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Dresdner Nachrichten : 19.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-19
- Monat1876-10
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 19.10.1876
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»r. LS8. »artkn»«»« l». «d»n. dl,«»» , M.A^L Vk«. Mntkl.Nummera w Psg«. «uila», 30080 gllr die Nlliknad« »In,«» laudier Maniilcrlpte macht sich die illedacti»« «ich» veidiudlich. Inleraten-Annahme au«. walt,>D«»Ie»st«i» utt>» v«l«»l„H»ulburg, Bc> - lin. wie». t!kiv«>a. !i!»lel, «»«lau.Lraittluri a. M.. -«»d.V»»N« in «erli», l!ki»«ia. wie», Hnmdurg, Nraiilfur» «. M,, Mü». che». — Daud» «d 6». in «rauliurt a. M. — »r.«»ia> in it>,ei»»td.— ll»v„, d.au--. Unlll«» ch c». in Parik. Donnerstag» Ist. vetober. ynieeal» »erden «arten- Slrate »L dil Ad.» »»»««mmen, SonndW» dt» «»na,« »S UiirTy« «eiislod«: »rede Nichter- ,asi» » dt« Nachm, 4 Uhr. — Der «»um einer et«, ipalrtien Pelitieii, kostet lä Pige, Einaesandt die Zeile L0 Plgc. Mne lLarautt« iür da» qüchina,l,e ttrichrinen der Znsilale wird nicht gcnriicit. Tageblatt fürUolitiü.Unterkastung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Kremdentiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Nkpsch §c Rcilhürdt in Dresden. Verantm. Redacteur: Fk. Gsedslhe in Dresden. «lilSwkriige Annoncen- Multrage vo» uni und»- ka»»tc»Hirlucu und Pc>- iouen iiilerirc» wir nur »egc» VrLiiumera«»«, Zadluii, durch «ricl- marlen »der P»lili»ial>- luug. Acht Liidc» kou>» IL Plae. Amccaie lllr die Mauiagä. riinmuier oder «ach einci» g«»a,e dir -Milzeile ec> Pis». XXI. Jahrgang. Mitredacteur: vr. Ln»tl »ior«v. Für Vas Feuilleton: Lu«1vts Dresden, 1876. Politisches. Mit Spott weisen die inspirirten Berliner Blätter den Vor schlag der „Times" wegen eines englisch deutschen Bündnisses zurück. Cö sei darum! Lieber lein Bündniß, als eures, das Deutschland in einen Krieg verwickelt! Holen wir weder für die Nüssen, noch die Engländer die Kastanien aus dem Feuer! Neutra lität nach allen Seiten erscheint uns als das begehrenswertheste Ziel beim Lluübruch eines russisch-türkischen Krieges. Vorher aber er warten »vir den Nachweis, daß die deutsche Diplomatie, gestützt auf ein schlagfertiges Heer von 1 Million Krieger, kein Mittel unver sucht lassen wird, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Was soll es nun da heißen, daß der amtliche „Reichs-Anzeiger" in Berlin W Aber der Nculeaux'sche Artikel ist wie der Speer des Achilles, der die Wunden auch heilt, die er schlug. Allerdings ist di« Lage der deutschen Bauuiwollivebereien trostlos, aber nichts hindert sie, neue industrielle Pfade cinzuschlagen. Vollständig ersetzen Hanf und Leinen die Baumwolle nicht. Wohl aber besitzt ein bei uns wild wucherndes Unkraut, die Brennnessel, einen sehr feinen und festen Bast, der zu einem festen, trefflichen Faden gesponnen und verwebt werden kann und ein ausgezeichnetes Gewebe von schönem Glanz und dauernder Haltbarkeit bildet. Schon im Anfang des vorigen Jahrhunderts hinsichtlich seiner trefflichen Verspinnungseigenschaf ten erkannt und auch in Deutschlanv stellenweise angebaut, wurde es vermittelst geschickter kaufmännischer Operationen der englischen sein langes Schweigen bricht, bloS um die russische Weigerung, auf Spinner durch die Baumwolle verdrängt. Man fertigte ein Bauin den Waffenstillstand cinzugehen, aus dem Russischen in's Deutsche > wollzcug an, welches das Nesseltuch nachahmte, nannte cs auch zu übersetzen? Ist der „ReichS-Anz? Warum dient er ihnen als Sprachrohr? mit dem Frieden meinen und ihn am sichersten gewahrt finden, wenn Rußland nicht unbedingt auf Deutschlands Hilfe zählen darf, ist dieses Uebersehen russischer Drohnoten in's Deutsche, womit sich der „Reichs-Anz." beschäftigt, eine recht verdrießliche Wahrnehmung. Die Sache wird dadurch nicht besser, daß Italien sich offen als russischen Schildknappen ausspielt. Zwischen den Reichen, worinnen die Knute und die Citrone gedeihen, bestehen Abmachungen, Aus sichten auf Beute, die jeden Friedensfreund nur mit lebhafter Un ruhe erfüllen müssen. Ueber den Wirren im Osten hat Europa bisher wenig Muße gefunden, den Wahlkämpfen im Wester» Aufmerksamkeit zu schenken. Nur ab und zu registrirt man eine Nachricht, daß in dem oder jenem nordamerikanischen Staate die Republikaner oder die Demokraten siegten. Lisch dem Ausgange der Wahlschlacht in den Staaten Ohio und Indiana erscheint die Wahl des demokratischen PräsidentschaftL- Eandidaten Tilden über den republikanischen Wettbewerber Hages ziemlich sicher. Tilden braucht überhaupt nur noch 5 Stimmen zu gewinnen, dairn ist er sicher durch. Es ist keine Gefahr vorhanden, daß die Einheit der Vereinigten Staaten dadurch, daß nach 20 Jah ren einmal ein Vertreter des Südens Präsident der Union wird, einen Riß erleidet. Die Demokraten treten endlich aus dein kalten Schatten der Opposition in die behaglichere Temperatur des Aemter- genusseS. Vielleicht denken sie an die Beschränkung des Stimmrechts der Neger. Zwischen den Negern und den Weißen in den Süd staaten sind Eonflilte deshalb an der Tagesordnung und, wie ge wöhnlich, schiebt jede Partei die Urheberschaft derselben der anderen in die Schuhe und es ist aus der Entfernung auch schlechterdings unmöglich, zu beurteilen, welche in jedem einzelnen Falle Recht ge habt haben mag. Wahrscheinlich übertreiben und lügen beide Parteien nach Herzenslust. So viel ist sicher, daß es im südlichsten Theile Südkarolinaö, wo auf den Reis-Plantagen die Negerarbciter einen großen Streit in Scene setzten und jeden Neger, der bei der Erntearbeit bleiben wollte, unbarmherzig durchprügelten oder gar todtschlugen, zu einem regulären Guerillakriege zwischen den hcrum- zichenden und gelegentlich »veiße Weiber schändenden Negerhaufen und den Weißen gekommen ist, in dem alltäglich Todte und Ver wundete, deren Mehrzahl allerdings Lieger, gezählt werden. In der Stadt Charleston selbst, in der die gesammte weiße Bevölkerung sich bewaffnet und organijirt hat, ist ein größerer Krawall seither nicht wieder vorgekommen. In dieser ganzen Gegend ist die Lieger bevölkerung in ungeheuerer Ueberzahl, und die auf den» Lande ver einzelt wohnenden Weißen befinden sich in Folge davon in einer höchst ungemüthlichen Lage. Die sogenannte StaatSregicrung scheint ganz und gar unfähig zu sein, auch nur den Versuch zur Herstellung von Ordnung zu machen und discreditirt sich dadurch so gar bei derjenigen Minderheit der Neger, der an Ruhe und Frieden gelegen ist. Reuleaux in Berlin fährt in der „N.-Ztg." fort, Artikel ein Orgau der Russen?§ Nesseltuch (Göthe läßt seinen Wilhelm Meister der Marianne ein Für Alle, die es redlich! Nesscltuch schenken) und verhinderte damit das Aufkommen der in ihrer Kindheit befindlichen heimischen Ncssclindustne. King Cotton (.König Cattun) blieb Meister. Nun haben Versuche gezeigt, daß die Nessel sich recht wohl bei uns systematisch aubaucn läßt. Da nun die Nesselfaser feiner und fester und ungleich billiger ist, als die Baumwolle, so könnte sie das fremde Product verdrängen und uns zur Herstellung eines viel besseren Gewebes und einer sicher fundirten Industrie dienen. Wenn daneben unsere ehedem so blühende Leinen-Industrie wieder aufblüht, so brauchen wir nicht mehr Millionen für rohe Baum wolle nach Ainerika zu senden. Reuleaux berechnet die Zeit, binnen welcher Deutschlands Volk sich nicht inehr mit den schlechteren Er zeugnissen aus Baumwolle zu bekleiden braucht, auf höchstens ein Jahrzehnt. Neueste Telegramme der DreSbuer Stachrlchteu. London, 18. Oktober, 6 Uhr Abends. Das von Wien aus verbreitete Gerücht, wornach England der Pforte bereits seine mili tärische Unterstützung zugesichert habe, »vird in unterrichteten Kreisen als unrichtig bezeichnet. Das englische Gouvernement ist vielmehr immer noch in diplomatischen Verhandlungen begriffen, welche zu einer Widersacherschast gegen die biöhisi- gemeinschaftlich mit ihm handelnden Mächte nicht berechtigen. M anchester, 17. October. In einem von den Baumwoll- Jndustricllen von Nord- und Nordost-Lancashire abgehaltenen Mee ting wurde beschlossen, die von den Baumwollarbcitern gemachten Vorschläge zurückzuweisen und die Fabriken ain 24. d. Mts. zu schließen. Durch die Ausführung dieses Beschlusses würben gegen 80,000 Arbeiter brodlos werden. Washington, l7. October. Präsident Grant hat nach einem in vergangener Lischt abgehaltcnen Ministerrathe aus Anlaß der iin Süden vorgekommencn Ruhestörungen eine Proklamation erlassen, worin die Schützenklubs vou Südkarolina angewiesen werden, binnen 3 Tagen avseinandcrzugehen. Alle guten Bürger iverden aufgefordert, zur Erhaltung des Ansehens der Gesetze und des öffentlichen Friedens mitzuwirken. Locale- aud Sächsisches. — Se. Maj. der König und Prinz Georg, königl.Hoh., haben sich gestern in Folge einer Einladung dcsHerzogs von Braunschweig, nach dessen Jagdschloß Sibyllcnort in Schlesien begeben. Die dortigen Jagdgründe sind wegen der Mannigfaltigkeit des Wildes sehr ge rühmt. Namentlich ist die Jagd auf Fasanen ausgezeichnet. - Dein OberstaUincister Sensst von Pilsach ist der kgl. prcuß.Kroiicnorten l.Klasse, sowie daö Großkrcuz deö sächs. Ernestinilcve» Hauöordenö, und dem am hiesige» Hofe beglaubig ten k. k. österreichisch-ungarischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Freiherr» von Fra »ikensteIn daö Gioßkreuz deö Albrechtordeng verlüden worden. — Bevor der StaatSrninister a. D. v. Friesen seine Reise über die Lage der deutschen Industrie zu veröffentliche»», denenl nach Italien antrat, wurde er von dem Vorstandsmitglied!: der con- eine mehr als vorübergehende Bedeutung inncwohnt. Sein! servativen Partei, Advocat Strödel, um die Uebernahme eines neuester Artikel erörtert die Krage: „Ob es rathsarn sei, daß! sächsischen NeichstagSmandatS begrüßt. Der Herr Minister hat seine Deutschland in Zukunft, bezüglich der Baumivollen ,Industrie, in derselben »virthschaftlichen Abhängigkeit von -Nordamerika und England erhalten bleibe, wie seither?" llm cs kurz zu sagen, große Befriedigung über die ilnn zugedachte Ehre ausgesprochen und sich bereit erklärt, als Abgeordneter zum Reichstage dem Vaterlande seine Dienste zu widmen. Nur hat er mit Rücksicht auf seine Ge so empfiehlt er der deutschen Industrie, von der Verarbeitung dcr i sundheit und die ihm unbedingt nothwendige Erholung in Dauer Baumwolle zum Spinnen uno Weben des Flachses und der Nessel! von mindestens sechs Monaten gebeten, für diesmal noch von seiner übenuaeben. Reuleaur hält es kür einen aroben volküwirtbsckiast-! Allsstellung als NeichStagscandidat abzusehen. — Der Staatsministcr v. Friesen hat sich gestern Nach mittag 4 Uhr mit dem Eourierzug über Lindau nach der Schweiz überzugehen. Reuleaur hält es für einen groben volküivirthschaft lichen Fehler, daß wir an Amerika und England für rohe und ver arbeitete Baumwolle so enorme Summen zahlen. Europa sendet jetzt allein an 1200 Millionen Francs für Rohbaumwolle an Ainerika, während die Leinenindustrie Europa eingeboren und vor trefflich ist. England hat zudem mit den Betrügereien in dcrBaum- wollindustrie begonnen. Spitzbübische Engländer appretirten ihre Bauimvollgcwebe mit einer Mischung von Stärke, Seife und Pfeifcnthon und gaben damit ihren Calicots das Aussehen von Zeug bester Qualität. Deutsche Baumwollweber ahmten nur zu gelehrig diese Verfälschungen nach. Nun rathet Reuleaux der deutschen Industrie ai», fernerhin nicht mehr Baumwolle zu wohl seilein, schlechten Zeuge zu verarbeiten, sondern zu den uns eigen thüinlichen Leinen- und Hanfgespinnsten zurückzukehren. Freilich steckt in diesem Vorschläge zugleich der Rath, die Baumwollspinnc- rcien, in denen ein gutes Theil deutschen CapitalS angelegt ist, auf zugeben. Reuleaux muß bei seinem Vorschläge die Lage unserer Kammgarnspinnereien für dem Siechthun, unheilbar verfallen an gesehen haben. In der That droht denselben von Amerika selbst, das bisher bloS den Rohstoff lieferte, eine nahezu tödtliche Konkur renz. In den Südstaaten Amerikas stellt man jetzt auf den Baum- wollplantagen unmittelbar neben den Feldern die Spinnmaschinen auf und errichtet Webereien, so daß uns Amerika in einigen Jahren vermuthlich mit wohlfeileren Twisten, Calicots und Garnen Über schwemmen wird, als unser« heimischen Fabriken Herstellen können. begeben. Von dort geht Se. Exeellenz später nach Rom zu einem sechsmonatlichem Aufenthalte.» — Der Herr Kriegsminister v. Jabrice »vird nur einen Theil seines Urlaubs mit seiner Frau Gemahlin auf seinen aus gedehnten Besitzungen in Pommern zubringen, sich vielmehr Ende des Monats auf einige Zeit zu seinem im Thüringischen angesessenen Schivager, einem Grafen v. Asseburg, begeben. — Einer kaiserlichen, aus Baden-Baden unter dem 16. Oct. datirten Verordnung zufolge wird der deutsche Reichstag zum 30. October in Berlin zusammentreten. — In gestriger Plenarsitzung des Stadtverordneten-Col legiums ist im dritte,» Wnhlgangc Stichwahl zwischen Stadtv. Hartwig und Stadtr. Siegel, Herr Cultusministerialcassirer a. D. Hartwig mit 32 von 60 Stimmen zum Stadtrath erwählt worden. — Zu den M ißvräuchen, durch »reiche sich der deutsche Kleinhandel und ihxiiweisr auch die deutsche Industrie un. vortdeilvait auvzelchnen, gehört der Verkauf einer ganzen Reihe von Gegenständen dcS täglichen BedariS nach angeblichem. mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmendem Gewichte. Die Haus- trau, »reiche ein Pfund Chocolave kaust, erhält nicht 500 Gramm, sondern nur 435; daö Psund Steaiin-Kerze», weiches sie holen läßt, wiegt kein halbes Kilo; das Viertel Thee, bas ihr geliefert »vird, kein Viertel. Wen» sie Woilengarn im Late» holt und nicht ausdrücklich gewogenes Gewicht verlangt, gsibt man Ihr nominelles, wenlgcr. als sie fordert. Für daö gewogene Piund wird ihr ein antcrer Preis abverlangt. aiö iür daö nicht gewogene. Und cü gievt nocv andere Schäden. die bei uns gang und gäbe sind. Der englische Shirttng-Fabrikant lieicrt seine Stücke vlo >,» Pard langer, als der Käuler ein Recht vat zu sorderv; die irischen Leinen»Fabrikanten babe» bittere Klage darüber er bosen. daß ihnen der überseeische Markt durch deutsche Linneu mit irischer Ausmachung unb ungenügender Länge und Breite verdorben worden sei. Die französische Tabakö-Regie bat im Namen des Staates, alSEigenthümer der sranzösischcn nationalen Manufakturen, ihre Vignetten bet dein Leipziger Handelsgericht nictergelegt unb sicht sich eben genöthigt, den Schutz deö deutschen Gesetzes vom 30. Nov. 1874 in Anspruch zu nehmen. Der Finanz- minisier Leon Sah hat zu dem Zwecke Schrille gelhan, die hoffeiillich von Eriolg sein werken. Solche Zustände gereichen dem deutschen Handel und der deutsche» Indunrie wahrlich nicht zur El,re. und das Publikum sollte die Hand diele», sie unter drücken zu Helsen. ES sollte die Auac» besser aufiperrcn, die Waage zurHand nehmen, sich taS »oiniucUcGewicht nicht längcr gefallen lasse», volles Nettogewicht zahlen, aber auch überall ver langen; die deutschen Eonsuincutcn auolänbischer Fabrikate sollten sich die Facture» zeige» lassen. Der ehrliche Kaufmann wirb daö gerne thun, denn er leidet unter diesen schlechte,» Praktiken nicht am wenigsten. -- Der Kgl. SchwurgerichtSboi verhandelte gestern in geheimer Sitzung wider den WirthschaktSgehilse» Friedrich August «schade auo Uebigau bet Großenhain wegen Nothzucht und versuchter »Nothzucht. Dte SlaakSanwgltscvgst war durch Herrn Oberstgalöcmwcilt Roßtäuscher, die Verthetblguiig durch Herrn Iultizrath Or. Schgsfratb vertreten. Die Publikation dc- Erkcmitnisseo fand erst nach Schluß deö Blattes statt. - Zu der succcssivc» Entfernung deö al ten GeldeS au» dem Verkehr wird auch von der hiesige» Reich-bank-Filiale bei- aetragcn. da die bei ihr eingehenden Silbcrthaler, Drittel und Sechstel nicht wieter verausgabt, sonder» in die Münzen tcö Reiches geliciert werde». Zu bemerken iit dabei, bah deshalb für diese Zwecke keineswegs vo» der Relchövank Geld „umgewechsclt" wird. - Herr General st aatSauw alt vr. v. Schwarze übersendet uns aiö Vorsitzender der nachbcnannten drei Vereine deren jetzt erschienene Berichte, betreffend die Geschäftsführung pro 1875* Der Pensionsverein Sächsischer Beamten zählte am Schluffe deö Jahreö 1875 43K Mitglieder; die Zai,! der PensionSempsängcr betrug IW und die Summe der gezahlte» Pensionen belief sich aus lll.2«»0Mark. DaS werbende Vermögen ist tm vorigen Jahre um die Summe von >2,600 Mark gewachsen, so daß der Verein setzt ca. 285,600 Mark besitzt. Seit seine»» Beffchen <1860) hat er biö Ende 1875 an Pensionen bereits dte Summe vo» 148,612 Mark gezahlt! — Der Königl. Sächs. ü a »i des - V e r c tu der Kaiser WilbeIin - Stiftung für Deutsche Invaliden bat a» regelmäßigen, an 342 Invaliden, 269 Wittwen und Waisen und 132 Väter und Mütter von verstorbenen Soldaten gezahlte» Urttcrffüpungcn im vorigen Jahre wieder 39,738 Mack und an außerordentlichen io,>69 Mark verausgabt. Davon sind gewährt worren 45,688 Mark vom LandeSvcrein, 2710 Mark vom Zwelgverein Dresden und 1508 Mark von» Zwelgverein Glauchau. Gewiß eine segensreiche Tbätigkeit! — Dieser Verein soll in 25 Jabre», vonr Javre 1872 an gerechnet, aushören zu sein. In jedem Jahre dieses Zeitraums wird außer den Zinse» des CapitalS ein Theil des letztere» selbst mit verwendet, so daß cö sich In dem Zeitraum von 25 Jahren nach und nach aufzehrt; gegenwärtig ist ein Eapitalbcstanb von noch 400,400 Mark vorhanden. — Ter Sachs. Militär- Hilfsvcret», iür die Invaliden auö dein Kriege b. I. 1866. Auch dieser Verein ist. wie der vorgenannte nur aus 2ii Jahre gegründet — von 1866 an gerechnet. ES sind im Jahre 1875 in. Ganzen 20,653 Mark an regelmäßigen unb außerordentliche», Unterfflitzuiigcn gezahlt worden und zwar an 172 Invalide», 54 Wittwen »nlt 109 Kindern, ,91 Brautkindcr unb 30 Väter und Mütter. - Die Stabt Hamburg hat beschlossen, ei» neues Rath» ha uö zu ballen und iür diese» monumentale» Prachtbau, der der Vörie gegenüber, Auogana des JungfcrnstlegS. i» der Nähe der kleinen Alster sich erheben soll, eine Summe vo» 6 Millionen Mark auSgcwolien. Dieses Hamburgs würdige Ratbhauö soll eine Länge vou lOOMeterunb clneTiese von OOMctcr erhalten, wirb also bas Berliner NathhauS beträchtlich a» Ausdehnung überflügeln. Daö auSschreibcnde Spiidikat hat zur Prüfung der Entwürfe eine Commission auö dcn critenArchitekteuDeutschlandö zusammengesetzt: Prof. v.äLül'kcluiid Oberhoibaurarh Strack in Berlin, die Oberkaurätbe v. Egle in Stuttgart und v. Ferstel in Wie» unb Baurath Haase in Hannover. Zu dieser Concurrcnz sind 139 Entwürfe Angegangen, die 8besten erhalten jeder einen Preis von 5000 Mark, der später zur AuSiühnliig gewählte »och weitcre 5000 Mark. ES ireut unö berichten zu können, daß unter lenen 8 ausgezeichneten Entwürfe» das Projcct unserer Mitbürger, der Herren Pros. G ieße und W cid »cr sich mit befindet. Die Preiöbcwcrbniig erfolgte seitens dieser Architecten unter den, Motto '1,-cr Giro (Drei Thürme). eine mit Rücksicht aus das Hamburger Ltadtwappen, daö daö Gicse Mcidncr'lchc Projcct i» der Fronte annähernd wicdcrglcbt, getroffnc Wahl. Augenblick lich sind die 8 ausgezeichneten Entwürfe im Saale der Hambur ger Kunsthalle zur Beurtheilung des Publikums ausgestellt. — Gewerbeveretn. Die Wintcrversamiiilungcn beS hiesigen Eewcrbcverelnö wurden a», 16.October durch den Vor stand , Herrn Kaufmann Walter, mit einer kurzen Ansprache er öffnet. Redner wies auf die Restaurailoi, des SaalbaueS hin und theilte sodann mit, daß er auch für diese- WInterbalbIcchr verschiedene hervorragende Kräfte zu Vorträgen tm Vereine ge- woiiucn. Scincrieits stellte Herr Walter Referate über die Be schickung der Pariser Ausstellung 1878, die Mißstände tm beu , tigen Kreditwesen u. s. w. in Aussicht. Die Reibe der kleineren Mltthcilungen eröffnet Herr Direktor Elauß mit der Vorführung vou „Roll'ö transportablem Lustdruck-BIcr-Zaps>Apparat". aus gestellt von der Finna Zeppernick und Hartz, Dresden. Der Ap parat ermöglicht, daS Bier aus Fässern jeder Größe selbst aus mehrere Wochen hinaus irisch zu erhalten und vorzüglich »noussirrnd ausflicßcn zu lassen. Mittelst einer Lustpumpe »vird Lust in daö Faß gepumpt, welche sowohl daö Bier durch die SluSlaßröhre ! welche durch daö Zapfloch VIS aus dcn entgegengesetzten Boden deö FaffeS reicht) in daö Glas treibt, alö auch die Kohlensäure des im Fass; verbleibenden Bieres am Entweichen hindert. Der Apparat ist namentlich für kleinere Wirthschasten, au» für den Hausgebrauch zu empfehlen und kostet ad Fabrik 36 Mark, franco Dresden 40 Mark. — Herr Redacteur Brückner »vrist aui ein von eine», Herrn Nabde anö LunawitzauogestellteSModell eines korpotumn niolnlo hl», woran derselbe, der leider durch Kränk- llchkclt verbinde«, den Apparat selbst vorzuiühren. volle icchS Jahre gearbeitet. Herr Director Claus, nennt die auögesnhrtc Jdcc, die Sclbitbcwegung eiucr Maschine nach erstmaligem Stoß bür» über einen Radkr-niz hingnSgehende Gewichte zu erreichen
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