst bei lauer Temperatur zeitweilig bewölkter Himmel statthaben, dann wird stärkerer Wind eintreten und rauhere Witterung verursachen. öaromutriae. — Das auch in hiesigen Blättem und von unS erst in der letzten DienstagSnummcr gcrüste theilnahmlose Verharren deS Publikums, wenn cs gilt, einen Spitzbuben oder sonst frechen Störer der öffentlichen Ordnung in Gewahrsam bringen zu hel fen, zeugt wirklich für überhandgenommene Gleichgiltigkeit der Bevölkerung, wenn nicht gar für feige Bequemlichkeit oder noch Schlimmeres. Versuche es Jemand, einen der rohen Menschen, oft 17—18jährige Bursche, welche Andere anrennen oder mut willig vom Trottoir stoßen, festzuhaltcn und er wird sehen, wie oft die Anderen lieber ruhig von dannen gehen, oder lächelnd zu schauen möchten, als sich mit den Störern der Ordnung einzu»
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