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Dresdner Nachrichten : 13.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187704130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-13
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.04.1877
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«r litt» ü« »». äzzrL M77. sü/ditte Gaffon die Reihe' dir .. po,l i t isetzen »ertzlu beschließt am Sonnabend. — Der Forts de» 14. d. M.. liir . ^ Vorträge". um sie «m Herbst wieder zu eröffnest. .Den Gchlutwortrag hält Herr Prot. I)r. Wigard »der „PKlitik und vüraersinn" — ein sehr inteeeffantr» Thema. »er gangenen Sonnabend sprach Herr Gtadtmtb Bönisch, der bi«- vertae LandtagSabgeordnete der Frtrdrichstadt und WUSHnmer Porstabt. über die Thätigkeit de» letzte» Landtag«. Klar, ttrstruc- tiv und scharfsinnig war namentlich die Krttikdetz Einkv»metz« »teuergeietzk«. — Herr Direktor de« k. Großen («arten«. Von chet. schreibt nn«: Sa ist richtig, bas, ein Theil der Garte» bä «ke, unge fähr ' r—'/» der vorhandenen, seit letztem Sonnabende »u» An«- vefferu. b. h. um dieselben anftreicheu nnb die vielen, durch unbe fugte Hände hinelngeschuittrne» Slawen nnb .ittcien zukitten zu lanen, sortgenommen worden ist; doch sinv die meisten der nun in Arbeit befindlichen Ruhebänke. wenigstens an t« desnchteren Stellen, durch andere ersetzt worden. E» mußte die jetzige Zttk dtuu gewählt werden. dst Rrparattiren an den Bäüken vonu- ncbmeu. denn im Freien lassen sich bei ungünstigem Wetter keime Anstreicharbeiten mit Ettolg auSjühren. ilrbrigen» ist Sorge ge tragen, die Revararnrarbelten möglichst zu deschleuniaen und sctwn in einige» Tagen wird Jeder,nanu ictu alte« Liebst,»g-piätzchen im Großen Garten wieder benütze» können. — Am vorigen Dienstag ist ein ijäbr. Mädchen, da« vom Pirnaischen Platze au« durch ein Fenster in die Küche der Haupt- schcn Restauration gesehen hat. von einem der darin beschäftigten Aufwaschmädchen dura» Begießen mit heißem Wasser im Gesicht nicht unerheblich verletzt worden. — Mehrere iunge üdrrmiithlg geworbene Leute sanden in der gestrige» Nacht ei» Vergnügen daran, dutch Läuten an den Hau«klingeln verschiedene Bewohner der Seevorstadt an« dem Schlaie ui >occkcn. der unsinnige Spaß endete aber mit ihrer Festnahme durch die Wächter der Nachtruhe. — Stuf dem Dresdner Fettviehmarkte waren gestern Vormittag 114 Schweine, 229 Kälber, 1 Rind sin der Regel werten Rinder zum DonnersiagSmarkte käst nie gebracht» und 2 junge Ziegen zugetriebcn. Die Preise blieben gleich denen vom tetzien großen Markttage am Montag, ziemlich gedrückt. — Seit vorgestern trinkt man auch in 8 ussert« Restau ration aus der FrauenNraße das echte Münchner Hof- braubausdier. Der rührige Besitzer dieses renommirtrn Etablissements. Hr. Müller, hat sofort aus die.stunde, daß baS Münchner Hoibraubauö seine diSber ängstlich gehüteten Schätzt versendet, sich ein beträchtliches Quantum dieses prächtigen Ge- rränkcS kommen lassen. SS ist wirklich echtes Hoibräu. In der Restauration hängt unter GlaS und Nahmen zu Jedermann» Einsicht der Bersandtzettel de« Münchner Hosvrauhause« an LussertS Nachfolger, Herrn Restaurateur Müller. Bon Interesse ist es. daß daö Münchner Hoibranoaus an keinen Abnehmer Fässer liefert. Wer also solches Bier haben wlli, muß dem Münchner HoibrauhauS das Gebinde besorgen. Seitdem sich ble durch den Eisenbahntransport aufgeregten Blergelster derudigt haben, schmeckt der edle Gerslensast ans BaiernS Hauptstadt täglich vorzüglicher und findet, le rascher cS abnimmt, umso begeisterte Verehrer. — In P ieschen wurde am 9. d. der bisherige Privat- schuldirector Därrsäunidt durch den Schulrat» 1)r. Halm unter entsprechender Feierlichkeit als Director der dasige» Schuke ein- gewiesen und verpflichtet. Ein heiteres Mahl vereinigte später unter Tbellnahme des Schntrati'S die Mitglieder des Schulvor standes und Lehrerkollegiums VIS in die späte Abendstunde. Wer die frühen, Zustände der Pieschner Schule kannte, wer da weiß, Laß dieselbe einem Schisse ohne Steuermann glich, ver wirb sich verstellen können, mit welcher Freude Gemeinde und Lehrer- Collegium nnsern neuen Director als den Mann begrüßten, dem eS vergönnt sein möge, mit Kraft und Vcrstäntniß baS steurrlofe Schiff seinem Ziele znzuführen! — Unsere Dresdner Pserdebahn hat imadgelausrnen Jahre »87» vie Summe von 252.W9 Mark vereinnahmt. Der der vorjährigen Untcrbilanz wegrn nicht beveutende Reingewinn wirb nicht in Dividenden zersplittert, sondern rem Ernrnerung«- ccmto glitgcschviebcn. — Ein früherer hiesiger Kaufmann, Hr. B., der einst bessere, sogar sehr gute Zeiten gekannt hat, aber völlig hernntergekommen «st, so daß er auf Schritt imd Tritt frühere Bekannte um Gaben anspricht, war vorgestern, wie fast täglich, von seiner Wohnung in Reustriescn zur Statt gekommen und gerirte sich an der Vic- toriastation der Pferdebahn so geistig gestört, daß dir Gendarmerie -ich seiner aniiahm und ihn per Droschke zunächst ins Kranken. Hans beförderte. — In der H a » v e l S-Gä rtnerei von Wolfs in Krotten dort ist vor einiger Zeit ein Akt der ruchlosesten Büberei verübt worden. Herr Wolfs hatte in einem Srdhausc 400 Stück der schönsten 4jihrigen Camellicn sieben, welche er stets selbst zu übersprli-r» pflegte. Da mußte cr zu seiner größten j Bestürzung die Wahrnehmung machen, daß die kostbaren Pflanze» plötzlich an Blättern unv Knospe» völlig zerstört seien Nach dem Ausspruch eines Chemikers sind dieselben mlt Schwefel säure übergossen und dadurch gänzlich vernichtet wdrden. Der Thäter aber ist eigentlich, srcilich unbewußt, Herr Wolfs selbst, ca ein verruchter Bube in das Faß, crnS welchem der Besitzer daß Wasser zu schöpien pflegte, die verderbliche Flüssigkeit ge- >chüttet hatte. Die scheußliche Tbat Ist um so unerklärlicher, als verr Wolff. ein wegen seines biederen Charakters allgemeta ge-1 achteter Manu, sich nicht bewußt ist, einen Felnb zu haben. — — Gestern früh 7 ilbr hat in der 4. Etage des Hauses Nr. io der kl. Brüdergasie ein kleiner Brand stattgesuntcn, der durch eine in nächster Nähe des Gebälkes befindliche Kochmcrschine ver anlaßt worden sein soll, ader noch rechtzeitig wahrgcnornmen und gelöscht worterr Ist. — Bor einigen Tagen haben niedrere am rechten Elbriier spielende Knaben im Sande ein Portemonnaie rnit 2l Mk. Geld gefunden und dasselbe unter sich getbeilt. Die Freude über den unverhofften Gelderwerb und die Anlegung desselben in Mschereien soll zu der Entdeckung der Sache gerührt haben. Ebenfalls am regsten Elbnicr beim Blockbanse haben vorgestern andere Kinder ein Packet mit 40 Stück scharfen Milltärpatronen >m Sande gefunden. — Bezüglich deö Ebelfeterwildes der Schnepfen, welche bekanntlich nur während de« Herbstes und Vorfrühling» ver einzelt durch Deutschland ziehen und kann nur iür schwere« Geld zu erlangen sind, befinden flch heuer die Goarnrandö in arger Berlegenheik. Während dieser seltene Vogel in früheren Jahren vit schockweise zu Markte gebracht wurde, sieht man gegenwärtig auf vem hiesigen Wildpretmarkte nur dann und wann eln oder einige Exemplare, welche von reichen Feinschmeckern natürlich rolort auigekautt werten. Gestern z. B. beschränkte sich der ganze Vorrats) in sämmtlichW Buden veö AatonsplatzeS aus vier Stück, mit denen der Hoslleierant, Herr Bcingkmcmn. teil vielt. Der Preis pro Paar schwankt Heuer zwischen o und 10 Mark. - Prosit Mahlzeit zu diesem kostspieligen Gericht! — - Die Fälle, daß Kinder au« den, Grunde, um uninensch- licher Behandlung zu entgehen, sich das Leben nehmen ober, wie am 9. April d. I. bei Blaiewitz geschehen, sich da« Leben zu nehmen versuchen, mehren flch in schreckenerregenver Welse. Wenn man erwägt, welche Borgängc dazu gehören müsse», ehe ein das Leben von der ircundllchsten Sette erfassende« Kinbergemüth sich zu einem derartigen schrecklichen Entschluß drängen läßt, so kann man wohl mit Recht die Frage arrtwersen: Warum giebt es In Dresden, wo ein so ieaensreich wirkender Berein zum Schutz ver Thiere besteht, noch keinen Verein znm Schutz gemlßhan- delterKindcrk — Tlekönlgl. Gemäldegalerie bleibt wegen Rei nigung derselben vom I». bis 30. h. geschlossen; doch ist auch während dieser Zelt an den Wochentagen von 10 bl« 2 Uhr. so weit vre« thunlich ist. der Einlaß gegen da« ausnahmsweise Ein trittsgeld von 1 Mk. 50 Pfg. pro Person gestattet. An ver Wettersäule aus dem Schloßplatze haben die Herren Gebrüder Roettig eine vankenowertbe Neuerung vorge nommen. Die Quecksilbersäule des großen Barometer« aus der Süvostseite und die des TherrnometerS auf der Norbwrstselte sind jetzt durch metallne Tafeln vor den Strahlen der Morgen- und Abendsonne geschützt, lieber dem Barometer ist ein Schirm, recht« vom Thermometer aber ein Schutz «n der ungefähren Form einer halbgeöffneten Thüre angebracht. — «u« dem Erzgebirge. Herrliche» schöne« Früh- Itngtzwetter! Die ganze Natur erwacht, und Alle« ring« herum »«kommt neues Leben bei dies« sch«»» Witterung. der Stürme noch genu ^ tu der frohen Hoffnung M zu ertragen werben, -tnr die ( bp, läßt »och auf sich «arten, » in sehr weiter Ferne, und mit intt der Frage entgegen ..wo " Doch man toü nicht z« Ki lese werden nun- »schönes Wetter WüMere« Ve rkommen. — «»gekündigte »erichtS-Berbanblungen. Heute vormittag 9 Uhr Haupt-Verhandlung wiber de« Manosr Hnrl Hermann Thronlcke au« Lange-rück wegen Körperverletzung, ltz Uhr wider den Martzthelser Earl Theodor Wtttlg weg« Diebstahl. schon »ollen Vorkehrungen getrMen ich,, daß die seK Indrenaenehmlgte vcihnstreete von Schwarzenberg nach ten sknb iä von unserer hohen Staattregierrrng immtte da benützt tvorben, um derartige Baute» au-zusühren und so hoff wir, daß eS auch diesmal geschehen wirb. Wenn da» Wetter diese Qsterfeiertage sehr schlecht war und leben Ausflug verhinderte, so war der folgende Sonntag um so schöner, und schon sah man einzelne Gruppen agö Zwickau und Chemnitz, «le über Aue klei nere und größere r Auren in« oberi Mulventhal bi« nach Scvd- nrck hi, unternorumrn hatte«. Wie hoffen, daß inan nunmehr unser obere» Erzgebirge und da« Voigtland, nachdem eine Bah» auer hlndurchsührt. au« dem Niedrrflmde und nanientlich aus Dresden recht häufig besucht «nd sich an unseren Naturschön- tzetten erfreut. Iedensaus wird bei vorberznjrvrnder günstiger Witterung - die königliche Dirrction her StaatSelienbabnen den ' >on im vorigen Jahr geplanten, aber wegen vorgerückter Jahrcü- !r perschobenen Ertrazug von Der« de« nach Bad Er «er Im schönen Monat Mai abgchen lassen, um dadurch Vem Pu blikum Gelegenheit zu geben, an einem Tage einen großen Tyr» Sachsens kennen zu lernen. Namentlich hoffen wir, baß der Dresdner Gcwerbeverein. der la alle Jahre mehrere solche Aus flüge unternimmt, sich recht zahlreich bctbeiligt und seinen Mit gliedern auch einmal diesen schönen Thell Sachsens zeigt, uebrlgmö geht letzt auch die Rede. daß man mit dem neuen Fahrplan ans der Linie Ehemnltz-Aue-Aborf einen beschleunigten Nachtzug einlegen will, um von Dresden au» Abend« 9 Uhr noch einmal Anschluß in Abort nach München re. zu haben. - Unweit des BadeplatzeS ia Glauchau Ist am 9. April der Leichnam clneS seiner Klttdnug nach dem Bergarbeitrrstande cmgehörigen Mannes aus der Mulde gezogen worden. — — AlS am 5. April Abend» der Forstgehilfe Hoffmann in Stetnbach i. G. sich aut dem Heimwege von Satzung her be fand. fiel ein Schuß; glücklicherweise aber ging die scharfeLabung vor dem Gesicht desselben vorbei. — — Tn Traute walde bel Schirgiöwalde sind am 9. April de« Nachts die Gebäude des GartennahrungSbesitzertz Herold, de» VirtelbüfnrrS Pack und her AchtelShümer Stftler, Mftscher und Schneider abgebrannt. Das Feuer war «m Pach scheu Gehöfte entstanden. — — In her Naäst zum 9. Avril entstand tn dem Wohuhanse des Gutsbesitzers Stephan in Klrschau Feuer, wurde jedoch bald gelöscht. — — In Zwickau trat vor einige» Tagen eine Frau lu einen Seifenladen, um angeblich Etwas zu kaufen, ließ jedoch dabei einige Stücke Seile unter ihrer Jacke verschwinden. Die Vertäu- sertn bemerkte dies, «orderte die Dtcbiu zur Herausgabe der ge stohlenen Waare auf und packte dieselbe, welche sich dessen wei gerte. krästlg am Kragen. Daö Weib aber wehrte sich und biß die Verkäuferin in den Arm und einen Bülstendändker. welcher helfend betsprlrigen wollte, tn die Hanv und ergriff schließlich die Flucht. Dies« gelang ihr auch, obgleich Ne der Mann, über die schmerzhafte Verwundung durch die wilde Katze befug erbost, verfolgte. — — Qesfentltche Gerichtssitzungen. De« Betrug» beichulbtat. erscheint ver noch unbestrafte Bauunternehmer Ernst Heinrich Trepte. gebürtig aus Grünberg btt Radeberg, vor dem durch Schöffen verstärkten Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Gerlchtsrathe» Er. Frcmcke. Der Angeklagte wandte sich behust Beschaffung von Baugeldern zum Baue eine» Hause« an der Lofcbwttzerstraße tn Stritten, nachdem er den betreffenden Bau- platz im Preise von »floo M. mit einer Anzahlung von 750 M. käuflich an sich gebracht hatte, an den Spar- und Vorschußvrrein zu Freiberg. Durch Vermittelung veS Agenten Süß zu Freiberg bm, denn auch ein Geschäft zu Stande und zwar erklärte sich der Verein derett, l.',,ooo Mark in einzelnen -taten je nach drm Fortschrriten des Baues dem Angeklagten aut Hypothek zur Ver fügung zu stellen. Nach erfolgter Cesston und Eintragung der Hvpothek auf da« erwähnte Grundstück resp. die Baustelle, deren Besitzer Kürth hieß und welche die Parzellrn-Nummer5W führte, erfolgte vor Beginn de« Baue« die Zahlung ver ersten Rate von 500 M. Trepte hatte jedoch die Rechnung ohne den Wirth gemacht, denn die Genehmigung zum Bau ward ihm in Anbetracht des prolcktlrten Kirchhofes von der Könlgl. Amtö- banvtmannschast versagt. Der Angeklagte ließ sich trotz dieses HinderntsseS in seinem Baueiser nicht attcriren, venn er kaufte ohne rede Benachrichtigung an seine Darleiher ble nebenanstoßrnbe Bauparzelle Nr. 020 und begann daun mit vem projektirten Hausbau. Die Verhältnisse, unter welchem Trepte von knn Vorschuß - Verein die Gelder erhielt, waren sittlich ganz abnorme, denn abgrschen von den last '/>» der Geiammtsumme betragenden VermittelungS-Gebühren mußte der Angeklagt» noch einen bedeutenden ZivSsuh zahlen. Die Verzinsung des entliehenen Capital« betrug pro fl Mark l , Pfennig pro Woche, demnach unaerähr 17 Procent! Der Agent resp. Girant Süß empfing 1'/-- Procent der geliehenen Summe > als Mäklergebühr und 5 Procent al« Bonification für sein Aus treten als Girant, wahrend die «Vertreter de« Verein«, welche üderlcaupt einstimmig versichern, von der territorialen Verände rung de« Baugrundstücte« bis zur Klaastellrmg gegen T. keine Kenntniß gehabt zu haben, ziemlich erhebliche Abzüge noch be rechneten. Im Auguste 187k verkaufte Trepte. der wegen einer Anzahl restirenber Beträge von den Aaultrieranten gedrängt warb. baS fertige HauS für 14.500 Mark an seine Ehefrau. Der Spar- und Vorschußveretn warb klagbar, blieb aber mit dem größten Theile seiner Forderung hängen. Der Angeklagte will im Gegensätze zu den Angaben der Zeugen glauben machen, diese hätten von brr wahren Sachlage, resp. davon, daß an Stelle der ursprünglichen Parzelle die zweitaenannte bebaut worden sei. Kenntniß besessen und hätten daher einverstanden ge- i wesen sein müssen. daß die geliehene unv aus die Parzelle 590 eingetragene Bausumme in der That nicht In dieser Richtung! verwendet worden sei, sondern bei der Parzelle Nr. 020 Ver wendung gesunden habe. Herr Staatsanwalt von Hellmann hielt nach dem Ergebnis, der Beweisaufnahme die Anklage aus Betrug (der tn vem heutigen Falle aus Unterdrückung von That- iachen zrirückzusühren ist» völlig ausrecht. Die Vrrtheidigung sühne in gewohnter trefflicher Weise Herr Iustizratb vr. Stein. Daö Erkenntnis, lautete aus 1 Jahr 6 Monate Gefängnlß. — 12. April. Der au« Chemnitz gebürtige Färbermeister Moritz Theodor Jemsctflrr. ein zum dritten Male verhciratheter Mann und der wahrlich nicht beneibrnSwetthe Vater von 11 Kindern, von denen va« jüngste eln Iabr zählt, erscheint, der Unterschla gung beschuldigt, vor dem Schöffengerichte. Der ViSher unbestraft gebliebene Mann betrieb in Loschwttz sein Geschäft und erhielt am 14. Juni 1875 von der mit Ihm befreundeten Zeugin Frau verehr!. Nhlmann ein Sparkassenbuch mit einer Einlage von 900 Mark übergeben mit der ausdrücklichen Erklärung, baß cr keineswegs nach Belieben über daS.Bucb verfügen dürfe. Hrmschler batte vorher die U. bewogen, tbre Baarschaft bei dem Loschwltztt «or- schußveretn zinsbar anzulegev. 5 Tage später, nachdem sich kav Sparkassenbuch in den Händen dev Angeklagten befand, am 19. Juni 1875, ließ dettrlde auf eigene Faust noo Mark unv am 2«. Juni den Rest von noo Mark erbeben und verwandte die erlangte Summe nach Bedarf. Das öftere Verlangen der Zeugin nm Rückgabe ihre» Bucve« blieb vergeb lich und erst, nachdem die U. entschieden unter dem Vorwand. Ne wolle Möbel einkaufen, tbrem.Verlangen Nachdruck verlieb resp. mltAnzeige drohte, begnemte sich Jrmschler dazu. 40 Mk. flügge zu machen. Die Forderung der verehel. U-lcmann beläuft sich jetzt noch auf 350 Mk. unv die aufgelalrfenen Zinsen, und schloß sich dieselbe dem Strafverfahren an. Der Angeklagte sucht sich vergeblich aus die anaebftche NuSflucht zu Nützen, er bade f. Z. Erlaubniß zur freien Verfügung erhalten und behauptet, die II. bade die ganze Geschichte au« Rache gegen «bn angezettelt. HerrAssessor Brückner. Vertreter der Staatsanwaltschaft, beantragte Verurtbetlung und der Gerichtshof, unter Vorsitz hetz Herrn Gerichtsrath vr.Francke, erkannte demgemäß auf 1 Jahr 8 Monate Gefängnlß und 2 Jahre Ehrenrrchttzverluft. «»»k L« ü»>k« u. » vL- » 0»»>l . . vr«»t . » No>«v, . 8,vU>»«»,ck« It«i»«I » , . ?»»>» . . . 7. »>»>««„ ic»«,.i UüiM»» 1» N»»durss bskitU 4L« r»wp4ratui LLL" »-d.1 u»d»r d»»>l„ä. >»N«» Iwtt»- - irr 4-»-'>.» -j-ro.» - I3.U „lkl. -I wt«»>r. «> ri„!«»t Luu»c>t.'. «l« ') a»»-» »«,«,. -> /lxoTl» >VktlerIe»cI>c»u. cv»tterl,uci,t«u. <I»r >VItt»ri>»U. V»rl>i»»t4k I» nv>r»»ü- „ck K<irL«uru,>» »»»»t Li, U>»>«»>» >i,,t »»3 0«»tr»I<r»ut-.-I>I»»6, »»lot,» ju ä»r Nun!,«» dl» .t»,d» uüril- !d:d«. i, L«r »üäu«l>»» Nu»<I»«» I»Icdc« »»«t>!«d». »>> e»r <>»t»»«d->tu luiedt« d>« utü»»!««!,» üiUiad« >V!»ck» d»äü>,t. Im vt»»»«!»»!« »«du» t«»t dd»r»II!»!> dt» VV!»>!», IU» »m Ru»»» <I»r dlx«, ds>»3>t fsi. d« ,»»tl!«d» I.ultitrciiuuilx. VI» 'r»i«>>«»»t», >«» t» N»nr»»»t»un>i>» »LvU in»u„!,k»rd«i> u«»itt«»i> «»«««k»», »u»»t »«I»t <r»»td>u«u. tV»lt«r i» cv«»tu«»cr»l«»n,i>» tklib«, >» Strlud» tld«:d»u-v»rd>»» >«Ui>u>l»^I>, üd«r Vt»Mn»r>, u„ll v»ss«d»ui »«d»U, Im 0»t«» d»lt«r. VNI»r>„,»«,«»lrdt»ii um ll. L»-II Xdck«. kd» ckl» ^ud»t«, «» 8tui^e»r du»- dmltu»! ilvu «»rtiiö».II.d«» trüb», cv«tt»r» »»t»d»1» dl»: Im cve.tsu kvktckua«. -I«, »d»„m»>I»n A»«»Uud»» I.ukt,t,Sm»»»: I« Out«, M«It«ruu ilurd«dckr»d«u tviinl« rulc N«I»»0L „ ü»,Itt»-dUckumi »»« I» SLLL»ut»cdI»i>ck mt»»Ii» ,«»Ulcd» l.»N»t»a»>u»> d»I ,i»t»»t«»em 7,üd»»,. - üMSteruugüäBeaüaehNinfl am 12. April. Abts. 5 Uhr. Barometer,land nach OSear vösoit iWallstt. 19,: 27 Variier Zoll HL. (sritatttern4 L. gestiegen». - Tbcrmometrograph nach «rau, mur: 8'/,° suärme. Differenz von gestern zu heute 7',»'; niedrigste Temp. 7 ° Wänne. höchste Temp. 14'/»" W. — Die Schtoßtburm- fah»e»«1ate West-Winb. — Himmel: bedeckt. - «I»»«h-1« Dressen. 12. April. Mitt.: 40 Cent. üdrr O. Taflesgeschtchte. Dentsche« «eich. Gemäß den Veröffentlichungen de« kai serlichen GciuntheitSamts sind bis zu der am 3l. März c. been deten »fl. Iahreswoche von Ir 1GB Bewohnern aus den IahrcS- burchschnittcherechnet, gestorben: in Berlin 27.0. in BrcSlau 20.3, in Königsberg 38,9, in Köln 30,9, in Hannover 18,0, in Magde burg 25K. in Stettin 20,0, in Altona >1.2, in Straßburg flO.l, in »München 29^, in Augsburg 5l»9, in Dresden 25,2, in Leipzig 23.4, in Stuttgart 20.8, in Braunichwetg 19,9, in Karlsruhe 26,0, in Hamburg 26.5, tn Wien »2.9, in Budapest 46,9, in Prag 54.S. In Basel 34.0. in Paris 31.9. in Amsterdam 29.3, in Rotterdam »l.v, im Haag :tO,4, inKopenhagrn 23.9, in Stockholm 3I.S, tn Christian»«, 17,1, in Rom 40,7, in »Neapel 44,i, in Turin 29,1, tn Bukarest 33.8, in Odessa 31,0, iu London :iO,3, in Glasgow 30,7, ln Liverpool 27.2, tn Dublin 41. l, in Evtnvurg 26.1, in Alexandria (Aegypten) 45,6, in Newyork 25,4, in Philadelphia 20,3. in Boston 21,7. in San Frauzisko 22.5. in Calcutta 24,4, in Madras 134,3, in Bombay 47.3. — Die Gesammtsterblichkeit iu den Deutschen Städte- gruppen war ln der BerichtSwoche fast dieselbe wke in der vorhergehenden 28,3 gegen 28,5 (aus 1000 Bewohner und aus'S Iabr gerechnet), sie hat vorzugsweise im Oder- unv Warthegebiet, i» der Nordserküstengruppc und am Lberrhein etwas ab-, in den übrigen Gruppen ein wenig zugenommen. Unter den Todesur sachen sind im Vergleich mit der Vorwoche säst alle Infektions krankheiten nnb die Apoplexien vermehrt, dagegen Lungenschwind sucht und die entzündlichen Erkrankungen der Athmungvorgane, auch der Keuchhusten wesentlich verminter», im Gegensave zu England, wo namentlich in London die Zahl der entzündlichen respiratorischen Erkrankungen unv Sterbesälle enorm gestiegen ist svon 29,9 beim Beginn des März biS ans oo,2 in der Berichts woche). Auch in den südlicheren Städten Europa'S. namentlich in Rom, finden wir diese Todesursachen jetzt in größerer Zahl. Die Zahl der TodeSlälle an Typhus war ln Schlesien vermindert, in Mitteldeutschland etwas vermehrt. In Wien Ist die TyphuS- Epivemle alö erloschen zu betrachten, nachdem k»e alö Ursache der selben gekennzeichnete Zuführung des verdorbenen WaiierS au« der Kaller Ferdinand-Leitung polizeilich inhibier worben Ist. Auch in Berlin und Paris Ist die Zahl der Sterbesälle an Typhuö eine geringere. Dagegen mehren sich kle Fälle von Scharlachfirber »nd Diphtherie und erstere namentlich in Dresden, letztere ln Paris in auffallendem Grade. Die Pocken - Epidemie ln London ist noch immer nicht in stetiger Abnahme; die Zahl der Erkrankungs- und Todesfälle Ist wieder vermehrt. Bismarcks Feinde und BiSmarckS Gönner. Zu Strathglan in der schottischen Grasschaft Jnvcrneß haben katho. lischt Pächter vor einigen Tagen ihrer Freude über den vermeint lich bevorstehenden Rücktritt des Fürsten BiSmarck Ausdruck ge geben. Sie zogen eine Strohpuppe an, schleppten sie durch den Koth, prügelten sie weidlich durch und verbrannten sie unter lautem Jubelgeschrel. — AlS komisches Gegenstück hierzu möge ioigende Notiz deö „Würzburger Journal»" bienen: „Wie einst Rojeiiheiin sich durch die Kugel - Ins - Herz - Depesche unsterblich gemacht, so auch einige nationalliberale UffrnbeimLr.. Die selben telegraphirtcn an BiSmarckS Geburtstag einen Glückwunsch an den Kanzler mit dem Schluffe: „Draht-Antwort bezahlt'. Mehrere Gönner." Am 24. d. M. sind cS 25 Jahre. das Großherzog Friedrich die Regierung von Baden antrat. Auö allen Gegenden deö Lan des wurde deshalb der Wunsch laut, diesen Tag scstUch zu be gehen. Ohne diesem berechtigten Wunsche entgegen treten zu wollen, bat der Jubilar, den 24., alö den TodcStag seines Vater«, nicht zu wählen. Die Vertreter der beiden Kammern setzten da her bei einer zu diesem Zwecke getroffenen Zusammenkunft den 29. April lest, nnb beschlossen als Dank deö Landes die Gründung einer Störung, deren Zweck der ^ Ein dahin zielender Auftui hatte allen Gegenden deö Laubes haben i die freiwilligen Gaben In Empfang nehmen. Auch die Bolköichul- lehrer, die der Regierung de» Großherzog» sehr viel zu danken haben, werben den Lag festlich begehen. In brr Synagoge von Schwerin ist am 5. d«., Mittags, ein abscheulicher VanbaliümuS verübt worben. ES ist nämlich die BunbeSlave mittelst Nachschlüssel geöffnet worden und sind zwei werthvolle GesetzrSrollen zerrissen, der ebenfalls sehr kostbare Vorhang aber ist zerschnitten unv die Fetzen sind tn der Syna- goge umhrrgestreut. Gestohlen sinv nur zwei silberne Lesezeichen und es scheint sonach, daß brutale Zerstörung der Hauptzweck deö Einbruchs gewesen ist. Schweden. Au« Stockholm. 5. April, schreibt man: Die gestrige Aufführung der Oper „Robert as Normandie" im köntgl. Oprrnhause wurde durch einen schrecklichen Unglücttiall unterbrochen. Eine der lm Ballet austretenden Nonnen, Fräu lein Sophie Dahl, war unglücklich genug, einer der Fackeln, welche von den am Schluß de» 3. Aktes hrrelnstürzenden Furien getra gen worden, zu nahe zu kommen, vtr leichte Kleidung fing sofort »euer und erst dem herbeleilenden Maschinenmeister gelang es. me Flammen zu dämpfen. Die Arme erhielt derart erhebliche Brandschäden, daß Ne heute früh verschied, nachdem Ihr nnnntm- »ar nach geschehenem Unglück die sorgfältigste, ärztliche Hilf« ,u Thell geworden war. Fräul. Dahl war eine unserer meist beliebten Tänzerinnen und erregt der Borlall allgemeine Thrllnahme. Vkußland. Der „GoioS" äußert, daß die Situaiion last keine Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Orlenttrage lasse. Die OttlMtton der christlichen Provinzen der Türkei durch Rußland wäre die logische Folge der Weigerung der Pforte, die Fvrder- unaen de« Protokolls zu erfüllen. Das Ziel der Occupatlon schlicke jedwede ehrgeizigen Pläne Rußland« auö, weiches auö- schließlich HumanitätSzwecke verfolge, indem eö für die Christen
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