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Dresdner Nachrichten : 28.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-03
- Tag1875-03-28
- Monat1875-03
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1875
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NiaNkNliratc I». Nd»i" »r«eilt«ptkt» »trrlrliälir- »t«»«ark2»Vf,,..dukch iS »«ft , «a>i »0V »umm'iniovi,«. «»st«»'! 27 OOP »r»l. 8llr dl» »llcknadk 'in»'« sandtkr Manustltpte «ach« sich die ItcdacU,» »ich« »eldludlich. 8«s«rat'n<>nnalim» a«»- «dr«I: ,»« V»«I« t» Hamdur», ver- Itn, wie», Lei»»!», vale,, «««»lau, »raullurt a. M. — »oft. llo««« >„ Vcrliii, Leil-jla, Wien. Lamduez, braukfurt a. vt.. Mllu. chen. — v«-d« ch c». in prarkfurt a. M. — Vl>i»t in ildeinnis. — »». »».l^fttt«. «u»i,e» c«. tn Pari». Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt in Dresden. Lnierat« werden Marien. >> ansenoiüw'i LiS Ad. K Uljr, Som»l>»ft »i» MiU«S» «r Udk. In «lleusiad«: »rode Kiosier- -aile d di« N-chm.« U«. — Der Raum einer «in- IdailiAen Pcliljeii« iollet i- Ptt-. itiugeiandt dt« Zeile 2- Pige. «iue Garantie siir da» nächsitägige ikilchei» »e» der Inlerate wird nicht gegeben. «»rwiiitlge klnnoncen« diuslriige von u>>» u»be» iannien Finnen und Per« ioncn inieriren wir ihjir oe^niPranuinerando» Za dl nun durch Briei- inaricn oder Posleintal,» luug.'Riun Tilden losie» ld Piae. s»i»raie iur die Moiilag» - Nummer «der nach einem Jeliioz« die P«l»ikile 2« Pli«. Nr. 87. Zwanzigster Jahrgang. Mitredacteur: Mr das Feuilleton: N»rtia»nn. Dresse», Sonntag, 38. März 187». Politisches. International ist heutzutage Alles, ivas in daS Geschick der Völker bestimnrend eingreifen soll. Übereinstimmungen und Ver ständigungen der Völker über gewisse Dinge liegen im Zuge der Zeit. Alljährlich wächst die Zahl der Einrichtungen und Verhältnisse, welche allen Völkern gemeinsam sein sollen. Zunächst sind es practische und unpolitische Dinge, bezüglich deren die Nationen das Bedürsniß verspüren, die Landesgrenzen zu verwischen. Gemein samkeit de» Maße« und Gewichtes (leider nicht auch de» Geldes-, gleiche Posteinrichtungen durch die ganze Welt — das sind Vor züge und Culturfortschritte unserer Zeit gegen die Vergangenheit von immer noch unberechenbarer Tragweite. Wir erleben Jahre internationaler Münz- und Metereonferenzen, Weltpost-,Statistiker- und Telegraphencongresse, Choleraconferenzen und Conventionen zur Erleichterung des Lopseü verwundeter und kranker Krieger. Aber wohlgemerlt, sqbald einzelne Staatsmänner sich vorsetzcn, den Kreis praktischer Dinge zu erweitern und Fragen der hohen Politik auf internationalen Congressen zu ordnen, dann versagt das In strument den Dienst und Mißerfolge bezeichnen dm Versuch, mag ihn ein Bismarck, ein Gortschakoff oder ein Andrassy unternehmen. Schon als Napoleon HI. 1863 die buntschillernde Seifenblase eines allgemeinen „Congresses" steigen ließ, auf dem ein ganzes Bündel vorhandener Schwierigkeiten gelöst, die schleSwig-holsteinische, die dänische, die orientalische, die italienische und die kirchliche Frage gelöst werden sollten, so lag die Thorheit eines solchen Unternehmens klar zu Tage. Statt des Friedens hätte Europa den allgemeinen Krieg erlebt. Napoleon scheiterte mit dem Projecte, wie jetzt Gor tschakoff mit seinem auf die Einleitung unausgesetzter Kriege hinaus laufenden Plane zur Herstellung eines internationalen Codex für das Kriegsrecht scheitern wird. Auch Graf Andrassy, der öster reichische Reichskanzler, hat Fiasco gemacht mit seinem Vorschläge, daß die Großmächte über die staatsrechtliche Stellung Rumäniens und über die Befugniß dieses türkischen Vasallenlandes zum Ab schlüsse selbstständiger Verträge sich einigen möchten. Endlich hat auch Bismarck s leises Anpochen um Erreichung einer internationalen Verständigung über die künftige Papstwahl bei den Großmächten wenig Glück gehabt. Niemand verhphlt sich, daß jeder Staat ein lvesentlicheS Interesse daran hat, daß die nächste Papstwahl gesetzmäßig erfolg« und daß der künftige Papst gewisse Garantier» über sein Verholten gebe, aber kein Staat will darüber bindend« Verträge mit einem anderen «ingchen. Die Antworten /de» Auslandes auf das an sich ganz berechtigt« Ansinnen Bi»« müssen wenig ermuthigend gelautet habm. Deutschland steht in dieser Frage ziemlich isolirt, es hat allenfalls aufRußland zu zählen; England tritt ganz auf die Hinterbeine und die katholischen Mächte verfolgen hierin ihre eigene Politik. So erleben wir das Schauspiel, daß über Dinge des practischen Lebens sich rasch eine internationale Verständigung erzielen läßt, daß aber, sobald die hohe Politik zur Unterlage von Abmachungen diene» soll, kein Staat Neigung zu Concessionen hat. Diese Erscheinung entspricht ganz dem materiali stischen Drange unserer Zeit; die Völker empfinden das lebhafteste Interesse für die Dinge des Alltagsbedarfeö, die sie gemeinsam und gleich haben wollen, sie setzen sie durch; von der hohen Politik und ihrem Egoismus kehren sie sich ab. Diese Betrachtungen wurden uns nahegelegt durch die Naisonnements vieler Zeitungen über die Monarchenzusammenkunst in Venedig und die gleichsam als Trumps daraufgesetzte spätere Reise des deutschen Kaisers nach Italien. Mit einigem Mißvergnügen betrachten Berliner Blätter das bevorstehende Spcktakelstück in der Lagunenstadt, bei dein die historische Dogen gondel, das von der Hand Benevenuto Ccllini'S ciselirte Tafel geschirr Victor Emanuel's, eine große Revue der Flotte und eine Parade von zehntausend Mann Soldaten auf der Ebene von Padua die Hauptrolle spielen werden. Mögen nun die Monarchen Oester reichs und Italiens über das Garantiegesetz zum Schutze des Papstes und über die künftige Papstwahl noch so bindende Verabredungen pflegen, die deutsche Politik sollte sich hiervon nicht beirren lassen. Diplomaten und Monarchen vermögen zwar den Ereignissen vor übergehende Gestaltung zu geben, die Entwickelung der Cultur wird im Wesentlichen hiervon nicht behindert. Durch den Kampf zwischen Staats- und Kirchengewalt aber ist das Verständniß des deutschen Volkes namentlich für geistige und weltliche Tyrannei aller Art so geschärft worden, daß, wenn auch Oesterreich und Italien sich, im Hintergründe Frankreich, verbinden sollten, einen Deutschland noch feindlicheren Papst als Pio IX. zu schirmen, dennoch der natürliche Zerfall der Papstmacht nicht aufgehalten werden wird. An positiven politisch-interessanten Nachrichten waren die letzten Tage arm. Bismarcks unerwartetes Verweilen in Berlin, der Aufschub seiner Reise nach dem Lauenburgischen giebt zu mehr Combinationen Anlaß, als daß er weder Herzog noch Hoheit wird. Für das Gerede, in das Bismarck wegen dieser Titel- und Rang erhöhung gekommen ist, mag er sich bei der Taktlosigkeit der Reptilienpresse bedanken, die cS erst gleichsam dem Kaiser Wilhelm unter den Fuß giebt, daß eine solche Auszeichnung wohl an der Zeit sei und, wenn der Kaiser etwas schwerhörig ist, dann sich stellt, als hätte nicht sie das erste Wort hiervon fallen lassen. In Oesterreich währt der Giskra-Krakehl fort. Es fällt auf, daß die Aristokraten von Geblüt, die Fürsten Sapieha und Jablo- nowski sich mit angeborenem Tacte in das (wohlverdiente) Schicksal ihrer Verbannung vom Hofe schicken, während der bürgerliche Giskra cS nicht überwinden kann, daß er in Zukunft nicht mehr von der kaiserlichen Schüssel lecken soll. Seine Beschwerden und Vor stellungen haben ihm nichts geholfen, er bleibt verbannt und will nun seine österreichischen Orden „aus Rache" zmückschicken. Daran wird ihn Niemand hindern. Wenn Giskra wenigstens noch so an ständig wäre, sein Mandat als Waeordneter aufzugeben, dann könnte er ganz ohne Fesseln „der Freiheit" leben. Treten wir das Osterfest, das hofinungSfreudige, guten Muthes an! Die Herrschaft auch dieses rauhesten Winters ist ge brochen; er hat sich endlich in seiner Schwäche in ferne Gebirge zurückgezogen. Mag darin Trost und Erhebung finden, Wem es mitunter gar zu langsam geht, daß die Sonne der Freiheit, die er meint, noch nicht so recht scheinen will! Locales nnd Sächsisches. — Der königliche Generaladjutant, Gencrallieutnant Krug von Nidda, hatte sich am 22. März im allerhöchsten Aufträge nach Meiningen begeben, um bei der am 23. März stattgehabten Feier der goldenen Hochzeit des Herzogs Bernhard von Meinungen die Glückwünsche des sächsischen Königshauses dem fürstlichen Jubel paare auszudrücken. Der königliche Abgesandte ist am 25. März von dort wieder hierher zurückgekehrt. — Der Kammerherr v. Nostitz und Jänckendorf hat daS Com- mandeurkreuz des belgischen Leopoldordens erhalten. Nachträglich hat der russischeZar den sächsische.» Ossicieren, welche die Ehrenwachen bei seinem vorjährigen Aufenthalte in Pill nitz commandirten, Wladimir- und StaniSlauSorden verliehen Diese Auszeichnungen kommen etwas spät, scheinen aber immer noch sehr freundlich ausgenommen worden zu sein. Vielleicht erklärt sich die Verspätung durch das bekannte Ereignis; in Pillnitz, das glück licherweise ohne gefährliche Folgen für das Leben des Zaren vor überging. — In der auswärtigen Presse wird es als auffallend bezeich net, daß die augenblickliche Stille in der großen Politik von den Nationalltbcralen nicht, wie sonst hergebracht, zu Angriffen aus Sachsen benutzt wird. Vielmehr ist jetzt Baiern und Württemberg an der Reihe. Auch uns muthet diese Erscheinung ganz urige wohnt, wenn auch recht wohlthätig, an. Zivar wissen «vir nicht, warum jetzt gerade vrscrcm Lande ain Zeuge geflickt werden sollte, aber der Mangel an positiv vorhandenen Unterlagen zur Unzu friedenheit wäre für die Nationalliberalen doch kein Grund, Sachsen in Ruhe zu lassen. Wie man uns jedoch vertraulich mitthcilt. werden die bevorstehenden LandtagSwahlen bald Anlaß bieten, ge wisse Mohren, die man hat gehen lassen, nachdem sie ihre Schuldig keit gethan, wieder herbeizuholcn. „Partikularismus, reactionäre, parükularistische Partei, Reichsverdrossenheit" sind bewährte Moh re«, man «vird diesen Biedermännern und ähnlichen Schreckenswortcn im Laufe der nächsten Monate wahrscheinlich mehrfach begegnen. — Im Anschluß an unsere neulich« Mittherlunaüber im Res sort de» Kgl. Ministerium de» Innern durch den Tod des Geh. Meg.-MBH» v. Mmgoldt und die QuirSeirrlng de- Vorstands der Kgl. Brandversichcrungs-Commission Geh. Reg -Rath Friedrich be vorstehende Personalveränderungen, nach welcher an Stelle des Elfteren der bisherige Amtshauptmann zu Pirna, v. Koppcnfcls, an Stelle des Letzteren aber der bisherige Amtshauptmann zu Frei berg, von Oppen, kommen würde, können «vir weiter mittheilen, daß die durch des Letzteren Versetzung hierher und die Versetzung des Amtshauptmann v. Ehrcnstcin von-Rochlitz nach Pirna in Frcibcrg und Rochlitz erledigten Amtshauptmannschastcn mit dem Neg.-Rath Lemaistre und dem bisherigen amtshauptmannschastlichen Delegirtcn in Schandau, Reg.-Rath v. Welck, die Delegation iir Schandau mit dem bisherigen Assessor bei der Amtshauptmannschaft zu Chemnitz, v. Kessinger, dessen Stelle mit dem Assessor bei der Amtshauptmann- schast zu Flöha, v. Kalitzsch, und die dadurch freiwcrdende Stellung an den» letzteren Orte mit dem Referendar beim hiesigen Bezirksge richt v. Friesen besetzt «vcrden wird. Alle diese Veränderungen werden, wie wir hören, mit dem I. tünftigen Monats bereits in's Leben treten. — Der greise Vorkämpfer für Recht und Freiheit, Friedrich Harkort, hat vor Kurzem seinen 84. Geburtstag gefeiert. Von der geistigen Frische, die diesen Jüngling in Grciseshaar noch beseelt, legen die Worte ciir beredtes Zcugniß ab, die er unter dein Titel „Arbeitcrspiegel" jüngst an die Arbeiter Westfalens gerichtet hat. Bereits mußte die Verlagsbuchhandlung von G. Butz in Hagen die vierte Auflage dieses „Arbeiterspicgcls" veranstalten. Sie hat uns ermächtigt, diese Volksschrist durch Abdruck in unserer Sonntags beilage auch in Sachsen iveite Verbreitung zu gewähren. — Auch nach der Sch«v eiz sind nunmehr und zwar voin 1. April c. ab, Postaufträge zulässig. Bis zum Betrage von 187^ Franken kam» sich der betr. Pöstaustrag erstrecken. Der einzuziehende Betrag ist auf dein Formulare zum Aufträge in Fran ken und Rappen (Centimes) anzugebcn. Postauftragsbnefe nach der Schweiz kosten an Porto 20 Pfennige für je 15 Gramm und außerdem an Gebühr 20 Pfennige für jeden Brief. Der vom Adressaten eingezogene Betrag wird dem Absender, nach Abzug der PostaniveisungSgebühr, mittelst Postanweisung zugestcllt. Noch Spccielleres über diesen Verkehr mit der Schweiz erfährt man bei jeder Postanstalt. — Gestern Nachmittag ist cs, nachdem die neun Triangel- Gerüste auf den beiden Zillen fertig geworden und an 18 Stellen die Holzschrauben angesetzt werden konnten, gelungen, den versun kenen Kettendampser eine Elle emporzuheben. Es dürste daher Hoffnung vorhanden sein, daß das schwierige Werk bald vollständig werde beendigt werden. — Kaisers Hotel in der Neustadt ist in diesen Tagen in den Besitz des Herrn Wetzel, bisherigen Inhaber der bekannten Henne'- schen Restauration air der Bautzner Straße, übergegangen und wird von demselben am 1. Mai d. Js. übernommen werden. — Einem jungen achtbaren R ädchen, welches sich bis jetzige Ostern in einer hiesigen höheren B.Idungsanstalt befand, waren in letztvergangcner Zeit eine Menge anonymer Briefe voll der ge meinsten Zoten durch die Poll zugesandt worden, ohne daß man eine Muthmaßung über die Person deS VriekschreiberS hatte. Jetzt ist es aber unter Beihilfe der Cnminalpolizei gelnngen, denselben zu ennitteln und auch sestnistcllcn, daß er selbst die Briefe geschrieben hat. io daß er seiner gerech'-m Strafe über die von ihn« verübte Niederträchtigkeit nicht entgehen kann. Cs ist ein junger Gärtner aus einer in der Nähe der Wohnung jenes jung« ir Mädchens befind liehen Kunstgärtnerei. — In der Weißeritz zwischen der Stistsbrücke und der Fried- richsbrücke ist vorgestern früh ein weiblicher Leichnam aufgesunden und nachmals als der Ehefrau eines hiesigen Lackirers gehörig recog- »oscirt worden. Längeres Kranksein soll, wie verbuchet wird, die 33 Jahr alte Frau zum Selbstmorde getrieben haben. Dieselbe hat sich am Donnerstag Abend gegen 9 Uhr plötzlich aus ihrer Wohnung entfernt, indem sie gegen ihren Mann geäußert hat, sie habe noch etwas zu besorgen und ist nicht wieder zurückgekehrt. — Mehrere Knaben haben am Freitag Nachmittag im Walde hinter der Vuchenstraße einen erbrochenen Koffer ausgesunden, in welchem sich verschiedene Mannskleidungsstücke und Atteste befunden haben. Wie sich später herausgestellt hat, ist der Koffer einem Frem den in einem kleinen Gasthause der Neustadt gestohlen, aber nur Weniges daraus entwendet worden. — Manche unbemittelte Hausfrau empfindet es recht hart, daß etliche Fleischer die Feiertage dazu benutzen, die Flcischpreise um 5 Pfg. das Pfund cmporzusetzen. Gerade die Feiertage sind eine Zeit, wo sich manche Familie den sonst ungewohnten Genuß eines Bratens gönnt. Ter Bedarf ist freilich stärker als sonst, aber hätte inan sich da nicht vorschen können, ohne ärmeren Familien gerade dcir FeiertagSbrateu zu vertheuern. — Gestern Nachmittag ist in der Nampe'schcn Straße ein Geschirr sichrer, dessen Pferde durchgegangen waren, aus dem Wagen geschleudert worden, daß er ein Bein gebrochen und mittelst Siech korbes hat fortgcschasst werden müssen. — Meteorologische Notizen und Andeu- tsii iigc» d c ö W i t t c r n ii g sg a n g e s. Sehncll ans einander folgende Barometer-Schwankungen. Falten desselben a» dem einen und Steigen an dein darau'felgcndcn Tage sind nur nicket immer eie Perboten von bedeutenden Pcrändcrungcn im Zustande der Witterung. Die Beschaffenheit rer Witterung bleibt in der Regel dieselbe, wenn dieieSchwankungen weniger als etwa zw«i Linien betragen, ra in diesem Falle gewöhnlich eine Perändcrung in der Windrichtung nick t ci'ntritt. Sind aber diese Schwankungen größer, über 3 bis 4 Linien, so folgt meistens Regen (oder Schnee), häufig in großer Menge, ans dieselben, bisweilen mit starkem Winde. Bel gelinder Temperatur pflegt in diesem Falle der Wind zwischen Südwcst und Nordwcst zu wechseln; schreitet der- selbe zu Nordostwlnd sort, so weht der Wind in dieser Richtung nur kurze Zeit und verursacht Temperatur-Erniedrigung mit Aläru.ng de-Himmels; aber lehr bald folgen wieder: westliche Luftströmung, laue Temperatur, bewölkter HImmclHRegen und stärkerer Wird. Dieser Witterungs-Verlauf Ist namentlich von dem Meteorologen Eiienlohr ott beobachtet worden. - Zn t ic- ser Woche wird zunächst großentheilö bewölkter Himmcl statt haben, dann wird nach Fortschrcitting der Windrichtung und Eintritt östlicher Luftströmung terHiinincl sich klaren. ttaromotrius — Im Gewcrbevcrein hielt Professor Hascrt am Grün- tonnerslage einen Portrag über daS Vorkommen tcö Menschen zur Steinzeit, die P'ahlbaute», eine Anzahl prächtiger Farbe», spiele anreihend. Dic Blltcr waren von vorzüglicher Deutlichkeit, tie sehr beifällig aufgcnommeucn FarbcuspIcte von seltener Pracht — Wir wolle» und können nicht versäumen, heute am 28. März aus ein Ercianiß hinzuweisen, welches vor Zahrcu alle Lehrcrireunde und die ganze PolkSschuIlchrcrschait Ticsdcnö in die freudigste Erregung versetzt wir incincn tie Schenkung dcS Forslstr. ll gelegenen Hauö.'chuntstüekcS a» ticL.tattgcmciute, „um den am wenigsten gutsituirtcii Lehrern au den städtische» Bezirks- und Gcmcliidcsckmlcn Nenstädtcr Sci.tc billige und behagliche — wir schtcii bin;»: und sichere — Wohnungcn zu gewähren." Tie Schenkungsurkunde hebt ausdrücklich hervor, der edle Schul- und Lchrcrircund „wolle auch seinerseits zur Lösung der großen Fragen „„Wohinmgsnoth iiud Lehrcrgchalte"" etw.iö beitrage»." Wird auch von den R»> städtischen Lch'-cri« die Erleichterung und der vcglüekcndc Besitz einer billigen und sichern Wohnung z. Z. nur wenige» zu Theil/ io ist die That alS edler, hochherziger und wohlbedachter Humanitätcact scdcrzc t zu preise», denn er bringt den Lehrern auch die Folgen ciiicS stets wachsenden Kapitals für alle Zukunst. — Ehre diesem Schul- euntci - — x. Wie schon in früheren, so übte auch in diesem Jahre der Besuch von Lüdiekc'S Wintcrg.rrteu au« tie Mitglieder der Ftora seine besondere Anziehungc kraft. Ter Garten prangt im vollsten, reizenden Blüthenschmuek. so daß ein Stündchen Aufent halt in tcmiclbcn angenehm und wchlthuend ist, besonders bei dem statten diesjährigen Winter, der alle Vegetation bis jetzt in eisigen Banden hält und die aufmerksame und sinnige Betrachtung der daselbst grnppirtcn und auigcstcllten Pflanzen beredtes Zeug nis; giebt von dem.-waS Natur und Kunst ii» harmonischen Zu- sammcnwirkkii zu bieten vermögen. Mit Vergnügen constatire» wir. daß auch unter der, Leitung von Lüdiekc'S Nachfolger daS Palmcnbans seinen alte» Nnf bewährt und daß daS Arrangement sich durch Geschmack des Ganze», wie durch tadellose Aussllhrung der einzelnen Gruppen eiuSzcichnct. Zi» schönsten Schmucke prangt jetzt der Eamelienslor, von denen einzelne Ercmplarc von Blumen fast überladen sind, während die Rhododendrons Ihre Blülhcn crll entfalten. Aber auch blühende Azaleen, Hvaclnthcii, Tulrcn erlrcuc» neben rcichgcschmnektc» Blumentischen das Auge und wem Absonderliches intcrcssirt, der vergesse nicht die in Wasser gläser» nach untc» zu blühende» Hhaelnthcii zu betrachten. Lcr zablrcick'c Besuch der Gesellschaft dürste gewiß die beste Anetten- nung iür das rastlose Streben des jetzigen Besitzers und Lciicls sein und machczi wir Pflaiizenireunde um so lieber aui eine» Be such dieses Edcnö aufmerksam, als Flora in diesem Jahre nicht wie sonst in gewohnter Weise ihren Blumcntrmpet an einem an- dcrn Orte eröffnet. - Der Börsenvercin der deutsche» Buchhändler, dieser nicht bkoö taö deutsche Reich, sondern tie ganze eiviliiittc Welt um fassende Verein, feiert in diesem Zabrc sein fünfzigjähriges Be stehen. Er wirb dicscö Jubiläum in rcipzig, dem Ecntralpuntte tcö deutschen Buchhandels, wo der Verein in dcr Oilermcsse 182-ä gegründet wurde und rin eigenes Gebäude, dir dcn'tsehc Buch- h.iiidlcrbörse, besitzt, während der Buchhändlcrmttse am Sonntag Eantate, 25. April, icicrlich begeben. Der Vorstand des Vereins, ans drei tu Berlin, Bonn und Leipzig wohnhastcn Mitgliedern bestehend, hat soeben eine daraus dczüglick e Bekanntmachung im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel erlassen. Zm Anschluß an diese Jubelfeier wird vom 21. dis 20. April In Vcibindung mit der alljährlichen Ausstellung von neuen Bü.hcrn und Kunst, suchen in dem großen Saale der Leipziger Stadtblbüoihck 'eine historisch-thpographiichc Ausstellung slattsintcn, welche de» Vernich mache» soll durch einzelne hervorragende oder charak-
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