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Dresdner Nachrichten : 03.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187612035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-03
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.12.1876
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«r. 838 ,e»chii»r> »>« »»ft» Lt«»el.Nu«men> IO»/,«. «ufl»»e 300Ü0 itlvl. »Ile dt» MUck,»be »>»»«. «andter Ma»u«cri»lr «acht sich dic RkdacU,» »tjt verbindlich. Anferaten-Annadm« «»». Wtrt»: »«»lenftet« und »»«lerii, »Mndurg, ilier- Nn.«ien, Lei-iil,. jinlel. «»»lau, granksurlM., — »nd.Stvil« », ÄerUii, Leivita, Wie», Hamdur«. tzranksun a. M., Mil», che». — Laude » «o. in SkanNurt a. M. — «». »aia» In Uhemni»,— ll„a», ii-»»ile. V-Me» A Oo. In Pari». Sonntag, 3. December Tageblatt für Fokitik, Unterhaltung, Heschäftsverkeßr. Börsenbericht und Aremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Otpslh Ncichiirsit in Dresden. Berantw. Redacteur: Fr. Gstdsche in Dresden. »»Nr«»» »erd»« Metten- Lire»« N dt» »».» Udr »«»enemme». Sonn,««« »I» Mitte,» »» Udr, In Reuliadt: «rot« ftlolier- ,alle L di» Nachm, a Uhr. — Der Raum einer ein- ivellt,«» PeiilteUe Ivtttl IL Piae, Ein«,laicht die Seile LU Psge. itine Garantie iiir da» nochillb«,«» itricheinen de« 2i,lernte wird nicht ,e g-deit. Iluiwiirlige ilnnoncen- diuilräae von un» mibe- rannten Firmen und Per- Ionen inienren wir nur x-a-ii PeLuumeraeido- -latiluu« durch Briei- rnorken oder Policinjad- luun Acht e-NbkN ioli'N I,'- P'«e, Imernle Iiir dir Monlaqn - Nummer »der »ach e>nem Feiiiaqe die Peiitjilie uv Pioe, XXL Jahrgang. Mltredacteur: Für das Feuilleton: vr I^rntl Dresden, 1876. Politisches. „Wohlbehalten und mit gesunden Gliedern" hat sich nunmehr der russische Generalissimus Nikolaus Nikolajcwitsch nach Klscheneff bei Odessa in das Hauptquartier begeben. Ob er wohlbehalten und mit gesunden Gliedern aus dem Kriege heimkehren wird? Denn cd gehört ein starker Glaube dazu, immer noch auf die Möglichkeit des Friedens zu hoffen. Rußland ist finanziell nicht breitschultrig und kräftig genug, Monate lang ein Heer von 400,00(1 oder auch nur 300,000 Mann gefechtsbereit zusammenzuhaltcn und es schließlich unverrichteter Dinge nach Hause zu entlassen Abgesehen von den politischen Erschütterungen, die ein solcher kläglicher Himmelssturz auü hochfligenden Plänen auf die Einbildung der Volksmassen aus üben müßte, abgesehen von der Einbuße an Achtung („Prestige" nennt man S im modernen Zeitungsdeutsch), welche vor ganz Europa Rußland sich unmöglich durch solchen Ausgang zuziehen müßte, er tragen die russischen Finanzen durchaus nicht solche kostspielige, in die Millionen von Rubeln gehende Rüstungen, sobald nichts Greif bares daraus hervorspringt. Freilich ist die jetzige Lage vielleicht noch ein geringeres Uebcl, als die Folgen eines unglücklich verlau senden Krieges. Alle unbefangenen Beurthciler der militairischen Lage begegnen sich darin, daß Rußland ein hohes Spiel wagt. Drei mal im Laufe dieses Jahrhunderts fiel es bereits mit seinem Völker gemisch in die Türkei ein, dreimal scheiterte cS mit seinem Versuche, das orthodoxe Kreuz aus die Sophien-Moschee zu pflanzen. Co wesentlich die Kricgstüchtzigkeit Rußlands sich gehoben, die Bewaff nung verbessert, das Schienennetz zum Transport seiner Kricgcr- massen vervollkommnet hat, so ist auch die Streithaftigkcit der Türkei gestiegen. Auch sic verfügt über ein Heer, dessen Muth durch die jüngsten Siege gehoben ist, über trefflich ausgerüstete Arsenale, moderne Bewaffnung und über zwei Dutzend Panzerschiffe. Die Soldaten beider Armeen sind zäh und tapfer, ihre Stärke liegt bei derseits mehr in der Vertheidigung, als im Angriff. Endlich stehen auch beide Heere ziemlich auf gleicher Bildungsstufe, und endlich ähneln sie sich auch darin, daß religiöse Einwirkungen aus die Uebcr- zeugung des Soldaten einen gerade entflammenden Einfluß üben, Der russische Soldat stürmt eine Batterie unter einem mörderischen Feuer und läßt sich reihenweise niederkartätschen, weil er von sei nem Popen weiß, daß sein Leib nach der Schlacht im Himmel wieder aufsteht. Den türkischen Soldaten entzünden Sprüche des Korans, wie: „Kein Mensch kann sterben ohne den Willen Gottes, wie ge schrieben in dem Buche, das die Zeitbestimmung aller Dinge ent hält", und: „Wenn die Ungläubigen auch haufenweise Euch ent- gegenkommen, so kehret ihnen doch nicht den Rücken zu, denn wer ihnen am selbigen Tage den Rücken kehrt, über den kommt der Zorn Gottes und die Hölle ist sein Aufenthalt", noch immer zu Proben der größten Tapferkeit. Was aber die „Constantinopokitanische Conferenz" anlangt, so sinkt die Aussicht auf eine ersprießliche Leistung derselben immer mehr. Rußland hat zwar als selbstständiger Staat das Recht, den Krieg zu erklären ; so tief aber wird Europa nicht sinken, daß man Rußland den Auftrag giebt, Namens der Cultur in die Türkei einzu fallen. Wenn diese erklärt: „Ihr Großmächte glaubt mir nicht, daß es mir mit meinen Reformen Ernst ist'. Warum aber komme ich nicht einen Schritt damit vorwärts - — Weil die Jntriguen des russischen Botschafters die Alttürken immer gegen die Reformen aus Hetzen! Darf ich nicht fordern, mir Zeit zu lassen? Wie langsam gehen nicht bei Euch in Europa Besserungen der Zustände vor sich ?" Wenn die Türkei eine solche oder ähnliche Sprache führte, so wäre dem wenig Stichhaltiges entgegen zu setzen. Die Angriffe des Prinzen Napoleon auf die schmachvolle Herr schaft, welche der JcsuitiSmuS über Frankreich ausübt, haben denn doch so viel bewirkt, daß der gesetzgebende Körper im Budget etwas schärfer der staatlichen Begünstigung des JcsuitiSmuS auf die Finger sieht. Den Pfarrverwesern hat die Kammer nicht die beantragten 6-, sondern bloS 300,000'Francs als Staats-Zuschuß bewilligt, dem Domkapitel zu St. Denis, welches für das einfache Geschäft, die KönigLgräber zu bewachen, große Summen bezieht, kürzte sie die selben beträchtlich und ebenso erging cs den Karmelitern, sowohl den liguerbrennenden, als den an der Sorbonne zu Paris stu-ircndcn. Hingegen schwebt die Frage des Begräbnisses der EhrenlcgionSrittcr immer noch unerledigt. Die Ultramontanen verlangen immer heftiger, daß diejenigen Inhaber des Ehrenkrcuzes, die ohne Sacra- mente sterben, auch ohne militärische Ehren „verlacht" werden, wie der saubere Ausdruck lautet. Traurig genug ist es, daß unter den Generälen Frankreichs diese Ansicht viel Vertretung findet. Die „Weihwedcl-Gcneräle" sind eine ganz specisisch französische Erschei nung ; sie hören andächtig die Messe und sind mehr in der Eapelle, als in der Easerne zu finden. Die Nordamerikanische Republik treibt dem Staatsstreiche, nennen wir's mit dem Namen, der ihm zukommt, dem Käiserthume entgegen. Bereits machen die Republikaner auü ihren Projekten kein Hehl. Sie gründeten in New Orleans eine Zeitung unter dem Titel „Empire" und verlangen darin die Aufhebung der jetzigen Verfassuug und Ausrufung des Präsidenten Grant als „Kaiser von Nordamerika!" Die politischen Zustände daselbst sind geradezu schmachvoll und eines großen Volkes unwürdig. Die republikanische Partei billigt offenbar die betrügerischen Wahl-Manöver ihrer Füh- ^ rer; in ihrer Presse findet sich kein brandmarkendes Wort für Wahl fälschungen, wie sie z. B, im Staate Californien verübt wurden, wos man nichts weniger als 17,000 fingirte Stimmgeber in die Wahl-! listen aufnahm, um durch jene nicht e^istirendcn Wähler eine Mehr heit von 5>000 für HayeS auszurechnen. Im Süden schafft man > republikanische Mehrheiten durch ein noch einfacheres Nüttel. Wenn! eine beliebige Anzahl roher Plantagcn-Neger, gleichviel durch wen ^ veranlaßt, eine beschworene und mitunterzeichncte Angabe ein reicht, des Inhalts, daß sie, die Eingeber, sich gefürchtet! hätten, an die Stimmkästcn zu gehen und ihre Stimme abzu- gcben, so wird der Wahlbezirk wegen „Einschüchterung" cassirt. Untersuchungen darüber werden nicht angestcllt. Es leuchtet ein, daß auf diese Weise die Republikaner weiter gar nichts zu thun haben, um sich immer eine Mehrheit zu sichern, als in jedem Districte, in dem die Demokraten voraussichtlich bei der Wahl eine Mehrheit haben, eine Anzahl Neger zu bewegen, am Wahltage zu Hause zu bleiben und nach der Wahl beschworene Angaben einzu- reichen, sie wären aus Furcht zu Hause geblieben, auf Grund welcher der Gerichtshof den ganzen Wahlbericht des betreffenden Distriktes für ungiltig erklärt und auSwirft, Wäre es nicht die elende repu blikanische Partei, die sich mit Grant am Ruder erhalten will, so könnte man sagen: die Republik ist reif zur Rettung durch den Säbel eines Soldaten. Schon sammelt Grant Militair um sich, er will das Wort Heinrich Hcine's, der den Amerikanern nicht hold war, jenen „Gleichhcitsslcgeln, die ohne König kegeln", verbessern. Ncncste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 2. December. Die „Nat.-Ztg " berichtet über ein gestern beim Fürsten Bismarck stattgchabtev parlamentarisches Diner, welchem der Vorstand und mehrere Abgeordnete des Reichstags bei wohnten. Dabei habe Fürst Bismarck für die 3. Etatsberathung eine Erklärung seinerseits über die politische Lage in Aussicht gestellt und wiederholt die neutrale Stellung betont, welche Deutschland bei kriegerischen Verwicklungen cinnchmen werde. Ebenso sei das Ge wicht besonders in den Vordergrund getreten, das Bismarck auf die Beziehungen zu Oesterreich lege. Bezüglich des Passus der Thron rede über die auswärtige Politik Deutschlands habe Bismarck sein Erstaunen ausgedrückt, daß die mit dm Worten „historisch befreun deten Mächte" auf England gegebene Hinweisung übersehen und mißverstanden werden konnte. — Auch die „Krcuzzeitung" bringt eine ähnliche Nieldung über die Aeuhcrungen Bismarcks, Sie ent hält noch die Lesart, daß Bismarck es für erforderlich ansah, daß der Krieg, falls er auSbräche, lokalisirt bliebe. Also würde England bestimmt nicht abgesondert von den übrigen Mächten sich mit Ruß land Überwerfen. Berlin, 2. Decbr. Der Reichstag beendete heute in Ostündi- ger Sitzung die 2. Lesung der Strasproceß Ordnung, indem er sämmtlichc tztz unverändert nach den Anträgen der Commission annahm, ebenso das Einführungsgesetz zur Strasproceß - Ord nung, Die Eoneursordnung wurde hierauf in zweiter Lesung Iiloo angenommen. Zur Strafproecß-Ordnung wurde ein Antrag des Abgeordneten Häncl, wonach die Berufung nur dem Angeklagten zustehen soll, abgelchnt, ebenso ein Antrag Rcichenspcrgerö, wonach die Berufung auch gegen Urtheile der Strafkammern der Landgerichte stattfinden soll in namentlicher Abstimmung mit 178 gegen 80 Stimmen. Zu H 411u wurde ein Antrag NeichenSpergcrs, wonach während einer Session des Reichstags kein Abgeordneter verhaftet werden soll, und ein ähnlicher Antrag des Abg, Ausfeld gleichfalls abgelehnt. Newtzvrk, 1. Dezernbcr, Abends. Nach hier eingegangenen Nachrichten ist die Situation in Südkarolina noch unverändert. Die Mitglieder der Kämmer, deren Wahl angefochten worden war, haben trotzdem noch iinmer ihre Plätze in derselben inne. — In Neworleans hat eine Fcuersbrunft stattgefunden, durch welche eine Kirche und gegen 00 Häuser zerstört wurden. tkocakrS und Sächsisches. — Dem Pfarrer emer. Johann Ernst Wilhelm Loti chius in Clausnitz ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsordcn ver liehen worden. — — Das Ministerium des Innern erläßt, nachdem zur Vor nahme der Wahlen für den deutschen Reichstag der 10.Januar 1877 festgesetzt worden ist, an sämmtlichc Gemeinde-Obrigkeiten und Gcmcindevorstände die Verordnung, unverzüglich zur Aus legung der Wahllisten zu verschreiten und damit spätestens am 2. December 1876 zu beginnen.— - - Se. Exeellenz der Herr Staatsminister vr. v, Gerber versammelt heute mehrere hervorragende Persönlichkeiten beider Branchen seines Ressorts, des Cultus und des Unterrichts, zu einem solennen Diner in seiner Wohnung. — Ein Fortschritt läßt sich bei den soeben vorgenommcnen Stadtverordncten-Wahlrn nicht verkennen: die Zahl der für einen Einzelnen abgegebenen Stimmen hat sich beträchtlich vermindert. Es sind nur gegen 40 Bürger „einstimmig" gewählt worden. — Wie der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staats schulden bekannt macht, soll die ößentliche A usl oosung der in den Iaore» 185,2. 185,5,. 1X8, 1X,9, 181.2, 18«',6 und 1XB ereilten iproc. Staatsschulden - Casscnschcinc, Albcrts- bahnprioritätöohllgationcn. 1869 crclrten 4proc. Staatsschulden- Casscnschclne, Albcrtsbabnacticn und der öproc. Staatsschulden- Cassenschclnc vom Jahre >867 am 19. December und folgende Tage tm hiesigen Lanbbause staltfindc». Die Auszahlung der in Folge stattgedabter Auoloolung am Ende dieses und Anfang des nächsten Jahres fälligen Kapitalien der früher auSgcloostcn Staalsfchuldcn-Casscnscheinc und der bezüglichen ZInse», chemo der fälligen Rente» wird am 15. Dcccmvcr beginnen. - — Stach der vom königl. statistische» Bureau veröffentlichten UcbersIcht betrüge» in den > 65» Sparkassen dev König reichs Sachsen im Monat Oktober d, I. die E i n za h l u n - g e n 6,620.874 Mk. in 47,690 Posten, die R ü cl z a h lungen 5»,.V'»6.96Ü Pik. In 62.5,811 Posten. Die In de» 10 ersten Mo nate» d. I. erfolgte» Einzahlungen beliefe» sich ans <>9,75,1,221 Pik., d. i. 1,665,.678 Pik. mehr, als in dem gleiche» Zeiträume dcS Vorjahres: die Rückzahlungen hclnigcn .'>9.017,5,66 Pik., b. i. 8.060.129 Mk, »ichr, als 1X5». — Eine ncirc Gattuna von E or r c s p o n d c n zka r tcn kam uns gestern Abend zu Gesicht: die R o h r p o st ka rt e. weiche in dem untcrirdijel'c» pnenmakischcn Posiverkebr, den Herr Skcpdan sehr gnt nnd zweckmäßig..Rohrposiverkcin" verdeutscht, verwendet wird, dessen siel, Berlin seit dem l.Dccemvcr erstens. Eine solche Rohrpostkartc ist von rosa Papier, hat die Größe einer gewöhnlichen Korrespondenzkarte und ist mit einer 25- Pennigmarke frankirt. Die Rohrpost befördert innerhalb Berlins die Korrespondenzen schneller als der Stadttclcgraph. Herr Stephan, wenn bekommt Dresden auch seine Rodrpon k M eteorol ogtsche Notizen und Andeutung dcS Witterungogangetz. Im Moiiat December ist in der Regel trübe Witterung vorderrichcnd und nicht seiten zeigt sich dieselbe in feuchtem Nebel. Daö Thermometer sinkt zeitweilig unter den Gefrierpunkt, aber nur selten sinder anhaltende Kälte statt. Die sircngc Wintcrkältc beginnt gewöhnlich erst gegen Ende detz Monats December. Die mütlerc Monalv-Temperalur ist gegen 3 Grad niedriger als die Monats-Temperatur des November. Die Erdoberfläche erwärm« sieb i» dircctcr Sonucn- besirahlung nur bis etwa 12 Grad. Die Wasscrvcrtunstung ist sehr gering, auch die Menge des Schnee- und Rcgcnwasierö ist nicht bedeutend, sic betragt weniger als in den Monate» hon Mai bis mit November. Die Elcctrleität Ist ln den niederen Luitschichtcn stark, in den höheren nur schwach; daher findet llcbcrlcttung statt, wodurch die Bildung von Gcwittcrwoikcn ge hindert wird, iodaß Entladungen in Blitz und Donner höchst selten sich ereigne». — In dieser Worbe wird zunächst bei lauer Temperatur starker Wind slaktbabc». dann wird die Wind richtung von Süden »ordwärto svnichrcltcn und allmäiig rauvere Witterung verursachen, varomstrius. — Repertoire der königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Lohengrin. (Ans. ^7 Uhr.) —Montag: Deutsche Treue. — Dienstag: Der Barbier von Sevilla, — Mittwoch: Eine kleine Erzählung ohne Namen. Der kleine Richelieu. — Donnerstag: Athalia. (Erm. Preise.) — Freitag: (Zum 1. Mal): Aida. (Oper in 4 Akten, v. Verdi.) — Sonnabend: Spielt nicht mit dem Feuer. Herrn KaudlS Gardinenpredigten. — Neustadt: Sonntag: Diese Männer!— Dienstag: Hans Lange.— Mittwoch: Aladin.— Donnerstag: Einer muß heirathen! Die Rosa-Dominos. — Freitag: Diese Männer. — Sonnabend: Flick und Flock. — Bel einem hiesigen Klempner erschien vorgestern gegen Abend ein Mann, überreichte einen Briei, angeblich von einem Gutsbesitzer Richter in Strehlen, worin eine Partie Klempn er- waarcn bestellt wurden, und erklärte, daß er beauftragt sei. die Waarcn abzuholcn. Der Klempner zögerte, die Waaren zu verabfolgen, weil ihm die Sache verdächtig erschien, woraus der Unbekannte einen mit dem Namen Richter unterschriebenen Wechsel hcrvorlangte und ihn aufscrdcrte, tcn Wechsel tu Höbe des Preises der bcsiellten Waaren auözuiüllen und zu behalten. Dies machte den Klempner aber erst recht stutzig und bewog ihn, die Festnahme dcS zudringlichen Unbekannten zu veranlassen. Derscide Ist ein in Ncudori wohnbaitcr Landarbeiter und batte, wle sich bald ergab, den angeblichen Auftrag nur finglrt, um iu den Besitz der Waaren zu gelangen. Wie uns der Klempner Herr Rufsani hier, Gcorgplatz 8. selbst noch mittbcilt, ist er namentlich durch eine In unserem Blatte vor Kurzem erschienene Notiz veranlaßt worden, dem Patron zu mißtrauen, und nicht auf den Lelm zu gehen. — „Irren ist mciischlich", dicö erfahren wir täglich an uns und an Anderen. Die städtischen Bürger vereinigen in sich gar vielfache Naturen; zu den hauptsächlichsten gehört die eine- Steuerzahlrndc» und die eines Wählers. In seiner ersteren Eigenschat und aiö Besitzer eines fetten Borstenviehs ging am Tage der letzten hiesigen Wahl unserer Stadwäter ein achtbarer Hausbesitzer der Antonstadt, welcher seinen grun zenden HauSireund den Weg alles Fleisches zu befördern beab sichtigte. zunächst in die Schlachtstcucreinnahme, uin denselben zu versteuern und hatte die Absicht, sodann seiner Wäblcrpfltcht zu genügen. Der „Stichzettcl" wurde ihm denn auch bebäntigt, er steckte solchen i» die Unke Rocktasche, wo sich auch der von ihm (ob im nationalliberalen oder anderen specisisch, wie cS sich ge hört, städtischen Interesse, wissen wir nlchti, auSgeiüllte Wahl- zcttel befand. »An der Wahlurne ti» Ballvause angckommen, langte unser biederer Bürger aus der Tasche einen Zettel hervor und gab Ihn abnungölos ab. Doch welches Erschrecken, als er im trauten Heim anlangte und rö nun an den loyalen Todt- schlag des feisten Burschen geben sollte; der Mann sucht nach dem Steuerzcttel und findet, daß er nur noch den Wahlzettcl i>y der Tasche hat. Daö Schlachten muß natürlich slstirt werden. FlngS rennt er in taS Wahllokal und erzählt das satale ^uick pro 'pro. Natürlich aber muß er warten, bis die Urne geleert wird und dann erst crbiit er seinen Schein zurück, seines Wahlrechtes aber ist er natürlich verlustig. — - Wen» durch tav ganze Jabr hindurch für alle die Arbei ter, aiö Gerber, Fleischer, Färber, Brauer u.A. weiche in ihren Werkstätten handircn müssen, daö Tragen von Holzschubm zum Bcdürsniß geworden ist, so steigert sich dieses besonders beim Ein tritt der kalten und nasse» Jahreszeit, denn ein Hauptcriordcr- niß für die Erhaltung der Gciu»doest ist wehl ein trockener, ivarmcr Fuß. Doch auch für die Staats- und andere Hämor- rhoidarier, welche am leidigen Zipperlein laborircn. Ist ein war mes Pccal eine Lebensfrage. Wie für Jene. so ist auch für Diese aciorgt. denn Herr Oskar Fr. Gocdschc hier, Stiite- straßc lb. hält bereits seit langer Zeit Lager von den ebenso prak tischen als billige» Eljäncr H oIzscbu h c n sür Groß und Kieln, sowie von hohen Flizstieicln in größter Auswahl. S. In serate. - — Wir haben schon zn vcri'chlcdencn Maien aus die im Lause deo Winters in der Aula der Krcuzichuic zn haltenden Vorträge HIngewicscn. Dieselben beginnen nächsten Dienstag und zwar mit einem Vortrage, der iür Künstler und iür diejenigen unserer Leser, welche in Rom waren, vom höchsten Intcrcsse sein wird, nämlich mit einem Vorträge über altes »nd neues Rom. Der Zweck tieier Vorträge, eine» Ltlpenticnwnd s»r Schüler zu ver größern, ist ungemein löblich; sinb cs doch Dresdner Kinder, die allein den Vorthcil dev Stipendiums genießen werden. — Die Herren I. 'Neuschloß Söhne In Budapest, »'eiche die Parguctinmg des hiesigen Iobanneumö >2. Et.) besorgt und ebenso die Legung von Parguctcn im neuen Theater zur Ausführung empfingen, beschäftigen ihre Fabrik seit vielen Jahren auch mit der Anfertigung von Kaiwiicii-Radtclgcn, die sic an alle deutschen und österreichischen 'Arsenale liefern. Der Bedarf in dem Artikel ist sehr groß nnd infolge dessen die Waarc sehr gesucht. Herr Eduard Radimskh, hier, Pragcrstraße 17, Part, «siche Jnscratl, nimmt 'Aufträge entgegen. — Der bekannte unk beliebte Veteran deS Eentral-Güterbahn- bofes mit dem weißen Kaiicrbart, Herr Bodenmelsier Ludwig Mülicr. beging am vorgcslrigcn Tage icin 25jährigcs D i c» st j u b i l ä u m. Außer vielen Bcwcücn der Achtung, die ihm zu Thcii wurden, wurde er von seinen Kollegen durch Ilcbcrrelchung einer prachtvollen Pcizgarnitur;e. erfreut. Ein solennes Abcntessc» in der Hclblg'ichc» Restauration, ZabnSgassr, vcransiattrt von seinen Kollege», schloß die Feier tcö Lagco.
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