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Dresdner Nachrichten : 31.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187512310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-12
- Tag1875-12-31
- Monat1875-12
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1875
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»».««». 0'»-,'^ «alek. >«»>«». Nr»»ff»rt « M. !!?"' "> Berit», »ne«!«, Ate,!, Han,bürg, Üranffun,. M,, Mit». 4"> — v»,t>» e c». «» Pinkfurl - M. — '»>»« In «lkiemnt», - N». » o«. tn vart». Tageblatt für Politik, Nuterhaltmig«. Geschäftsverkehr. Druck und Cigenthum der Herausgeber: Litpsch Ntichardt in Dresden. Verantw. Redakteur: Fritdr. Goedsche in Dresden. «utlräge von „»« un»» kannte» Ntrmen u> » Per kone» tnterire» wir nur »ege» Pr » n » mer ° n » «» 8»t>luna t»rch Prtst marken oder Polietnoai» tu«,. «ich, Lttd'N koste» IL Ptae. Jntrrale Ist« tte Montan« < Nummer »der nach einem stritt«» stk« Pet,t«eile UO ivj„. Nr. 365. Zwanzigster Jahrgang. Mitredacteur: Für datz Feuilleton: Ur. lklinU »ilsrvzr. Dresden, Freitag, 31. Tecember 1875. Locales nnd Sächsisches. Politisches. über den Gang der orientalischen Ereignis^ — II. Hoh. der Herzog und die Herzogin von Sachsen- Alstenburg sind gestern nach Altenburg zurückgereist. — Dem KriegSgerichtSrath a. D. Alexander Hauschild ist das Ritterkreuz Voller Unruhe sind di« Ungarn. Mit einer maßlosen Reizbarkeit fallen sie über jedes Wort her, aus dem sie argwöhnen könnten, ihre Wtllkürherr- schaft solle beschränkt werden. Die ärgsten Tyrannen der nicht- magyarischen Bewohner Ungarns, zittern sie bei jeder Aussicht einer Verschiebung der Racenverhattnisse in Oesterreich. Mag aus Bosnien und der Herzegowina iverden, was da will — die slavische Bevöl kerung Oesterreichs schöpft aus jeder Neugestaltung der Verhältnisse an der unteren Donau neuen Muth. In diese», Augenblicke schwankt noch der österreichische Reichskanzler, Graf Andraffy, ob er, dem Drängen der Militairpartei folgend, einen Feldzug zur Erwer bung Bosniens u:.d der Herzegowina unternehmen oder die Selbst- ständigkeitübestrebungen der Insurgenten dieser Provinzen unter stützen soll. AuS dem einen wie anderen Falle ersehen sich die Magyaren nichts Gutes. Der slavische Einfluß wird in Oesterreich verstärkt, der ihrige beschnitten. Die Jnsurrcclion hat alle Aussicht, den Winter zu überdauern; alle Paschas, EffcnviS und Beys, die sich als türkische Befehlshaber abwerhjeln, haben sie mcht zu er drücken vermocht. Auf den genialen Einsall, den Dichter Muiad Effendi aus Dresden noch den aufständischen Provinzen zu holen und durch Vorlescn seiner bluttriefenden Dramen die Insurgenten des Verdienstordens, und dem Äirchschullehrer Christian Traugott Steuer in Zschoppach die goldene Riedaille dieses Ordens verliehen worden. — Aus gestern war die Verpflichtung der drei Civilstandcs- beamten, welche der Stadtrath gewählt hat, angesetzt. Ob die Ver pflichtung wirklich erfolgt ist, konnten wir nicht in Erfahrung brin gen. Der eidlichen Verpflichtung der Standesbeamten für den Land kreis Dresden beizuwohncn, um darüber berichten zu können, hatte uns seiner Zeit die Eoulance und Einsicht der kgl. .tircishauptmann- schaft ermöglicht. Daß dein gleichen Akte der hauptstädtischen Standesbeamten auch die Vertreter der hauptstädtischen Presse gern beiwohnen würden, um das Interesse der Einwohnerschaft für diese neue Einrichtung anzuregcn, das hat man sich offenbar auf dem Rathhause nicht deuten können. — Die Mitglieder der lgl, Kreishauptmannschaft und die Amtsleute des Regierungsbezirk Zwickau versammelten sich an. Morgen des 28. d. in der Wohnung dcs Hrn. Kreishäuptmann FreiHerrn von Könnern.:, um demselben bei seinem nahen in die Flucht zu schlagen, kommt der Sultan offenbar auch nicht. Ausscheiden aus seinem bisherigen Wirkungskreise Anerkennung und Kur», Oesterreich wird mit der Lhatsache zu rechnen haben, daß der Brand vor seiner Hausthür im Frühjahr weiter um sich greift. Die Stellung dcS Grafen Andrassy wird unter solchen Umständen immer weniger gemvthlich. Kommen nun noch solche Einmischungen in die innere österreichische Politik hinzu, wie der Angriff der Ber- ciner „Prov.-Eorresp." gegen die freie Meinungsäußerung des Herrn v. Schmerling, so begreift sich's, wie der österreichische Reichs kanzler allenfalls daran dentt, sich ins Privatleben zurr ckzuziehcn. In Frantreich arbeitet das Ministerium Buffet, unbeirrt durch allerhand Mißerfolge, immer wieder daran, „die Regierung des Kampfes für die moralische Ordnung" zu befestigen, wie sie es nennt, oder was richtiger ist: die Herrschaft des ultramontancn Systems siche, zustellen. Mittelst des Preßgesetzes will er die repu blikanische Presse mundtodt für die Wahlen »rachen. „Buffet erregt das Gelackter von ganz Franlrcich!" ruft Gambelta's Zeitung aus aber was liegt Buffet am Spotte der Republikaner? Ec hat seine clericale Mission und folgt derselben so ruhig, wie er in die Messe geht, obgleich oder weil die „Frevler" darüber die Achsel» zucken. Das englische Admiralitätsgericht setzt mit aiierlenncusiverlher Unparteilichkeit dis Untersuchung über den Untergang der „Deutsch land" fort. Trotzdem macht sich die Ueberzcugung imiiier mehr gel tend, daß cS Deutschlands würdiger wäre, wenn die Untersuchung vor einem deutschen Seemannsamte sich führen ließe. Ein großes Hinderniß ist vor Allein die Schwierigkeit einer fremden Sprache für die am meisten Betheiligten, resp. Angeklagten. Wohl spricht die Mehrzahl der Ossiziere deutscher Schiffe auch englisch, allein es ist ein großer Unterschied zwischen „englisch sprechen können" und eine Verantwortung zu übernehmen, wenn man in fremder Sprache durch mehrere Stunden als Zeuge ein Kreuzverhör auShalten muß. Mit einem Dolmetscher gestaltet sich die Sache noch ärger, ja geradezu peinlich. Diese Herren Ueber setzer mögen ganz gut englisch und deutsch verstehen, allein nicht Jeder besitzt die Kunst, sofort aus einer Sprache in die andere correct jede Schattirung einer Frage wiedergeben zu können. Jedermann sieht ein, in welch unvortheilhaftem Lichte der Zeuge dem Richter gegenüber steht, wenn er sich nur unvollkommen über einen Gegen stand auszudrücken versteht, da daS, was bloße Unkenntniß der Sprache oder Unsicherheit in dem zu gebrauchenden Ausdrucke sein mag, als Unkenntniß in der Sache selbst auSgelegt werden kann. Wie schädlich aber ein solcher Eindruck bei einer derartigen Verhand lung sein muß, wo der Capitän, die Ofsiciere und Mannschaft des Schiffes sich über Fragen ihre« Faches auszusprechen haben, sicht man leicht ein. Wenn der Gefragte nur stotternd, mit Mühe Aus kunft ertheilt, so bleibt man immer im Zweifel, ob dies aus Un- kenntniß der Sprache oder wegen mangelnder Kenntniß seines Faches der Fall ist. Hier ist eine wirkliche Lücke in den NeichS-Einrich- tungen. ES bedarf eines Eentral-SecmannS-AmtcS, das die Jn- terssen der 10,000 deutschen Matrosen — so viel zählt wohl die deutsche Kaufsahrteiflotte — nach allen Seiten hin wahmimmt. Der türkische Botschafter in London empfing eine Depu tatton der „Palestine Society", welche für die Colonisirung von Palästina hauptsächlich durch jüdische Ansiedler, mit großem Eifer wirkt. Die Deputation fragte an, ob alle die früher erlasse nen Dekrete und Bestimmungen der türkischen Negierung, welche die Einwanderung durch große in Aussicht gestellte Privilegien zu er leichtern berechnet waren, auch jetzt noch in Geltung seien. Der Botschafter, der die größte Aufmerksamkeit an den Tag legte, bejahte dies und zählte alle die Vergünstigungen auf, welche die Pforte An siedlern in Palästina wie auch in anderen Provinzen der Türkei ge währt hat, ohne jedoch durch so günstige Bedingungen Auswanderer u,r Niederlassung im ottomanischen Reiche bewegen zu können. Man kann es den Juden nicht verdenken, wenn sie kein Verlangen darnach tragen, ihre behagliche Stellung in Europa mit der Unter ordnung unter die türkische Verwaltung in Asien zu vertauschen. In Europa sind sie jetzt die gewaltigen Herrscher ; da katzbuckeln all« sonst Mächtigen vor ihnen. In Asien wären sie der türkischen Justiz preisgegeben. E« gehört zu jenen schönen Phrasen, bei denen man sich nichts denkt, wenn zum Paffahfeste die Talmud-Gläubigen sich zurufen: „Ueber'« Jahr in Jerusalem!" E« hindert sie Niemand daran, das nächste Ostern im gelobten Lande zu feiern; aber, wie bereit« bemerkt, die Zerstreuung über di« ganze Erde hat auch ihre Reize. Dank nuszusprechen. Dabei ward ihm ein Tafelaufsatz von Por zellan überreicht. Eine Deputation Seiten des Gensdarmerie-Corps des Zwickauer Regierungsbezirks war gleichfalls erschienen. Herr Telegraphendirector Schmidt, welcher seine hiesige Stellung mit der des Oberpostdirectors in Bremen vertauscht, ver abschiedete sich vorgestern von seinen Beamten und Freunden. - Gestern Abend brachten einige der hervorragendsten Dresdner Mannergesang-Vereine dein Altmeister der Componisten für Männergesang, Herrn MusitdirectorJulius Otto, aus Ver anlassung des Scheidens aus dem Kreuzlirchcn-Eantorate eine so lenne Serenade. Ein langer Lampionzug bewegte sich gegen 8 Uhr, unter Begleitung eines Blas-Musikchores, zur Waisenhausstraße "Promenadenscite) vor das Wohnhaus des gefeierten Componisten, wo mehrere Lieder von Julius Otto in edelster Begeisterung von den Sängern vorgctragen wurden. Der Altmeister zollte freude- thrancnden Auges der bei ihm erschienenen Deputatton seinen innigsten Dank und gab später der Einladung zu einem arauf folgenden Sänger-Eommerö in Brauns Hotel Folge, bei welchem manches schöne Erinnerungslied erklang. — Eine poetische Gabe des Liederkünstlers Herrn Oscar Nenner fand, von ihm selbst im schönen Bariton-Solo vorgetragen, den rauschendsten Beifall. Das Gedicht lautet: Zur Feier dieser Siimte, Von Freunden treu umringt. Sin Gruß auS Aller Munde Dir. Meister. letzt erklingt! Verdiente Ruh' genießt Du nun, Verehrt von SangcSbrüdcr», Auf grünem Lorbeer sollst Tu ruh'n, Umrausclit von Deinen Liedern. Daö deutsche Lied laßt lcbe» Und Otto, den Meister, hoch danebcn! Magst aus dem Amt Du scheiden, Uns wird dabei nicht bang'. Dein Lied cö wird begleiten UnS unser Leben lang. Dir dankbar werten sietö wir sein Für Deine Meisterlieber, Du sangst in'S deutsche Herz hinein, Von ta kilngt's ewig wieder. Daö deutsche Lied laßt leben Und Otto, den Meister, hoch daneben! — Heute ist der letzte Tag, um bezüglich noch außen stehender Forderungen die Verjährung auf gerichtlichem Wege zu unterbrechen. Nach tz 1017 des Bürgerlichen Gesetz- Buchs erwächst einein Gläubiger bezüglich seiner Forderungen an einen Anderen nach Verlauf von 3 Jahren, von Ablauf desjenigen Jahres an gerechnet, in welchem dieselben fällig geworden find, der Nachtheil, daß der Schuldner sich durch Vorschützung der Verjährung davon mit Erfolg entledigen kann. Der Winter hatte seines Amtes ganz vergessen; zu Weih nachten warmer Regen und abwechselnd lauer Sonnenschein — das war gar nicht winterlich. Jetzt plötzlich besinnt sich Se. Gestrengen und schließt das alte Jahr mit scharfem Frost (bis zu 8 Grad) ab. Ueber den Weihnachts-Verkehr bei den hiesigen Postanstalten >ören wir, daß derselbe gegen das Vorjahr, wenigsteirS was die an- kommenden Packereien anlangt, sich bedeutend gehoben hat, so daß es der Post-Verwaltung, trotz aller getroffenen Vorkehrungen, nur mit größter Mühe und Anstrengung gelungen ist, denselben prompt »ewältigen zu können. Möchte aber doch daS Publikum den alljähr lich sich wiederholenden Ermahnungen des General-Postamtes, die Aufgabe der Packereien nicht bis zu den letzten Tagen vor dem Feste zu verzögern, fernerhin mehr Beachtung schenken, als dies be dauerlicher Weise zeither geschehen ist. — Am Mittwoch Abend ist ein Kaufmann, dcr von Blasewitz mit der Pferdeeismbahn hereingesahren war, an dcr Station in dcr Pillnitzerstraße, wo er den Wagen verlassen wollte, dadurch zu Schaden gekommen, daß die Thür wieder zugemacht wurde, al« er seine Hand noch am Gewände derselben hatte. Dadurch ist ihm ein Finger der Hand total zerquetscht worden. — In einer Gastwirthschaft der Pirna'schen Straße geben vorgestern Abend drei Arbeiter dadurch Veranlassung zu ihrer Arretur, daß Einer von ihnen, und zwar ein am Tage zuvor erst polizeilich aus der Stadt gebrachtes Subjekt, beim Eintritt ziveier patrouil- lirender Gendarmen auf das Heftigste auf einen derselben, der ihn Tag« zuvor au« der Stadt zu transportirrn gehabt hatte sowohl, ak« ans die ganze Vvlizei z« schimvsen ansing nnd di« Andern ibn in SLALS«« ! seinem thätlichen Widerstand unterstützten, als er wegen ihm ver botener Rücltehr hierher, arrctirt iverden sollte. Die Gendarmen mußten envlich blank ziehen, um sich Respect zu verschaffen und die Verhaftung der drei Excedenten ausführen zu können. — Indem Schaufenster der Goldspmnerei von Wesimonn auf der Schloßstraße gewahrt man bereits einen der neuen Kürassier helme der sächsischen Armee. -Oes seutitcheSttzung der Stadtverordneten den 20. Decemver untei Vorsitz deS Hrn. Hostaw Ackermann und Mttanwelcuheit ccö Hrn. Stadtrath Bönisch Nach Erledigung einer geheimen Sitzung, die wahrscheinlich unter Anderem auch die Feierlichkeit betraf, welche zu Ehren dcs audjchciöenkcn Hrn. Bürgermeister Rcubert veranstaltet wirb, begann die ö? enNiche Sitzung gegen ' >.-7 Uhr und ward zunächst der 8. Bericht de« Finanzausschusses über den Hauöbaltplan für 1876 Pos. 88 40, div Ausgabe», beiatben. Derselbe behandelt die geschäftlichen Verhältnisse deö Stadlkrankenhauseo. der Hohenthal scheu und Kinderbewahr-Anstalt. Für cas StadtkraukcnhauS macht sich pro 1876 ein Zuschuß von 25058 Nt. nölhig. Der nächste, 6. Be richt über den Hauohallplan pro 1876, Pol. 16 u. 17 der Aus gabe», best, den Au wand tür wohliahrtöpolizeiliche Zwecke, gicbt nur zu dcr Belncrkung Veranlassung, daß daö Collegium da« stabtläihliche Postulai »ach dieser Richtung ungekürzt läßt, da gegen das Postulat, bctr. die Besoldungen der Execntivmann- schaiten der WohliahrtSpolizei, um 5880 Mk. kürzt, indem cS ge forderte Erhöhungen von Bcklcldungögeldern und Gehalten, wie auch einen von den nach Wunsch des Stadtratbö neu anzu« stellenden vier Aufsehern ablchnt. ES werten zu diesem Bericht noch zwei Anträge eingcbracht: Stadtv. Heger beantragt, daß der Stadtrath ersucht werde, die Stabt in zwei Impidczirke zu »heilen, von welchen der eine daö rechte, der andere daS linke Eibuicr umfaßt, und die impsärztlichen Functionen i» jedem Be zirke einem besonderen Arzte überlrage» werten, welcher A' trag dem Rechtsausichuß überwiesen wird Hinsichtlich der WohisahrtS- poliztsten stellt auev Stadtv. Geucke einen Antrag, weiche» man dem BcrwaituuasauSschuß übcrueist und dcr dahin geht, die ge nannte» Excculivbcamte» nickt mehr, wie biöher zu Austragung Von StcuerbcstcU- und anderen Zetteln und Gas- und Wasser- rechnungrn zu verwenden, sondern sich deshalb der Post zu be dienen. Es wird durch diese Besorgungen allerdings sehr viel Zeit und Arbeitskraft zwecklos verschwendet. Stadtv. Geucke hat ausgerechnet, daß im Jahre etwa 80,ooo solcher Bestellungen von den Wohllahrtspolizisten besorgt werden müssen. Nimmt man zu jeder Bestellung nur einen Zeitraum von 5 Minuten - waS jedenfalls zu niedrig gegriffen ist — io sind im Lanzen im Jahre 6666 Stunden ok ec ziemlich 700Arbeitstage nöthtg. Gleichzeitig spricht er sich, wie dicS schon früher in diesem Collegium von anderer «eite mebriack, gechan ward, gegen die von den meisten Erecutivmcinnschasten der Wohlfghrtspollzei gewerbsmäßig be triebenen Adminiskraiionen von Häusern auS. Nachdem sich Collegium darüber schlüssig gemacht hat, daß Stadtv. B l e v trotz Amässigwcrdung seiner Ehestem nickst auszutreten habe und daß dem Stadtrath betreffs dcr Bebauung deö Terrain- zwischen Schützenplcitz und Stistöitraße beiznstimmen sei, geht man zum 7. Bericht über den 1876er Haubhaltplan über, welcher die Be soldungen beim Stadtrath und den ExpetitionSauswand, sowie die Pensionen und Wartegclder betrifft. Auch hier lehnt daS Collegium Manche« ab und kürzt Vieles, so daß die Positionen wesentlich erniedrigt werden. Der 8. Berietst über den Haushalt- plan betrifft die öffentliche Beleuchtung, Pos 10 ocr Ausgaben und de» Etat der GaSiabriken, Pos. 22. Die GaSiabriken wer den nach dem Voranschlag pro 1876 176,750 NI. mehr alö im Vorjahr cinnehmen und nach Allem einen, dcr Stadtkasse zu Gute kommenden Ucberschuß von 240,000 M. ergeben. ES wer ben nickst weniger als io,002,200 Cbkmtr. Gas erjorderlich sein und zwar 2,200,600 Cubikmtr. für öffentliche Beleuchtung, 4800 Cbmtr. iür außergewöhnliche Zwecke, 7,889,600 Cbmtr. für Gas an Privatconsumenten, 50,100 Cbmtr für GaS za Zwecken rer Gaöiabukc». 507,600 Cbmtr. Verlust, ca. 8 Proc., so daß dem Vorjahre gegenüber eine Mehrproduktion von 1,002,850 Cbmtr. nötbig wird. Dcr 10. Bericht über den Hauöhaltvlan betrifft Pos. 2 dcr Einnahme», den Reinertrag dcr Coinmungrund- stücke. Diese Einnahmen betragen gegen das Vorsabr 14,625 Mark mehr und ergeben pro >876 einen Reinertrag von 288,252 Mark. Sonst ist aus den sännntlichen Berichten über den Hauöbaltplan, deren letzter der x. war, nichts herauözuhcben: aber zu verkennen ist nicht, daß dcr Finanzausschuß mir aller Energie gearbeitet bat, um — während in diesem Jahre bis zum August an dem Plan pro 1875 berathcn werben mußte — dies mal noch vor Jahreoschluß die umiangreichc Arbeit fertig zu stellen und mit Bestimmtheit zu sagen ist, daß das hervorragendste Verdienst dabei Stadtv, Adv Krause hat. Derselbe beugt auch heute wieder einer künttigen Verschleppung von Setten bcö Stadtraths - wie sie z. B. vor einem Jahre allgemeines Miß vergnügen erregte — durch einen Antrag vor, dcr »Annahme finket und dahin geht, daß der Stactratb criuckst werbe, in diesem Jahre die Vorlage des Hausbaltplaiic« pro 1877 bis längsten zum 1. Octobcr 1876 zu bewirken und schon jetzt die gutachtlichen Acußerungcn der K'asscudeputailo» cinzuhoicn. Wie schon am 10. Nov. d. I. lehnt daö Eolicgium auch beute die Anstellung eincö Baucommisiariatö-Assislenten bei der Bauvolizeivcrwaltung ab und wird hieraus die Errichtung einer Mcceptnrslcllc für Be zahlung der Wassrrrecknungen bei der Ncnstälster Lcibhans- kassenverwaltung genehmigt und den dainit bcauitragtcn Beamten die Reeeptiirgcbiihr von 2 pro Mille bewilligt. Wie ost schon ward die Paiiagcverändcrung an dcr Maricnbrücke Gegenstand von Verhandlungen n s. w. Heute erklärt sich Collegium damit einverstanden, daß von weiterer Verfolgung des ProlcctcS einer directen Fahrstraßen-Verdindung zwischen der Maricnbrücke und Antonstratze zur Zeit abgcicben werde, erstickst aber dagegen den Stadtrath, die diesseits wiederholt beantragte und schon längst proiectirte Anlage einer direkten, angrenzendes Privatarcal nickst berührenden Fußwcgverbintung längs der Ostseite der Staatö- badn-Glciöankage von der Maricnbrücke nach dcr Antonstraßr zu, sowie die gleichfalls wiederholt beantragte» Treppenaufgänge von beiden Elbuicrn nach der Maricnbrücke nmimchc zur Ausführung zu bringen und über beide »Anlagen eine Voilage an las Colle gium gelangen zu lasten. Ter Vortrag des Vorstehers Hoi. rath Ackermann über den Geschäftsbericht pro 1875 bildet den Schluß dieser letzten Sitzung im gegenwärtigen Jahre. Von den geschäftlichen Notizen dürfte nur zu erwähnen sein, daß das Collegium 88 öffentliche Sitzungen, 2 gemischte öffentliche Sitz ungen (Rath und Stadtverordnete), eine außerordentl. öffentliche, eine außerordentl. geheime, 18 geheime Sitzungen abgehalten hat, haß 508 Eingänge zu verzeichnen waren, welche an die verschie denen Ausschüsse vertheilt und von diesen zum Vertrag gebracht wurden. Wir haben keinen Grund - sagt Redner schließlich - daS vergangene Jahr besonders zu preisen, eS brachte vieles Un glück, große Verbrechen rc.» aber über unsere Stadt bat Gott ge wacht, unsere communlichcn Angelegenbejten sind wohlgeordnet, An milder «Md bychaekirbter .Könta regiert: soll unsere Stabt auch
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