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Dresdner Nachrichten : 08.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-08
- Monat1873-09
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1873
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anigrn. Der Rrdacteur Kleine ivldersprach der Anklage, da er erst a, demselben Lage, wo die betreffende Stummer erschiene» sei, die Leitung de» Blatte« übernommen bade und also von dem Verkäster de» Artikel» keine e.mntniß haben könne. Der heute tagende Gerichtshof verwarf in Folge diese» Einwaube- da» gegen Klemp aus 25 Thal er lautende Erkenntnis! und w! venselben srei. Advocat l>r. Kcrsten vertrat Herrn E abermals. — A »gekündigte erichtSverhandlungen. Heute den 8. September, Vorn,. >.> Uhr wider Carl Ernst Ludwig Buschmann au» Eiterte!», wegen Diebstahl». — 1» Uhr wider den HandelSniann Johann Voigt hier, wegen Hehlerei. Wh« Ukr wider August Hermann Köhler in Döhle», wegen Unter schlagung. sprach iulttz Die von rho Di dein Fcnilleto«. Dresdner Hosorg . rganist dem wiederholt preisgekrönte» Eoinponistrii d Herrn Kretschmer, der „Gelsterschlacht" nach einer Dichtung von Mosentbal in Musik gesetzte süiffattige 'große Oper „Die Folkungcr" ist von unserer General Direction für das Königl.Hoftheatcr angenommen worden und wird iedcn- ,saUs noch im Laufe der bcvoiuchenden Wintersaison zur Auifüh- irung gelange». -ß Uebcr unser gesch.li tc» Bühnenmitglied. Herrn Drttmer. -welcher die Vorstellungen des k. Hostbcaterö zu Hannover als r,,Egmont" eröffncte, enthalte» die Zeitungen von Hannover nur anerkennende Urtheile. So uffreibt die „Haniiov. Pr." u. A.: „Es werden nicht viele demsbe Schauspieler cristircn, welche gerade den Eginont in solcher Vollendung zu charaklerisiren ver geben, wie Herr Dettmcr. Die ganze Leistung war wie aus Einem Gusse. Vor Allem wirkte» sehr wolffthucnd der warme '-und innige Ton seiner Rete, der aus dem Innersten seines Her zens zu kommen schien, (gegenüber den Schauspieler», die nur durch schauspielerische „Mache" glänzen, denen aber jede Inner lichkeit abzuip reffen ist, gcwi nt dieser Vorzug Dettmcr's an Be deutung. Unterstützt wird de! Künstler durch eine schöne Persön- Uchkeit und durch ein wodüingcndcS Organ. Bei seinen viele» Vorzügen Ist cs umiomehr ai beklagen, das die Verhältnisse es nicht gestatte», ihn den llns.i en nennen zu können: wir müssen uns nur darauf beschränken, in» zuweilen hier alS Gast zu icben, bis die Liebhaber-Eaiamik. an unserer Bühne erledigt sein wird. Jedenfalls wird Herr Dettnicr hier stets willkommen sein." Z- Baron v. Rhade» da. sich bekanntlich öffentlich beschwert, baß die von Frau Lucea g en ihn in Amerika erwirkte Schei dung unrechtmäßig sei: er, R> aden, sei gar nicht gehört worden. Darauf publieirt der Anwalt der Frau Lucea nunincbr Folgendes: »Offener Pries an den Baron von Rhade»! Antwortlich Ihrer öffentlichen Klagen über das durch mich, für Frau Lueca gegen Sie im Staate Rcw-Pon er äugte gerichtliche Erkenntnis! er kläre ich mich als Vcrircwr und Anwalt derselben bereit, daß Ihnen von der 8uuroi»i> « am i von New Bork gewährt werte, wad Sie inJhrem Gesuch am obengenannten Gericht am 12. August d.J. erbeten, wie folgt: „ „bittend um das Recht in betreffender An gelegenheit ersch inen zu mögen und in der Beantwortung der Kla gen der Klägerin wieder Sie gehört zu werten."" Bereits damals durch mich aufgeiorderl zu erscheinen, lag cs lediglich an Ihnen, wenn Sie meinerAusforrernua an dem widerL ie von FrauLucca an gestrengten Prozeß zu ersch.i» », nicht nachgekommcn sind. Durch Veröffentlichung Dieses, zwci e nicht, daß cs dem Publikum klar wird, daß es zu keiner Zeit die Absicht der Frau Lucea gewesen. Sie in Dunkelheit zu lassen oder in unbilligbarer Weise Sic an einer Vertbeitigung Ihrer Sache zu verhindern Hochachtungsvoll Richard S. Newcombe, Anwalt der Frau Lucea." Briefkasten. Stammtisch der Brauerei in Löbau. Das keider abgebrannte „hochscU.ze" Hosthcater war mit 120,000Thlr. in der Magdeburger Feuerversicherung versichert, nämlich das Gebäude mit Allem, was daun nick und nagelfest war. Deko rationen, Waffen, Möbel., Reciuisitcn u. s. w. waren in dieser Summe nicht mit inbegri >cn. Die Gesellschaft wurde zur Zah lung verunheilt, weil eine direkte Schuld an dem Brantun- glüek irgend wem nicht beigcmesscn werte» konnte. A bon »eutcw in G roßcnhain. Der sogenannte ^Böhmische Linier", der eh weder in der Mobrcnapothcke in Dresden, wo er so gut war, .och sonst zu haben ist, war weiter Nichts als der bekannte o o : annsche Geist und erhielt den Na- meu „böhmischer Liauor" oeunuthlich darum, weil er sehr viel nach Bödmen ansgcfnhrt wn re. »'» A. M. L. Guffa Räder gehörte dem Hoitheater vom I. April 1839, Emil Dern.nt vom 1. April l83l an. Ihre Todesjahre sind bekannt. Sie ersehen aus Obigem, daß die Hoibühne mit dem Engagement beider Künstler nicht in den April geschielt gewesen i,t. *. Runder Rath s k c l l ertl s ch ln Hohenstein. „Wach- icn die Haare, Finger u k Fußnägel der Bienichcn nach dem Tode bis zum Einlrttt gä zlicber Verwesung noch kort oder hört das Wichsen mir dem Leb n > es Mensche» sofort aus? Die ge winnende Partei unsres Stammtisches wird auf Ihre Gesundheit anstoßen und Sie recht be b eben lassen." - Ung Heuer liebens würdig bei einer so schauerlichen Frage! Wenn alle Abon nenten, die uns verspreche» uns für Beantwortung von Fragen hechleben zu lassen, Wort ha. len, dann schreiben wir noch anno 2001 am Briefkasten. Ucbrig ns ist kein Zweifel, daß tasWacbs- thum der Haare und der R.igel alsbald mit dem Tode auivöct. Der Schein des Gegcnkheil euoteht nur dadurch, daß die sie um gebende Haut nach dem Zod einsinkt. Luiticuv und V oeativ u ö. Ob Sie juristisch ge zwungen werden können, Alimente für die Folgen Ihres Ver hältnisses mit Frl. L. zu mme», mag Ihnen ein Advokat sage». Wenn Sie Mann von Ei re sind, werten Sie sich moralisch ge bunden erachten, der Mutffr des Kindes, das vielleicht Ihr Kind ist, die Sorge um die Ausziebung des unglücklichen Ge schöpfes abzuncbme». .».Abonnent. Tie Mariendrüeke ist fiskalischer Grund und Boden. Der Fiscus rar dafür zu sorgen, daß dieselbe rein- gehalren und gesprengt weide. Ein Soldat. „Jtt der Sergeant der 5. Eompagnie des 100. Regiments Köwg ,whan» bcrcchkgt, Ne von S. k. H. dem Prinzen Georg, bco nwch den Herr» Obersten, sür den Rachmittag deö LI.Augu» a ren Mannichaiken gewährte Dienst- besreiung io zu verkümmern, daß sic erst um 0 Ubr zur Diensl- frclhcit kamen ? Im Ink re> e des Militärilantco beantworten Sie gewiß diese Frage." Wenn eine llngchörigkeit vorlicgt, so darf diese gewiß nur hoben Orrs angezeigt werden, um Abhilfe zu finden. .".Abonnent. De» Spitznamen Picpcnring, den ein hiesiges Geschärt führen so.l, enncn wir nicht, wohl aber Herrn Piepenbrink, der eine der eciungensten Figw.en in Freitags Jour nalisten ist. .*» 3- Die Rousseau Jillcl im Genier See führt ihren Na men daher, daß Rousseau in wem geboren wurde. .". Der Vorschlag, Ge Wilsdruffer Straße „Poststraße" Zu nenneu, ist an und iür sich ein glücklicher Gedanke. Wohin kommen wir aber mit dem Umläufen von Straßennamen? Der Name „Wilschestraße" ist nun einmal geschichtlich mit Dresden verwachsen. Der weitere Voeichiag, endlich in Dresden eine „Ber liner Straße" oder einen „Berliner Platz" zu benennen, scheint wirklich eines der dringendste» Bedürfnisse der Neuzeit zu sein. Alle Wege in Sachsen fuhren ja jetzt nach Berlin. Wenn der Stadtrath nun nicht bald die Schloß- oder Heinrichstraße, die Hauptallee oder den Altma kl mit dem theuren Namen Berlins schmückt, kommt er, bei de-i drei Haare» Biömarcls, bald in den Geruch einer rcaktionär-parukularistischen Gesinnung! .'. PumpiuSvoi Pcrusia. „der sein ganzes Fürsten thum mit Freuden sür Fünsncugroschenstüeke hingebe." Sie be- richtigen uns, daß diese Münze, mit der die Gcraer Bank aus- zahlte, keine Scheide- sondern eine grobe Münze sei. Auch sei vliemanv verbunden, so lauge sich die zu zahlende Summe in «roheren Sorten rcalisücn läßt. Scheidemünze anzunchmen. Dle Geraer Bant habe also eorrekt gehandelt. Lon: Coulant «her gewiß nicht. .*» Ein Augenzeuge. Das Geschlchtchen, daß ein «unge in der Löwenapotbclc ein Glas Sodawasser mit Himbeer w einem großen Blechkrug geholt, enthält etwas zu viel Blech. NM zum Abdruck zu gelangen. ch*. F. Steudtne >. S chandau. Wenn Ihr Kind, wel- LltL rm lötvrrr vkt Ptrua bebanbelts. vor der «rblindung gx. rettet ist, so danken.Sie Gott dafür > Es kann ebensowohl, trotz der Behandlung dieses Herrn, altz mlt HIlse derselben sein Augen licht wieder bekommen haben. Der von allerhand Ceremonim oder anderem Hokuspokus begleiteten, Kurpfuscherei kann doch kein veknünstiger Mensch das wort reden. Gehen Sie mit sol chen Geschichten «ach Böhmen ober den, lrommen Tirol! »".Abonnent. Der Droschkenkutscher. der Ihnen kür die Tour vom neuen Schlaäitdose bi» zum Waldschlößchen für 3 Per sonen 14 Neugroschen beschneie, hat Ihnen nicht zu viel abgr- nommen. Es ist die» die Taxe vom äußeren durch den inneren nach dem äußeren Bezirk. Wären Sle wenige Schritte weiter gegangen, so wären Sie im inneren Bezirke auigrstlegen. .". R. „Bitte, bringen Sie doch die Notiz, daß der Direktor der Mak erbank die von ihm wegen schwerer Krankheit beretts seit Mai a. c. »acvgesuchte Entlassung als Direktor wirklich er halten hat." — lieber das mehrere Monate anhaltende Wcchsel- ficber dieses Herrn coursiren so mancherlei Gerüchte. Ob er jetzt überhaupt gehen kann, wirb sich wohl erst noch zeigen. .". Beschwerde über die neue livreeartige unpraktische Uniform der Staarsbahnbeamten, dle an Stelle eines stctö be währten Dicnstkleidcü trete. „Für die Büreaubcamten und Solche, die zerrissene Hosen tragen, mag die neue llntsorm gut sein, während sie für dle praktischen Elsenbahnbcamten, besonder» das Zugpersonal, gänzlich verfehlt ist." — Andere sind anderer Meinung; der Kragen entscheidet nicht, wenn nur rin tüchtiger Beamter darunter steckt. .*. Niemand. „Warum wurden bei der Silberaulden- frage nicht die Handelskammern befragt?" — Well cs Rcgier- uugösystcin ist, diese aus Fachmännern und Leuten des prakti schen Lebens zusammengesetzten Organe nur dann zu besragen, wenn der Gegenstand der Krage höchst unbedeutend Ist. .*. R. B. Wirb cs Ihnen nicht selbst spciübcl bcl Ihren tägliche» Artikeln über die Cholera? Wie kann ei» Mann, wie Ihr Ui . Bicrcv. so wenig Geschmack haben, den Leuten täglich durch die Ebolcraberichtc den Appetit zu verderben?" — Seitdem die amtlichen Berichte den täglichen Stand der Epidemie unge- schmüelt angcbe», der Gott sei Dank! ein nicht der Rede werther ist, bat sich das Renommee des Gesundheitszustandes Dresdens auswärts merklich gehoben. Diese wenigen Fälle shstematisch verschwiege», würde den Glauben erwecken, als gebe cS Etwas zu verschweigen. Ur. Bieren schreibt auch lieber über die Kinder krankheit des Nationalliberalioinus, als über den Eholerapilz. W. S. „Welchem Seminare, dem Frh. von Fletcher« schm oder dem StaalSscininarc in Friedrlchstadt soll Ich mich zu- wcnken ?" - Das kgl. Seminar ist bas mit Lehrkräften und Unterrichtsmitteln reicher ausgcstattete, alS daS Ficteversche, daö als Stiftung natürlich über geringere Mittel zu verfügen hat. Doch sind aus letzterem viele Lehrer hervorgegungcn, bie eine Zierde dieses Standes bilden. ."» L. B. „Kann man nicht den Wucher mit Lotterieloosen verbieten? Zu den ersten 4 Elasten ist nur mit äußerster Mühe ein LooS zu erhalte», bei der 5. Elaste werten sie von manchem Eolleeteur nur mit einem enormen Aufgeld abgelassen." — Eine scharfe Verordnung des Finanzministeriums an die Herren Lotte- rie-Eollcctcurc, die sich dieses Wuchers schuldig machen, wäre hier wohl am Platze. Sobald bei einem solchen Falle die Collec tion entzogen wird, wirb diese Klage aushörcn. S. S. TepiI tz. ES ist und unbekannt, wo galvano- plastische oder Gypöabdrüeke der Wiener Weltausstellungsmedaillen zu haben sind. Wenden Sie sich an die österreichische Ablheilung der AuSsteUungscommission, vielleicht bekommen Sie gleich die Fortschriltsmedallle i» natura! Anonstinuö. „Wären Sie nicht auch der Meinung das Dresdner EhaisenhauS zu einem Stabttheater einzurtchten. da cs sehr daran mangelt?" - Nicht so übel. Man könnte Flick und Flock geben und hätte sür die Chaiseuträgcrpoika gleich die Mannscbast am Platze. Sie geben die Rolle des „Pärnschen", denn Sie scheinen sehr „gemithlich" zu sein. .*. Warum der Kops unseres Königs auf dm Münzen nach links und nicht wie bei anderen nach Rechts gerichtet ist, wird uns vom Abonnenten S. dahin beantwortet, daß alle Regenten auö dirccter Erbfolge nach rechts sehen, alle die aus i n - direct er (wie unser König, welcher dm Thron seines Bruders bestieg), sehen nach links. Der König von Preußen Wilhelm netzt deutscher Kaisers hat zwar auch in indirecter Erbfolge ven Thron bestiegen und sein Kopf aus den Münze» ist doch nach rechts gewendet. Es erklärt sich dies aber wieder daher, daß cr eine neue Erbfolge errichtete, indem er sich in Königsberg krönte, linier Kronprinz würbe also auf dm Münzen wieder mit dem Kopf nach rechts gewendet erscheinen. V1« «eUuetlow. ven. Im Andenken des deutschen äV.reö. ,Eln -lareich von Großbritannien und Ir- e ein Schlachtcnvericht. Danach kamen Inspektoren während des am 3l. Oct, gm davon. Verletzungen sonen «br Leven rin eine besondere «SilbelmMtuna. Volke» wird er unvergessen bleibe " Die Unfälle eines Je-, lichter parlamentarischer Ausweis über dle, Jahres im Vereinigten Ko iand liest sich schlimmer laut Ausweis der Fadrtl , 1870 dmrdetm Jahre» in umS Leven, und 18,206 wurden verletzt, stringrubm kamen S91 Personen um. A 404 Menschen ihr Lebm und I76l trugen In der köniai. Marine büßten «03 Personen «br L> , hauptsächlich durch den Untergang der Kriegsschiffe..Cavtain'« und „SIanen"i und 12,150 wurden verletzt. Töbtltcht Unsälle sticken 13 Mitgliedern de» Küstmwachrbimpetz zu, und 280 wurden verletzt. In der Handelsmarine wurden 213 Personen getödtct und 2964 verletzt. Die große Zahl der Unsälle, die >n der Staatsmarine stattsandm, erklärt «ich durch dle Thatsache, daß die unbedeutendsten Verletzungen verzeichnet sind, da sie die Versetzung eines ManncS auf die Krankeiii'.ste nothwendig ma chen. ein Gebrauch brr in der Handelsmarine nicht existirt. In den Straßen von London wurden 213 Personen grtöbtet und 294 verletzt. Die Gesammtzahl der in de», gedachten Jahre durch Unfälle aetödteten Personen betrug somit 5,543 und die der Ver letzten 34,861. ^ "Neues Mittel, einen Dieb kirre zu machen, vr. Klnzlnger, ein Pariser Zahnarzt, würbe jüngst zu einem Pa tienten vor die Stadt hlnausberusen. sandte jedoch, da cr selbst nicht abkommen konnte, seinen Assistenten I)r. Oskar Sandrü. Dieser »ahm die Zahnoperation vor und kehrte zu Fuße gegen zehn Uhr Abend» nach Paris zurück. Unterwegs, an den Buttes Ebaumont, sprang ein Kerl aus ihn los, der offenbar beim Doktor Taschenrcvisio» halten wollte. Sandrffaber zog rasch leinen Ope- rationsichiüsscl hervor und hieb mit demselben aus den Kops deS Angreifers ein, so daß dieser bewußtlos zu Boden fiel. Als der Dieb wieder zu sich kam, fand cr seine Hände mit seinem Taschen tuche fest zusammen gebunden. Er verlegte sich nun auf jämmer liches Bitte», rer Doktor möge ihn lausen lasse» und nicht ange ben. Sanbrö willigte endlich unter der Bedingung darein, daß sich der Kerl eine» Zahn nehmen lasse. „Aber, Herr, Ich habe ein treffliches Gebiß st' wandte der Unglückliche ein. — „Entweder — oder", sagte der Doktor; „ist cS Euch nicht recht, so hole ich die Polizei " — „Nun in Gottes Name» ." seufzte der Dieb. Der Doktor setzte sein Opscr aul einen großen Stein, suchte sich im Munde desselben den schönsten Stockzab» aus und riß Viesen beim Monblicht aus. Hieraus gab er dem Dieb einen tüchtigen Fuß stoß auf jenen Körpertbeil, an dem die Wirbelsäule ein Ende hat, und ließ ihn lauie». Ur. Sandrü wird den Backenzahn deS Lum pen künftig an seiner llhrkct.c tragen. "..Welch ein Unheil" schreibt die „N. B. H." - ein kräftiger Mannestritt anrichtct, davon kann man sich >n Watec- town, N. leicht überzeugen. Drei und dreißig Wittwen ar beiten daselbst geineinschaitiich an Nähmaschinen und sobald ein ManneStritt auf der Straße ertönt, kommen bie schnurrenden Rädchen der Maschine» wie durch elektrischen Einfluß zum Still stand. Gewiß eine Erfindung beiratbslusliger Jungfrauen. * Artillerieleistungen ii» letzten Kriege. Nach einer amtlichen Uebcrsicht sind Seitens der Deutschen Feldartillerie im Kriege 1870/7! im Ganze» 331,169 Schuß verfeuert worden; von diesen verkeuerten 146,144 Schuß schwere Feld-, 123,804 leichte Feld-, 59,934 reitende, 7736 schwere Reserve- und 14,380 Schuß leichte Rcservebattericn. Zu obiger Gesammtsumme treten noch 4460 Shrapnrl- und 430Kartäischschuß rc„ so daß im Gan zen die Deutsche Artillerie 357,237 Schuß im Felde verfeuerte. 4813 14: 73,881 Schuß; 1815: 18,086Schuß; 1864: 41,247 und 1866 : 36.188 Schuh.» vermischte-. * Ueber die diesjährige Obsternte bat der Pomologe vr.Ed. Lucas Erhebungen veranstaltet, deren Ergebnisse allgemeine Ver breitung und Beachtung vcrvienen. Herr L. hat bet ven Aus schuß-Mitgliedern des deutschen Pomologen-Vereins Runbirage gehalten, wie in den betreffenden Gegenden die Aussichten Iür die Ernte an Aepseln, Birnen. Zwetschen und Wallnüsten sich stellten. Als Bcurthellungs-Nummern sind gewählt: Sehr gut, gut, mittelgut, gering, iehlt ganz. Stuf diese Anfrage sind bis Ende Juli 65 Antworten aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz eingelausen. Das Resultat geht dahin, daß wenig Obst vorhanden, und daß unsere Hausirauen gut daran thun, bei Zei ten am Ersatzmittel iür jene angenehme und gesunde Speije zu denken. Die Erträge des Apfelbaumes bezeichnen unter den 65 Berichterstattern l alS sehr gut, 4 als gut, 19 mittelgut, 38 ge ring und l als ganz fehlend, lieber den Birnbaum lautet baS Unheil: 0,'chr gut. 4gut, 16mittclgut, 43 gering, 0 ganz fehlend. Ueber den Zwctschenbaum heißt eö: 1 sehr gut, 5 gut, ll mittel gut, 32 genug, 15 ganz fehlend. " „N c i n!" I» Paris ereignete sich in der Mairie des I. Arrondissements ein seltsamer Vorfall. Ein etwa 50 Jahre alter »Rann erschien mit einem sehr junge» Mädchen von seltener Schönheit, um den heiligen Ehevund zu schließen. Der Trau- ungsakt nahm seinen »Anfang; doch im Augenblicke, wo bcr Maire an die Jungirau die gesetzliche Frage stellte: „Ist es Ihr Wille, den neben Ihnen stehenden Herrn.4. zu ehelichen" rc., er hob dieselbe ihr Haupt und antwortete ruhig: „Nein!" Große Ausregung der Vcrwcmtten, Bestürzung des Bräutigams, Er staunen deö Maire. Der Letztere fragte: „Warum haben Sie renn den letzten Augenblick abgewartct, um diese Erklärung ab- ugcbcn ?" — „Weil cs das erste Mal ist, daß ich um meine Ein willigung gefragt wurde", antwortete das Mädchen. — Mit der Trauung war cs natürlich nichts. "Der Eoinponist der ., Wacht am Rhein ", Karl Wilhelm, von dessen Ableben wir bereits Meldung brachten, wurde am 5. September >81.'» in dem thüringischen Städtchen Schmalkalden geboren und erhielt frühzeitig von seinem Vater, bcr Organist war, den ersten Unterricht in der Musik. Nachdem cr in Kassel und Frankfurt a. Bi. seine musikalischen Studien fortgesetzt, nahm er 1840 seinen Wohnsitz in Creield alS Dirigent der dortigen Liedertafel. Hier war es. wo er am li. Juli 1854 in einem großen Eonccrt zur Feier der silbernen Hochzeit deö jetzigen Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Augusta die von ihm comvonirte „Wacht am Rhein" von hundert Sängern zum ersten Male aufführen ließ, wogegen ein Mitglied der Liedertafel, daö den Zorn des damals im Krimkriege siegreichen Napoleon fürch tete, förmliche Verwahrung einlegte, weil eine solche Kundgebung eine höchst gefährliche Verwegenheit sei. Aber noch in demselben Jahre am 6. Juli ließ sich der Prinz von Preußen (jetzige Kaller Wilhelms in Elberfeld vom Männerguartett der Gebrüder Stein haus daö Lied vortragen. daS sechdzehn Jahre später seine gegen Frankreich marschirende» Heere zum Siege geleiten sollte. Wie cS im Jahre 1870, nachdem eö eigentlich nur in den engeren Kreisen der Gesangvereine «ortgelebt hatte, urplötzlich beim ersten Schmettern der Kriegstrompete mit aussprang, mit zum allge meinen Heerbann warb und aus allen deutschen Gauen dem be geisterten Volke in Waffen „Wie Donnerball, wie Schwertackllrr und Wogenprall" voraufzog, daö ist noch in unser Aller Erinner ung frisch und lebendig. Im Jahre 1865 war der zum königl. Musikdirector ernannte Eomponist, durch zunehmende Kränklich keit genöthigt, von Ereielt in seine Vaterstadt Schmalkalden zu- rückgekehrl und dort hatte er seine letzten Lebcnsiahre in stiller Zurückgezogenheit ,«gebracht. Daö neue deutsche Reich setzte Ihm durch den Reichskanzler eine Jahrespcnsivn aus, der Kaiser ehrte ihn durch ein Ordenszcichcn, die Kaiserin durch eine ihm eigens gewidmete goldene Denkmünze, die deutschen Gesangvereine durch Neueste Telegramme der Dresdner Nachrichten. Breslau, 7. September, Abends. Heute Vormittag 11 Uhr stürzte in der Nicolaivorstadt ein neugebautes, schon bewohntes Haus ein, wobei mehrere Personen verunglückten. München, 7. September, Abends. Der König richtete an-de» deutschen Kronprinzen die Einladung, anläßlich seiner Inspektions reise die königlichen Schlösser in Ansbach, Würzburg und Nürnberg als Absteigequartier zu benutzen. Wien,?. September, Abends. Das Correspondenzbureau er fährt aus authentischer Quelle, daß der König von Italien bereit» am 17. d. zu viertägigem Aufenthalt hier eintrifft. Haag, 7. September, Morgens. Eine Depesche des General gouverneur von Jndim meLet, daß zwei höhere Verwaltungsbeamte in Benkulen ermordet worden sind. — Es sind Verstärkungen von hier nach Indien abgegangen. ^ Madrid, 6. September, Abends. In der heutigen Sitzung der Cortes wurde über die Wahl des Präsidenten der Exekutivge walt berathrn. Die Wahl Castelar'S scheint gesichert zu sein. Wie man sagt, würde er Espartero zum Generalissimus, Serrano zum Commandirmden der Nordarmee und Manuel Concha zum Comman- oirenden der Armee von Eatalonien ernennen. In Madrid herrscht vollständige Ruhe. -s- Privat'Klintk sür geheime Krankheiten. Breitestraße Nr. i. 3. Etage. Heilung in kurzer Zelt! Acrztliche Orbinat.. Stunden von 9 bis >/s2 Ubr. Sonntags von 9 bis io Ubr. °o- Für geheime Krankheiten unb Hautausschlag ist täg- "6' zu sprechen, (vffcrncnsiraßc 24. 2. Etage, 8-Il Uhr unv 2—5 Ubr: A. C. Boigt, früher Assistent im 3. Lazareth. vwmk-ä. äs««»?, Galcricstr. 1 l, II.. Sprechst. für Geheime, Haut«,Hal»., Frauen- u. Geschleehtvleiden, täglich von9-4 . Hille ist. der findet sic Lchösiergaffe Nr. 10. l. Etage, beim Homöopath r»,. «ernült. Durch viele Mühe und Gr'ahcung Ist cS mir gelungen, folgende schwere Krank- heltcn schnell und geiahrlos zu beseitigen. Haut-, Geschlechts- krankheiten. Primär-, sccundärer Ausfluß der Harnröhre. Offene Wunden. 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H «>a ,2 n g. 4» 8 8>° ,2 » 8»- « »» »io 8 8' It^» ,2»> L4» 8« w 2« 8«°- 18«°« 8 12 8 S->- 7« ,(>«, >,a f, g,«» 44» S4»> «M ,2« 2« 8«» ,8«. 7»» „4° 2»a g 7« 8« II ,2«° 2« k 8> 18«« ei» iiger 4«» 8 2« > 4«« 8»a z 14« 8 12« 4 8 8« 1»« U I« S 8«- 8« I8»a> I>« 12»» 4 >4» 12« 4 8« 8» «>4 I>» L iiarldu» Msicr yrcidera »LrliyiNcusiadh <vro8enlm>n Haintchen Kamenz, . Lewztg «>» miela München «I» -draa Lliarandt TeVIi» AUftadts Wien «Attsiat», LiirauiNenliadN 11 4» 12»» 4», 7«. ,g«4. 8-4 Il«o 2-4 4«> 7«. ,g4i» Iga» 2«. b«. sw 2,4 - ««- II 8» 445 5« ,0«. ,2>- KM n«a 4-a 7«» ,84»» 640 2.4 8 640. 8« n I>»a nio 54» ,8»«. ,2l". 12 5>« 7»« 8-4 84» 18» 12 8» 510 7». 8«. 8" 8« 11«o ,2« 2« 4« 7«' 8'«« II ». 2» ,8»» ,a,d- ,0«, ,8°« 2>» v",8« Die Nacht,eil von 8 Ul,r «Ibend» bi« 8 UI>r Morgens ist »,il einem » de». Vamvldoot-, Ür«h 8 JrUI, 8 Frül, 8 7 8 (». «achm. 2 grub 8 7 8 ,8. Nachm. 2 5 grüb 8 7 8. Barm. 8 ,8. Nachm. 1 2 8 4 b 8>,, 7>ü grub b S 7 8, Norm. 8 ,8. «»chm l 2 » 4 » 8'^ 7'jl, Nachm. 2>!» griib 8 18, Nachm. 2> , g Kalscrl HO Tclichen Hikrnslrelschcn Echanda» Pirna Pillniö da. Laubegaft und lolchwch-Blasewid - >. N!« Nachm, l s -- sriib Nachm I b, «lbdS.7-/4 Drelden: l> WaisenbauSiirV 2, pcrnianen gkvliuel,,. 4, unmnitzgazje l», crnc iitaLc. im Sommer v. 7 Ubr früh. Im Minier Niel» Meilicn Ra-lim. !>/, K>,» ""ch - «lnknifft vöii ' »>!, ü'/,. Abend« 8 Nachm. >8-5'/,, Abend« 8 «arm. 8. tim. ,'!-»>/< »>/, 8 ir»k7>/,8. Niu. I',, 5>,, ü>/, 8 srbb 7',- 8>/, 8 Iü',j. Nachm, l I'k 8',. 7 8 srlll, 7« 7>/, 8'/, » 108, NachiN. 1 18.84,. °8.'bK, Sbd-.^g »an 8 Uhr Üeü!aöin^?°n^8d^l'2 L'°^'"n°M°ch-nt-2en''unddanÄ 8 UN UN * welch! ven « -en, e, L LL ven V beding Nr. 4 daselb r Diel rtnser «l»v zwW k 'owik . fallenden an «onn< H! krm>« «ms» Ui Kavrlk
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