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Dresdner Nachrichten : 28.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187308286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-28
- Monat1873-08
- Jahr1873
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- Dresdner Nachrichten : 28.08.1873
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»um««rn l Ngr. <»st»gk: »l.R» MH- »te «üL,,Ie ,bi,e- Iltttler vranulercht« »acht sich die «cdacno» Nicht «erttndttch. S>islrat«,.«nn»»m- «ul- »ärt«: -u»> V-^»rti>«5m»ur,, »er- In v-rltn, »Ftpztg, Wir». Hamburg, ttanknrrt a. M.. MÜn- ' - v»ad. ä c». in TM M. - kr. , r»e«>x». — s»- Ht», Snlll» t vo, v-rt«. !» »tk e« , Druck und l ""nicht gczels«» NutwLrtlae Amu>«e«» Mrstr^t don u»» «M- ionnten pinn«- iöe» l-nen tnstrinn »ir m» ««n PrSnum«r°nd°. gülunz durch Brtq- tnarken «der PoftemiLh» lung. » chtlben «Ni» »>/, N«r. Luiwitw^ r»n««n > »ui «in, anwrts Krr 84«. Achtzehnter Jahrgangs Mttrebactrur: vr. Imil Kür daS Feuilleton: L«ckv»8> >,n dir S-Hkuna «l» «tn« vr-tdnkrytrmj iwtffr». Mt «r». Dresden, Donnerstag, 88. August 187T Politisches. Das strahlende Gestirn, das jetzt täglich aus einem wolkenlosen Himmel seine glühende« Strahlen auf die versengte Erde entsendet, gebietet der Politik fast überall einHalt! Besonders die monarchische Restauration FrarckreichS macht eine Pause, an der dieHartschädelig- keit des Grafen von Chambord ebenso die Schuld trägt, wie dieHitze. <LS liegt ein fast absoluter Mangel an tatsächlich Geschehenem in Frankreich vor; mit einem Auszuge der Kritiken, die der Broglie'- schen Rede seitens der französischen Journale zu Theil wird, ver schonen wir die Leser. Höchstens erwähnen wir, daß die wichtigsten StaatSämter nach und nach in die Hände von Jesuiten und Jesuiten freunden übergehen. Der Herzog von DecazeS wird französischer Gesandt« in London, der Graf von Chaudordes erhält einen andern wichtigen diplomatischen Posten. Frankreich wird die Früchte dieser Politu schon noch zur rechten Zeit zu verspeisen haben. Schon jetzt erniedrigt «Stich, indem es zugiebt, daß der päpstlicheGesandte, Chigi, durch seine Städte reist, um Propaganda für Heinrich V. und den Papst zu machen. Monseigneur Chigi hält in den verschiedenen Je- suitencollegien Frankreichs Reden, in denen er offen den Krieg gegen Italien und daS „ketzerische" Deutschland predigt. Es ist unerhört, rvaS sich die Jesuiten herausnehmen, und höchst auffallend muß es genannt werden, daß Frankreich einem bei ihm beglaubigten Ge sandten solche politische Brandreden gegen das Ausland gestattet. Die Antwort bleibt freilich nicht aus. In Nom spricht man bereits davon, daß, wenn nach Aufrichtung eines Throns in Paris ein französisches Bataillon die Alpen überstiege oder eine französische Flotte bei Civitavecchia landete, um die weltliche Herrschaft des Papstes wiederherzustellen, dann ein ungeheures Blutbad unter den Priestern von dem empörten römischen Volke angerichtet würde. Die Carlisten haben jetzt so viele Schlappen erlitten, daß sie wenig Aussicht haben, von den fremden Staaten als kriegführende Macht anerkannt zu werden. Außer mehreren Niederlagen im In nern trifft sie der Umstand am härtesten, daß sie die Belagerung von Bilbao aufgcben mußten. Einmal im Besitze dieses Seehafens, konnten sie ihrer Kriegsführung die nöthige Basis und Zufuhr von Material verleihen. Ob die Schläge, die in jüngster Zeit auf sie nie dergefallen find, vernichtende waren oder ob die Carlisten nicht an andern Orten mit neuen Gräuelthaten auftauchen, läßt sich nicht e rleiinen. Am Stephanstag trat in Pest eine Volksversammlung zur Erörterung der ungarischen Bankfrage zusammen. Das Mitglied der äußersten Linken, Herr Ernst Simonyi, benützte dieselbe, um mit einer Rede zu debutiren, welche einen wahrm Sturm von Ent rüstung in der deakistischen Presse hervorruft. Er zog die Person des Monarchen in einer Weise in die Debatte, daß sich das, aller dings unbegründete Gerücht verbreitete, cs sei gegen ihn die An «läge wegen Majestätsbeleidigung erhoben worden. Das Haupt -Zgument des Herrn Simonyi war, daß Se. Majestät seine deutschen Provinzen an das deutsche Reich abtreten müßte. Es wurde sogar ein Telegramm an Kossuth abgesendet, in welchem derselbe nicht nur als erster ungarischer Finanzminister, sondern auch als „Apostel und Hauptstütze der nationalen Unabhängigkeit" gefeiert wird. Im Uebrigen klingt aus Deutschland, Oesterreich, der Schweiz, Frankreich und Italien nur die eine Klage: Die Hitze! Die Hitze! , Locales und Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten vor gestern daS vom Feuer so hart heimgesuchte Tolkewitz und nahmen die Brandstätten in Augenschein. Nach längerem Verweilen begaben sich Höchstdieselben zu Fuße nach Laubegast, von wo mittelst Schiffs nach Pillnitz übergesetzt wurde. — Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen statteten am 25. Vormittags in Wien dem Fürsten Karl von Rumänien einen längeren Besuch im „Hotel Munsch" ab. Nachmittags besuchte das kronprinzliche Paar die Ausstellung im Künstlerhause, besichtigte Vormittags die französische, englische und amerikanische Galerie, und nahm die Frau Kronprinzessin im englischen Kommissionshause (Pavillon des Prinzen von Wales) einen Thee ein. — Behufs der Jnspicirung und Beiwohnung des Brigade- Exerzierens der zweiten bei Bautzen cantonnirenden Infanterie Brigade, hat sich gestem früh 6 Uhr Se. kgl. Hoheit der Prinz Georg nebst verschiedenen Offizieren des Generalstabes dahin begeben. — Den Ucbungen unserer Truppen wird auch ein Abge sandter des großen Generalstabes der italienischen Armee, Herr Major Mocennr, beiwohnen. Derselbe wohnt in Stadt Gotha (Schloßstraße und wird sich längere Zeit hier aushalten. — Bon Ende August bis gegen Mitte September, werden sich von Bautzen über Bischofswerda nach Stolpen zu große Manöver erstrecken, zu denen, so viel wir hören 4 Regimenter Infanterie mit der entsprechenden Artillerie und Cavalerie enga- girt sind. Ein Punkt, von welchem aus inan manche der Evo lutioucn bequem wird übersehen können, und der an sich die herrlichste Aussicht und den angenehmsten Aufenthalt bietet, ist der Butterberg bei Bischofswerda. Man findet dort im kühlen Walde nach bequemen Wegen, gute Restaurationen und einen ziemlich hohen Thurm, von welchem aus man sehr weit sehen kann. — Das „Dr. I." beniängelt unsre gestrige Mittheilung und Erklärung, die im Landesculturrath der Finanzminister v. Friesm über die Guldenfrage abgegeben hat. Einiges solle der Herr Minister nicht, andres nicht so gesagt haben, wie wir es berichteten. Was eigentlich der Herr Minister erklärt hat, wird nicht gesagt; vielmehr wird das Publikum darauf vertröstet, daß es in einigen Tagen möglich sein wird, einen authentischen Be richt zu bieten. Schon? Nun, wir können warten. Daß das l Publikum iiHwischen an Mi; Gulden fortwährend verliert und noch Nichts dafür spricht, daß bald das nöthige Kleingeld in den Reichsmünzstätten geprägt wird — nun, das ist Nebensache. — Die,Peipz. Nachr." schreiben: „Wenn der einzige Zweck der Annahme-Verweigerung der Silbergulden an öffentlichen Kassen der gewesen ist, die Reichskaffen vor Verlust zu bewahren, so scheint dieser Zweck damit keineswegs erreicht zu werden und das ganze feindliche Auftreten gegen die Gulden unmotivirt zu sein: denn es wird jetzt plötzlich ein Umstand bekannt, an den vorher Niemand ge dacht hat, und der doch sehr nahe liegt. Die Franzosen machen sich nämlich den so gesunkenen Silberwerth zu Nutzen, kaufen die öster reichischen Silbergulden zu dem billigen Cours von 94 bis 95 pCt. an, schmelzen sie ein, münzen sie, da sie gleiche Legirung wie die französischen 5 Francsstücke haben, zu letztgenannter Geldsorte um und zahlen dieselben als Kriegsschuld an die preuß. Kaffen, die keinen Grund haben, die Annahme zu verweigern, da die Zahlung der 5 Milliarden ausdrücklich in französischem Gelds ausbedungen ist. Man sieht also deutlich, daß die Zurückweisung der österreichischen Silbergulden eigentlich eine nicht ihrem Zweck entsprechende Maß regel war und es ist dies umsomehr zu bedauern, als der Mangel an Silbermünze im Kleinverkehr täglich empfindlicher hervortritt. Ueberall klagt man über diesen Mangel und es zeugt von wenig Voraussicht, daß man die Circulation einer so bequemen Münze, wie der Silbergulden ist, hemmte, bevor man für ausreichenden Ersatz gesorgt hatte. Welche Calamitäten im Verkehr bei fortdauerndem Einziehen des Silbergeldes und Zurückweiscn des Silberguldens entstehen werden, läßt sich schon jetzt voraussehen; wir werden bald die Zeit haben, wo wir Thaler, Acht-und Viergroschenstücke mit Agio beim Bankier kaufen müssen, und der Mittelstand hat den Schaden davon." — Zwei neue Choleraerkrankungsfälle sind von vorgestern bis gestern Mittag zur Anmeldung gelangt. Ein Todes- oder Genesungsfall ward nicht gemeldet; es sind somit 6 Cholera kranke vorhanden, von denen 5 im StadÜrankenhause und 1 in Privatpflege befindlich. — Die Wiener Weltausstellung hat noch einem unserer Mit bürger die Verdienstmedaille eingetragen: dem Tapetenfabrikant Gustav Hitzschold. Derselbe wurde fiir seine Seiden-, Velours-, Gold- Tapeten und Bordüren mit der gedachten Auszeichnung beehrt. — Einem Herrn Vogel von hier haben am Sonntage alle Haar, zu Berge gestanden. Da» ging so zu: Er hatte sich nämlich in der Lößmtz im Schatten kühler Denkungsarten hinter einen Strauch gelegt. Da hörte er das Gespräch zweier junger Burschen: „Jetzt haben wir die besteGelegenheit, uns etwas Geld zu verschaffen, komm', wir fallen ihn an", so meinte der Eine. Bürger Vogel dachte, es sollte an sein Portemonnaie gehen und sprang wie von der Ta rantel gestochen auf, um sich gegen den eventuellen Angriff in Po- situr zu setzen. Die Angst des Elbflorentiners verflog jedoch baldigst ; als er nach den beiden angeblichen Räubern sich umsah, waren sie verschwunden. Er spähte über eine Weinbergsmauer und sah da etwas Schreckliches: die beiden Burschen rissen einem Manne die Kleider vom Leibe und gaben dann mit Windeseile Fersengeld. Merkwürdigerweise hielt der Beraubte ganz ruhig still, was Herrn Vogel sehr Wunder nahm. Diese Bewunderung hielt aber nicht lange an, denn bei näherer Besichtigung stellte sich heraus, daß be sagtes Mannsen eine — Vogelscheuche war. Angst, Haare zu Berge stehen war also ganz umsonst gewesen, und beruhigt legte der ver gebens Erschreckte sein müdes Haupt zu neuer Ruhe nieder. So endigte die große Mord- und Raubgeschichte in der schönen Lößnitz. — Eine hier in der Altstadt dienende Kellnerin verwahrte ihre Sparpfennige in ihrer auf dem Boden ihres Dienstherr« gelegenen Kammer und zwar dort in einer verschlossenen Lade. Sie hatte die Gewohnheit, das Geld hin und wieder zu zählen, und da die Thüre ihrer Kammer dabei nicht immer verschlossen worden sein mag, so scheint irgend ein Unbekannter, der dort vorbei gegangen, von dem Aufbewahrungsorte des Geldes Kenntniß genommen zu haben. Er hat sich solches zu Nutzen gemacht und sich das Geld in diesen Ta gen mittelst Nachschlüssels aus der Lade herausgeholt. Auch die Bodenkammer, die verschlossen war, hat er mittelst Nachschlüssels ge öffnet. Daß die Bestohlene darüber höchst betrübt ist, bedarf wohl keiner weiteren Vernehmung. — Einem an der Elbe wohnhaften Privatmann ist vor einigen Abenden eine Fensterscheibe in seinem Logis mittelst einer Bleikugel eingeschossen worden, die jedenfalls mittelst eines sogenannten Kata pultes geworfen worden war. Leider soll es noch nicht gelungen sein, den Thäter zu ermitteln, obgleich man genau zu wissen glaubt, aus welchem Nachbarhause der Wurf gethan worden ist. — Wie wir hören, ist der Maurergeselle, der anfangs dieses Monats auf dem Hietzig'schen Neubau auf der Albrechtsgasie da durch verunglückte, daß er aus der dritten Etage in das Parterre herabstürzte, in Folge der durch diesen Sturz erhaltenen Verletzungen in diesen Tagen im Stadtkrankenhause gestorben. — Auf der Palmstraße hat man vor einigen Tagen einen Fahrstuhl von Korb ausgeführt, der in einer dortigen Hausflur un beaufsichtigt gestanden hat. Wie es heißt, wäre nach der Zeit, wo der Diebstahl verübt worden, eine unbekannte Frau gesehen worden, die den Fahrstuhl über den Postplatz gefahren hat. Eine sog. Lade mit verschiedenen Wäschstücken und Maurer- Arbeitsmaterial ist nebst einem Sacke mit verschiedenen alten Lum pen in diesen Tagen in dem Gesträuche am böhmischen Bahnhofe herrenlos aufgefundcn und an die Polizei abgelicfcrt worden. — SllS wunderbares Naturspiel wird letzt im Victoria- Salon der russische Waldmensch Adrian und sein Söbnchcn Fedor, beide aus dem Kastromaschcn Walde, angestaunt. Es sei gleich bier Hervorgeboben, daß sic nur wenige Tage hier sind — nur bis zum l. September. — In der That, es Ist eine eigene " seine Kops gesehen mit dem dichten, seidenweichen, braunen Laar, dessen üppige Fülle das ganze Gesicht mit Ausnahme der Lippen und Augen bedeckt, welch' letztere eigentlich gar nicht zu sehen, nur u ahnen, nur durch ein plötzliches Blitzen in den Wald von paaren zu bemerken sind. In russischer seiner Bauerntracht tritt lldrian aus. Der kleine Fevor ist ein ganz munteres Bürsch chen, der zwar noch keine Zähne, aber schon einen prächtigen sil berglänzenden Bart besitzt. Was gäbe für diesen mancher Laden- AboniS! Aber auch Wangen, glase und Ohren sind mit Haaren bedeckt. Man denke übrigens ja nicht, daß der Eindruck ein un. angenehmer sei. In beiden Erscheinungen liegt etwa» so Gut» müthiges, säst Drolliges, daß selbst die sensibelste Dame nicht zurückschrecken wird. — Mustkdirector Puffholvt concertirt vor und nach den Promenaden der Walbmenschen mit starke» Orchester. — Die Scandalscenen in der Pleißengaffe in Leipzig finden noch immer Nachhall — aber unangenehmen; am Montag Abmd mußte Militair einschreiten und einen Haufen rüden Ge» sindels aus den Häusern 1 und 2 Heraustreiben, was den un» schädlich bewaffneten Polizisten mit ihren Spazierstöcken nicht ge lang. Nicht nur Fenster und Läden haben die Tumultuanten eingeschlagen, sie haben auch ganz rüstig — gestohlen, geraubt. Der Rath hat mittelst großer Placate die Bewohnerschaft Leipzig» zur Ordnung aufgefordert und die Anwendung der Schärfe des Gesetzes androhen muffen. In sieben Häusern sind unter Toben und Brüllen, ehe das Militair einschreiten konnte, arge Verwüstungen und Zerstörungen vorgenommen worden und dabei einige Arrrsta- ten befreit worden. Durch diesen schrecklichen Scandal klangen fortwährend Hochs auf Bebel und Lasalle! Die gestohlenen Gegenstände, Wäsche und dergl. wurden sogar an Dritte zu« Kauf ausgeboten und ganz besonders hat sich ein Gürtlergeselle aus Görlitz durch Nichtswürdigkeit ausgezeichnet. Er hat auf dem Königsplatz einen aus der Pleißengaffe geraubten Papagei zur Freude seiner viehischen Umgebung den Kopf abgerissen und das Thier schließlich mit den Füßen zertreten; auch hat der Wütherich ein gestohlenes Betttuch am Königsplatz frech zum Kaufe ausgeboten. — In der Fabrik Alt-Schweizerthal in Burgstädt haben zwei Beamte, Herr Kramer und Seifert, im Aufträge des Mini steriums des Innern, die große silberne Preis-Medaille für 50jährigeS treues Wirken erhalten. — Beim Baden ertrank am 25. d. M in Mittweidit, Abends gegen */,8 Uhr, der am dortigen Technikum studirend« 26 Jahr alte Karl Emil Eggert. Man nimmt an, daß ihn ein Schlagfluß im Wasser getroffen hat, und konnte man trotz aller An strengung erst spät seine Leiche finden und an'S Land bringen. ' — Der Blitz hat am 24. d. M. Nachmittags in Elster berg gezündet und die Gehöfte der Gutsbesitzer Grimm und Müller in Asche gelegt. Beide haben nicht versichert und die sämmtliche Ernte wie den größten Theil des Mobiliars eingebüßt. Im Dorfe Voigtsberg bei Oelsnitz sind am 25. d. M. vier Wohnhäuser und eine Scheune niedergebrannt. — Elbhöhe in Dresden, 27. August Mittags: 2° 15" oder 1 Met. 48 Cent, unter 0. — Budweis: 1' 4" unter 0. — Prag —' 4" untero. — Pardubitz: 9" unter 0. — Lcitmeritz 1' 9^ unter o. — Mielnick I' 8>/-" unter o. Erscheinung, dieser „Vater mit der That, InemKink". Wir habe» bereits Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Se. Maj. der Kaiser wird nach der Feier der Enthüllung des Slegesdenkmals in Berlin (am 2. September) zur Begrüßung des Neuvermählten crbgroßherzog- llchcn Paares nach Weimar gehen, später bei Berlin und In den Provinzen Truppenübungen abnehmen und Ende September sich nach Baden-Baden begeben. Ucber den beabsichtigten Besuch am kaiserlichen Hofe in Wien, welcher voraussichtlich Anfang Okto ber von Baden-Baden aus erfolgt, ist Näheres noch nicht be stimmt. Die Feier der Vermählung des Erbgroßherzogs von Sachsen Weimar mit der Herzogin Paulinc zu Sachsen hat in Friedrich- Hafen am 26. stattgefunden. Das junge Paar hat seine Hochzeits reise nach Luzern angetretcn. Vom herzoglichen Hofe von Braunschweig ist für den Herzog Karl ans 8 Wochen Trauer angelegt worden. Frankreich. Der Graf von Chambord bleibt dabei, daß er „ohne Bedingungen" ach den Thron seiner Väter zurückberufen sein will, er betont, daß er selbst nicht einmal sich berechtigt fühle, sich aus Bedingungen einzulassen: wolle man einen König mackien, der gewissermaßen gewählter Beamter, eine Art erblicher Präsident der Republik sei, so möge man sich an Leute wenden, denen eine solche Stellung Zusage; er sei als Inhaber des Erb rechtes dem Wahlrechte entgegengesetzt, und die Nationalver sammlung habe mit Frankreich zwischen beiden Rechten sich zu entscheiden. Die Orleanisten suchen die Pcinzipienfrage des Gra fen von Chambord durch eine Combination zu umgeben, biö jetzt aber haben sie noch nichts erreicht. Belgien. Eins der größten Waareninagazine in Antwerpen ist am 26. d. Nachts vom Blitz getroffen und dadurch in Brand zesctzt worden. Das Magazin, welches mit Maaren angefallt Ist, teht I» vollen Flammen und hat das Feuer bisher noch nicht be wältigt werden rönnen. Spanien. Bet einem Gefecht zwischen Carlisten und Re publikanern Ist der Flecken Tortclla vollständig niekcrgcbrannt, nur die Kirche, wo Letztere sich verschanzt hatten, blieb unver- fehrt. — Die Abiheilung von Mirct ist von zwei Colonnen Rc- gierungötruppen unter dem Commando des Obersten Tomaseti bei San Guim de la Plana (unweit Ccrvcral angegriffen und völlig zersprengt worden. In der Sitzung der Cvrteö ist Castelar mit 135 Stimmen Minorität zum Präsidenten gewählt worben. 73 Stimmen steten auf Olavc. Castelar erklärte bei Uebeniahme des Amtes: „Gr werde der Discusfion freien Lauf lassen, aber persönliche Angriffe unter de» Mitgliedern nicht dulden. Es sei die Aufgabe der ge genwärtige» Versammlung, die September-Revolution sott- und mrchzusührc». Seit dem II. Februar sei die Freiheit die Sig natur der Republik; der Untergang der letzteren werde auch der Tod der ersteren sein. Castelar sprach sich serner dahin auS, daß er sich zwar zu föderalen Grundsätze» bekenne und überzeugt sei, daß durch eine Föderation die Diktatur vermieden werden könne; vor Allem wolle er indessen die nationale Einheit und die Auf- vor einigen Wochen eine Art Beschreibung gegeben. Höchst in rcchterhaltung der Integrität des Vaterlandes. Dazu sei ckne teressant, wenn auch nicht schön, Nebt der alte Adria» ans. daß ckraitigc Regierungsgcwalt und die Wiederherstellung der Ordnung muß man ihm nachsagen, und m«malö hat man einen solchen erwrderllch. Die Republik laufe Gefahr unterzugeyen, wenn die
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