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Dresdner Nachrichten : 13.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-13
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.12.1877
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ff «LaOtl »,l.Nu»«,«ir0W^, «ly 32000,»». «k-ÜÜ^stE i» N»üir. '»«dur^ -/E nS«U «. ». — ronnerftr«, ve« IS. December. »»er««« »erde« MartM. «tt,»e r» »I» «l».» üb« Tagektatt für Uokitik, Zlnterhaktung, Heschäfisverkehr. Börsenbericht und Kremdenlike. Druck und Eigenthu« der Herausgeber: Litpsch E Reichlkrdt in Dresden. Vrrantw. Redakteur: Ernst Eiepslh ln Dresden. Mltredatteur: vr knitl »inmmIe. Kür das Feuilleton: fieuer vermöge de« ihr innewohnenden und nach dieser Seit« hin in der Wirkung nicht beschränkten Steuercharakterü zu der Einkommen steuer insofern in Beziehung gesetzt werden, als bei ihr in demselben Verhältnisse eine Ermäßigung eintritt, wie bei der Einkommensteuer eine solche an dem Normalsteuersatze nach Lage der Sache Platz greifen kann. Ein wesentlich anderes Bild würde sich freilich ergeben, wenn daS mehrfach auftauchende Verlangen nach einer neuen Abschätzung der der Grundsteuer unterliegenden Grundstücke einschließlich der Gebäude zu einem praktischen Erfolg« führte. Die Regierung ihrer seits hat ivenig Lust, einer solchen Bonitirung näher zu treten, die für den Staat erhebliche finanzielle Opfer erheischte. (Wir erwähnen nur, daß eine Neuabschätzung der ländlichen Grundstücke schon um deswillen gerecht wäre, weil eine große Anzahl derselben, obwohl sie jetzt in höherer Kultur stehend bei Weitem größere Erträge gewähren, doch noch dieselben niedrigen Steuersätze gewähren, als zur Zeit ihrer ersten Einschätzung, wo sie nur wenig Ertrag gaben, da sie einer niedrigen Kulturklasse angehörten.) Unternähme man nämlich eine neue Bonitirung, einschließlich einer neuen Gebäudeabschätzung, oder auch nur der in der Kultur veränderten Grundstücke, so würde auch eine neue Normirung des Grundsteuer PräzipuumS erforderlich sein. Dann könnte man vielleicht die Grundsteuer ganz ausheben und eine allgemeine Vermögenssteuer erheben. Doch, es ist nicht die Re gierungsvorlage, welche diesen Vorschlag macht; vielmehr wendet sie sich nun zu den Vorschlägen: wie die Einkommensteuer verbessert werden soll? Darüber verbreiten wir uns morgen. Renrstr Trlezrimme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 12. December. Daü Abgeordnetenhaus geneh migte heute eine Reihe Petitionen deS Budgets. Bei dem Etat der Eisenbahnverwaltung wies der Handelsminister Oe. Achenbach in längerer Rede die gänzlich unbegründet« Behauptung (deS Abg. Richter in früherer Sitzung) zurück, daß er zumZwecke deSErwerbes von Privatbahnen für den Staat durch Börsenblätter oder Korre spondenten agitire oder sollst auf die Privatbahnen einwirke. Er gab die Absicht der Regierung zu, die Bahn Dcutz-Giesicn anzukaufen und im Staatsintercsse hierdurch eine Verbindung zwischen einzelnen dem Staate gehörigen Bahnen herzustellen, er leugnete aber die Absicht der Regierung, die Staatsbahnrn zu monopolisircn. Das Abgeordnetenhaus sei mit den, bisherigenStandpunltderRegierung einverstanden gewesen. Diesen Standpunkt, wobei es sich nicht um eine Staatsindustrie und einen EtaatSerwcrb handle, sondern um öffentliche Verkehrsinteresscn, werde sie ferner sesthalten. Fortsetzung morgen Abend. Berlin, 12. December. Die deutsche Regierung nahm den Vorschlag der österreichisch-ungarischen Regierung an, den deutsch österreichischen Handels- und Zollvertrag brS Ende Juni 1878 zu verlängern. — Zwischen der deutschen und der französischen Re gierung wurde ein Vertrag abgeschlossen, wonach vom 1. Januar t. I. im beiderseitigen Telcgraphenoerkehr der Worttarif eintritt. Die bisherigen Zonen sind beseitigt. Die Einheitstaxe beträgt pro Wort 20 Centimes. (Und deutscherseits 15, 18 oder 20 Pf.? Die Red.) Konstanttnovel. II. December. Der Kriegsminister hat Nachrichten über die Ickten Kämpie von Plcwna erhalten, dieselben sind aber noch nicht veröffcntticht worden. Madrid, l>. December. Zu Santander ist eine große Feucröbrunst autzgebrock'en. tcrcn man bei Abgang kcr Meldung noch nicht Herr geworden war. Der bereits verursachte Schaken wurde aus 4 Millionen Realen grjchäkt. Str,»r w e» «HF»«»»,,me«, P Leus««»: «e«t« M«e L b„ K,5«. 4 Sbr. — Der «»am ein«, «»«- L'U.' Zeile rv Pf». «», «arintle tltr »«» ,e^t^.I >»»»tl»l1«« »imonren« A»»rN»e »o„ u,i» un»e- km>nl«nJirme« untz Pee» I»»rn «»erlren wl» vu» ,e,,i> K«>,iu-« dur« NrtH. marken »der Pelleln»,-. lun, Sil»r» t»H« >» Ps». Jaier««« sä, di, Mont»,«-Nit«««, «der «ach einem Sein»,, di. P,ll««e,le 2»»sn. HL Jahrgang. Dresden, 18-7. Politische,. Weithin und laut schallt durch Europa der Fall Plewna's. In seltener Einmüthigkeit zollt Freund wie Feind dem helden mütigen Osman und seinen todeSmuthiaen Schaarcn den Tribut hoher Anerkennung. Vom 20. Juli bis 10. December, also 143 Tage, dauerte der ruhmvolle Widerstand der türkischen West- Arme« in einer au« Nichts geschaffenen Festung. Eine offeneStadt hat 5 Monde hindurch den Angriffen einer Armee von 200,000 Russen widerstanden, die mittelst ihrer 500 Geschütze schwersten Ka liber« ein fast unausgesetztes Bombardement auf die türkischen Erd werke unterhielten. DreimaligerSieger, ergab sich endlich,selbst schwer verwundet, der tapfere OSman den von ihm drei Mal Besiegten, nachdem Hunger und Kälte vie Widerstandskraft seiner Bataillone gebrochen. Die kriegSgesangenen Türken, ein CorpS von kaum 40.000 Mann, marschiren über die Gräber von 20,000 Russen hinaus, die sie dahingestreckt. Hunger und Kälte erwiest« sich als die besten Mliirten des Zaren; doch sei der zähen Ausdauer auch der Russe« nicht die Anerkrnntniß versagt, daß sie, seitdem ein Genie wie Todtleben ihr« Führung unternommen, Wackeres leisteten. Der unter „Tage-geschichte" ersichtliche Bericht des „Neuen Wiener Tagcbl." über die Katastrophe von Plewna läßt erkennen, daß Plewna nicht blos in Folg« Hunger-, sondern eines Sturmangriffes der Russen fiel. Osman suchte sich nach Widdin durchzuschlagen, um seinen Degen einem russischen Gardeofficier, nicht dem verhaßten Vasallen des Sultans, dem Fürsten von Nuniänien, übergeben zu müssen. Der moralische Eindruck des WaffenstreckenS Osman'I über wiest fast noch die militärische Bedeutung dieser Katastrophe. Einen zweiten Osman hat die Türkei nicht und wenn auch nicht daS End« der Türkei da, so erscheint doch ihr« Widerstandsfähigkeit durch dm dröhnenden Fall OSman'S tief erschüttert. Die Russen werdm jetzt nicht blos Widdin belagern, sondern mit gewaltigen Piaffen Mehemed Ali bei Sofia angreifen können. Sie werden dm Balkan überfluthm, Mehemed Al» sicherlich schlagen und bis unter die Mauern von Adrianopel ihre Fahnen tragen. Suleiman Pascha aber mit der türkischen Ostarmce hat seinen Sieg bei Elena ver gebens errungen. Er kann vielleicht Elena zu einen» zweiten Plewna gestalten und die Russen zum Thcil sesthalten, aber ihren Balkanübergang hindert er doch nicht. Auozuhungern ist er in Elena nicht, da ihm stets von der See Munition uno Proviant Zu strömen, währmdOsman allseitig vom Lande her abzuschneiden war. Die Friedenüaussichten fördert aber der Fall Plewna's nicht. Der Zar Alexander wird zwar unter dem Jubel seines Volkes noch seiner Hauptstadt zurückkehrm, aber die Russen die übcrmüthigsten Frie densbedingungen stellen. Die elenden Gaukeleien, mit denen Mac Mahon die ehrlichen Republikaner an der Nase herum geführt hat, sind zu Ende. ES er scheint fast unmöglich, die Katastrophe noch hinaus zu schieben. Jede Betrachtung über die Entwickelung der Krisis würde der Tele graph überholen. Nicht lang« mehr kann die Regierungslosigkeit im deutschen Reiche dauern. Die Kanzlerkrisis drängt ebenfalls zum baldigen Abschluß. Namentlich verlangt Kaiser Wilhelm, und mit vollem Rechte, mdgiltig« Lösung der BiSmarckfrag«. Nach des Kaisers Ansicht ist Bismarck'- Platz in Berlin und nicht in Varzin; der blos telegraphische Verkehr zwischen Kaiser und Kanzler ist nicht mehr durchzusührm Der Kaiser ist de» Treibens müde und will auf keinen Fall in die Verlängerung des Urlaubs Bismarck s willigen. Heute erscheint der Rücktritt BiSmarck'S ziemlich sicher. Ob morgen ? Wer weiß'? Gewiß hätte de, Kaiser schon längst einen Wandel ge schaffen, wenn er nur Schultern fände, bereit und breit genug, die Bismarck'schc Erbschaft zu tragen. Wo aber ist der Mann mit Locale- an» Siichfische». — Gestern Nachmittag haben sich Z. M. die Königin, sowie Frau Prinzessin Georg, Prinzessin Mathilde, KK. HH., nach dem solchen Schultern'? Die Schwierigkeit, einen Nachfolger zu finden,!^ W er msbo ribcgebcn. ' -T. ''s,,,.' . ''! Dem Vorstände der RcchnungSexpedltion beim Ministerium unrd, wrc wir glauben, Bismarck auf semem Pesten erhalten, wie^A Kultus und öffentlichen Unterrichts, Rcchnungokcrctär Ernst sie allem bisher schon semen Rucktrrtt alchielt. — In Erwartung ^ Gebhardt. ist der Titel und Rang als EominifsionSrath in der dieser Dinge fahren wir heute in der auszugsweise« Darstellung der sächsischen Steuerreformvorlage fort. Welche direkten Staatssteuern wird in Zukunft der Staatsbürger Sachsens zahlen? Die dem Landtage vorgelegte Regierungsvorlage entwirft darüber folgendes Bild: Die Grundsteuer wird auf 4Pfge. ermäßigt, die Gewerbe- und Personalsteuer ganz aufgehoben und nur bezüglich des Gewerbebetriebs in» Umhcrziehen eine Ausnahme gemacht, dieser vielmehr nach einem Specialgcsehe zur Steuer heran- gezogen, nämlich (ganz unabhängig davon, wieviel Steuern der Staat gerade braucht) nach bestimmten, festen Sätzen. Als Ersatz für obige Steuerausfälle dient die (zu verbessernde) Einkommen steuer. Für diese aber ist daö zeithcripe Princip, sie nur nach dem Steuerfimplum zu bestimmen und d»e Bestimmung über die Zahl der -zur Erhebung zu bringenden Simpla für jede Finanzperiode dem Kinaazgesetze vorzubehalten, verlassen und mit der AuSwerfung feste» Steuersätze im Gesetze selbst vertauscht worden, so daß nun mehr die nach diesem Gesetze zur Erhebung zu bringende Steuer auf Grund de-GesetzeS selbst schon und ohne, daß es noch derFestscyung einer gewissen Zahl von Simplen im Mnanzgesetze bedarf, einen mit Sicherheit zu veranschlagenden Ertrag liefert. Reicht nun der Er trag der Einkommensteuer, welcher auf dieser Normalsteuerlristung beruht, im Zusammenhalte mit dem Ertrag« der anderen beiden Steuern (4 Pfge. Grundsteuer und Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen) zur Deckung des Gtaatöbedarf» nicht aus, so ist e» selbstverständlich, daß der 'Mehrbedarf, da eine Erhöhung bei den anderen beiden Steuern ausgeschlossen sein soll, lediglich durch Zu schläge zu denNorinalsteuersätzen der Eiickommenstmkr gedeckt werden kann. Sollt« sich dagegen die Finanzlage des Staates so günstig gestalten, daß der Ertrag der gedachten Steuern den wirklich vor handenen Bedarf übersteigt und sollte daher eine Sleuerreduction für unbcd mklich befunden werden können, so muß auch die Grund- V. Klane der Hosraiigordnung vc» liehen worben. — Landtag. Zn der gestrigen Sitzung der 2. Kr. kam cs zn einer längeren Debatte über die von der Regierung zum Zwecke der Abrundung des miittär-fiScalischen ArcaiS in Neu stadt-Drcötcn vorbehäUlich ständischer Genehmigung bewirkte Erwerbung des gräslich v. HoNmannöcg g'scken Haus- uno Gartengrundstücks. Der Kaufpreis beträgt 3'.)2,ooo Mark. Die FInanztcp. (Rek. Aba. Stauß), mit Ausnahme des Abg. Hartwig, empfahl Bewilligung der geforderten SlttNine, von der Ansicht ausgehend, daß man bas militär- flöcalische «real der Neustadt nur bann vortbclibast verwenden könne, wenn man gleichzeitig im Besitze des HoffmannSegg'schen Grundstücks sei. Dieser Ansicht konnte sich »Abg. Hartwig nickst anick'ließen. Nur wenn es ganz unabweisbares Bedürfntß wäre, die Hauptstraße von der Elve nach dem Albrrtplatz soiort und jetzt schon in Angriff zu nehmen, nur wenn man ohne diese da» ganze Malische Areal überhaupt nicht oder nicht ebenso wie sonst vcrwerthen könnte, kann würde ev sick» rechtfertigen, vom Hoff» mann-egg'schen Grundstück »bervaupt etwas zu erwerben, aber Immer nur das und nicht mehr, als seneö zur Straße erforderliche Areal «m Betrage von 15—1«« Quadratmeter. Vorläufig stehe aber noch gar kein Bauplan iest, man wisse noch gar nicht, ob jene Straße wirklich hrrzostellm sein werbe. Und wenn da- Alle» ieststäate, dann könnte Immer no» l er Versuch mit einem «real» Austausch gemacht werden. Uebcrdieö sek der Kaufpreis ein enormer. Die Gräfin HoffmannSegg habe da» Grundstück vier Wochen früher, als e- vom Staate angekauit worden, für l 20.000 Mark erworben. Daß eS nicht besonders wertbvoll sein könne, gehe daran» hervor, baß eine aus demselben lastende Hypothek von l 14.000 Mk. mit iS Procent verzinst werden müsse. Abg. Bönisch: Ohne das HoffmannSeag'sche Grundstück könne an eine geeignete Verwerthung de» militärstSealischen Areals nicht gedacht werden; dasselbe hindere nick;» nur die Weiterführung ter Wasserstraße, sondern auch eine clnhrllltche Schleußt«- und " >d die Besitzerin da» Grundstück er- asserttraßc, sondern auch Wasserleitungsanlage. Als worden, habe es sich nicht um einen SpeculationSkanf. sondern um eine Abmachung zwischen Eheleuten gebandelt. Abg. Iw. Heine gegen daö Postulat. Staat und Stakt hätten Mittel genug in den Händen, um die Besitzerin ieneö Grundstückes an j einer Bebauung desselben zu Verbindern, welche einer geeiguetm Berwertbung de» st-caiischen Areals in den Weg trete. Die Grundstücksbesitzer hätten leider eigentlich gar kein Recht, und wenn die bestehenden Regulative doch noch zu viel Freiheit liehen, io mache man schnell ein andere». (Heiterkeit.) Abg. Philipp Ist zu der Ueberzeugung gekommen, daß eö eine unverantwort liche Svarsamkeit wäre, wollte man durch Ablehnung deS vor liegenden Postulates eine Verwendung de» fiScalischen ArealS noch länger hlnauSschieden. Abg. Mehnert hält bav Michäit für den FioeuS für günstig. Aba. Penzig: Man könne sich mit der Besitzerin aus andere Weile einigen, des halb stimmt er gegen daS Postulat. Staatönilnistcr von Könneritz: Ucberraickst habe eS ibn, bah von sachver ständiger Seite eine Arrondlrung sür unnbtdig erklärt worden sei. Zeder Besitzer größerer Ländereien wünsche sein Besltzthum abznrunden. Wenn heute der Kauf abgelehnt werbe. so werde in Kurzem bas Grundstück in Händen von Bauspeeulanten sein, die dasselbe nach jeder Richtung hin auszunützen versuchen werden. Die vom Abg. Hartwig erwähnte Hypothek sei eine 5'/-procentige; nur für den wall, dah die Verzinsung im Rückstände bleibe, seien 12 Procent stipuilrt. Abgg. S well er und Walter besür- worten den Ankauf. StaatSmlnister v. Nostitz-Wallwstz: Unsere baupolizeiliche Gesetzgebung werbe allerdings einer Regel ung bedürfen, doch werde eS sich dabei darum zu bandeln haben» ,< eine breitere Basis für dieselbe zn linden. Er gebes anbelm, zwischen . den bestehenden baupoiizrllichrn Bestimmungen und einer vollen F Freiheit betreffs der Bebauung zu wäl len, einer Freiheit, welche dabin lühren würde, daß in 10 Jahren 30,000 Wohnhäuser ge baut würden, ohne auf die a»v sanitären Gründen wünschen»« werthrn irrten Plätze re. Rücksicht zu nehmen. Aba.vr. Heine: Er habe nicht gegen die Nothwentigkeit baupolizeilicher Bestim mungen gesprochen, aber man könne au» de« Guten zu viel thun. Abg. Hartwig: Wenn ein Mann, wie vr. Heine, brr sich seit mehr al» 30 Jabren ramit beschäftigt, rode» Bauland zu be bauen. den Ankauf für überflüssig halte, so könne man unbedenk lich seinem Antrag« zustimmen. Er bemerkt mit Rücksicht auf die Ansprüche, welche von den städtisckwn Behörden an die Bauenden gemacht werten: deö StadtrathS Finger ist dicker al» deS AmtS- hauptmanns Lenden. Hieraus wird der Kaut de- Hossmannseag- swen Grundstücks gegen >8 St. genehmigt. Eine Petition des RechtSanwaltS Vr. Bertling in Großschönau um zweckmäßi gere Herstellung eines VerhandlungS-SaaleS und Abbitte der ilrbclstände beim dortigen Gerichtöamt» ge bände wird der Regierung zur Ktm.tnisiiiahme üben» lesen iRei. Abg. Speck), während eine Petition de.z. Beschwerde von Kraule in Hainichen, daSZmvsgesetz bcir.. aui sich beruhen bleibt, da sie nicht recht verständlich ist. Zur Schlußbrrattzung über den Antrag Krause und Gen. um Autbcbung deö Gesetzes über die THeilbarkeit deSGrunveigentbumS batten die Abgg. Blüher und Leutritz als Rc>crcnten beantragt: den Antrag zur Zeit aui sich beruhen zu lassen unv die Regierung zu ersuchen, ein Vcrzeichniß der bei den Bezirksaus schüssen seit deren Errichtung vorgekommcnen Gesuche um Dis pensation zu Grundstückstheilungen, sowie über die daraus er gangenen Entscheidungen auisteürn zu lassen und mirzu Abg. Leutritz ist überzeugt, daß in der Landbrvöl der Widerwille gegen polizeiliche Bevormundung bedeuten! Überwegen werte durch den Widerwillen gegen Gütrr- schlächtereten re. Abg. De. Krause ist sebr böse, daß der Referent auf seinen Antrag gar uicht eingegaimen und wirkt ihm Unkenntntß der bisherigen Vorgänge vor. Er bringt nun in langer Rede bke bekannten Gründe sür seinen Antrag vor und meint, man solle- sich doch nicht durch die abge tragenen Redensarten von Güteeschlächter u. bcrgl. auihaiten lassen. Unsere ländliche Bevölkerung sei intelligent genug. > derartigen Bauernfängern au« dem Wege »u gehen. A Klopier: Heute liege die Sache ander-wie früher; diese! bade dadurch eine bcirlcbigende Bcfö»berung erfahren, alb letzt über DiSmembrationsgeiuck e nicht mehr der trockene Buchstabe de» Gesetzes, sondern ter lebendige Geist der Bezirksausschüsse entscheide. Abg.Güntber: Nach btrBcl'anrlung.biekerReferentvonvr.Krarlfe erfahren, habe er vor diesem «retti» eine große Angst; dieselbe werde Ibn aber nicht abhaltrn dem Referenten zu folgen und aus ein nähere» Eingehen aus den Krausc'schen Antrag zu verzichten. Er wolle nicht der Kammer zumuthen. auch keine Rede zum dritten Male n hören, nachdem sie bereits die Krause'sche Rede drei Mal ge hört. Von einem allgemeinen Nothlchrci gegen daS bestehende Gesetz, den vr. Krank gehört, habe er bisher nichts vernom men. Wenn vr Krank in seiner advocatorlschen Praxis mit Güterschiächtern viel zu thun habe, so könne Ihm wohl ein solcher Nottsschrci zu Ohren gekommen sein. Abg. Or. Stephani beantragte den Kravse'schen Antrag der Regierung zur Berücksichtigung zu übcm eisen. DaS bcnehepde Gesetz enthalte kein Prinzip, sont rn beruhe lediglich auf dem zu fälligen Besitzstände des Jahres >843. Für damals Kien lene Bcsltmmimgen jedenfalls recht heilsam gewesen, aber sie paßten nicht In unsere Zeit. StaatSmlnister v. N ostItz - Wallwttz: die Regierung behalte dem Krauk'schen Anträge gegenüber ihre frühere Stellung bei. Von Nothschrckn habe auch er nichts gehört. Von >oo Leuten, welche bk Aufhebnng deö Ge setzes über die Thtllbcirkcit deS Grundelgcntbums wünschten, sek» etwa 70 Proecnt, wenn auch nicht Güterschlächter, so doch Gütcrspecujantcn. Abgeordneter Blüher geht m seine Schlußworte ani die Aeubrrungen vr.Krausc'S ein. Wenn er hätte annchmen können, durch dar, Referat mit Kianse in eine persönliche Berührung zu kommen, so hätte er das Referat lieber abgelehnt, da er mit Insolenz und Eitelkeit nick t gcni zu thun habe. (Abg. Vr. Krause. Zur Ordnung!). Präsident Haber- korn bezeichnet die Aeußerung Krauses wk die des Referenten al« sehr starke. Er glaubt indes«, daß Compensation vorliege. bittet inbeß. Derartige Angriffe künftig zu vermelden. Bel der Abstimmung über den Sicpban'schen Antrag stehen die Stim men; nack' der GtichästSordnung wird danach dir Abstimmung in der nächsten Sitzung wiederholt. — In dem BubgetauSschuß der 2. Kammer sind die 5000 Mark, die gefordert worden war. um den skandalöse» Anblick zu beseitigen,Den die Verwahrlosung des DenkmalS August deö Starken hervorbriugt. gestrichen worden. Man dars wohl hoffen, daß die Kammer seiner Zeit anders beschließen wird, als die Deputation. Denn wenn auch daö sächsische Volk Vcutl- grntagö ziemlich einmütbig die polnische Wirtbsci'a't dieses Königs vclurtbellt. so schafft dies auch nicht einen Thaler sächsischen Geldes, der nach Polen geflossen, zurück. Wohl aber Ist cö ein Gebot der Wohsanständigkeit, daS Denkmal dieses Fürste» nicht länger in seinem schnuttlichcn Zustande zu lasse». — I. M. die Königin E.arola beehrte gestern daS Maga zin feiner Lcderwaaren des Herrn Hoflieferanten Bernhard Schäkr, Galcrkstraßc. init ihrem Besuche. Hochtkeklbe vcrirelite annähernd eine S tunbe daselbst und sprach sich höchst befriedi gend über die überaus reizend gearbeiteten und aus das kostbarste auögestattctcn Lederarbeiter« aus und machte zahlreiche Einkäufe.
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