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Dresdner Nachrichten : 30.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-30
- Monat1875-01
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 30.01.1875
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IrfLeln« tlgNch irll» 1 Uhr in der lkrvedili,«» Manrnllrahk w. Abi»i< nrmrniiprcit »nrtrliäiir» >>» ->M-»k rü Psgr,. durch dir B°„ L Murl R> P,l,c. iitujcl. Nummrru WPlue- «usl-ge: 26000 «rpl. n»r die Riiikgube kinqe» laudier Mauuicriplc mach! sich die Redactton nicht verbindlich. Juferalen-Annalime au»- wlirtS: ll«u»>«SL».tkiu uuck Vosslsr tn Hainvurp, Ber lin, Wien. Leipzig, Basel, Vresiau, hraiiksint a. M. — üuä. in Berlin, Leipzig, Wie,.. Hamburg, Frankfurt a. M.. Mün- chcn. — Vautr« L (^o. tn Frankfurt a. M. — i-r. Vaixi. in LLbemntV. — U»- liuIUst L Ou. in Pari-. Anseraic werden Marien» rai'.e 13 anzcnommen dir Ab.ttlir. ^onnraL» ins Mittag» 1" Mir. In rieunadt: Slosler gaisc it bis oittchul. -1 Ulir. Der Ui,nun einer ein spalliq.'ii Pclil-i-le kostet l'» Pfi, . hLiuzlesoudt die 'iclic 34 e. ^iue Oaranlic i..r daG nach itlaniqc tLrschei» ncn tcr Inserate wird nicht gegeben. rk„»wäriige Annoncen» NlNtragc von uns nnbe» ka inten ?iir,llen und Per sonen inscrlrcn wir nur gegen P r -i n n mcrand o» ^rtrj- nunkclt ober '^oncin-al.- lntt.t- .»ien» Lli^-cn io,litt I.', P'.ir. i^r die '.'.'kontogS - Nummer oder nach einem FeulaF- dic PclU^'UL 20 Pjgc. Nr. 3». Zwanzigster Jahrgang. Mitrcdacteur: vr. L»«t> Für das Feuilleton: Lnrlrvigz N»rtiua»»». Dresden, Sonnabend, M. Januar 1875. WLMLLWWi Für die Monate Februar und Mär; werden Ntzoliilcincilts „ns die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Mar:e>istras;c Nr. 13 ;» I Mark .°»O Pfss.. sowie für ai.rwärts bei den Postämtern zu > Mark SO Ps„. anstenoinmen. Politisches. Mit den technische Einzelheiten des Lautgesetze?, welche die letzten 'Neichstagssitzunqen ansfüllten, ivollen wir unsere Leser nicht behelligen. Tiefgreifende grundsätzliche Entscheidungen kamen nicht mehr in Frage, nachdem bei 8 l> die Schlacht über die Hohe der Notenmasse geliefert n»tr. Von Erhel'lichtctt sind allerdings mehrere Beschlüsse auch für das größere Publikum. So namentlich, das; die Neichsbani und deren Filialen der Eommnnaldesteuerung unter liegen sollen. Es wäre ein starles Stück gewesen, die ohnehin weit gehenden Gemeindesteuer-Befreiungen für gewisse Klassen von Reichseinrichlungcn .man denle nur an die Priri'egien der Militär- persone» und ihrer Wittwen!) auch aus die Reichsbank anszndeh- ne»! Zu einem guten Theile besteht ja die ckieichsbank «iS Privnt- mitteln. Der Grundstock der Neichsbank, 120 Mill. Mk., wird in 40,000 ans'Namen lautende Antheile von je 3000 Mk. gethcilt. Es war ein gesunder Gedanie des conservativen Abg. v. Lenzin, zu verlangen, das; die Hälfte dcS Grundkapitals der Neichsbank aus Neichsmitteln beschafft werde. Tann würde doch der fette Gewinn, den künftig die Neichsbank macht, zu einem ansehnlichen Theile dem ganzen Reiche zu Gute gekommen sein. Leider fiel dieser Vorschlag. Als dann Windthorst die sehr praktische Frage an den Bnnvesrath richtete, ob denn die Anlheilscheine der Reichsbank im öffentlichen Snbscriplionswege auügegeben und wie cS mit der Reduction von Ucberzeichnungen gehalten werden solle — da erfolgte vom Bundes- rathStische keine Antwort. Delbrück schwieg und griff mit spitzem Finger in die goldene Schnupftabaksdose, I>r. Michaelis schwieg und machte sich Bleistiftnotizen, die Vertreter der übrigen Bundesstn-ueu. welche während der ganzen Bankdebatte ein Stillschweigen beobach teten, vaß der Bundesrathstisch einem Trappisten-Eonventikel ähnelte, setzten ihr Schweigen mit gewohnter Gravität fort. Den wahren Grund Hütte ja auch Niemand sagen können. Es wird so kommen, daß einige wenige reiche Leute, zum größten Theil Anteilseigner der preußischen Bank, Besitzer und Dividendencsscr der künftigen Neichsbank werden. Darauf ist das Ganze zugeschnitten. Es lebe die Gerechtigkeit! Auch der Berliner Volkszeitung, der bisher eifrigsten Geg nerin der Einzelbauten, der entzückten Vorkämpferin der Eentralisn tion des Geld- und Creditwesens in einer Neichscentralbank, däiu inert es allmälig, daß bei der neuesten Schwergeburt der Reichs gesetzgebung doch nicht ein Wunderkind zur WÄt gebracht sei. Feh ler, das fühlt die V. Z., sind ebenso bei dem Bankgesetze gemacht worden, ivie sie bei dem Münzgesetze vorhanden sind. Die Rede von Eamphausen, die das Evangelium der Lohnhcrabsetzung verkündete, gestand das Letztere zu. Das Münzgesetz beruht auf einem falschen Verhältnisse des Preises vvn Gold und Silber. Eamphausen nahm seiner Zeit an, daß man immer für 15'^ Pfund Silber 1 Pfund seines Gold bekommen würde. 'Nun ist das Verhältnis; mittlerweile gründlich und zwar durch unsere Schuld verschoben worden. 1 Pfd. Gold kostet jetzt 16 Pfd. Silber; das Silber haben wir mulh- ivillig cntwerthet, indem wir cs so ungeheuer eilig hatten, es los zu iverden. Eamphausen nahm an, die in Finanzsachen so geriebenen Franzosen würden so thöricht sein, uns für 400 Mill. Thlr. Silber zum alten Preise abzukaufen, um nun recht flott silberne Fünf francsstücke zu prägen. Natürlich warteten die Franzosen ab, bis unser Silber im Werthe sank. So büßten wir, d. h. das ganze Reich, 13 Mill. Thlr. bei der vielbewunderten Einführung der reinen Goldwährung ein und haben doch keine Goldmünzen. Wir besorgen, die Schnitzer beim Münzgesehe iverden durch die Schnitzer beim Bankgesctze nur noch fühlbarer werden! Der Reichstag wird nicht auseinander gehen, ohne einen — Rang zu erhalten, nämlich im Hofceremoniell bei der großen Eour am Berliner Kaiscrhofe. Der 'Reichstag geht bei derartigen Reprä sentationen den preußischen Kammern wie billig voraus, während die Reichstagspräsidcnten in der Rangstufe noch ansehnlich höher rangiren. Unserer beschränkten Unterthancnaussassung nach, die vielleicht mancherHofschranze sehr plebej finden ivird, sollte die Volks vertretung, sei es des Reichs, sei es eines Einzelstaats, unmittelbar den Platz neben und um den Thron einnchmen. Endlich ist ein Schritt geschehen, um einem arg darnieder liegenden Gebiete auszuhelfm: der Ordnung der Hilfükassen für Arbeiter, Gesellen, Lehrlinge u. s. w. Dem Bundesrathe ist ein Ent wurf über Neuordnung des HilfskasscnwcsenS zugegangen. Hier ist Gelegenheit, der socialen Frage ein gutes Theil Verbitterung und Schärfe zu nehmen. Bis zum nächsten Reichstage wird die Sache wesentlich gefördert sein können. Im ungarischen Unterhause hat die große Finanzdebatte be gönnen. Ghyzy, der ehrliche, vom edelsten PatrictiSmus beseelte Finanzministcr entwickelte sein Programm, das mit der ernsten Mah nung zur Bewilligung von Mehrsteuern schloß Er verlangt zu vörderst eine Erhöhung der directen Steuern um 13 Millionen. Seine Rede wurde von der Deakpartei mit Eljcns, von der Oppo sition, die der nationalen Abneigung der Ungarn gegen das Steuer zahlen schmeichelt, mag auch der Staat darüber zu Grunde gehen, mit Murren ausgenommen. Zu der Finanzdebatte sind 25 Deakistcn und 32 Oppositionsmänner als Redner vorgemcrkt. Ohne die bandwurmartige Beredtsamkcit von mindestens einem halbenHundcrt Sprechern kann das Magyaren-Parlament einmal nichts schaffen. Könnte man aus Parlementsredcn Kremnitzcr Dukaten münzen, dann iväre Ungarn bald geholfen. Den Munizipalbehörden GuatcriaS, welche der schiffbrüchigen Mannschaft des „Gustav" hilfreich beisprangen, hat der deutsche Gesavdle in Madrid den Dank der deutschen Negierung ausge sprochen. Die Armee Alfonso's hat mittlerweile die Lffensivbe- ivcgung gegen die Earlisten begonnen. Ter junge König muß es sich, trotz seiner Anerkennung durch den deutschen Kaiser, trotz seiner gutkatholischen Gesinnung gefallen lassen, das; ihn Blätter, welche die Sache des Papstes »nt der des Don Earlos identificiren, wie einen Schulbuben schelten. Der Berliner „Germania" ist Alsonso ein Lasse, der alle Augenblicke von den angeschnalltcn Stelzen auf die iönigliche 'Nase fällt, eine Freimnurerpuppe, eine kindische Mario nette u. dergl. Ein Londoner ultramontancs Wochenblatt stichelt ans die Legitimität der Geburt Alfonso's. Hierüber kann man frei lich seine besonderen Gedanken haben. Aber den Ultramontancn steht es doch am wenigsten zu, die eheliche Treue Jsabellens in Zweifel zu ziehen, da diese Frau doch vom Papste die Tugendrose erhielt. Nicht von fern erinnert sich dieses nndnnlbare Pfaffenge schlecht daran, das; die Fürstin, die sie nun beschimpfen, ihres Thrones verlustig geworden ist, weil sie, dem Rach der Nonne Patrocinio folgend, dem Ultramontanismud sich ganz zu eigen gegeben hatte. LocalcS und Sächsisches. — Sc. Mnj. König Albert ist am Abend des 28. d. M. mit dem Großherzog von Toscana und dem Prinzen Georg, wie das „Dr. Journ." meldet, von der Jagd bei Groß-Zschocher in Leipzig wieder eingctroffen. Die hohen Herrschaften wohnten dein Gcwand- hauS-Concert bei und wurden vom gesummten Auditorium durch Ausstehen von den Litzen begrüßt. Am Freitag Morgen 8 Uhr ward auf städtischem Revier gemäß einer Einladung des Nathes von Leipzig gejagt. Zum Diner um 6 Uhr Abends im kgl. Palais waren auch Vürgcrincisler l)r. Koch und Stadlrath Vogel geladen, um 8 Uhr folgte Assen,blae, an welcher der Herzog von Sachsen- Alteuburg theiluahm. — Dem Steiger Schulze bei der fiScalischen Halsbrückner Hütte ist die zu dem Verdienstorden gehörige Medaille in Silber ver liehen worden. — Im Ausschüsse der hiesigen Handelskammer hat man die Instruction des Finanz-MiuisteriumS betreffs Erhebung der Ein kommeusteuer einer sehr scharfen Kritik unterzogen. Man findet allgemein das Verfahren zur Ermittelung des Einkommens für zu inquisitorisch ; auch befreundet man sich wenig mit der Bestimmung des Gesetzes, daß derjenige Einkommcnsteucrpslichtige, welcher die Declaration seines Einkommens verweigert, für das nächste Jahr seiner Neclamation gegen die Einschätzung verlustig gehen soll. Richtiger findet mau es, daß Jedermann gesetzlich zur Detlaration angchalten werden soll. - - Die Eissahrt auf der immer noch stark augcschwollenen Elbe sicht sehr reizend aus. Die Schollen sind meist rundlich abge grenzt und haben einen Kranz von frischweißem Schnee, der sie um- giebt, so daß man bei einiger Phantasie deuten könnte, es seien riesige Blumen, die den Strom herabgeschwommen kommen. Auch der 'Winter hat seine Poesie und man glaube ja nicht, daß die Elb- amvohner diese nicht zu schätze» wüßten. DieLoschwitzer Fähre hat natürlich wieder ihre ersehnten Dienste einstellcn müssen. — Am 4 Februar erfolgt die Ausgabe des Adrcß- und Gc- schastshandbuchs für 1875. Es ist dann in G. A. Kaufmann s Buchhandlung (Scestraße k3) zu haben. — Am Dienstag Abend hat ein Unfall auf dem von Pieschen nach dcrRadebnrgcrslraße über die Leipzigcrbahn führenden Straßen- übergangc statlgesnndm, wobei zwei vor einem sogenannten Baum- wagen gespannte Pferde und der Wagen stark beschädigt worden sind, der Führer des Fuhrwerks aber durch schnelles Beiseitespringcn glücklich davon kam. Eine auf der Bahn hereinkommende Locomo- tivc war in das die Bahnglcise überschreitende Geschirr unerwartet angefahren und hat dasselbe eine Strecke geschleppt. Nach Angabe des Geschiresnhrers sollen die Vahnbarricrcn nicht geschlossen ge wesen sein, so das; er von dem Herannahen einer Loeomolive keine Ahnung haben konnte. Dem in Pieschen wohnhaften Fuhrwerkä- besiycr Jurk soll dadurch ein Schaden von mehreren Hundert Tha- ler» erwachsen sein, welchen in diesem Falle wohl die Bahngesell schaft wird tragen müssen. — Unter den Ortschaften in der Nähe der Residenz nimmt jedenfalls Strehlen den meisten Eharaktcr eines StadttheilS an. Die Eommune Strehlen beginnt bereits am ersten Bahn häuschen an der Dohnaischen Straße und die Grundstücke auf dem Territorium dcS Actim-Vercins „Großer Garten" liegen auf Strehlencr Flur. 'Man kann sich daher nicht wundern, daß der Ortsveeein zu Strehlen gegenwärtig für die Gründung einer höhe ren Volksschule besorgt ist, da bisher die jugendlichen Bewohner Strehlens nur auf die einfache Dorfschule angewiesen waren. Man hofft auf die Etablirung eines Privatinstituts, ähnlich wie in Blasewitz; die Gründung einer Privatschule ahne Succurs aus der Evmmunkassc ist aber eine sehr mißliche Sache. — Von der Unchrlichkcit eines männlichen hiesigen Dienst boten ist uns ein merkwürdiger Fall zu Ohren gekommen. Der Diener eines sehr reichen älteren Herrn, welcher hoch in der Gunst desselben steht, hat sich dafür dadurch dankbar gezeigt, daß er seinem Herrn einen werthvollen Brillantring entwendete, die Steine aus demselben herausbrach, dafür unechte böhmische Hineinsetzen ließ und den Ring darauf wieder an den Ort legte, von wo er ihn wcggc- nommcn hatte. Die Sache kam aber an den Tag, als der unehr liche Diener die Brillanten veräußern wollte, hatte für ihn aber weiter keine Folgen, weil sein milder Herr ihn nicht bestrafen lassen wollte, sondern ihm den Fehltritt verzieh. ES ist nur zu wünschen, daß der Diener'sich dafür durch vermehrte Treue und Redlichkeit erkenntlich zeigt und seinem Herrn nicht etwa einst seine Milde gegen ihn bereuen läßt. — Bezüglich der in voriger Nummer enthaltenen, den „Bür- gervcrein" betr. Notiz, geht uns folgende Erklärung zu: „Wenn wir Unterzeichnete nebst einer großen Anzahl anderer hiesiger achtbarer Bürger, bei Gründung des Bürgervereins belhciligt waren, so hat uns damals, wie noch heule, nur das Interesse an den städtischen Angelegenheiten da;u bewogen, welche, nach unserer Ansicht, der Bürgcrverein, ohne Ausdruck politischer Tendenz, in den Bereich seiner Besprechungen rc. ziehen sollte. Als jedoch nach monatlichen Wirten im Vereine Socialdemokraten auftraten und ein großer Theil der Mitglieder des Vereins sich auch der Social- demotratie zuneigle, sahen wir uns nach harten Kämpfen veran laßt, aus dem Bürgervereine auszutreten. Unserem Austritte schlossen sich einige 20 Gesinnungsgenossen an siehe „Tresdn. Nach richten" vom Jahre 1871, dir. l>3, S. 8s. Der Socialdemokratie haben wir niemals nahe gestanden. August Stradtmann, Cchlossermcistcr. F. A. Schwer, Äuchdruckereibesitzcr. E. H. Gündel, Kaufmann. — In der von der Mehrzahl des Publikums als abgckartcteSache angesehenen Weite zwijck en dem „Athleten" Herrn H oltum und dem Semmelsabrilhcrrn M üller imEirmsMyersistcszueinemNejutlat garnichtgekommen. TicSacheivarüutzerst ledern, wie denn überhaupt der Mpcrs sehe Eireus wenig Absonderliches bietet. Herr Holtum sing an dem Wettabend die Kugel überhaupt nicht aus, noch weniger hatte Herr Müller Beruf oder Geschick sie ausznfnngm Der Brodherr erhielt dafür einen Regen von alten Brezeln, trockenen Trcierbrodchen und solchen schönen Sachen mehr; die von der ent täuschten Menge abgefeucrten Backwcrle waren nicht trockener und dürrer als die Ncclame um diese „Wette". — Ein die Strecke Bischossweg-Vöhmischer-Bahnhof fahrender Omnibus erlitt vorgestern Abend nahe dein Böhmischen Bahnhof ans der Wiencrstraße , anscheinlich durch das Bahngeleise der Pferdebahn, einen Achsenbrrich, sodaß er unbrauchbar wurde und die Insassen desselben aussteigen und in einem anderen Omnibus weiter befördert werden mußten. — Von einem umplankten Grundstück an der Gütcrbahnhof- straße ist in der vorvorigen Nacht von drei dort lagernden Fässern mit Petroleum eins gestohlen worden. — Die Socialdemokralen können sich über ihre Niederlage bei der Meerancr Stadtverordnetenwahl trösten; ihre Parteigenossen in dem Städtchen Treuen haben bei der Wahl ihre sämmtlichen Eau didaten durchgebracht. — Im Deccmbcr v. I. fanden vor dem hiesigen Kgl. Bezirks- Gericht gegen 42 Angeklagte 27 Hauptvcrhandlungen, darunter 3 unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, ferner 40 Einsprüche l2 geheim, statt. Die Anzahl der Hauptvcrhandlungen pro Monat Januar beträgt 21 gegen 25 Angeklagte, Einspruchssitzungen wurden 55 (worunter 5 geheim abgchalten. — Auf dein Maskenball des Bürgercasino in Brauns Hotel vorgestern Abend Halle eine der anwesenden jungen Damen das Unglück, beim Tanzen zu fallen und den einen Arm zu brechen. — Vorgestern Abend hicllcn i» Mcinbelt'ö Sälen die Sck'ülcr der -Landelslelnannalk der Dresdner .üauiinanuschatt einen Vail ab, on welchem sieb auch Eltern und Verwandte der jungen Handclöbcflisscncn sowie die Lcbrcrschait unter Vortritt des -Lern, Direktor 1)r. Bcnicr bctbciliglcn. Anwesend waren auch die Verstände der Dresdner .uauimannschait. unter deren Aegydc die Hantelslctwanstalt steht, die Herren adauilente 'Bar kel des, Döpmann und Schmiktchc». Taicl und Ball Verliesen in fröhlichster Weise. Die Tänze dirigirte Herr VaUctmeislcr Viti in bekannter chorcograpbisch seiner Manier. Die verschiedenen Nalionalitätcn, welche in der rnintclolevranslalt r erlreten sind, gadcn auch dem Tanze ein eigenes Evloiit; da tänzle» Runen, Franzosen, Amerikaner, Spanier, Engländer.'c., und böchsl >u- lcrcsiant und verschieden zeigten sich vier die Umgangsmanicrur gegen die größtcnthcils in reizenden Tollelten erschienenen Dame». Es tanzten etwa buntcrl Paare aber mit so jugendlichem Feuer, daß an ein Ermütcn gar nicht zu denken war und wohl gegen 4 Uhr Morgens erst der sein ausgcslattcte Schlusi-Eoliuon (SchincticrUng- und LuitdaUon-Spentcl sein Ende crreichic. - Vcn'iglich der 'Notiz über ein zu erbauendes wendisches Nationalbaus in Bautzen wird uns »ntgcthcilk, dass Herr-vornick weder Domcapilular, noch an einem, daS genannte Hand betrei- fcnkc» Attinnc bethciligt ist. WaS in solcher Bczicdung >.cschichl, gebt von dem Rctactcnr Schmaler ans, wie dieses in Bautzen Jedermann weck,'. — Wie wir aus rer „Allgcm. deutschen Lehrcr- zeitnng" ersehen, sind von den sieben Preisen, welche die Redaktion vor. Jadr aus die 7 betten ibr zugchciidc» Original» anlsätzc über ein beliebiges pädagogisches Thema ausgcsetzt hatte, auch drei nach Dresden gefallen und zwar aus 'Arbeiten der Herren Oberlehrer H a r t in a n n, Lehrer Baron und Lehrer Körditz. - Genannte Zeitung Ist vor 2i'> Jahren von Herrn Schulrath Berthe! t begründet und disbcr von Ihm rcdiglrt worden. Seit dem I. d. M. hat derselbe jedoch die Redaktion Herrn Moritz Kleinert, Lcbrcr an der hici. 1. Bürgerschule, übertragen, welcher sür das lausende Jabr neu» Preise im Be trage von tt<>. vezicbcntlich i>0 und NO Mark ausschrcidt. — Hcnte Abend tritt im Volkstbcalcc (Victoria-Salon > die sranz. Sängerin MUc. Margot zum letzten Male ans. Der Salon wird mit 'Anfang nächster Woeste — da die Dircclion un ablässig bestrebt ist, 'Neues zu bieten — binsichtlich der Leistun gen ein verändertes Ansehen gewinnen. Mdntag treten der be rühmte Equilibrist Mr. Sirtillian und der Mimiker Vrqi. Koller erstmalig am, während Mittwoch eine neue englische Ehansonnctt- sängcrin vom Crvstallpalast zu London, Mi»! Ministe Elvtc, und eine neue französische Ehanwnncttsängcrin aus dem Alcazar zu Paris, Mlle. Violette de Blanche, zum Auiirelen gelangen. Die Vclocipcdcn-Kansllergcsellschast des Hrn. A. Kiel - die scbr Respektables leistet — nimmt mit »Montag »Abend »Abschied und Mr. Ratator, der Fischmcnsch, bleibt auch nur noch einige Tage hier. — Das bekannlc Meinhold'sche Etablissement - allwlnterlich stark fregucntirt ittr Coneerie, Vorlesungen, Gesellschaitsbälie u. dergl. — wird, soviel wir hören, von Mitte dieses Jahres an von dem rühnilichst bekannte» Restaurateur G. Wohllcbc, jetzt Schloß- straße, vormals Soclctät in »Ncusiadt, übernommen. — Der hiesige Bcamten-Kraiiken- und Bcgräbnlß llnter- siützuiigövcrcl» Justitia hat gemäsi seiner Statuten in Frciberg die erste Agentur errichtet und den daslge» Amtöcopistcn Hrn. Robert Kraft alö Vertreter ernannt. »Außerdem hält derselbe inorgen Sonntag den 31. d.. Nachmittags 4 Uhr, seine ordentliche Generalversammlung in Nagels Hotel ab. an welche sich »Abends ' »7 Uhr die 2. Stiftungsfeier nach einem aut ge wählten, reichhaltigen Proaramm Ottroloa, wissenschaftliche und
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