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Dresdner Nachrichten : 02.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-02
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1877
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dierletzähr« , l.»iiu>uu«»»«vl«e. »un»» 32V00 «r»». U0k »k «»ck»atk «>»,»< ^"S«LL. «ich» »trdlkdllq. «e,u». kl««» «rc»l«>u. ftraursnrt M.. —«»L.M«ff« «n«»rU,i. Hni. — »««»« » ««. «» itzanNurt o. M. — irr:'«»', » «». tn Pari». Freitag, 2. Februar. y«,r,<>t« ««rde» Mar«»». kli,»c » di» Ad.» Ukr Tageökatt für Politik, Wuterhasiunq, Heschäftsverkes Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch ^ Neichar-t in Dresden. Verantw. Redacteur: Fr. Goe-scht in Dresden. LllL Jahrgang. MItredacteur: vr Lmtl Luckvlgx Iil»rtiu»i»n. »»«rnounnkn, Lomltag« dt» Mil,as« IS Ul,r. I» üicujiadl: uroße AI»«cr> ,a,sc diü iüachm.4 Uhr. — D-r !Ui>um einer «tu» fPalligk» «scliNetl« kdlikt n- P>ac. tz-lUijeiXlidt Li« ^jnic «i» Plsr. Milt Gü.auiic Nir da» nächsitiiAlAcirrichkiNtir der ^lisclüik iviid liiciit ktütiltii. kiiiöiväriige ruilioiittii» >'iuiiiü^c io» lin» uiibk. lauutc»,Zinne» uns Per» solicii iiiiciiie» wir nur »cgc» Prü»,„„en»>do- .zai>iu»g diiich Blies» in,ulen oder Posieiiljui,- I„u,l. Ächk Liivcli koste» >.< Piste. IiiicuUc sllr die Meiiili>v».Biiiiimec oder »all, einem zcstlagt die Peiiijejic P,g«. Dresden, 1877. P-littscheS. Obwohl nunmehr alle Wahlresultate einzeln bekannt sind, läßt sich ein genauer Rückschluß auf die Größe, in welcher die einzelnen Parteien austreten werden, nicht mit Sicherheit ziehen. ES giebt zu viele schwimmende Elemente, von denen noch nicht bekannt ist, wo sie schließlich landen. Sicher ist nur das Eine: der Verlust von einigen Dutzend Mandaten, den die nationalliberale Partei erlitten hat. Sie gab die willkommene Jagdbeute ab für Conservative, Fortschrittler und Socialdemokraten. Die Letzteren haben es auch mittelst der Stichwahlen nicht auf 15 Sitze gebracht, doch leidet es keinen Zweifel, daß sie zur Stellung eigener Anträge die wenigen sehlendm Unterschriften bei den Clerikalen oder Polen allemal finden, wenn sie sie suchen. Die Fortschrittspartei erscheint in ihrer alten Ziffer, 35, ungeschwächt im Reichstage. Den Deutschconser- vatwen erwächst aus Sachsen, Baiern und Würtemberg ein will kommener Zuwachs. Wir hoffen, daß nunmehr, da die bundes staatlichen Elemente in dieser Partei das Uebergewicht bekommen haben, di: unitarischen Bestrebungen, welche sich in dieser Partei nur etwas vorsichtiger als bei den Nationalliberalen äußerten, zurück treten. Für die hocharistokratischen Namen, mit denen die Deutsch- conservativen im Reichstage prunkten, den Herzog von Natibor, die Fürsten Hohenlohe, Lichnowski, Carolath und Pleß, die Grafen Pückler uud Bethusy u. A., hat man wenigstens in Sachsen keine Sympathien, und man würde es mit Unmuth aufnehmen, wenn diese schlesischen Magnaten versuchen sollten, die gut bürgerlichen Abgeordneten aus den mittelstaatlichen Königreichen nicht blos als Folie ihres Ranges, sondem auch als Staffel für ihre unitarischen Tendenzen zu verwerthen. Ungeschwächt, aber auch unvermehrt führen die Clerikalen ihren Heerbann wieder in die Schlachtrcihen. Leicht könnte eS der Zufall fügen, daß bei der Eröffnungs sitzung ein Socialdemokrat das Alterspräsidium zu führen hätte. So kurz der Herrschertraum eines Alterspräsidenten auch ist — bis zur Wahl eines definitiven Präsidenten —, so wäre es doch pikant, wenn einem Socialdemokraten die ersten Honneurs der neuen Gesetzgebungsperiode zufielen. Der Rentier Rütinghausen aus Köln und der alte Duzbruder des verstorbenen Großherzogs von Mecklenburg, der Hofbaurath Demmler aus Schwerin, dürften nach dem greisen Herrn v. Gerlach die ältesten Männer des Reichstages sein. Letzterer aber wird sich, wie es heißt, kaum die Lasten eines Alterspräsidiums aufbürden. Von Demmler aber durchläuft die Zeitungen das Gerücht, daß er sein gesammtes Vermögen (man spricht von 250,000 Mark) der socialdemokratischen Partei testa mentarisch vermacht habe. Die Wahrnehmung, daß, um den Nieder gang der Nationalliberalcn zu beschleunigen, unzweifelhaft Conser vative für socialdemokratische Candidaturen gestimmt haben, wieder holt sich auch anderwärts. Auch die „Nat.-Ztg." hat diese Ent deckung mit Schrecken bei den Berliner Wahlen gemacht. Man ver schone die Welt jedoch mit hohlen Deklamationen über das Unsitt liche solcher Bündnisse, wenn man selbst Werg am Rocken hat! In Reichenbach i. Schl, ist der Sieg eines Socialdcmokratcn nur mit Hilfe nationalliberaler Stimmen erfochten worden, die es nicht über sich gewinnen konnten, einem Clerikalen zu helfen. Zum Ueberfluß erinnert uns eine Zuschrist aus dem Frciberger Wahlkreise an eine halb vergessene Geschichte. Als 18l',8 der damalige Kreisdirector v. Burgsdorff mit dem inzwischen verflossenen Socialdemokraten Fritz Mende zur Stichwahl kam, forderte die damalige Vorläuferin der Dresdner Denuncianten-Zeitung die Freibergcr Bevölkerung auf, sich für das kleinere Uebel — Herrn Mende, zu entscheiden. Man soll nicht mit Steinen werfen, wenn man selbst in einem GlaShause sitzt. Der preußische Landtag fährt in der Berathung des Haus haltes fort. Je sorgfältiger das preußische Budget geprüft wird, desto klarer erkennt man, daß, wenn es auch nicht formell mit einem Deficit abschließt, der allgemeine Rückgang des Wohlstandes, das Sinken der Steuerkrast und die Stockungen des Verkehrs binnen Kurzem zu Erscheinungen führen müssen, die den preußischen Stants-Credit zwingen, zu ungewohnten Maßregeln zu greifen. Die Steuerschraube ist auf's Höchste angezogen! Der Finanzminister Cainphausen entwickelt einen unverwüstlichen Optimismus! Er ent wirft rosige Bilder von Verkehrs-Belebung und Geld-Ueberfiuß, wenn der politische Himmel sich aufklärt und wenn Alles anders würde, als es jetzt sei. Er steht der Calamität rathlos gegenüber, verlangt aber auch von den Abgeordneten, daß sie nicht klagen sollen. Er behauptete neulich, daß eine ungeschminkte Darstellung der Lage unserer Industrie, dieselbe noch mehr schädigen müsse. DaS ist eine von grundfalschen Anschauungen ausgehende Meinung. Nur nach Erkenntniß der wahren Sachlage kann man zum Bestem gelangen. Ei» wesentliches Mittel, zu besseren Zuständen in Preußen zu ge langen, liegt zudem nahe genug. Nach der „Franks. Ztg." herrscht über die Verwaltung des Handelsministers Achenbach tiefe Ver stimmung. „Nichts rückt unter ihm von der Stelle. Das Canal wesen schlummert auf dem alten Flecke, die bewilligten Mittel bleiben unverwendct, neue Mittel sind nicht zu erreichen. Man sagt nicht zu viel, wenn man die in preußischen Abgeordnetenkreisen herrschende Stimmung nicht Klos als Verstimmung, sondem als Ent rüstung bezeichnet." Also unsere Collegin aus Frankfurt! Herr Achenbach ivar einer der ausgezeichnetsten Professoren an der Uni versität zu Bonn und einer der besten Vertreter der Bergwissen schaften. Aber theoretisches Wissen reicht nicht aus für den Mann, der praktisch einem Ressort vorstehen soll, das Eisenbahnen, Canäle, Industrie und Handel umfaßt. Eine ebenso praktische als kühne Politik würde gerade in den Zeiten des DarniedcrliegenS der In dustrie öffentliche Bauten unternehmen, zumal da der Landtag die Gelder dazu bereits bewilligt hat. ^ für uns unserem bessern, sondern weil Herrn Achenbach eine große Nolle bei dem un seligen ReichS-Eisenbahn-Projekte zugedacht ist. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." .§ Berlin, 1. Februar. In den Sälen der „Neichshallen" wurde heute die Kochkunst-Ausstellung eröffnet. Des großartigen Andranges des Publikums halber wurde der Billetverkauf nach einer Stunde schon geschlossen. Mundkoch Ferraris aus Dresden erhielt den 2. Preis. Locale- and Sächsisches. — Sc. Mal. der König hat in der königl. sachs. Armee verschiedene Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen und Ver abschiedungen genchmigt. — Der Gcrickftüratk» Karl Hecker beim Bcz.-Gcr.-Amt Meißen ist in Ruhestand getreten. — - Der am :li. Januar bei JI. Majestäten stattgcmndene Hoibatl, zu welchem auch I. k. k. H. der Großhcrzog von ToScana und Gemahlin erschienen waren, endete '/-2 Uhr. Die Balimusik wurde i» gewöhnlich vorzüglicher Weise von dem Musikchor oeS LeivgrenadierrcgimentS, unter Leitung des Herrn Dircctor Ehrlich, ausgesührt. — — Unsere gestrige Notiz, daß der zum Negicrungörath cr- getretenen Herrn Saßmilch ist vielmehr der bisherige Hilisarbcitcr bei der Kreishauptmannschait zn Leipzig, Herr Reg.-Asjessor l)r. Haberkorn zum dritten Pollzctrath ernannt und am gcslrigen Tage feierlich in sein Amt ein gewiesen worden. — Dari vorgestrige Unwetter scheint tu den übrigen Thei- len deö Landes noch ungleich heftiger ausgetreten zu icin, a!S Pier in Dresden, wo sich gestern die Sonne nur in mächtigen Teichen aus Straßen und Plätzen spiegelte. Zwischen Annaberg n»d Weipert mußte der Schncewehungen halber der Eisenbahnverkehr eingestellt werden, nachdem ein Pcrsoncnzug nur mit genauer Noth dem Steckcubleiben entronnen war. »Auch auf der Linie Ebersbach-Warnsdorf blieb der Abendzug lm Schnee sitzen, wo bei auch noch einige Wagen entgleisten. Erst um u Uhr Mor gens konnte dieser Zm wieder in Gang g»bracht werden. Zwi schen Ebersbach undSoylanb dl leb eine leere Maschine sitzen, dir jedoch bald wieder fiott gemacht wurde. — Nach einer uns gewordenen Mittheilung des Herrn Post- Inspecior Gräfe haben die ln incbrcrcn Nummern unseres Blatteo erhobenen Beschwerden von Ein- und Umwohnern von Höckendorf und Bienen Mühle über Mangel haste P ostv erb I n du ngen und Postabschiüssc zu eingehenden Er örterungen auf der Nelchspost geführt. Man scheint dort im Allgemeinen das Begründete dieser Wünsche und Beschwerden anerkannt zu haben und cs sicht Abhilfe deö jetzigen Rotbskaiides zu erwarten. Gewiß würde die Rcichspost noch in uiuiassenderer Weise den Verkehrdintcrcsscn dienen können, stünde» ihr durch den vom Reichstage praclusirteu Etat dazu mehr Mittel zu Gebote. Immerhin ist cs dankenöwerth. daß taö Slnösprcchen begründeter Wünsche ihre Erfüllung anbahnt. — Sämmtliche hier wirkende Körperschaften der Gabclö- berger'schcn Stenographie habe» sich vereinigt, Sonn abend, den IO.Febr., im Belvedere das Gedächtnis; ihres Meisters, Franz Lader Gabelöbcrger, festlich zn begehen. Die Feierlichkeit ^ Ball. cr„,,x„ Thcilc Eisenbahn bis zu deren Kreuzung mit der Lößnitzslraße, dieser und der Louisenstraße entlang bis zur Prießnitzstraßc, dieser ent lang nach Norden bis an den Prießnitzbach und an diesem, bin bis zur Flurgrenzc hinläuft, sowie aus dem Grundstücke der So- cietcitsbraucrci nördlich der Schillerstraßc, a»f diesem jedoch, stur zum Zwecke der Bierbcreitung. Ganz ausgeschlossen sio.dDampi- rraft-Anlagen jeder Art in folgenden Stadttheilc», als rechts der Elbe in dcmicnlgcn, welcher durch den Prießnitzbach von dessen Mündung in die Eibe ab nach Norden herauf bis zur SchiUcrsteaße, von dieser ab durch die Forststraßc bis zur ^.tadt- grcuzc und von letzterer nach Osten hin bis wieder an die Elbe umgrenzt wird, mit Ausnabmc jedoch des Grundstücks der So- cietätsbrauerci nördlich der Schillerstraßc, sowie links der Elbe innerhalb des großen Ostragcbcgcs »örtlich der großen am Ncbigau zufübrcnden Allee und in dcmicuigcu Stadttbeile. welcher durch eine Linie begrenzt wird, die sich von der lächsisch-bölnni scheu Eisenbahn bei deren Kreuzung mit der Gcmcindcgrciizc zwischen Dresden und Strcblcn ab nach Weilen bis zur Kreuzung mit der Prager Straße, dieser entlang nördlich bis zur Wiener Straße, letzterer entlang östlich bis zur Lüttichausiraße, dieser und die Bürgerwiese übcrschneidciid, der Langcstraßc bis zur Pirna - ischeu Straße folgend, in letzterer östlich nach der Albrechtsgasse, in dieser nördlich bis zur Grunacr Straße, dieser entlang bi« zur Blochmannstraßc und in dieser bis zur Stricsencr Straße laufend, bis in die neue erst projcctirtc Iohannstatt binzicht. > in den Ltadttbci- ausgcschlosscu oder undwesent- der Reichs - Gew-Ordn. nur insoweit zulässig, als dabei die im Ansaug vor- geschriebenen Grenzen nicht überschritten werden. Selbstvcrstänb sich werten durch dieses Statut alle alteren Bestimmungen, imo- fern sie nicht mit diesen libercinstimmc», aufgehoben. ES wird sich nun fragen, was die Stadtverordneten darüdcr Leuten. Im Laufe der Sitzung mackst man sich über einen Arcalauötansch. über die Einfriedigung dcSBlindenanstgltsgartcns, überAblösmig des StaatSziischnsseö von jährlich i.N Mk. zur Verwaltung der hiesigen Sparkasse, über zwei Naturalisatirnogeinchc und über die Bewilligung von I8M0 Mk. Bclcchm»igsgctd zu Zwecken der Einkonimensteuerveranlagiing schlüssig, wahrend eine Petition deS allgemeinen HanobciitzervercinS über die zu große Belastung der Hausbesitzer mit öffentlichen Dienstleistungen, bereu beiüi wartende Abgabe an den Stadtrath Stadtverordneter Schröcr Mit 11 Genossen beantragt, zunächst an den Rcchtsauoschuß vcr wiesen wird. Gelegentlich eines Berichtes über ein neues Bürger Hospital empfiehlt St.-V. Küntzclmann mit großer Wärme ein energischeres Handeln; er möchte eine Commission ernannt sehe», die im Verein mit dem Stadtrathe darüber verathcn solle, wie baldigst genügende Mittel zn beschaffe» seien, da daS bisherige Warten auf Erbschaften auch in der Zukunft noch lange nickst ae- nug cinbringcn werte. Für alte Bürger zu sorgen, sei eine Pflicht, „ehren Sie diese -- sagt Redner schließlick» - so ehre» Sie sich selbst." Der Stadtrath hat bekanntlich den Antrag des Bezirksvereinö rechts der Elve, alle Fcncnvchrlcutc zur event. Absperrung der Wasserlritungobauptrohrc zu ermächtigen und zu unterweisen abgelehnt und nur dicOverfeucrwchrlcntc und deren Stellvertreter in diesem Sinne beauftragt. Die Stadtverord neten ersuchen heute den Stadtrath um Beauftragung aller Feuerwehrleute und darum: ciuc am die Abstellung der in den Grundstücken befindlichen Abschlnßvorrichtungcn bezügliche In structionen auf die Rückseite der Qnartalrcchnungcn abdruckcn zu lassen. Dabei kommt Sst.-V. Schöne auf einen.schoniinHerbst vor. I. von unS aemachtcu Vorschlag, an die Häuser genau au- > zuschreiben, wie viel Schritte weit in der Straße und au welcher besteht in Redcact, Festmahl und !»n„^st^ bethelllgerl sich durch Acgrüßurig rmv Vorträge der, Stelle der'betr. Abschlrißhalnr "befindlich. Der von ihm daram Bürgerscliulkircctor Wagner, daS InstitutSmitglicd I)r. Schcfflce und der Stadthaupteassencontrolcur Krumbcin. Eine Ausstellung stenographischer Gegenstände, d'c ausschließlich von Dresdner Kunstgcnosscn hcrrührerr, wird gleichfalls manches Interesse bieten. Der Festlichkeit wird weder dieTbeilnahme des Publikums, noch diesem manrrichfachc Anregung und Genuß fehlen. — Während der vorgestrigen gemeinschaftlichen Sitz ung deö Rathes und der Stadtverordneten im Saale der Letzteren, bei welcher Oberbürgermeister Pfoten hau er den Vorsitz führte, wurden die für die 27 Distrikte zur Einschätzung deö elnkommenstcucrpflichtigcn Einkommens in der Stadt Dres den vorgeschiagcncn 108 Districts-Eommissäre und deren 108 Stellvertreter mit Acclaiiiation bestätigt. Der Abschätzungs- Apparat Lkeibt somit der gleiche wie im Vorjahre, und da es auch voraussichtlich wieder an Rcclamatiouen aus der Mitte der 210 Erwählten nicht fehlen wird, so beschließt man, die gemischte Wahldeputation noch fortbestchen zu lassen, damit dieselbe über die Frage der Beachtlichkcit der Rcclamationcn den Coucgien Vortrag erstatte. Damit war die Ausgabe der gemeinschaftlichen Sitzung beendet, der Stadtrath zog fick, Stadtrath Teucher und Heubncr zurück mann übernahm den Vorsitz für die sich sofort anschließende öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Von den Registrandeu-Eingängen sei erwähnt, daß für den nach beachtlich gefundener Rcclamation ausgcschiedcnen Hotelier Gerdes der Civil-Ingcnicur Gustav Werth er als Stadtverordneter cinge- trctcn ist. Gelegentlich einer sich hieraus ciitspinncndcn Debatte, Wahlausschuß-Vorschläge Vetr., wird auch von mehreren Seiten die sehr erfreuliche Ansicht laut. daß cs an der Zelt sei. endlich einmal auf eine Revision der Grund- und Micthzinssteuer hin- zustrcbcn Möge dies nun aber auch bald geschehen, denn be- sonders die letztere Steuer wird nach einem System erhoben, dessen Ungerechtigkeit sehr fühlbar ist. — Das lwn uns schon in diesen Tagen erwähnte „Ortöstatut, die Feststellung von Fabrikbczirkcn in der Stadt Dresden bctr.", gelangte als Druckvorlage zur Vertheiluna, und obschon erst in nächster Sitz ung über das Statut, welches die Genehmigung des Ratheö fand, bcrathen wird, geben wir doch schon jetzt bei der Wichtig keit, welche die neuen Bestimmungen für den Gesundheitszustand Dresdens haben, das Wesentlichste. Als sabrikfreic Stadt- tbeile sollen in Zukunft gelten: rechts der Elbe die innere Neu- und Antonftadt; links der Elbe die innere Altstadt incl. des Großen Gartens, der Iohannstadt, des nach Räcknitz und Plauen zu gelegenen Vorstadt-ArealS re. In diesen Theilen sollen Anlagen, welche in K 10 der Reichs-Gewerbeordnung nnd im Nachtrage dazu vom 2. März 1874 ausgesührt sind, die unter den Collcctlvbcariffcn „gefährlich", „störend", „belästigend" und „gcsnndbcitgschädlich" verstanden werde», ausgeschlossen bleiben. Auch dürfen innerbalb dieser fabrikfrclcn Stadttbeile Dampfkessel, welche für mehr als vier Atmosphären ttcbcrdruck bestimmt sind, und solche, bei welchen das Product aus der seuerverührten Fläche I» O.nakratmctern nnd der Dampfspammng in »Atmosphären Ilcberdruck »>cl»r als zwanzig beträgt, lediglich in folgenden bc- gestellte Antrag findet einstimmig Annahme. Schluß nach 0 Uhr. Folgt geheime Sitzung. - Während deö fnrchtbaren li nwettcrS. Las uns hier in Dresden vorzugsweise am Mittwoch mit einem orkaii-^ artigen Südwcststurm und Ströme» von stiegen heiinsnchtc, hat cs durch daS ganze Erzgebirge i» unerhörter Weile so geschneit, daß z. B. gestern alle Eommunikation zwischen einzelnen hoch gelegenen Ortschaften der höhere» Gebirgsdistrlktc geradezu amhvrte. Am schlimmsten tobte daö Schneetreiben zwischen Allenberg und Sayda und die Buttcrhäiidlcr z. B., welche regelmäßig jeden Donnerstag früh 8 Uhr aus iencr Gegend hier in Dresden eiiizutrcficn pflegen, »raren gestern bei Anbruch der Nacht noch nicht bei ihren zahlreichen Abnchmern erschienen. Die Holzhändler traft» gleich gar nicht ein. Die Schlitten, »reiche vorgestern Abend oben fortnrhrcu, kamen gestern »Nachmittag nur bis »ach Wcudisch-Karödorf. Bei Schellcrhau soll binnen zwei Mal vierundzwanzig Stunden volle 2 Meter Schnee gefalle» icin, »nd von einem Verkehr zwischen den einzelnen Häusern jenes allerdings ungemein raub und hock» bis auf die Herren > gelegene» Ortes wäre im Laufe des gestrigen Tagcö keine Rede uud Hofrat» Acker-j gewesen. — HÜdicke 's Wintergarten verdient jetzt i» hohem Grate den Besuch der Blumenfreunde nnd gerade wcnn'S draußen stürmt und schneit, macht sich dieses Etablissement wie ein kleines ge schütztes Paradies. Auch der Skating Rink — die einzige Möglichkeit deö Schlittschuhlauftns in diesem Winter — erftcur sich »ngusgesetzt der Freauciiz der Eissportsrcniidc. Wenige Stunden nach Schneefall ist die Bai'n stets wieder in bcstiln - barem Zustande. — Ein hiesiger größerer Industrieller ist dieser Lage durch eine Bestellung von auswärts, wie cs den Anschein hat, in g c. wissen Verlust gcrcsthen. Die Bestellung aus eine uichl u» vcdenteude O.uantität Waare erfolgte durch einen Kauliiiaiiu in Baal unter Bezugnahme aus eine» Bantvcrcln in Wickrath. Der hiesige Industrielle verabsäumte natürlich nicht, sich zuvörderst Auskunft über den Besteller bei de»» Bankhaus«: zu erbitten und a u bereit« bewilliat bat. Solche Vorkommnisse sind auch "everorlick ,»c>»r ais zwanzig vckragl, lediglich m folgenden vc- ^ sonderen Tbcilen errichtet werde», nämllck» in dcnienigen rechts sehr wlchtlg, nicht blou weck >vn §u wünschen habt.». daß >Nx>^. Elbe, die von eine» Linie begrenzt sind, welche von der Nachbar lande Preußcn sich die Erwerbs-Verhäliniffe bald > nördlichen Stadtfliirgrenze herein, entlang der sächsisch-schlesischen' diese lautete sehr günstig, so daß er keine» Anstand nalu». öle Maaren abgehen zn lassen. Jetzt liest er in süddeutschen Blättern Folgendes: „ Mannhei m, 22. Januar. Zur Marnima für de» deutschen Handclöstand möchten wir Ihne» folgendeMsttbei- lnng machen. Von einem Geschäftsfreund in Würtemberg erhiel ten wir einen Wechsel von c. M. 1500 ans einen B. J.Sch... in Bmii, zahlbar bei dem Wickratl» er Bankverein in Wickrath, an ZahlungSstatt. Wir sandten den Wechsel zum Ein zug nach Wickrath und erhielten denselben unter Protest zurück. Dabei schreibt uns der Wickrathcr Geschäftsfreund Folgendes: „Der Wickrathcr Bankverein sowohl, »nie die Bezogenen sind Schwindler. Das Bankaeschäft eristlrt hier gar nicht, sondern der Inhaber der Firma kommt aus Ereseld ,nitunter hierher und nimmt Briefe hier auf der Post In Empfang, welche er beant wortet. ES sind dieses meistens Erkundigungen über einen Bruder und zwei Schwäger desselben, »reiche in ganz Deutschland, sogar in England Maaren auikauien und sich auf den WlckratherBank verein beziehen. Die Anskünite lauten ln der Regel so, daß Die jenigen. welche mit den genannten Subfektcn arbeiten, in Verlust geratden. ES kommen jetzt sehr viele Wechsel, welche nicht ein-
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