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Dresdner Nachrichten : 17.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187510174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-17
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1875
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tvelcl Ne «btzte FerEgkeit «nb Grazie, da^ kaum -twaß zu wünj^rn übrig. Von re« elcke letzt durch die Markstücke lm gleichen wrribe ersetzt »vor- den sind, losten nun auch im Umlaute beschränkt werben, va den Staatskassen die Wellung zugegangen ist. die bel Ihnen eiugebrn- den derartigen Stücke nicht mehr auvzugcbm, sondern Ne zu sammeln und durch die Bezirk- . Overpostkaffen nach Hamburg dehnis der Aiftnirung gelangen zu lallen. Buch die di- 17-8 einichlictzitch geprägten preußischen SiulechStelthalechücke soffen tn aietchrr Weise dem Verkehre entzogen werden, wobei, da diese Stücke .^olbbaltlg" sind, den Aasten besondere Weisungen zu »bell geworden sind. — In der letzten Sitzung des veztrk«»erein« recht« der Elbe sprach ein Mitglied dem Vorstand den Dank daMe au», daß in Angelegenheiten der Landtag-Wahlen dir Tendenz sticität verbindet Ko dastehende allerlirbsie Unterhaltung. - . heilnahme der lorischrlttilchen Landtag-abgeortne l Dienstage auf der Terrasse statt der Monat»vrr. itschritttzvrreln» orraugirle» Samilirntalei ist lgesagt. Die Festordner baden vkvetheiiigun- er« erbeten, «m Uebrlgea de» Einladungen , emacht und sich damit einer setzt batten. Um den Vorstand „ schuldigen, n 'bm Referent Veranlassung, sich nach der Spitze der auSgeihrochencn Beschuldigung zu erkundigen. ES Ist mit dem ciuögtjprochcncn Bedauern die Handlungsweise dcö Herr» Stadt- vcrordnclcn Kanitz — der eine von ihm rlngeiatene Wähler Versammlung unmittelbar nach Eröffnung der Sitzung bat, km Saal zu per lassen, weil sie Ihn nicht alS Präsidenten anerkennen wollten und sogar soweit ging, der Versammlung zu sagen, er könne wenn er wolle, da- Ga« imSaai au-drehen lassen — und serner d e Agita Ionen dcö Et.-V. Kellner gemeint, der noch - Nachdem Herr AppeNation-gericht-ratb Anton jede Cantikatur dstrnrlich adgciebnt datte — um zu Gunsten dervtationalltberalcn eine Zciip tttcrung der Wahlen dcrbctzuiübren. Wahlzeitet mit dem Name» ''litten drucken und IN persönlicher Anwclenbeit ver- thcilcn ii^ß. Hierauf kommen die vorbereitenden Schritte bezäg» ung und KStadt- lich der Stadtvrrorenetenwahl zur Verhandlung Ablehnung de» Antrag» die au-schcicenden VS wurde nach derortnetcn (Frauenstrin, Aanitz, Kellner, Jordan, Schmidt und O.wäck» w'ictcrzuwählen, eine Kommission pvn 18 Mitgliedern keaultragt. sich über die aufzustellente Liste schlüssig zu machen und drei aus ihrer Mitte zur Delegirten. Versammlung rer Be- zirksver.ine zu enlsenten. Auch dieser Beschluß wurde nur mit 2 Stimmen Majorität (29 gegen 27» getrosten, da eine größere Anml'I der Mitglieder eine neue Hauptversammlung de» Ver eins verlangten. In Sachen rer „ndthigcn Beseitigung von l coe ständen aui der Großenhainerstraße" wurde die voa dem Referent Kellner abgeiaßke Resolution.auch von An- wehn.in der Großenhainerstraße, a!S in idren Forderungen un- p akiüch unk zuwcitgedend erklärt, nach erheblichen Verändcrun- g n in einigen wesentlichen Punkten mit schwacher Malorltät an genommen, die Hauptsache aller unberücksichtigt gelassen, nämlich zu bcichtteßcn, wa» der Stabrratd in der Lage ist sofort zu thnn, da» ist die sttegulirung der Fußwege auf der Großenhainerstraße a S ein allgemein anerkanntes dringende- Bedürsniß airzuseherr. Statt dessen aber, nach unserer Anschauung über die Füglichkeit des Vereins hinaus beschlossen, den Stadtrath zu ersuchen, die sofortige Bcschleußuna tcr Grobcubainelilraße bewirken zu lasten. In der volkSbIbiiothck - Frage wurde beschlossen, den Vorstand zu beauftragen, dem Stadtrath die wärmste In teressen.'al'ine zu bezeugen sür tie Errichtung einer Bibliothek In Reu'iadi ?r »den, zugleich die Bereitwilligkeit zu erkennen zu geben, na st bene» Krallen tie Errichtung einer solchen Bibliothek zu niu.lii: tzc». Herr Major a. D. von llngcr bewährte nch al« eill verzüg i.hcr Leiter der verhantlungcn. st.'iorgcn Montag treten in, Victoria-Salon der Waiienhauöi'lraße zum 1. Male die'Jndianer aus, die ersten die ..über o große Wasser" nach Deutschland kommen. ES sind die Häuptlinge Ehest Wtner und Donald Mac Kav mit Frau und Kind, dem Stamme der Warm Springs angehörcnd. be rühmt wegen ihrer Schlauheit, Beharrlichkeit und Tapferkeit. Die Warm Spriug-Jndlaner wodncn im Ollen von Oregon u»h zählen ca. 1500. von dcnen nur rin Viertel Krieger sind. Sic sind Christen. treiben namentlich Pferdezucht und Jagd, haben ibc: eigene Sprache und können sich selbst mit ihren Rachbar st, mmen. mit welchen sie zwar au! friedlichem Fuße stehen, nicht verständigen. Als einer der clviliiirtesten Inrianerllämme haben sich tie Warm Spring- auch stet- als treu ergebene Bundcv- g »essen tcr Vereinigten Staaten gezeigt. Zuerst wurden sie im Iadcc unter Ansührung ihre-berühmten Häuptling-Donald Mae Kan im Kriege gegen die Schlangen. Indianer in Oregon mir Erwlg aiS Kundschafter und Plänkler verwendet. Die Be dingungen dcö Engagement- waren folgende. Die Warm Spring- Hanen sich selbst zu bewaffnen und zu versorgen, erhielten keinen Sold, halten aber daö Reckst, die tm Kampfe eroberte Beute unter si ch zu verweilen. Rachdem Donald Mac Kan den Feind zurück- getrieben, wurde er alS Unterhändler zu den Schlaiigcn-Jnbianern gesandt und vermittelte auch bald den Frieden. Im Jahre 1800 wurde Dvnalb mst einem Theile seiner Krieger aulgeiordert. Oberst O>Bcirne vom 14. Infanterie-Regiment nach tcm OwNhce River zu begleiten, woselbst die aulstäntifchen Schlangen-Jndiaucr nochmal- geschlagen wurden. Im Winter desselben Jahreö diente Donald dem General Erook.alS Führer durch tie 'Loild- nih. Rach den großen Verlusten an regulaircn Truppen in Oregon im Jahre l8,.«> wurde denselben vo» der Negierung eine Avantgarde von Indianern einvcrlcibt. mit deren Anwerbung unter den Warm L-pringS Donald Mac Kay betraut wurde und welche er in wenigen Tagen zusammensteUte. Rach vielen Ge fechten während der Jahre INN und 18l',8. in welchen General Crook mit den Warm Spring- stet- siegreich vordrang, luchten endlich tie Schlangen-Intianer um Frieden nach. Donald, welcher sich durch Beendigung diese- Kriege- große- Ansehen erworben, wurde !8R» von General Crook WS Führer im Fuge geacu die » itt stiioer Iudiaucr beordert und leistete auch hier gute Dleullc. Svatcr wurde er im Fort Warner in Ott-Oregon von der Regierung als Führer und Dolmetscher tcr dortigen Garnis n angellellt, wo er blieb, biö er beim Ausbruch dcö Modoe. ar cgeS im Decembcr 1872 in derselben Eigenschaft nach den so viel besprochenen Lavadettcn kommanbirt wurde. Die vcrio.nd ng von Indianern, um ielnklichc Stämme zu unkcr- wer cn, wurde von den Offizieren der Unionö-Armce zwar stctö als cinc iudirckke Beleidigung angesehen, aber nach unzähligen R ekeriagen der Soldaten mußte doch wieder Donald Mac Kay Hi e Inriaiier-Avantgarde einbcrufe» und er war cö. der durch seine Umsicht, Ausdauer und Taplcrkelt den so viele Menschen leben kostenden Moboc-Krieg zum cnschcidcnden Ende führte. »Rachdem er mit den unter seinem direkten Befehle stebenbcn Warm SvvlngS dem General Jefferion Davis zu Hilie gekommen und die ModocS in die Fluckst geschlagen, verfolgte er sic un ablässig, bitz endlich deren berüchtigter Häuptling Eapitän Jack! »nt sämmtllchcnZllusständischen gelangen wurde. In Sincrkennung! seiner Verdienste bar die Regierung dem Häuptling Donald Mac Kap c n n zweijährigen Urlaub gegeben, um eine Ruiidre'sc in den vereinigten Staaten und Europa zu unternehmen, und hat ihn mit den Mthigen Beg aubigungSschrciben versehen. Ehest Wtuer und Donald Mac Kay haben aui ihrer Reift überall die ehrenvollste Aufnahme gefunden und wurden naiiicntiich-in Nerv- Berk durch vielfache Ovationen geehrt. Da die Indianer wegen unacnügcnder Kcnntniß dcö Gelte- und der civiusirtcn Verhält nisse Im Allgemeinen nicht allein wrtkommen können, io begleitet sic ei» ihrem Stamm befreundeter Trapper, ein Riese Im wahren Sinne teö Worte-, der alle bisher Gesehenen än Große und Stärke überragt. Er ist der Schrecken der Indianer, obgleich er einen sehr gutmütbigcn GesichtvauSblttck bat. und wird von ihnen Causa» Jack genannt. Sein wirklicher Name ist Oberst Ruth Goihen, alS welcher er In der mexikanischen Armee gedient. Die Indianer werden eben so erfreut sei», unsere Sitten und Lebensweise kennen zu lernen, als eö nnS interessirt, sie selbst, threTrackst n, Waffenüdungen, Scalptänze und sonsiigcnGcbräuche. welche nnS in Goopcr'ö Romanen so wanne: d geschildert sind, in Ratur vor uns zu schauen. Ramcntlicb ist für Kinder und ganze Schulen der Besuch der Sonntags und Mittwoch- Nach mittag- stattfindendcn Vorstellungen bei billigem EintrittöprciS zu empsch cn. — Wenn die Rciterkünsie und gymnastischen Produktionen im Eircu - volsset allgemeine volle Bewunderung ianden unk die Dressur der Pferde eine durchaus vorzügliche genannt we den kann, so ist auch da» Ballet «der vollsten Anerkennung wcrth. In der Pantomine: „Der verliebte Koch" kommt e» noch mebr zur Geltung als in der Pantomine „Guyaleta". Frl. RozIci . erste Tänzerin vom Tbeater in Part- ist eine Tän zerin ersten Range«. Mit Kraft und bewundernswürdiger Ela- orpv de Ballet läßt kaum etwa« zu endem Effekt sind die elektrischen Lichte. Ile in allen Farben ibrr die Gruppen der Tänzerinnen gelffhet »erde«. Ueverhaupt werden bi« Pantvminrn sehr cpaet ausgelührt und bieten eine hlerlattnzi - " ten an der am sammluna des Fortschritt-Verein» orreuglrte» obne Au-nahme tzugelagt. Die Festordner ba»< ^ ^ der Damen deionder- erdete», «m uedrigen de» Einladungen dlnrugeiügt, daß eine einiache Toilette gewünscht iel. Der Besuch verspricht ein außerordentlich zablrelcher zu wcr^n. da Freunde und Gäste wilikc mmen gebeißrn stnd. Die Tveilnebmerkarten werden nur noch tn beichränktcr Zahl bi- Montag Mittag bei Herr» Marschner aui dem Belvedere -u S Lliark 7L Ps. pro Stück abncgcbrn. — Die Tauchrrproductlon de-Hm.Hoch aesternNachmittag nach 8 Uhr untcrbaid der Terrasse vaite, jedeuiall- tn Folge dc» schicchtcn Wetters, nur rin sehr geringe- Publikum angczogcn. I« Folge dessen blieb auch der Tuuciier nicht allzulange unter Wasser. Heute wird er nochmal- um dieselbe Zeit und am lelbcn Ort in'S Wasser geben. In ten nächsten Tagen beginnt er eine gründliche Durchsuchung de- EibbodeuS nach dem 1845 versun. reuen Gruciftp. welche- bekanntlich aut einem Pfeiler der August»-- Brücke stand. — Ilm jede absichtliche wle unabsichtliche Täuschung de» Publikum- thunlichst zu verhüten, tbut auch der Stadtrath In seiner neuesten Bekanntmachung kund, daß die in diesiger Stadt in ziemlich beträchtlichen Massen in den Handel koinmeude künst liche Butter meistcntheilS lediglich auü gefärbtem, mit wenig Tropfen Butkerätber versetztem Talg ober Schweineschmalz de- steht und unter verschiedenen Name», wie z. B. SchwcIzer - butter.BairischeSchmalzbutter.WienerSpar- buttrr. Kunstbutter. auch wohl — und da- ist da- schlimmste — schlechthin als Butter verkauft wirb. Gesund- beitsgeiährlich ist diese gemanlkdte Butter nicht, gleichwohl ist r- sehr recht, daß der Stadtrath verordnet, der Handel mit solchen Butteriurrogaten in hiesiger Stadt dürie fernerhin nur unter der Bedingung stattstnden. daß diese Surrogate nicht unter dem Namen von Butter verkauft werten, sondern daß von ten Verkäufern Ihren Abnehmern ausdrücklich bekannt zu geben ist. daß nicht wirkliche Butter, sondern nur ein Surrogat ver kauft werte. Da Hobe Slraie auf dir vollzogene Täuschung ge setzt ist. io wird sie wohl von nun an weniger verübt werben. - Der seit einer langen Reihe von Jahren erscheinende Fahrplan für Sachsen. berauSgrgeben von R. Fritzsche, liegt ln der WtnterauS gäbe vor. Auch diese neueste Aus gabe zeugt von dem eifrigsten Streben de- Herausgebers an der Hand einer großen Summe von Erfahrungen sein Werkchen immer mehr zu vervollkommnen. Außer ten Fahrplänen aller sächsischen und tcr anschließenden Bahnen, elnscb icßllch der dem nächst neu zu eröffnenden, cnihält da-Buch die Postfahrten, eine Uebcrsicdt der tircctcn Verbindungen mit größeren Städten und Bateorien Deutschland- nnd eln Verzeichnis, von Runbreisctourcu. Letztere- vielfach ergänzt und berichtigt, enthält die Touren nun mehr alphabetisch geordnet zur großen Bequemlichkeit teö Suchenden. Der Preis beträgt wie seither nur NO Pi. — Vorgestern blieb an der Ecke der Lineenaustraße in dem durch den Stegen erweichten Boden der für schwere- Fuhrwerk last unpassirdaren Straße ein mit Steinplatten beladener Wagen sitzen. Nachdem man die Kräfte der vorgespannten Pferde ver geblich biö aus das Aeußersle getrieben, schirrte man schließlich nach und nach Vorspaiinpfcrde biö zu 8 Stück an. aber erst nach stundenlange», wieterbollen Antreiber, der Thicre, gelang e- den Wagen wieder aus festen Boden zu bringen. Die Thicrguälcrei wäre nnmögttch gewesen, wen» die Besitzer der Neubauc tie noch unacpstastertc Straße interimistisch sür schweres Fuhrwerk in paisirl-arem Zustand gevalkcn hätten, oder auch, wenn die De icht,rführer die unchaussirte Straßcnstrccke erst etwas besichtigten. — Von lenen in der SicherhRtSzünderfabrik in Meißen am 9. Febr. in Folge der Explosion Verwundeten lcdcn nur noch lüm Personen, drei Wittwen und zwei ledige Frauenspersonen. Am II. dieses ist endlich auch dicienigeFrauensperson, welche die letzte der an den Folgen jenes Sci rcckcnötageo Erkrankten tu, Meißner Stattkrankenhauie lag, vrn dort entlassen worden. - „Rasch tritt der Tod den Menschen an", so auch die Grünwaarenvändierln Hennig aus Schönekeid, welche sich am IL. Oktober eben in einer Leipziger Schänkwirtblchatt zum Früh stücken niedergelassen datte, alü sie, plötzlich vom Schlage gerührt, vom Stuhle stürzte und ihren Geist ausgab. - Am 12. dlcles fand in Areib erg die Einwelbuna de» neuen GymnasialgebäriveS statt, welche- an seiner Stirn zu Ehren unter- König- da- Wort „Albertinum" trägt. Vor mittag- 9 Uhr begann die feierliche Verabschiedung vom alten Hause. Gesänge und Reden — deutsche und latcinliche — wech selten bedeutungsvoll ab. und zum Schluß ward eine von den Damen Freidergs gestiftete Gymnasia'iahne. weiche die Losung dcS Gymnasiums: „Virtutl. 8Lpmn,ise. kistali." aui tcr einen Seite zeigt, während aut der anderen taS Stadtwapven mit Jahreszahl angebracht ist. durch Frau Prof. Grctsck ei überreicht. Ein Student der Universität, ehemaliger Schüler teö Gymna- siiimö, schenkte drei blau-weiße Schärpen zu vieler Fahne. Hier auf zogen die jetzigen und ehemalige» Gymnasiasten und Freunde tcr Anstalt in langem Zuge, mit dem neuen Panier an tcr Spitze, nach tem neuen Gebäude. In der geschmückten Aula harrte eine ansehnliche Versammlung von ffestgästcn und Depu tationen anderer Gymnasien: e- erschienen auch Se. Exe. Herr Kultusminister 0r. von Gerber und Gcbeimralb Ur. Gittert. Rach tcr Fcstrctc tcS Herr» RcctcrS überreichte Herr Stadtrath Beyer mit den ci emaligcn Schülern G.cschlcdencr Faculläicn die Urkunde >ür die iogcnanute „Stillung der alte» Herren", woraus noch andere Ansprachen und der Gelang eine- Hymnus solgte. Die Feicr schieß mit einem vom Rcligionslchrcr ter Anstalt. Herrn U>. Süß, gesprochenen Gebet und dem Gesang „Nun tanket Sille Gott!" Die Absicht dcr Schüicr, dem Herrn Minister cinc Obation zu bringen, wirrte turch den cmgerreiencn Regen vereitelt; Se- Erc. nahm tie Huldigung in tcr Aula an und er- widctte sic durch freundlichste Ansprache. Nachmittag- 2 Uhr vereinigte ei» Fettmabl im großen Saale de- Kaufhauses. der für diesen Zweck mit Büsten und grünen Tannen tccorirt war. etwa 400 Fctttheilnchmcr. In der Ircutigen u»v gehobenen Stimmung warb mittelst Telegramms an Se. Majestät den König, dem Protcclor der Anstalt, ein ehrfurchtsvolles „Glück ans!" gerichtet; die königliche Antwort: „Meinen herzlichen Dank sür ten Gruß und Glückwunsch kür ten beutigen Tag. A'.bcrt." tras kurz nach Beendigung dcS DlncrS ei». Sin, 19. dieicö lolate eine Nachfeier. ES ward erst daS Festspiel von Kotzcbuc mit Musik von Beethoven „Die Ruinen von Athen" aukgesührt, dann ein Lcising'schcS Lustspiel „Der Schatz" gespielt und hierauf ei» großartiger Ball abgehaltcn. — Dem seit 39 Jahren auf dem Rittergute Rein-dorf in Drenst stehenden Jäger Friedrich Pflug ist die große silberne Me daille „für langjährige treue Dienste" verliehen worden. — Im ÄugustuSschacht bei Potschappel ist in der Nacht zum 15 Oktober der Bergarbeiter Schuster aus Eckcrödorf durch herein- brechende Kohlen getödtet worden. — Die Nachricht, daß eine Zigeuner-Gesellschaft bei Zwickau sich eine« Kindesraubes verdächtig gen,acht, war nicht begründet. Die selbe ist ihrer Haft wieder entlassen worden. — Verlautbarungen im Handelsregister. Ein getragen die Firma „Plisch u. Epstein"; Inhaber: Herr Kauf mann Gustav Pirsch und «Iran Lina vercbcl. Epstein, gcb.Pitich hier. - In die Firma: „Moritz Gasse" ist Herr Kaufmann Paul Oöcar Gasse ln Dresden a!S Mliluhaber cingctrcten. — OeNentllche Sitzung deSGewerbeschledS« gerichtö am 1.',. Oktober. Der Schuhmack crgcscllc Julius Rie del fordert von dem Schuhmacher Nisse :i2 Mark 1^ Pfennige rückständiges Lohn sür gelieferte Stückarbeit. Der Anspruch wird von dem Beklagten alS begründet anerkannt, dieAuö-ahlung de- Betrags ist auch nur durch eine zwiscl'«» den beiden Tbrilen ent standene unerhebliche Differenz bl-ber unbcrichtigt gelassen wor den ; Risse macht sich beöbalb auch ohne Weitere- verblublich, solchen zum 1. November z» bezahlen, wodurch sich die Sache erledigt. An dieser Verbandlnng, sowie in der nächftiolgeiikci, fnn-irten «t» Beisitzer dt« Herren S^'^machermelirer Mat und Enttidcka««, b«r Hands-Uvmachtt Seiboli meister Müller. Weniger befriedigend verlb Stepperin Wilhtlmine Mepnert ge macht « UWW gegr« den S bk Vtr pprrtn Wiibtimine Mepnert lstgr . Scheuert. Elftere macht Anspruch aus SO Mk. Lobne gung wegen Entlassung ohne vorherige Kündigung. Die rin dat bei Schönert vom Februar bis in den Monat l sür ein Wochenlohn von 1» Mark gearbeitet, und am letztgenannten Monat» gekündigt, woraui Schbnrrt geäuß könne auch gleich geben, er stelle es ihr aber irrt, noch eine i zu bleiben. Die Klägerin ist nun aber weggebliebr« «nb zum Weiterarbeiten auch gar nicht einmal erboten. Etz könnt« s daher, und „eil ble Mepnert aus Abfassung eine» Bescheide- be stand. mittelst eines solchen nur eine Abweisung derselben »k ibrem ganz unberechtigten Ansprüche erfolgen. — Der Ziegel decker Joseph Dietrich hat für den Vauaewerken Karl Flelschter« aer aus zwei verschiedene» Bauen 10 Tage sür rin verrlndarteA Lohn von 3 Mark 70 Pf. pro Taa gearbeitet. Da er aus di« ganz« Forderung von 37 Nit. nur 12 Mk. empsangen, so bean sprucht er noch L5 Mk. Nest. Der Beklagte macht Au-flüchk, will mehr bezahlt haben und nur noch Id Mk. schuldig sein, aicbt auch an. daß Kläger nur v Tage sür ihn gearbeitet habe. Letzterer bleibt dagegen bei seinen Angaben stehen und er bietet sich zur eidlichen Bestärkung, welche sinn denn auch durch Bescheid nachgelassen wird. Beklagter hat sonach den vollen Be trag zu bezahlet» B Maurer We»e> »nd Maurermeis! den nur genannte» Herren Hempel unv Hänig. die Herren Zir »lermeistcr Pech und FuchS. Der Zimmerpolier Hein, ich Gabler ist seiner Angabe nach am SO. Juni von den, Baugewerkev Ernst Richter zur AuSsohruna eine- Baue- mit eigener Verantwortlich keit und zwar Anfang» für i aber kür rin solche- von 21 außerdem hat Richter Gäblrrn ein Hcdegeib sprechen. Am 1>. September soll Srsicrrr de» Letzteren ohn« Gruich auö der Arbeit entlasse» baden, und de-baib beansprucht dieser eine Lobnentschädigung von 48 Mark 50 Pfennigen aui S Wochen. Beklagter wendet dagegen ein, daß er mit dem Kläger bei dessen Annahme die au-drückltche Vereinbarung getroffen habe, daß eine Kündigung nicht stattzukinden habe, unv baß e- tbm. dein Beklagten, stet- strittehen solle, den Kläger zu entlassen, wenn eö ihm. Beklagten, beliebe. Die» lei denn auch geschehen, und zwar um deswillen, weil dieser stet- betrunken gewesen sei. Wa» daö geforderte Hebcgeib anlange, so lei diese» allerdings dem Kläger zugesichert worben, jedoch nur unter der au-brücklichen Bedingung, daß t» von ihm nur bann auögezahit werden sollte, wen» er keinerlei Anlaß zur Klage geben wttrde Die iortwäh- rende Trunkenheit aber sei Grund genug gewesen, mit dem Kläger unzuirieden zu fein. Beide Parteien benannten zum Be weise ihrer Behauptungen tn beiderlei Hinsicht Zeugen. und rtz ist zunächst mit deren Abhörung zu verfahre», bevor ein Bescheid eltheiit wird. — Oeifentliche Verichtßsitzung am 8. und v. Oktober. Carl Friedrich Huff-ky wurde bei einem Streite von Michael Ruck „Betrüger" genannt, denumtrte ve-wegen seinen Gegner uud dieser erhielt 12 Mark Slraie. Hinterher re» dcnuncirlc jedoch auch der Verklagte den Hussdky, weil derselbe bct einem Vorfälle die Sheirau N.'ö anacpackt und davei die Worte: „ick will Dir die G....e schon stopien", gesagt ha.be. Für diese sreundschaltliche Entgegnung setzte cs nun 15 Mark Strafe, gegen welche erlolglo» Einspruch erhoben ward. - Der e» 2'aueo m,r eigener «ezeraurworuiev» ein Wochenlohn von 27 Mark, bann Mark 75 Pfennige engagirt worden, :rn ein Hcbegeid von 3v Mark ver» Ealslrcr ärel den vereinigten Radeberger Gla-Hüttcn, Stibin Neu- mcver, beleidigte ip einem Privatdriefr einen städtischen Beamten I» Radcberg bezüglich ver Steuererhebung und machte nebenbei eine nicht gerade erbauliche Bemerkung aut den ziemlich umiäng- ilcvcn Eorpu» de» Beleidigten. Die erhobene Klage batte eine Bcstraiung von 12 Mark zur Folge, wogegen der Kläger Ein spruch crbob, well die Straft zu gering sei. Der erste Bescheid wurde jedoch bestätigt und der Beamte in die Kosten der zweiten Instanz verurtbetlt. — Die MaurcrScbesrau Bertha Haaft soll ten I »jährigen Sohn de- Gastbof-bcsitzerS Leuichncr in Stetzsch gemlichandelt haben, indem sie ihn namentlich gehörig bet den Ohre» nahm. Nach den Angaben der H. ist jeöoch daö Bürsch chen selbst Schuld daran, denn nickt nur baß er immer „Frau Häschen" und „Madame Han-wurst" schimpfte, soll er auch bei t leier Gelegenheit vor dem Fenster der H. lange Nasen gezogen und Gesichter geschnitten haben. ES verblieb trotz de» vom An- ' Bescheid, wonach zu sprechen ist. z, daß dir ver ehelichte Agnes Michael die verehelichte Auguste Heurirtte Stoisch verklagte, well diese die Dt. beschuldigt haben soll, sie habe mit Chocoladenmehl da» Kind der S. zu vergiften gesucht. In bei den Instanzen lautete da» Erkenneniß aut Freisprechung. - Der Einspruch ,n Prtvatklaasachen wider Johann Friedrich Wilbelm Bcgcr ward geheim verhandelt. — Emilte verw. Henzlg erhielt in erster Instanz wegen Beleidigung eine» Gendarmen und einer Frau 8 Tage Gcfängniß und erhob hiergegen rrioiaiot Einspruch. — Der verantwortliche Redactcur ter hiesigen Reick-zeitung (letzt Lteuen Reich-zeitung) Johann Sari Heinrich Prrngel brachte einen, später von dem Pirnaischcn Anzeiger rexroducirten Artikel in der Nr. 20 d. I., worin er bchaupletc, die städtische Verwalt ung zu Großenhain wäre trotz Strafandrohung der Behörde nicht zu bewegen, ihre Schuldlgkett bezüglich de» Feuerlöschwesen- zu thun. Der Stavlrotb zu Großenhain stellte zunächst gegen den Pirnaische« Anzeiger Stra-aiinag, weli er sich jedoch daraus be rief , den Artikel der Reich-zcitung entnommen zu haben. Der Einzelrlchtrr patt« auf 20 Mark Straft erkannt, wogegen Prcn- gcl Einspruch erbob, nachdem er die Nennung de» Einsendrr» verwcigert und erklärt hatte, ten Beweis der Wahrheit zu sübreu. Dem Anträge des persönlich erschienenen Angeklagten, die Ver handlung zu vertagen, um vollständig Zeit zu seiner Vertheldig- uiigsscnrilt zu gewinnen, wurde vom Gerichtshöfe entsprochen. — Am in. Januar d. I. AbcndS kam ein Fräulein Geißler in da» Loeal des Restaurateur Johann Gottlicb HiUine aui der Schön- fclderttraße und ioll dabei von H. Schwindlerin und Lügnerin geschimpft worden sein, während H. au.h noch in Miidezichuna aus die Begleitung der G. geäußert haben soll: „Zu Euch ist nicht- wie Lug unv Trug, fresst und saust nicht, wenn Ihr nicht bezahlen könnt". Schließlich soll auch Hillme mit einem Ouxue geschlagen und zuletzt die beiden Damen zur Thür hinau-gewor- ten haben. Im Falle, baß die Klägerin beschwört, sie habe bet der belegten Gelegenheit bei, Gegner nickt einen Vauerrunks ge nannt, ist dieser zu 20 Mark Straft zu verurtheilen. Der er hobene Einspruch blieb beiderseits obne Erfolg. — Ernst Otto Bender in Welschhuft ioll zu einem Arzt und einer Hebamme die Bemerkung: „Der Maurer Barthel bezahle Niemand, sie sollten sich tn Acht nehmen", gemacht haben, warb jedoch in erster und zweiter Instanz lreigesprochcn. An gekündigte Gerichtsverhandlung. Morgen Vormittag 9 Uhr Hauptvcrhandluna Wider den Handarbeiter Emst Mar Vetter von hier wegen Diebstahl». - LSrNkruttg«-«evbacl,tung am iv. Oktober, Abd. 5 U. Barometerstand nach Otto L Bösost hier: 27 Parts. Zoll 8'/, L. (seit gestern 1 L. gestiegen». - Thermometer nach Reaumur: 8 Grad über Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Wcst- Wind. Himmel: trübe. — «kldhSüe inDre-ben. Iss.Octbr.. Mitt.: 71 Lent. unterO. TaqeSssesckitchte. Deutsche« vkeich. Sämmtiiche bairische Minister baden auf Grund veS Beschlüsse« der Abgeordnetenkammer bei der Adreßdcvatte dein Könige ihre Entlassung angcbotcn Prinz Leopold von Baicrn wird aui ärztliche» Anra.hen den Winter in »Afrika zubnngcn. Seine Gemahlin. Prinzessin Gisela, »vird ihn bcglcttcn Algier unv die Inseln der Westküste gelten als nächstes Reiseziel. Einige» Aussehen erregt die vor einigen Tagen im Tasthos zum ..Baierl,chcn Hoi" In München, eriolgte Verhaltung de« ehemaligen kprelißtschenSekonke-Licutenantö Grasen v.Schwelnlttz weicher bereits überiührt ist, gelegentlich eineS AdschickS-BesucheH bei dem russischen Legaiions-Ratb v. Savigny diesem ein Por temonnaie mit voo fl. Jnbalt entwendet zu haben Bei den :il ErgänzungSwahlen zur 2. Kammer Baden« wur den 22 Candlbaten der nationalltberalen. O Eanbikatrn der lsttta« montanen Partei und 2 Demokraten gewählt. Vir Uitramon. tanen haben durch die Wabl 2 Sitz« in ver Kammer gewonnen. Zur «u«stellm,g in PhNadetphla habe» stch e«. «50 deuMch« Firmen gemelvet
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