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Dresdner Nachrichten : 22.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-22
- Monat1874-04
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.04.1874
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iter ge» r»: S. 60. 03. zelcb- fol- ,n I» : tcS n- äulcn ' kost- linitze ö mit zrotzes > Da- eestvl, eonce- , Cck- nlcvn- itische, :'Rei,;- gurcn. l-ntor. pick'len G- MG tcegl. 7^ » C i NI »cr uni -n «!t ke vo» wollc» mit mit' um et- bcn öcl > Räume L>>>. »7, >x't>'cn. in allen -Siegel - .-rei-l'c,', sthiral'" «W«it «Ißtiq ki» 7 Ü«r m der (irvkdilion Martenlrrobt l». nemenieprei» »iertelidlir- ltch v>/, Ngr., durch di« »oft « Ngr. SiNjtUic Nummern I Nur. Luslage: 24000 Trpt. tzllr die Nftckgabe einge- sandter Manus.rlpie macht sich die Redaclw» Nicht verbindlich. Inseraten.Annahme au». Vo,i«e in Hamburg. ver. It». Wie», Leipzig. Basel, Breslau, granlsure a M. — Luch lik<»,« in Berlin, Ilelpjia, Wecu. Humdnrg, granksuri a. M,. Miin- che». — Oaubs L ko. in „ranlfurl a. M. — t'r. Viiizt in Chemm». — Ilu- ru». Iiuiltto, Luiiior » La. in Pari». Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschättsverkehr. .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Julius Ncichardt. NusrrstelirrrdenNoUcn» lrrane 13 onqenomme *>is t/lli. '» Ul r. «tnutaq . 12 U»,r. Iu* Vieu'tadr: gros.c ttloftcr- passc 5 biv 'Ua^in. 4 Ullr' Du' lUomn cincr- nn-' Ipliltiflen Pctirzcilc kou^ Psa. ^iils e",a!ie.l die ^cile 3 Nsir. Eine' G.ncnitic für ,teichiltna,c)c EvcNci. ,leu der Inseralc wird nichl gcficbcn. AuSwärtisik ?lrlteoncen^ '-.'Lnstvü.ic von uns unbe- kannten Hldmcn u. Per» Ionen tnlerircn wiv nnr neuen Pronnmcrandc- ^at,lnn.z durch Brief» marken oder Vostein-al» Inn.f. '» Silben koütn 1>, Nqr. Anewärtioe können die Zaüll-n, attch auf eine DraL-dner.^rrina anwcisen. Die Exp. Nr. 112 Nennrehnter Jahr««««. MItredacleur: vr. L»nU Mr das Feuilleton: I-aölvIk Dresden, Mittwoch, 22. April 1874. M Politische». In der Schlußa l> st i m niung ist dieMehrheit, die sich für das Militärgesetz im Reichstag aussprach, noch gewachsen. Mit seiner Schlußannahme ist dieser in mehr als einer Hinsicht leidige Gegenstand endlich von der Bildfläche verschwunden. Freilich wird cr beim Anlaß der nächsten Reichstagaivahlen wieder auflcben; machen doch die Sozialdemokraten kein Hehl aus ihrer Absicht, jedem Abgeordneten, der für das Militärgesetz stimmte, bei seiner künftigen Candidatur sein Votum „als Strick um den Hals zu legen und seine moralische Hinrichtung zu vollziehen". Derartige Kraftausdrücke zeugen nicht von der Stärke dieser Partei. Wir wissen wohl zu unterscheiden zwischen den Abgeordneten, denen es ein förmliches Gaudium war, wichtige VolkSrechte auf 7 Jahre aufzugeben und andern Ncichstagsboten, die nur mit schwerem Herzen und unter dem Drucke der von den elfteren geschaffenen politischen Lage sich ihr Ja! erpressen ließen. Kurz vor seinem Auscinandergehen hat sich der Reichstag noch - der Berathung des Gesetzentwurfs zugcwendet, welcher renitente . Kirchendiener mit Jnternirung und Ausweisung bestrafen will. Der l „Weserzeitung" ineldet man nun aus Berlin, daß, wenn dieser Ent wurf zum Gesetz erhoben sein werde, durch einen Gnavö.nakt die strafrechtlichen Folgen der preußischen Maigesetze aufgehoben werden sollen, weil dann die Regierung angemessenere Mittel als Geldbußen und Gefängnißhaft in der Hand hat, um der Mißachtung der Auto rität des Staates wirksam entgegenzutreten. Das preußische Obertribunal hat in einem neuerlichen Erkennt nisse ein Präjudiz aufgestellt, welches möglicherweise für die verflos sene Griindcrperiode von weittragender Bedeutung werden dürfte. Dasselbe lautet wörtlich: „Der zum Abschlüsse eines Kaufvertrages Bevollmächtigte, welcher mit dein Verkäufer zum Schein einen höhe ren als den von diesem zu zahlenden Kaufpreis vereinbart und sich den vom Auftraggeber gezahlten Ueberschuß als Gründerlohn an- cignet, fügt diesem eine den Thatbestand des Betruges erfüllende Vermögensbeschädigung zu." Wenn alle in der Schwindelperiode in obiger Weise abgeschlossenen Scheinkäufe unter die Rubrik des Betrugs gebracht werden könnten, dann dürfte dem Rechtsbewußtsein res Volkes eine nachträgliche Sühne in beträchtlichem Umfange wer den. Leider wird der auf solche Weise erfolgte Betrug nur in weni- M, entweder plump ausgeführten oder allzurauberisch unternom menen Fällen nachgewiesen werden. , Die Freude der Schweiz über die glückliche Beendigung der Revision ihrer Verfassung ist eine umsogrößere, als diese Reform in friedlichsten Formen vor sich ging, eine Ueberzeugung der früheren Majorität durch die damalige Minorität darstellt und zwar in einem Umfange, daß die frühere Minderheit zu einer überwältigenden Mehrheit emporwuchs. Alle Schrecken der Elemente schwingen ihre Geißel über dem unglücklichen Indien. Nach cinein von der „Times" gebrachten Telegramm aus Kalkutta vom 19. d. haben dort zwei große Feuers- briinste stattgcfundcn. Der Umfang des Feuers erstreckte sich auf einen Raum von zwei englischen Meilen. Sehr bedeutende Quan titäten von Getreide, welche von den Behörden angcsammelt und zur Verwendung für die von der Hungersnoth hcimgcsuchten Bezirke bestimmt waren, sind durch das Feuer zerstört und ist das Untcr- jtützungswerk dadurch wesentlich erschwert ivorden. Die Noth steigt. Locales »nd Sächsisches. — Wie man uns mittheilt, hat S. M. der König außer dem Doppelkreuz noch ein allgemeines militärisches Ehrenkreu; gestiftet, das solchen Militärs verliehen wird, welche 25 Jahre gedient haben. Es ist etwas zierlicher als das Düppclkreuz, von Bronce, trägt aus der einen Seite den Namenszug Sr. Dt., auf der andern die Zahl XXV. und wird am grün-weißen Bande getragen. — Die zu Ehren des Geburtstags Sr. Majestät des Königs Donnerstag den 23. d. stattfindende große Militärparadc wird um ' Uhr Mittags ans dem Alannplaye abgchalten und von Sr. Erc. dem Oivisionär Gcneralleutn. Rehrhofs v. Holderberg eommandirt werden. Die zur Parade eommandirten Truppen werden inzwci Treffen ausge stellt werden, von welchen das crstcre aus dem Lcibgrenadier-Regi ment Nr. 100, dem Grcnadierregiment Kaiser Wilhelm Nr. 101, dem Schützenreg. Prinz GcorgNr. 108 und den beiden in Frciberg und Meißen garnisonircnden Jägerbataillouen Nr. 12 und 13 besteh end, von dem Infanterie-Brigadier Generalmajor v. Abendroth, das ^ weite aber aus dem Garderciterregiment, 4 Batterien CorpS - Ar tillerie, 4 Batterien Divisions-Artillerie, dem Pionmerbataillon und einer Train - Abtheilung bestehend, von dein Cavalcrie-Brigndier Generalmajor v. Earlowitz eommandirt werden wird. Dem Ver nehmen nach werden mehrere fremde Fürsten dem glänzenden mili tärischen Schauspiele beiwohnen. — Dem Ober-Steucr-Jnspector Teichmann in Zwickau ist die , rbetcne Versetzung in den Ruhestand unter Gewährung der gesetz lichen Pension bewilligt ivorden. — Ter bis vor Kurzem als kgl. preuß. Gesandter in Dresden aufhältliche Herr von Eichmann, der von hier nach Constantinopel', versetzt, dort aber durch den deutschen Botschafter in Paris, Herrn von Arnim, abgelvst wurde, hat den deutschen Gesandtschastsposten in Stockholm übertragen erhalten. — Vor Kurzem ist eine Verordnung ergangen, welche den Militärs das Tro-gen der Orden, Ehrenzeichen und Medaillen ganz nach preußischem Muster anbcfichlt. Bisher wurden diese Dekora- lioncn einzeln an die Brust befestigt getragen. Sie hatten auch in dieser weiteren (Oruppirung vollklimmen Platz, da nicht so viele Orden und Denkmünzen zur Berthcilung kamen. Nachdem in neuerer Zeit aber der Ordensregen ergiebiger geworden ist, sollen die. ähnlicher Ar1>unter dein Namen „Pietät" errichtet, welches gleich und Solidität bei den von ihm veranstal > sind ja jetzt keine Seltenheit mehr ' Brust des tapferen Kriegers angeheftet und abgcnommen werden. — Von nationalliberaler Seite bereitet man Anträge im Land tage vor, die jener Partei unbequeme „Leipziger Zeitung" aus Leipzig mcgzuverlegen und mit dem „Dresdner Journal" zu verschmelzen. Das ganze Manöver hateinen Vorzug: cs ist durchsichtig. Die von vr. Biedermann redigirte „Deutsche Allgemeine Zeitung" leidet in Leipzig unter der Eoncunenz der „Leipziger Zeitung". Wäre es möglich, die ,Dpz. Ztg." aus Leipzig hinauszubugsiren, so hätte Biedermann mit seiner jetzt an Abonnentenschwindsucht leidenden „D. A. Z." Oberwasser. Der Landtag wird sich jedoch hüten, in Anderer Privatinteresse die Staatsfinanzen zu gefährden. Denn die „Lpz. Ztg." bringt jetzt dem Staate einen Reinertrag von jährlich über 16,000 Thlr. ein und überträgt dabei noch den Ausfall, wel chen das „Dr. I." durch Druckkosten der umfänglichen Landtags beilagenhat. Es ist in der That eine sächsische Eigenthümlichkeit, daß während andere Staaten für die offizielle Presse Summen ausgeben, die oft in die Hunderttausende gehen, die sächsische Regierung dafür nicht nur Nichts aufwendet, sondern aus der offiziellen Presse noch einen Reingewinn von 16,000 Thlr. erzielt. — Bezüglich der 16stündigen Dienstzeit der Bahnwärter schreibt uns ein hervorragendes Mitglied der Finanzdeputation der.2. Kam mer: Allerdings erscheint auf den ersten Augenblick ein solcher Dienst ungebührlich lang; allein es ist auch zu bedenken, wie leicht und wenig anstrengend der Dienst der Bahnwärter ist. Sie haben an Dienst wenig mehr als die Begehung ihrer Strecke und die Beobach tung .'Per Signale zu verrichten, was ihnen für Besorgung ihres Hausstands und für Nebenarbeit und Nebenverdienst meist viel freie Zeit üiuM läßt. Die Bahnwärter haben einen Sonn- und Feiertag um den a?.'dern ganz frei, genießen ferner 26 Tage Ferien im Jahre, die sie einzeÜ? oder im Ganzen verbrauchen können. Das sind Vorzüge, die neben a.^eren den großen Andrang, der gerade nach diesen Stellen herrscht, eMren. Wollte man die Dienstzeit der Bahnwärter abkürzcn, so mützV" man entweder sehr viel neues Personal anstellen, oder die Fahrzeit abtu O^m. Nicht zu verwechseln mit den Bahnwärtern sind die Weichensteller, die meist keine Dienst wohnung, kein Gärtchen zum Gemüsebau hii^N- Diese haben selbstverständlich weniger lange Dienstzeit und werden .'drer Verant wortung gemäß auch besser bezahlt. — Die Fortsetzung der Eottbus-Großenhainer Eisenbich.7 von Cottbus nach Frankfurt a. O. ist gesichert, da zwischen der Cöktbll-?-' Grotzcnhaincr Gesellschaft und der Leipzig-Dresdner Eisenbahncom pagnie neuerdings die Vereinbarung getroffen worden ist, das: vom 1. Juli ab die Betriebsleitung auf der alten Strecke Cottbus Großen hain von der Leipzig DreSdmr an die Cottbus Großenhainer Ge sellschaft übergeht, und der preußische Finanzminister für diesen Fall die Concession der Fortsetzung nach Frankfurt zugesagt hat. — Die warmen Frühlingstage haben die durch reichlichen Regen vorbereitete üppige Vegetation mächtig gefördert. Auf den Rebcngeländen von Loschwitz sichen Mandeln, Aprikosen und Pfir sichen mit dem ganzen Zauber ihrer zarten Rosasarbc in herrlicher Blüthe. Da die Herrlichkeit nicht lange Vorhalt, so verlohnt sich in den nächsten Tagen ein Besuch der Victoriahöhe, die in Herrn Hennig einen neuen tüchtigen Wirth erhalten hat, oder des Burgbergs. Von dem gegenüberliegenden Schillergarten in Blasewitz oder der neuen Förstcr'schen Dampfschiffwariehalle aus genießt man das schöne Bild in anderer Weise. Jedenfalls empfiehlt cS sich, den Ausflug einmal zu Dampfschiff zu machen, dessen Fahrt längs der mit Blüthen über säten Gehänge eine besonders genußreiche jetzt ist. — Für die Gläubiger des in Coneurs verfallenen und zur Haft gebrachten Agenten Rudowski) scheint leider soviel wie Nichts abzufallen. Die Acliven sollen, wie cs heißt, nur wenig mehr als 2000 Thlr. betragen, diese aber eheweiblicheüEinbrmgcn.odcr Eigen thum der Kinder Rudowsky'S sein; 15,000 Thlr. weitere Außen stände desselben gelten so gut als uneinbringlich, während die jetzt bekannten Passiven beide Summen wenn nicht übersteigen, so doch nahezu erreichen dürsten. Der Hauptvcrdienst Rudowsky's bestand in einer förmlichen Advokatcnpraris, die cr schwunghaft betrieb und bei der er sich für Eingaben, Beschwerden, Tenunciationen und dergl. ganz ansehnliche Gebühren zahlen ließ Nach der „RcichSzeitung" hat sich der Schriftsteller W. Lieb knecht, nachdem er seine 22monatliche Festungshaft wegen Vorbe reitung zum Hochverrath in Hubcrtusburg abgcbüßt, von dort ent lassen worden und nach Leipzigs zurückgckchrt war, in der Sonn- abcndsversammlung des Arbeiterbildungsvereins über die Gerechtig keit und Humanität der Hubertusbnrger Dircction und Beamten in der höchsten Anerkennung ausgesprochen. — Ein hiesiger FuhrwerkSbcsitzcr hatte einem in der Neustadt wohnhaften Uhrmachcrgehilfen seine Taschenuhr zur Reparatur gegeben. Aller Mahnungen ungeachtet konnte cr dieselbe aber nicht wieder zurückerhaltcn, so das; cr sich endlich gezwungen sah, darüber nunmehr der Behörde Anzeige zu erstatten. Diese soll sehr bald er örtert haben, daß die Uhr verpfändet war. Aber nicht nur dieser einen Uhr war dies Loos beschiedcn, auch viele andere Uhren, die der Uhrmachergchilsc von anderen Leuten in Reparatur erhalten, waren den gleichen Weg gewandert. Bei den traurigen Vermögens verhältnissen des Uhrmachergehilfen, der bereits verhaftet sein soll, wird den Verletzten nichts übrig bleiben, als aus eigenen Mitteln sich ihr Eigcnthum wieder einzulösen. — Bekanntlich bestanden bis jetzt in Dresden zivci Bc- erdigungsgesellschaften: „Zur Heimkehr" und „Zum Frieden"; die Leitung der letzteren hatte bis in neuerer Zeit hauptsächlich das Sargmagazin C. G. Nobe u. Sohn (am Sec 34, 2.) gehabt. Vor Kurzen: haben nun die Herren Nobe u. Sohn ein neues Institut alle aneinem Bande an der Schärpen mit der Silbenschrift: „Pietät". Besonders wollen wir noch bemerken, daß die Herren Nobe und Sohn die Veranstalter des pompösen Begräbnisses des Herrn Hosschauspielers Porth waren. — Einnahmcbudget. (Fortsetzung.) Tie Nutzungen von den Tomainen betragen 121,976 Thalcr, die von den Weinbergen und Kellereien 6500 Thlr. Es sind 3 Bergvögtc und 37 Winzer in den königlichen Weinbergen beschäftigt. Tie Bruttoeinnahmen betragen 20,500, die Ausgaben 14,000 Thlr. Das königliche Steinkohlenwerk liefert bei einem Bruttoerträge von 885,975 Thlrn. den Staatscasse» einen Reinertrag von 235,000 Thlrn. Die Förderung ist auf 2)600,000 Hectoliter veranschlagt; der Ansatz für Arbeitslöhne und Materialien ist gegen die vorige Finanzperiode um 99,000 Thlr. gestiegen. Es erhalten an Lohn und Tantieme: 1 Obersteiger 1194 Thlr., 1 Werkmeister 890 Thlr., 3 Reviersteiger je 675 Thlr., 1 Maschinen- und 1 .Hutsteiger je 571 Thlr., 4 Untersteiger je 545, 2 je 519, 5 je 493 Thlr., 1 Knappschaftsschrciber 623 Thlr., 1 Kohlenschreiber 571 Thlr. Der durchschnittliche Verdienst eines Häuers im Jahre 1873 betrug für eine Mündige Schicht 1 Thlr. 10M Ngr., fürs Jahr 406 Thlr., der eines Fördermannes für eine Mündige Schicht 26 Ngr., fürs Jahr 273 Thlr. Der Director soll als Gehalt und Tantieme erhal ten 3148 Thlr., der Bergverwalter 1679 Thlr., der Handelsfactor 1582 Thlr., der Cassencontroleur 1068 Thlr., sämmtlich nebst freier Wohnung uitdHeizung; derCassirer 1582Thlr., der Assistent 370 Thlr. Bezüglich der Ungebührlichkeiten, die zu einer Criminal- untcrsuchung geführt haben, daß einzelne Beamte des königlichen Kohlenwerkes von Arbeitern Geschenke annahmcn und sich bestechen ließen, hat der Finanzministcr erklärt, daß, wenn die gerichtliche Untersuchung zu keinem Resultate führen sollte, dann eine Disci- plinaruntersuchung und nach Befinden die strengste Bestrafung ein- trctcn solle. Das Braunkohlenwerk Katitzsch liefert 58,500 Thlr. Brutto- und 15,000 Thlr. Reineinnahme. In 10 Jahren wird dieses Koylenfeld bei deni jetzigen Betriebe erschöpft sein; die Depu tation will den Betrieb verstärkt sehen. Durch Bohrversuche ist er mittelt worben, daß im Timmlitzforste bei Leisnig ein bauwürdiges Braunkohlenlager vorhanden ist. Es wird jetzt dort ein Stölln nach dem Flötze getrieben. — Die königliche Porzellanmanufactur soll bei einem Bruttoeinkommen von 343,200 Thlrn der Staatscasse 90,000 Thlr. >41,520 Thlr. mehr als bisher) zuführen. Der Be trieb hat in der Neuzeit gewaltig zugcnommeu. Die Beamtcngchalte sind mäßig erhöht, eine Zahl neuer Beamter eingestellt ivorden. — Oie Hofapotheke liefert brutto 16,600 Thlr. und netto 2800 Thlr., das Asterbad 4044 Thlr., überall sind die Beamtengehalte ent sprechend erhöht. Die Berg- und Hüttcnnutzungxn liefern einen Reinertrag von 261,536 Thlr., diesmal 39,(XtO Thlr. weniger. An sogenannten Bergbegnadigungsgeldern wurden 1871/72 zur Erschließung von Erzlagerstätten an 6 Gruben 46,142 Thlr. vom Staate gezahlt. Zur Vergrößerung der Hüttenwerke bei Freiberg, namentlich amerikanische Erze stärker zu verhütten, verlangt die Re gierung 26,000 Thlr. In der Deputation entstand die Frage, ob angesichts des Sinkens der Silberpreise und weil infolgedessen nied rere ärmere Gruben ihren Betrieb werden einstcllcn müssen, eine Vergrößerung der Schmclzwerke rathsam sei? Tie Regierung er klärte, daß dem sächsischen Erzbergbaue durch die Vollendung des Rothschönbergcr Stöllns ein neues Aufblühen bcvorstche, namentlich würden dadurch auch die fiskalischen Gruben „Churprinz" und „Halsbrücke" ganz wesentlich gewinnen und durch vermehrtes Aus bringen von Roherzcn den Hütten reiches Material zuführcn. Was die Einfuhr von amerikanischen Erzen betreffe, so geschehe der An kauf solcher von der sächsischen und preußischen Regierung in Ge meinschaft mit der Mannsselder Bergbaugcsellschaft und werde vor aussichtlich noch lange Zeit zum Vorthcile der betliciligten Hütten werke namentlich bei der überaus billigen Fracht möglich sein. Leb haft erörterte die Tcputationdic Frage der Erbauung von Arbeiter- Häusern. Die Regierung, unterstützt von den conscrvativcn Abg Habcrkorn, Uhlemann und v. Oehlschlaegcl, will, um den Hütten tüchtige Arbeiter zu gewinnen, versuchsweise 10 Häuser mit 20 Wohnungen für 21,MO Thlr. erbauen. Die fortschrittlichen und nationalliberalcn Abgg. IW. Minckwitz, Beck, Starke Mittweida und Ochmichcn, schlagen jedoch rundweg diese Summe ab und wollen nicht einmal den Versuch mit einer so humanen und zugleich zweck mäßigen Maßregel unternehmen. Der Antheil der Gruben an dem Reingewinne aus den Hütten soll in Zukunft ein weniger großer sein, als bisher. Auf das Ausgcben der Fabrikation von Zink, Schrot und Bleiwaaren will die Regierung nicht eingehen, auch hat sic keine Neigung, die Hüttenwerke insgcsammt zu veräußern. Früher hatte dies einmal die 2. Kammer beantragt, die 1. Kammer aber ab- gelchnt und die Regierung hat mehrere Kaufoffcrten abgewiescn. I» den Hütten ist nicht weniger als 3,900,000 Thlr. Staatsvcrmögen cngagirt, das sich zu mehr als 7 pCt. verzinst. Ueberdics ist das Bestehen der Hütten eine Lebensbedingung süe dcn vaterländischen Bergbau, der in dcn Hütten einen zuverlässigen Käufer der ausgc- brachlcn Erze findet. Nur die Gcsammthcit der inländischen Gru ben könnte übrigens als Käufer austrcten. Wir hoffen jedoch, das; sich der Staat nicht auch dieses Besitzes zu Gunsten des Großkapitals entäußert! Die Halsbrückner und Muldencr Schmclzhütten liefern an Reinertrag 406,000 Thlr., die Goldschcideanstalt 2900 Thlr., die Muldencr Arsenithüttcn 14,000 Thlr., die Schwcselsäurefabril 94,000 Thlr., die Zinkhütte 4M Thlr., die Schrotfabrik 1000 Thlr., die Blciwaarcnfabrik 3760 Thlr., das Blaufarbenwcrk Obcrschlcma infolge Erhöhung der Preise des für die NcichSmünzen gesuchten Nickels 45,000 Thlr. Außerdem besitzt unser Land in Norwegen ein Kobaltbergwcrt: Modum. Dasselbe gab bisher nur einen ge ringen Nutzen, neuerdings hat man aber ergiebige Erzanbrüche ge sunden, sodaß es jetzt einen Reinertrag von über 20,000 Thlr. dem Staate abwirft. Der Hauptmcrth dieses Besitzthums besteht aber Orden in einer einzigen Reihe, halb über einander geschoben, getragen! zeitig bestrebt ist. Eleganz uv werden. Bequem er ist für die Ordcnstvugcr die neue Einrichtung; j tetenBegräbnissen zu vereinigen. Die elegant adjustirtcn Beamteten! darin, daß es das Blaufarbcnwerl in Obcrschlcma mit den ihm un- mit einem einzige,.. Griffe können 10—-12 Dekorationen —so vieles des Institutes tragen schwär,zsainmetne, über die Brust gelegte Entbehrlichen Kobalterzen sicher versorgt. Die siimmtlichen Gel,alte
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