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Dresdner Nachrichten : 28.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-28
- Monat1875-01
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 28.01.1875
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In Ncuilnbl: grade Mosier- gaise übt» Nachm, 4 Udr, Der Raum einer rin ioaliiaen Peüijkile koliel >,< Pfge, Eingesandt di« Uciie E, Pigc, Eine Garantie sür das nuchniagrge Erschei ne» drr Inserate wird nicht gegeben. rlu'würiige Annoncen« Anslrire von UN, nnbe» »annicn /Ermen n»d Per sonen inserire» wtr »ur gegc n P r ä n u m e r a » d o» Zadtung durch Artes- martcn oder Posieiiii,ri,» lung. Nenn Lilbe» iosie» >5, Piae, 7-nieraic >.ir die Montag» Nummer oder nach emem sjentag» die Petilikite UE P>gc. Nr. 28. Zwanzigster Jahrgang. MItredacteur: 0r. »u>N »lür daS Feuilleton: !«m«lvlgr Dresden, Donnerstag, 28. Januar L87Ä Politisches. Die Goldwährung ist ein Experiment, erklärt Camphauscn, das Bankgesetz ist ein Experiment, laßt sich Lasker vernehmen und so experimentircn die Neichsgcwnlten mit den Fundamenten von Handel und Wandel, mit Geld und Eredit. Das Volk muß die Kosten des Experiments bestreiten. Daß es aber eines der gewagtesten Experi mente ist, die den Bedürfnissen des Alltagslebens entsprechende Masse von Zahlungsmitteln mit einem Schlage auf das knappste, auf «in unzulängliches Maß zu beschränken, daS wird ein Jeder bald genug am eigenen Geldbeutel verspüren. Der entscheidende Hieb ist gefallen: der Reichstag lehnte die von den verschiedensten Seiten, ohne Unterschied von sonstiger Partei gestellten Anträge auf Erhöhung der Notenzisfcr sowohl für die Reichs-, als die anderen deutschen Staats- und Privatbanken ab. Diesen Beschluß beklagen wir aufrichtig. Unwiderleglich, wie uns dünkt, war der Gedanken- gang des Abg. v, Kardorff, daß die niedrigbcmesscne Notenzahl für jeden Erwerbszwcig sowohl in der Industrie als dem Handel, den Credit außerordentlich vcrtheuern wird. Und diese Ercditverthcuc- rung, rief Kardoff aus, muthet man der Industrie, dem Handel und der Landwirthschaft in einer Zeit zu, wo alle Erwcrbszwcigc schwer zu Boden liegen! Wird dadurch die Concurrenzsähigkeit der deutschen Industrie der ausländischen gegenüber gestärkt? Minister Camphausen macht sich die Sache freilich ungeheuer leicht: Deutsch land mag nur sparsamer, fleißiger, wirthschaftlicher werden, dann kann eS schon wieder mit dem Auslande concurriren! Weise ge sprochen, bester Rabbi, höchst weise! Aber wie sängt man das an? Man muß die Löhne der Arbeiter herabsetzcn! Allgemeine Sensa tion folgte im Reichstage diesem grausamen Rathe Sr. Exccllcnz. Nun verkennen wir gar nicht, daß in einigen Productionszweigcn unter dem Zusainmentrcten außerordentlicher Umstände die Löhne, sprungweise eine Höhe erreicht haben, die sich bei dem Wegfall ihrer Voraussetzung nicht wird aufrecht erhalten lasten. Aber (abgesehen davon, daß die Münzpolitik des Reichs und der Mißbrauch des Milliardcnsegens vielfach diese Vertheuerung von Löhnen und Ma terialien selbst künstlich erzeugt haben) so sind höhere Löhne mit ihren unleugbaren, mannichfachcn Vcrtheilen doch nicht der Stein, der zuerst beseitigt werden müßte. Und sollte es an eine Herabsetzung der Löhne gehen, so mache Excellenz v. Camphausen mit seiner Ge haltszulage den Anfang! Die Spitzen der Behörden mögen den Vortritt haben, nicht der Fabrik-und Handarbeiter, der Gewerbs- gehilfe, der noch die hohen Lebensmittel- und Wohnungspreise zu zahlen hat! Schneller als wir erwartet hatten, bestätigte Camphauscn vnsere gestrige Darstellung von den tiefschncidendcn Wirkungen des Bankgesetzes. Wie ist es aber nur möglich, daß für einen so ver- hängnihvollen Beschluß sich im Reichstage eine Mehrheit findet ? Vieles wirkt da zusammen. Am lästigsten erscheint uns dabei die aufdringliche Aftcrweisheit solcher Abgeordneter, die von der Sache Nichts verstehen, ihren sonstigen politischen Einfluß aber zur Durch setzung von bedenklichen Beschlüssen mißbrauchen. In jdiese Rubrik schlägt besonders Eduard Lasker ein. Allen Respekt vor den Kenntnissen und Studien dieses Herrn! Aber Eins schickt sich nicht für Alle! In allen Gebieten des Staatslebens kann kein Einzel ner gleich sattelfest sein. Es reicht nicht aus, sich Nachts beim Scheine der Studirlampe hinzusctzen, über Bankfragen und Eredit- wesen Verschiedenes nachzulesen und nun auf Grund einseitig ge wonnener theoretischer Anschauungen, ohne einen Schimmer vom praktischen Leben, Geld und Credit einer "Nation von -10 Millionen Menschen zu ordnen. Das ist eitel, nahezu vorlaut, jedenfalls ver werflich ! LaSkers absurde Behauptungen, die colostalen Fehler seiner Rechnenexempel wiesen ihm schlagend sowohl der Bundescommissar Michaelis, als der sachkundige Bremenser Abg. Mosle nach. So sagte Lasker: die einprocentige Steuer auf die unbedeckten Bank noten (dieselbe ist übrigens gefallen^ schade der Industrie und dem Handel nichts, sie koste denselben jährlich eine Million Thaler und daran würden sie nicht zu Grunde gehen. Mosle wies Laskern nun den kindischen Rechenfehler nach, daß dieser davon ausgegangcn war, die Banknoten würden nur eininal im Jahre umgesetzt. Mosle meinte, schlecht gerechnet würden 50 bis 60,000 Millionen umge setzt und die Einprocentsteuer würde der Industrie und dein Handel mindestenS'50—60 Millionen jährlich kosten. Aber die Selbstbespiegelung schönschwätzendcr Abgeordneter er klärt den Reichstags-Beschluß nicht allein. Der Bankgesetzentwurf verfolgt den Plan, daS Lebenslicht der Einzelbanken auszublasen und dabei selbst vor schweren Handels- und Geschäftskriscn nicht zurück zubeben. Es zeugt von nicht zu großer Stärke des Nechtsgcsühlcs, wenn ein solcher Plan durchgeht. Delbrück weigert sich die Dresdner Handelskammer zu empfangen und speist die Leipziger mit schönen Worten und Verheißungen ab, die sich, ivie Figura jetzt zeigt, nicht erfüllen. Die süddeutschen Abgeordneten sind durch eine ungerechtfertigte Begünstigung in der Notenmasse ihrer Banken ge wonnen; eilte Anzahl anderer Abgeordneter lockt das Zauberwort „Reichsbank" und der Gedanke, daß, wenn sich, ivie sie vermuthen, bald ergeben wird, daß dieselbe zu wenig Noten habe, ein nächster Reichstag dieselben erhöhen wird, wenn auch inzwischen die anderen Banken um ihre Fortexistenz ringen. Den Nest thut die Thcil- nahm- und Energielosigkeit unserer Regierung. Bei der ersten Be- rathung des Bankgesctzes reiste wenigstens Herr v. Friesen nach Berlin und speiste bei Sr. Maj. dem Kaiser Wilhelm. Bei der 2. Lesung des Bankgesetzes fiel auch die Berliner Reise und das Kaiser-Diner weg. Herr v. Friesen beobachtet ruhig von seinem Fauteuil aus, wie von Berlin aus die Dinge laufen. Unter solchen unglücklichen Constellationon müssen die Bestrebungen der Abgeord neten Ackermann und Georgi, die vaterländische Industrie und den Handel vor schlimmen Krisen zu behüten, aussichtslos sein. Nur flüchtig recapitulircn wir die Vorgänge im Auslande. Frankreichs Nationalversammlung hat zwar mit 512 gegen 188 Stimmen beschlossen, die zweite Lesung des Senatsgesetzes vorzu nehmen, aber eine Entscheidung ist damit noch immer nicht getroffen. Erst bei der zweiten Lesung können überhaupt Anträge eingebracht, kann ein materieller Beschluß gefaßt werden. Bei der herrschenden Confusion wird die Lage Mac Mahon's immer unklarer, seine Stimmung täglich verbitterter. Amerika schreitet auf der Bahn der Schutzzölle leider noch weiter vor. Um die Staatseinnahinen zu erhöhen, soll der Congreß die 1872 eingctretene Herabsetzung der Eisen- und Stahlzölle wieder beseitigen und auf Thce, Kaffee und andere Artikel, die bisher zoll frei eingingcn, Steuern legen. Für Italien nicht blos, für die ganze Welt ist das Erscheinen Garibaldi s in Nom ein folgenschweres Ereigniß. Seltsamer Wechsel des Menschcnschicksals! Garibaldi zieht in dasselbe Rom als Depu- tirter ein, das er vor 26 Jahren als geächteter, vervehmtcr Diktator der römischen Republik flüchtend verließ. 1862 unternahm er jenen unglücklichen Römerzug, um die Franzosen zu vertreiben, der Tü rmer Negierung zum Trotze, die ihn bei Asprcmonte schlug und eine Kugel ins Bein jagte! 1867 trat er die zweite Nömerfahrt an; die Chafsepots der Franzosen wirkten bei Mentana „Wunder", Gari baldi wurde gefangen gesetzt. Seinen lächerlichen Feldzug an der Seite der Franzosen gegen Deutschland übergehen wir. Jetzt verlaßt er seine Ziegeninscl, König Victor Emanuel schickt seinen Adjutan ten an den Bahnhof und empfängt ihn mit königlichen Ehren; zwei Ehrencompagnicn müssen dem einziehenden Helden Spalier bilden, das Volk spannt seine Pferde aus und führt ihn im Triumph jauch zend nach dem Parlamentssitze. Dort leistet Italiens größter Bürger dem König-Ehrenmann den Eid der Treue. Eine wunderbare Hel dengestalt ! Bald wird er, wenn er die fremden Söldlinge den Papst im Vatican bewachen sicht, seine mächtige Stimme erheben, um an die letzte Burg des Geistcstyrannen zu donnern! Locales und Sächsisches. — Dem Kirchner und Hospitalvorsteher Reymann zu Sieben- lehn ist die silberne Medaille vom Verdienstorden allergnädigst ver liehen worden. — Anläßlich des gestrigen Geburtstages der Königin Maria fand Morgens die übliche Rcveille statt, die Mannschaften der Garni son waren in Galauniform ausgerückt; bei II. MM. dem König und der Königin Carola - wurde Familicntasel abaehalten; Abends waren die öffentliche» Plätze der Stadt festlich-yMchtet. — Der eigentlich Mittwochs ststtfindcnde Kammerball im Kgl. Schlosse fand bereits vorgestern Abend statt, weil Sc. M. der König gestern Abend 6 Uhr nach Leipzig abrciste, wozu bereits am Vormittag ein Extrazug mit Dienerschaft, Pferden, Equipagen, Jagd- und Küchcngcräthen vorausging. In der Begleitung des Königs reisten Ihre König!. Hoheit Prinz Georg und der Großherzog von Toscana, sowie Oberhofmarschall v. Könnc- ritz und Obcrstallmcistcr Scnsft v. Pilsach. Heute werden die hohen Herrschaften auf dem Rittergute des Hausministers I)r. v. Falken stein, Großzschocher, am Freitag auf den Fluren der Stadt Leipzig, am Sonnabend auf Ehrenbergcr Revier jagen^ — In Berlin constituirte sich die Justizcommission für die großen NcichSgesetze. Sämmtliche 28 Mitglieder waren erschienen. Zum Vorsitzenden wurde Miquel, zum Stellvertreter desselben wurde Generalstaatsanwalt Or. Schwarze gewählt. Schriftführer sind die Herren Mayer (Donauwörthtz Thilo, Eysoldt und Struckmann. — Von Seiten des Kaufmanns Emil Schor in Walden burg , Inhaber einer Modemaarenhandlung, war der Königin von Sachsen eine Mustersendung schlesischer Leinenfabrikate übermittelt worden. Vom Oberhofmeister der Königin, Kammcrherrn v. Lüt tichau, ist nun Herrn Schor unter Bekundung des Dankes der hohen Frau als Gegengabe eine prachtvolle Vase mit der Ansicht eines Thcilcs von Dresden zugcgangcn. — Die Liste von Stadtvcrordneten-Ccmdidaten, welche ohne Rücksichtnahme auf die politische Parteistellimg unter dein Wahr spruche: „tmlu» publica lax kupre-ma", zu deutsch: „DaS öffent liche Wohl sei oberster Grundsatz!" von einem Vereine selbstständiger Bürger ausgestellt wurde, setzt sich folgendermaßen zusammen: Ansässige: Hofrath Ackermann, Kaufmann Aulhorn, Nadlermstr. Beyer, Klempnermstr. Boy, Musikalienhändler Brauer, Kürschner- mcister Burckhardt' Adv. Damm, LberappcllntionsrathEinert, Kfm. Engcrt, Geh. Rcg.-Rath Ur. Frcieslebcn, PrivatusFriedrich, Ksm. Geucke, Registrator Gcyh, Adv. I)r. Hoffmann, Ur. weck. Hüblcr, Kfm. Jordan, Institutsdirektor vr. Käusfcr, Fabr. Küntzelmann, Buchdruckercibcs. Lehmann, Adv. Emil Lehmann, Gerichtsrath Munckcl, Kfm. Müller, Kfm. Reh, Maurermstr. Richter, Adv. vr. Schaffrath, Bauunternehmer Schöne, Hotelier Schulze, Ur. mock. Spitzner, Adv. Ctrödel, Maurermstr. Strunz, App.-Ger.-Sccretär Stübler, Buchhändler Türk, Fabr. Türpe, Fabr. Aug. Walter, Priv. Werner, Prof. Or. Wohlrab. — Unansässige: Bürgcrschullehrcr Altner, Kfm. Anschütz, Calculator Bassenge, Kfm. Brechelt, Ur. weck. Chalybäus, Kfm. Dausz, Kfm. Drensinger, Pol.-Cassirer Fickert, Finanzrath Frauenstein, Banquier Fritzsche, Riemermeister Gottschall, Major a. D. v. Göchhausen, Münzwardein Göldner, Zinngicßermcistcr Granzow, Ncgierungsrath Gutwasser, Vr. weck. Häncl II., Bürgerschuldirector Heger, Kausm. Jasper, Riemcrmstr. Klingncr, Turndircctor Ur. Kloß, Adv. Krippendorf, Geh. Rcg.- Rath Meusel, Kausm. H. W. Müller, Obcrappellationsrath Otto, Lehrer Pawlikowsky, Ingenieur Pieper, Staatsanm. Reichc-Eisen- stuck, Assessor Ur. Ninck, Juwelier Sachwall, Generalstaatsanw. vr. Schwarze, Privatus v. Scuttcr, Kausm. Wolf, Banquier Weber, Hofuhrmacher Weiße, Korbmacher Zeidler. — Für Militärrescrvemannschaften ist es wegen der binnen Kurzem stattfindenden Controlversammlungen bez. Hebungen zur Vermeidung von Strafen nothwendig, daß das Landwehr-BezirkS- Commando deren genaue Adresse kennt. Wer also verzogen oder wo die Straßen und Häuser andere Namen resp. Nummern erhal ten haben, möge dies ungesäumt an betr. Stelle zur Meidun bringen. — Die königl. sächs. KassenbilletS vom Jahre 1867, im Be trage von 620,000 Thlrn. 1,850,000 Mark, werden nachffen Sonnabend, den 50. Januar, Vorm. 11 Uhr, im Verbrennungs- Hause im Hofe des Landhauses in dem bekannten großen Ösen dem Flammentode übergeben werden. — Der Domcapitular Hornick und der Buchhändler Schmaler aus Bautzen (letzterer hat sich in Smoler slavisirt) haben vor Kurzem den Polen in Posen einen Besuch abgestattet; cs wurde ihnen da selbst ein Vcrbrüderungsgastmahl gegeben. Sie sind in Bautzen da mit beschäftigt, ein wendisches Nationalhaus zu erbauen, dessenHer- stcllungskostcn sich auf 55,000 THIr. belaufen. In einem Aufruf an die Polen sagen die Agitatoren der Wenden: „Da wir bei den kölnischen Brütern in ten übrigen Landes- Wellen Unterstützung ge,unten habe», so wcutcn wir uns auch an Eiick', geehrte Stammgcuosscn, mit der Bille, uns zur Er reichung unserer Bestrebungen bcbilslich zu sei», waö Ihr um so begreiflicher finbcii werbet, als gerate Ihr in dein Alten unser Borbild seib. DaS von uuö zu erbauende Haus soll die Bedeutung Eures Bazars in Polen babcu. Doch hieraus allein soll sich die »Ausgabe tcS neuen Hauses nicht beichränlcn. Bei Euch halten noch ankere Institutionen Wache über tie nalio nale Sache; unser Häuslein ist aber so klein, daß es sich füglich an Einem Herd sammeln kann, tcr tan» »Alle erwärmen soll. Dieses Haus, tlcscrHerb soll kaSEcntrum sein, i» welchem sich unser 15 Iahrhuntcrle aitcü Volk samiiic!» wird — das Boik. taö weder Edcllcute noch Mäccne hat, tie es in seinen Be strebungen unterstützen und cs aus tcr Bahn geleiten konnten, von welcher die Slaven nicht abwcichcn düricn." Die polnische Wirthschaft als Muster aufzustellen, das wird unseren wendischen Landesgenossen doch wenig Zusagen. — Bekanntlich ist vor einiger Zeit infolge des Kaibaucs am Fuße der Terrasse die neben dem Einnehmcrhäuschen an der Brücke befindlich gewesene Sodawasserhalle beseitigt worden. Mit ihr ver schwand auch die Uhr, welche in ihrem Giebel angebracht und sogar des Abends erleuchtet >va>/ Diese Uhr war dort namentlich des Abends ein wahres Bedürfnis; und ihr Verlust wird von Vielen, namentlich von Brückenpassanten und Eisenbahnreisenden, bcilagt. ES ist bestimmt anzunehmen, daß auch vom Stadtrath bemerkt wor den ist, wie sehr diese Uhr dort nützlich ist und daß cS das Publikum mit Freude begrüßen würde, wenn man dafür einen entsprechenden Ersatz böte, indem man eine Uhr am städtischen Brückenhäuschen nnbringen ließe. Wir erfahren zwar, daß der Stadtrath in nächster Zeit drei öffentlich aufzustellcnde transparente Uhren für unsere Stadt anschaffen will, welche er aus Berlin beziehen wird, und kom men hierbei wieder zu der ziveitenFrage: Sollte denn hier kein Uhr macher oder sonstiger Techniker sein, der im Stande wäre, solche Uhren herz'ustcllen? Hätte der Stadtrath eine Ausschreibung er lassen, er würde zuversichtlich auch hier gefunden haben, was er fern von seinen steuerzahlenden Gcwerbtreibcndcn allein gut zu finden hofft. Schmeichelhaft ist dies für die Industriellen unserer Stadt allerdings nicht. — Die Direction der Dampfschiffe hat, dem Wunsche der Loschwitzer nachgebend, gestern Nachmittag die Dampsfährc in Be trieb gestellt. Wie lange die Dienstleistung andauert, hängt vom Wetter ab, da das am Räderwerk sich bildende Eis den Betrieb leicht hemmen kann. — Der vorgestrige heftige Schnccslurm hat die Eisenbahn strecke Weipcrt-Kommotan so verweht, daß der Bahnverkchr ein gestellt werden mußte. Der vorgestern früh 5 Uhr von Weipert abgehende Zug blieb zwischen Cranzahl und Buchholz stecken. — Leicht hätte in diesen Tagen auf der Pillnitzerstraße ein Mensch sein Leben einbüßcn können. Es stürzte nämlich in der Nacht vom 25. zum 26. dies, von einem neuen Hause der Aussteige- dcckcl einer Oesse herab, der groß und schwer genug war, um einen Menschen zu tödtcn. Jedenfalls war durch den Schornsteinfeger, welcher die Oesse zum ersten Male gekehrt hatte, der Deckel nicht wieder eingehakt und befestigt worden. Ein Windstoß hat dewelben ausgchobcn und in den Hof hinabgeschleudert. Mögen die Herren Schornstcinfcgermeister doch ja ernstlich darauf achten, daß mit der gleichen Oessen-Vorrichtungen gewissenhaft verfahren wird, die Folgen sind, wie der frühere Fall bei der Stadi-Waldschlößchcn- Restauration bewies, wo ein Herr aus Eulmbach von einem AuS- steigdeckel erschlagen wurde, geradezu schrecklich. — Am 25. d. Abends ist, wie der Pirn.Anz. meldet, zu Dres den der Handelsschullchrer Schcllcnbcrg aus Pirna wegen Verdachts des Betrugs verhaftet worden. Am 26. Morgens fand in der Woh nung desselben polizeiliche Haussuchung statt und wurden dabei mehrere Schriftstücke mit Beschlag belegt. Schclleuberger soll iden tisch mit Dem sein, welcher, wie gestern erwähnt, wegen in ak-cwtiu. Verschaffung von Freiwilligcnzeugnisscn auf auswärtige Requisition hin arretirt wurde. — Jene Frauensperson, welche am vorigen Montag Abend beim Tanz im Brabanter Hofe von einem Schlaganfall betroffen wurde und ans dein Transporte nach dem Krankenhause gestorbcn ist, ist eine im Anfänge der dreißiger Jahre stehende, ledige Hand arbeiterin, Namens Stutzriemer aus Dippoldiswalde, welche zuletzt in Löbtau gewohnt hat. — Eine von den Behörden schon seit mchrcrcn Monaten wegen verschiedener Diebstähle gesuchte und steckbrieflich verfolgte Frauens person wurde gestern in der frühen Morgenstunde von der Polizei, im Leipziger Bahnhofe vagircnd aufgcgriffcn und nach dem bekann ten Hause hinter der Frauenkirche behufs ihrer vorläufigen Unter bringung transportirt. - Gewcrbeverein am 25. Januar. Nack» Vornahme einer Wahl behulö Prüfung tcrJahresrechnung thcilt Herr Vor stand Walter mit, daß Aiiincldlingcn zu der Ausstellung in weit größerer »Anzahl eingchen, als man erwartet und das Eomitö in Folge dessen sich genöthlgt sehen werde, vo» der Erlaubnis;, im Falle der »Roth ein Gebäude in tcr Herzogin Garten längs der Oltraallee zu errichten, Gebrauch zu machen. Anmeldungen nach
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