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Dresdner Nachrichten : 29.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-05
- Tag1875-05-29
- Monat1875-05
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1875
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«rlch'lnt «!>,,, ch ,rN» 7 Uhe i» der <i,»ediuuL Morienslinsic l:>. Ädon- „emeni»p>ci» vlertrljiidr- luh »'Mark c»Pwe>,dneih dir Poll 2 Mark ÜV Pjgc. »njkl. Nummern wPme. Auflage 27000 ajä>l gllr dle Rückgabe elng«- laudier Manulcet-Ie «ach, sich dl» NedacUo» «ichl verblndllch. Inseraten rinnabme aul- I»tu>»^ ll»a««a»tei» aus Vo,i«r lu Hamburg, vrr. »u, Alten, Lctpgg. Basel, vreeiau, iiraaksurt a, M. — lUick. Illar,» i>r Berlin, Letpjia, Alte», Hamburg, Nranksurl a. M,, MUu> che», — Vaud» L e». i» Nrarksurt a, M, — > e. Voigt tu Ctiemnt», — II». »ir»,l,»>>tt«, Itolii«, » tl», l» Part». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr, i Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^lepsch H Neichardk in Dresden. Znleea«, werden M«rden- >L ranc Nt angenom»« »t» Ab, » U»r. Lanat^S dt« Mittag» »2 Udr. I» Mrultadl: grade Stalter- gasse L di« Nachm.« Ub«. - Der »kaum einer eit», ldolligcn Pclttjkile kostet lä Psa-, trinaesandt dt« Zetir LU P,ge. Eine Garantie ttlr d^ «achsttagige Lrschet« «n der Inserate wlk» nicht gegeben. «»«würtigr Annoncen- «ttslrage von UN« u»de» koauten iNrmen und Per« tonen tnsertren wtr nur gegen Pränumerando» Zahlung durch Briek- markcn oder Polteiniah» jung. Neun Eildco koste» lü Psgc, Inserate ,u« die Montag» > Nummer »der nach einem Festtag« die Pcliijeile M Pige. Ar. 14V. Zwanzigster Jahrgang. Nittrcdactclw Für da? Feuilleton: vr. Lintl N»«rs^. In«Ivl8 TreSveu, Sonnabrns, 2V. Mai 1875. Fm den Miuiat Juni werden Abonnements auf die „Dresdner Äkachrichten" in der Erpe- dition, Äiarienstraße >3, zu 75 Pfennige, sowie für auswärts be ben Postanstalten zu 85 Pfennige angenommen. .Mit Worten Politisches. läßt sich trefflich streiten, da wo die Zeit ein ein!" Worte, bloße Worte ohne tiefere mit welchen sich die politischen Parteien Worten «in System bereiten; denn griffe fehlen, da stellt zur rechten s-ch ' " ' eS, mit §e-« Orrr rin Wor f Bedeutung sink unseres engere. Vaterlandes zum Wahlkampf für den bevorstehenden Land lag nisten. Die liberale Partei ist in zwei Lager gethcilt und doch ist eS wirklich schwer ausfindig zu machen, was sie eigentlich trennt. Jede Partei versichert gut reichStrcu zu sein; Fortschritts- und Nationalpartci sind in keiner innern Frage von einander ge- si! leden und die andern Fragen der Ncichsgcsetzgcbung sind für den NerchStag, nicht für den Landtag von Bedeutung. Fast will es scheinen, als ob nicht das öffentliche Programni, sondern das per sönliche Gefühl Einzelner die beiden Lager trenne. Auf der einen Seite stehen, wenn auch vereinzelt, Männer, welche 1866 gehofft hatten, Sachsen aus der Reihe der Staaten verschwinden zu sehen und jetzt nur ihre tiefe Enttäuschung verbergen, weil das offenkun dige FreundschnstSband des preußischen und sächsischen Herrscher hauses sie zum Schweigen zwingt. Ihnen stehen auf der andern „e te Männer von 1848 entgegen, die einst in der Paulskirche der Freiheit und Einheit des deutschen Reiches wacker vorgcarbeitet haben, sich aber jetzt nicht zur freudigen Anerkennung der Erfüllung ihres Ideals aufschwingcn können, weil di- Jetztzeit nicht bis ins kleinste Detail ihren damaligen Träumen entspricht. Die Social- dcmokraten, welche eine Zeit lang in Sachsen an manchen Stellen festen Fuß gefaßt hatten, haben in neuerer Zeit an Boden verloren, denn die Lage unserer Zeit drängt gebieterisch zur Versöhnung zwischen Capital und Arbeit. Ebenso tritt jeüt die conservative Partei wieder schüchterner auf, welche, die alten Traditionen nicht vergessen könnend, auf dem Landtage 1873/74 einen ziemlich selbst bewußten Ton angenommen hatte. Unverkennbar macht ihnen gegenüber die reichstreue Stellung dcS verehrten Herrschers Ein druck, dessen ernsthafte- Streben offen liegt, die Siege von St. Privat und Sedan zum festen Grundstein einer ehrenvollen Stellung Sachsens im neuen deutschen Reich zu machen. In einer Zeit, wo die Partei-Unterschiede derartig verwischt sind, so wenig klar liegen, giebt cs natürlich eine große Anzahl ehren- werther Politiker, die keine Neigung verspüren, sich einer der be stehenden Parteien anzuschließen. In früheren Jahren gab cs im preußischen Abgeordnetenhaus stets eine erhebliche Anzahl sogenann ter „Wilder", welche bald mit dieser, bald mit jener Partei gingen, je nachdem ihre persönliche Ueberzengung zu dem einzelnen Fall sich stellte. Diese Männer besaßen aber trotzdem die Ächtung aller Parteien. Wer sich aber heute nicht rückhaltslos der Fortschritts partei anschließt, vielmehr dankbar die Erfolge der deutschen Politik gegen das Ausland, besonders gegen Nom nceeptirt, der ist gesin nungslos, farblos u. s. w. Begeistert w n sich ferner nicht für die Reichspartei und spricht seine Freude aus, daß die bewährte sächsische Heeresverfassung erhalten bleibt, andere für das Reich ganz gleich- gleichgiltige, sächsische Eigenthümlichkciten geschont werden, und be klagt man etwa die Wiedereinführung der Todesstrafe — dann ist man ein Particularist, Ncichsfcind re. re. Von vrdenS- oder rcclamesüchtigen Personen bekommt man direct oder indircct sogar die Schmähung der Preußcnfresserci! Wer wiederum von den Ereignissen gelernt hat, wie nicht blos die geographische Lage Sachsen die Richtung nach Preußen offen hält, während uns hohes Gebirge von Oesterreich trennt, der ist kein guter Sachse und wird als fahnenflüchtig verpönt. Und doch ist die Wiege der Reformation, das der Mehrzahl nach von Protestanten bevölkerte Sachsen kein günstiges Feld für ultramontane Umtriebe. Eine Partei, welche auf dem freisinnig-protestantischen Standpunkt fußend, versöhnlicher als die Männer von 1848, pietätvoller als die Gleichmacher von der Pleiße, die Erfolge der deutschen Reichspolitik freudig anerkennt, freiheitlichen Ausbau der inneren Verhältnisse im Sinne des Fortschrittes und des konfessionellen Friedens anstrebt, fände gewiß jetzt zahlreicheren Anhang, als die alten, nicht mehr recht passenden Partei-Formen. Die Förderung der sächsischen In dustrie und Bruch mit den Resten der demoralisirendcn Gründerzeit müßte ebenfalls auf die Fahne geschrieben werden. Kein Bündniß mit den Rittern von der Gose, noch mit dem Ritter von der Rose! Nicht Particularismus, noch Prinzipienreiterci, sondern warmes Gefühl und ernstes Streben für das Wohl aller VolkSclasscn, sowohl im engeren Vaterlands Sachsen, als im großen deutschen Vaterland! Mit diesen Gesinnungen mögen die Wahlen zu dem bevorstehenden Landtage begonnen, möge-dieser Landtag selbst erfüllt sein! i Der andere Genius, rechts vom BJchauer, bringt seine Preise einer sitzenden weiblichen Gestalt mit germanischem Typus, die, gleichfalls umgeben mit Blumen und Früchten, aber des mittleren Europa s, sich auf eine Büste des olympischen Zeus stützt. Hier werden dem scl affenden, geistig voranschreitenden Occidente viele Lorbeerkrünze dargcbracht, dort dem erschlafften, einem Räthsel gleichenden Oriente, ale eine sinnige Andeutung der beiderseitigen Betheiligungen an , Ai: /--ellung nur ein einziger. Ten Fuß bildet das österreichische i mit zwei Engeln als Wappenhalter. - Der Stadtrath hat sich hinsichtlich der mit dem 1. Januar 4876 in Wirksamkeit tretenden Standesämter für die Eivil-Ehe dafür entschieden, daß in Dresden drei Standesämter, eines für die Stadttheile rechts der Elbe und zwei für die Altstadt und deren Vorstädte mit der Friedrichstadt errichtet werden und beschlossen, für je ein Amt einen besonderen Standesbeamten und einen Stellvertreter cinzusctzcn. Hierzu wird zunächst die Ge nehmigung der Stadtverordneten und dann die Bestätigung des kgl. Ministeriums des Innern erforderlich werden Die betr. Be amten, welche gesetzlicher Bestimmung nach Gcmeindebcamten sind, würden dann der Diseiplinargewalt des RatheS unterstellt werden — Ten Stadtverordneten wird nächstens vom Rath die Frage vorgelegt, ob sie für das Stadtwaisenhaus einen 'Mehraufwand von jährlich ca. 660 Mark genehmigen wollen, um für die Zöglinge dieser Anstalt eine etwas reichlichere Fleischbeköstigung cintrcten lassen zu können. Nun — da steht Widerspruch wohl nicht zu fürchten; Jedermann wird den armen Kindern wohl von Herzen „guten Appetit" wünschen. — Erste Dresdner Pferde-Ausstellung. Die vor gestern Nachmittag gegen 5 Uhr begonnene Ziehung der Loose hat bis Mitternacht gewährt. Da auf die 25,000 Loose, wie wir schon sagten, 1033 Gewinne verthcilt würden, so kommt demnach je ein Gewinn auf etwa 25 Loose. Das Collationiren und Zahlen- gruppiren der Gewinnliste, welches noch gestern die Beamten des Herrn Vorsitzenden Adv. Lesky beschäftigte, hindert, daß wir schon heute die vollständige Gewinnliste bringen können -, sie wird somit erst morgen erscheinen. Vorläufig sei hier Folgendes mitgetheilt: Die drei ersten Hauptgewinne fielen auf folgende Nummern. 8105 ein eleganter Landauer mit Pferden und vollständigem schö nen Geschirr; 12068 ein einspänniger Wagen mit Pferd und Ge schirr, complet, und 20018 ebenfalls Einspänner, Pferd und Geschirr. Nun kommen dreißig Gewinne, von denen je einer durch ein gutes Pferd — Reit-, Wagen- oder Arbeitspferd — gebildetwird. Die Gewinn-Nummern sind: 13036, 887, 17719, 4283, 233!», 4742, 21336, 5904, 14192, 22325, 3402, 5532, 15752, 4217, 2011, 2297, 20468, 13532, 23174, 19701, 19867, 10475, 21827, 5007, 19702,21654,11767,12393 3754 und 18374, Alsdann kommen 50 Gewinne, bestehend in Herren- und Damen Sätteln; 50 Gewinne, bestehend in Universal Eantharen; 50 Oiewinne, Rcitzäume in verschiedenen Ledcrsorten; 50 Gewinne, gute wollene Pferdedecken in verschiedenen Farben, 100 Gewinne, Sommer-Pferdedecken und Schabrakcn; 100 Ge winne, Fahrpeitschen unterschiedlichen Kalibers; 100 Gewinne, Gurt- und Ledcrhalftcrn; l 00 Gewinne, Führ- und Ausreite-Trcnsen; 150 Gewinne Pferde Kartätschen und 250 Gewinne Reitpeitschen und Nl itstöcke. Auch gestern war noch viel Leben am Platze. Der im Restaurant als Kellner fungirende pechschwarze Mohr wurde von manchem unserer guten Landleute mit nicht geringem Interesse an gestarrt. Gestern kam auch ein einfach gekleideter Bauer, der es sehr pressant zu haben schien, mit einem Loose angestürmt und fragte überall herum: hat denn mein Loos Nr. 17719 gewonnen oder nicht'? Zufällig konnte ihm auch gleich Antwort werden: Ja. Locales und Sächsisches. — In diesen Tagen hat endlich die Jury der Wiener Welt ausstellung durch das Neichskanzleramt die auf das deutsche Reich fallenden Ehrendiplome zur Vertheilung gelangen lassen, von denen 13 auf Sachsen und 7 speziell auf Dresden kommen. Die Ausführung der Diplome ist sehr geschmackvoll. In der Mitte ist ein Medaillon, welches das eigentliche Diplom enthält. Am Kopfe dieses Medaillons sitzt die Justitia, die, da sie ihres Amtes nun ent hoben ist, die Waage auf dem Knie, dt« Augen unverbunden zwei Genien entsendet, um die erkannten Preise in die Welt hinauszu- tragen. Der eine Genius, links vom Beschauer, schwebt über einer Tochter des alten Wunderlandes der Pyramiden, die auf dem Rücken einer Sphinx sitzt und mit Palmen, Dracäen und Früchten des wärmeren Himmelsstriches in hübscher Gruppirung umgeben ist. Er hatte ein Pferd gewonnen. Earl August hatte nun nichts Eiligeres zu thun, als in den Stall zu gehen, das Pferd hcrauSzuzichen, sich drauf zu schwingen und schleunigst ohne Gruß und Wort von dannen zu reiten. Der mehrer wähnte Viererzug — welcher vom hiesigen Ncustädter Ncitllubb von der Brandenburger Pserde-Lotter re gewonnen worden war — ist bereits durch Verkauf in andere Hände übergegangen. Am ersten Ausstellungstage taufte ein hiesiger Rentier davon 2 Pferde und die Equipage und am zweiten Tage wurden die anderen 2 Pferde an einen Fabrikanten im Voigtlande verkauft, welcher am liebsten den ganzen Viererzug erworben hätte. Man sieht hieraus, daß in unserem Lande noch genug gutsituirte Geschäftsleute leben, welche auch Interesse für schöne, werthvolle Pferde besitzen und nach Vierzügcrn fragen. — Zur ersten Pferde-Ausstellung in Dresden wur den 2 sehr schöne junge Hengste, Oldenburger und Hannöverscher Racc, für das Landstallamt zu Moritzburg angekauft. Besitzer davon waren die Herren Achgelis und Deitmers aus Oldenburg und E. Nubrecht aus Bennrig. — Der deutsche Turnertag wird Ende Juli in Dresden abge- haltcn werden. — Einer der zum Tode verurthcilten Brüder Franz hat in früher Morgenstunde des 27. Mai im hiesigen Gefängniß einen Fluchtversuch gemacht. Man fand denselben bei der Untersuchung seiner Zelle entkleidet, der Ofen war vollständig eingerissen. Jeden falls wird man nunmehr solche Maßregeln ergreifen, welche das Entweichen des schweren Verbrechers unmöglich machen. — Mit heute wird die 3. Quote der auf 12 Tage zum Waf fendienst einberufencn Reservisten beurlaubt und tritt künftige Woche die 4. Quote an. Mit der 5. Quote schließt die Einberufung und ist dann die gcsammte deutsche Infanterie mit der neuen Waffe, Modell 71, vertraut und geübt. — Seit einiger Zeit besteht hier eine kleine pictistische Ge meinde, deren Glaubenssätze anzufechten wohl Niemanden einfällt, da Jeder nach seiner Fa,.on selig zu werden gedenkt und Jeder sein Steckenpferd nach beliebiger Manier reitet. In diesen Erbauungs- stundcn können, wie wir bören auch solche Personen theilnehmen, die durch ein frommes Brüder- oder Scl westerlein vorgestellt und empfohlen sind. Die Erbauungsstunden dauern bis Abends 9 Uhr, dann haben die Nichtmitglieder der Gemeinde das Local zu ver lassen, da dann dem höheren Eultus gehuldigt wird. Wir entsinnen uns noch aus früheren Zeiten der sogenannten Stevhanisten, welche chließlich durch die Behörde in ihren galanten Unterhaltungen auf daö Empfindlichste gestört wurden. — Als besonders von Interesse für Leckermäuler und Leute, welche Geld haben, thcilcn wir mit, daß auf hiesigem Markte bereits die ersten Kirschen in feiner Dekoration auf mit grünen Zauken- blättern umwundenen Stäbchen fcilgebotcn werden. Sehnsüchtig umstehen die lieben Kleinen die Körbe der Hökerinnen und ziehen ab mit gewässertem Mäulchen, den einzigen Trost in dem kleinen Herzen, daß die süßen Früchte wohl von Woche zu Woche billiger und größer werden. — In der Kreuzstraße wurde gestern früh von der Polizei ein Bettler aufgegriffcn, der anscheinend ein Krüppel war, indem ihm der eine Arm fehlte. Als ihn der Gensdarm zum Mitgehen einlud und deshalb ansaßtc, ergab cs sich, daß die Krüppelhaftigkeit nur fingirt war, um besseres Almosen zu erhalten, denn der anscheinend fehlende Arm befand sich nur nicht im Rockärmcl, wohl aber unter demselben. - Vorgestern Nachmittag in der 4. Stunde kentert« in der Gegend der Dampfführe ein kleiner Kahn, dessen einziger Insasse, ein junger Mann, der nicht rudern zu können schien, und schlug um. Von der Dampsfähre aus war dies bemerkt worden und von dort in einem Kahn abgcschickte Leute waren so glücklich, den mit den Wellen Ringenden lebendig wieder herauszuholcn. — Der am 25. d. M. von der Zuchthaus-Außenstation Wilthen entsprungene Züchtling Carl Adolph Hultsch aus Nieder- neukirch ist am 26. d. Abends in Bautzen wieder verhaftet worden. — Vorgestern »Abend hatten sich im Kncist'schen Restaurant die vom Finanzministerium zu stellvertietcntcn Vorsitzenden der E I n > ch ätzungöco m in Issionen . unter Mitanwesenheit deS Hrn. Steuerratb .K rctzschinar und Stadtrath Teuct) er, zu einer vorbereitenden Bcrathung zusammcngcsunden, bei welcher die Instructionen der -Herren Vorsitzenden noch eingehend be- ,'procbcn wurden. Mitte Juni werden die Arbeiten beginnen können, die Localltäten zu den 27 Districtsburcauö sind grötzten- thcils gemiethet. Die Distrikte sind io kingetheilt. das; die Altstadt den l. bis 5., die Pirnaische Vorstadt den o. blo die Secvor- stadt den N>. dio 14., die Wilsdruffer Vorstadt den >5. bis 18., die Fr icdrlchstabt den 19. und 20., die Neustadt den 21. und 22.. die Antonstadt den 2:». bis 20. und die Leipziger Vorstadt den 27. District umfaßt. Die Vorsitzenden sind die -Herren Advoccit -Hermann, Adb. Grüner, Apotb. Eder. Rentier Linncmann, Bucbdrnckcrcibcs. Henkler, Rentier Sonntag, 'Adv. Du Ebesne, Premlcrlieutenant a. D. Opclt, .Kim. Fcllgcnhancr, CommisstonS- rath Meml'old, .Kamnierhcrr E. v. Leipziger, Adv. -Krause, Be- zirkscalculator a. D. Pfeilschinidt. Ministerialseerctär Fischer. Rentier Inst. -Nim. Ellezingucr, Dir. 1)r. Drechsler, wolkschl. Schulze, Stadtr.Liebe, Fabrik. Eristoiani, Adv. v Schütz, Apcth. Bicv. Rccvnungöratb a. D. Icntzsch, Architrct Fincke, .Kaufmann Buisiuö, Fabrikdcs. Scheller und Stadtrath a. D. Nippoid. Gclicrn, am 28. Mai. waren cö 2ä Iabre, das; -Herr Schulkircetor Elan s; in das unter seiner Leitung so herrlich erblühte, nüher Gebbardt'sel'e Institut mit der Beslimmung cin- trat, dasselbe nach kurzer Zeit iür eigne Rechnung zu übernehmen. Obgleich feine Feier dieses TageS im Innitutc stattsinden sollte» so begrüßten den Jubilar dock' am Morgen Eboral und Hymnus seines Lch> cr-Eollegiiimö und zahlreiche Glückwünsche u. s. w. ehern. Schüler von hier und auswärts trafen ein. Was l at der Mann mul' in diesem Viertciiahrbunl'crtc gewirkt! Neben seinem In stitute. daö eine bolle Manncskraft genügend beschäftigt, hat er noch die Gründung der Gewerbeschule des GewcrbevcreinS ver anlaßt und als dieselbe unter anderer Leitung nicht gedeihen wollte, sic aui eignes Risiko von Neuem vrganisirt und zu der hochgeachteten Stellung gebracht, die sie unter den Fortbildungs schulen Deutschlands jetzt einni,»int. Schon Im vor.Jahre berichteten wir, daß dcr üooosle Schüler ausgenommen worden war. Da neben gewann Herr Claus, bei seiner unverwüstlichen Arbeitskraft nnd Aliöbancr auch noch Feit, seine vielseitige» grünklichcn.Kennt nisse auch in nakurwisscmchattlichcn und gewerblichen .Kreisen zu biellachcii Anregungen in Vorträgen nutzbar zu machen, die Pflichten als Vertreter der Statt zu erfüllen. WohltbätigkcitS- und anderen Vereinen vorzustchcn und aui Reisen nach Oester reich. Frankreich, England rc. sich von dem Stande anderer Lehr anstalten zu unterrichten. Möge cö kein Jubilar vergönnt sein, noch reck't lange i» ungeichwächtcr .Krait zum Segen dcr Stadt und des Vaterlandes sein schweres 'Werk weiterzusühren und in einem langen heitern Lebensabende den Segen zu überblicken, der seiner bisherigen Thätigkcit in so reichem Maße gelolgt ist. Zur Ergänzung unseres gestrigen Stattvcrordnctcn-Be- richteS. worin über die begonnene Pflasterung eines Tbcilcs der Oüraallec rcserlrt wurde, ist noch folgende höchst überraschende Mittbciiung zu mache». Dem Direktorium dcr Ausheilung ist gestern früh seitens dcr königlichen Polizci-Dircctio» mitgcthcilt worden, daß dcr Dircctor der Diesigen Gasanstalt talso von Seite des Stadtratbes» dio Anzeige gemacht habe, daß von Freitag den 28. Mai an aus 14 Tage die Oüraalice von der -Herzogin Gar ten bis zur Maricnvrückc nusgerissen werden müsse, mn ein gro ßes Gasrohr anznbringen, und möchte die königliche Polizei- Direetion deshalb vckannt machen, daß während dieser Zeit ge nannter Straßcntract iür jeden Wagenvcrkchr gesperrt sei. DaS heißt mit anderen Worte»: Dcr Zugang zur Gewerbe- und In dustrie-Ausstellung ist auf diese Zeit tür größere Ausstellungs- Objekte unmöglich gemacht, zumal augenblicklich die Grünegasse und ein Jheil des Schützenplatzes durch Auireißen in unlahr- barcm Zustande sich befindet. Der Vorstand des DirectoriumS dcr Auöstellung bat gegen diese Maßregel um den Beistand der königlichen Polizei-Direktion gebeten und den »Antrag gestellt, diesem Begehren dcS Staktrathcs nicht nachznlommen. Die kö nigliche Polizci.Dircction hat auch in anzuerkennrnder Welse er klär», daß sie daö Verlangen des StadtratheS, im Interesse der Sache, ablchnen werte, cS möge darnach kommen was da wolle., Wie cS möglich ist. daß der Stadtrath das nicht allein von un- sercr Stadt, sondern auch vom ganzen Lande freudig begrüßte Unternehmen, statt zu fördern, eher zu hemmen sucht, dafür fehlt uns alle und jede Erklärung. Doch leugnen läßt sich nicht, daß ' diele Maßregel Seiten unserer städtischen Verwaltungsbehörde viel böscö Blut und elgentbümlichc Betrachtungen, u»b nicht mit j Unrecht, bervorgerufen hat! ' — Mit Anfang kommende» MonatS nehmen die obligatorisch . relchSgesetzltchen Jmpsungen ihren Anfang. Impfarzt sür den Bezirk „Dresden*' ist Herr llr. nmck. Edalibäns. Die Impf
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