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Dresdner Nachrichten : 29.01.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187801295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-01
- Tag1878-01-29
- Monat1878-01
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.01.1878
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Rr. SS. »rl»e««, «»««« sr«» 7 Uhr t« der rkr»edltto» M-riensiratze I». «doi» ,ement»»rrl» vlertcliiidr« Ulli 2 Mark»» P»ge, durch »I« Voft 2 wart i» P»»e. Rümmer» lOPs,«. «u,la,e 33000 lllvl. Alle die Rückgabe ring«« sandter Manulrripi« «acht sich die Redactig» uicht verbindlich. Inleroien-Annahme aul- wiirii ch«ase»si«t»un» «»gier iu-amdurg. Sier» lin. Wie». Leipzig. Basel. vrcSIau. Franksiir» a. M., — »liid.Moll« in Berlin. Leipzig. Wien. Hamburg, stranlsiirl a. M., Mii»- Mrn. — Doub« » «». lu Franksürl o. M. — Le. Vota! in Chemnitz.— Uur««, NnIIiu-, »ulller »«>>. in Paris. Dienstag, SS. Januar. Tageölalt für Politik,Wntcrhaltuilg, Geschäftsverkehr., Börsenkcrich! und ArenrdenliÜe. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^ltpslh k Rcilhlll.r>t in Dreien. Verantiv.sAetzaeteur: 1)ellll.!.'h^oh!t!l!r in Dresden. eznicrale werde» Mari«»» Sirasie I» di» Ab.» U»r angenommen, Sonntag« bis Mittag» tS Uhr. lJn Reusladic grobe Slosier» gaile ä bi» Nachm. 4 Ubr. — Der R n um einer ein- lpoliigrn Peiiizeile loiiet lL Psge. iiingejandt die Ueile A> Pige. Eine diaraniic für da« Nochslia gige Erscheine» der Juseraic wild nicht gegeben. kiu»>uüriige Amconcen- ki.islrege von UN» uube- iauitt>ug-!Mtt! und Per sonen inicrire» wir nur gegen !Pr,t„umcra»do- ^inlilnng durch Brie«» »carkcn oder Polieinzal,- lung. Acht Silben Ionen in Psge. ^nieraie inr die Moning-^ Nuinnrir aber noch eine»! 7, siw^e die Pclilzcüc 2!» Pchc. XXW. Jahrgang. MItredacteur: Für das Feuilleton: I)v. 7»>Sl Z-u«ir,»jP Dresden, M?8. itil» Mnnaii» tltt-i Mlirr ! gewünscht hat." Das Blatt vergißt sich sv-.oeit, zu bemerken, daß in! Vit. "iuiittit. nt-tltittti. Uiiv "tttrz : Deutschland ein Jemanden gegen serncn Willen gegebener Kuß von! werdktt Bbonncmettts uns Sie „Dresdner' Äachrichten"! d^n Gerichten bestraft werde. Diese empörende Darstellung deutet in der Expedition» Mnriettstr'llsze Nr. 18, zu 1 Mark zugleich auf eine ziemliche Erkaltung dcr Beziehungen des Papstes I v o Pfft«, sotvie für «nswärts dei den Postlimiern zn zum neuen König von Italien. Z:var hat Victvr Emanuel beichten! 1 Mar! 85 Pfff. angenommen. Politisches. Noch niemals wurde über Krieg und Frieden so viel fabulirt wie jetzt. Die mit äußerster Zuversicht auflrctenden und verbreiteten Nachrichten erweisen sich wenige Stunden später als unzuverlässig. So ist cs auch mit den Meldungen über den Abschluß des Waffen stillstandes, resp. der Friedenspräliminarien. ES ist geradezu, um die Kränke zu kriegen. Positiv aus Konstantinopel gemeldet, fehlt dieser frohen Botschaft zur Stunde jede Bestätigung aus Petersburg und London. 'Niemand weiß zu sagen, ob in Kasanlyk Großfürst Nikolaus und die türkischen Unterhändler den Waffenstillstand bereits Unterzeichneten. Es steht Alles noch in der Schwebe Böllig im Dunkeln tappt man auch, wenn man Das, was als angebliche Friedensbcdingungen in allen Zeitungen abgedruckt wird, auf seinen materiellen Inhalt prüft. Darin ist jeder Anschauung Rechnung getragen. Bald werden Rumänien und Serbien blos als von der Pforte völlig unabhängig crtlärt, bald zu Königreichen erhoben; die Kriegskostencntfchädigung bald auf 2*/., Milliarde Francs, bald weniger normrrt; bald betreffs der Leffnung der Dardanellen für die Kriegsschiffe gar nichts geändert, bald diese Durchfahrt allen 'Nationen, bald wieder nur den Russen zugcstandcn, oder auch die Entscheidung dieser Frage der Zukunft Vorbehalten — sei cä einen: Eongresse, sei es diplomatischen Auseinandersetzungen in Noten form. Den weitesten Spielraum aber hat die Phantasie betreffs der Landabtretungen der Türkei. Man vertheilt halb Armenien mit oder ohne Erzcrum, man reißt die Aulgarei, sei es blos die nördlich des Balkans gelegene, sei cs die bis Adrianopel, von der Türkei los oder läßt sie auch bei derselben als souzeraincn Staat unter christ licher Verwaltung. Kurz, man schreibt das Widersprechendste, und die Weisheit des griechischen Philosophen: „Ich weiß, daß ich Nichts weiß," erscheint noch heute als ein köstliches Ding. Die grenzenlose Ungewißheit der politischen Lage tennzeichnet nichts besser, als das Verhalten der englischen Mittclmecrslotte. Admüal Hornby erhält ein Telegramm aus London, die Kessel Heizen zu lassen und die Dardanellen hinauszudampfcn. Das ist un zweifelhaft eine neue Verletzung des Pariser Vertrags. Hat Ruß land denselben wiederholt verletzt, so spricht sich England jetzt das Recht zu, ein Gleiches zu thun. Vertragsmäßig ist dieDardancllen- straße den Kriegsschiffen fremder Nationen versperrt; die englische Flotte konnte die Straße nur passircn, wenn England sich in Bun- vcsgenossenschaft mit dem Sultan befand, die Durchfahrt durch die Dardane llen hätte somit einen NcutralitätSbruch involvirt. Aber der Telegraph von dem Ministerium in London nach Konstantinopcl be fiehlt dies; der durch einen Signaldicnst mit der englischen Flotte in ver Besikabay in dirccter Verbindung stehende englische Botschafter Lord Loyard in Konstantinopel giebt das Londoner Telegramm weiter; Admiral Hornby läßt die Anker heraufwinden, die Maschinen setzen sich in Bewegung, schon tauchen die aus der Waffenbrüderschaft des Krimkrieges „Sultan", „Napoleon" und „Victoria" gelausten Dar- oanellenschlösser auf, die türkischen Schlösser donnern jubelnden Willkommengruß der britischen Flagge entgegen — der Halbmond hat endlich seinen BunvcSgcnoffcn gesunden: da, hart am Eingänge der Dardancllenstraße lHornby traut seinen Augen kaum) kreuzen sich die Arme des SignalapparaleS zu neuer Verschränkung — Disraely telcgraphirt von London ein Stop! und die Flotle dampft nach der Besikabay zurück. Von London bis zum ägäischen Meere ist ein weiter Weg, ein Kabclbruch, die Ungeschicklichkeit eines Be amten oder sonst ein Zwischenfall kann ein Telegramm verzögern, die Weltgeschichte hängt an der richtigen oder unrichtigen Bestellung eines Telegramms. Welche entwürdigende Lage! Wo ist der Staatsmann, der auch der russischen Politik ein Stop! zuricfe? England empfindet die Doppelzüngigkeit der rus sischen Diplomatie wie einen vergifteten Pfeil im Fleische. Vor wenig Monden erklärte diese: sie begehre nicht den Besitz Konstanti- uopels. Trotzdem schieben die russischen Generäle ihre Truppen dahin vor. Wer glaubt noch an die Versprechungen dieser Asiaten? Wie grauenvolle Sccnen unter den Augen der Großfürsten sich bei der Fortsetzung dieses entsetzlichen Krieges abspielcn, darüber können sich diese selbst nicht enthalten, in SchmerzcnSbcrichten sich Luft zu machen. Neulich, in der Nacht vom 18. zum 1!>. d., wurde auf der Straße von Ehaskiöi nach Hcrmanli ein türkischer Train von den Russen überfallen und erbeutet. Wie es sich nun jetzt herausstellt, war dies kein militairischcr Train, sondern eine muhamedanische Flüchtlingscolonnc, die von einigen türkischen Soldaten und bewaff neten Einwohnern cScortirt wurde. Der Großfürst versucht nun diese Barbarei nach Möglichkeit zu entschuldigen, schließt aber seinen Bericht mit folgendem Satze: „Ich beklage tiel, daß die glänzenden Erfolge. welche von unö erfochten worden sink, gegen meinen Willc>No traurigc.Folge» nach sich, ziehen, denen Ich nicht Vorbeugen konnte und die ich jetzt kaum mit der größten Müde mildern kann." Noch immer besprechen die italienischen Blätter den Kuß, welchen der deutsche Kronprinz auf dem Balkangitter des Quirlnals vor versammeltem Volke dem kleinen 8jährigen Kronprinzen Italiens gab. Al« der Kronprinz den hinter einen Gitter abgesperrtcn Knaben herüberhob und an seine ruhmreiche Brust drückte, folgte er zunächst nur einem schönmenschlichcn, übcrwallendcn Zuge seines Herzens; das Volk faßte die Scene aber als politisches Symbol auf. In den giftigsten Ausdrücken fallen die klerikalen Blätter darüber her. Die ..Vorm cke-Ila Ve-ritn" sagt (um nur die mildesten Aus drücke zu citiren), der Kuß werde in der Geschichte berühmt werden, aber „eure andere Frage ist es. ob ihn der KönigSlnabe überhaupt dürfen, er erhielt Absolution, (>0 Priester umstanden seinen Sarg.! sein Leichnam ruht im Pantheon unweit kirchlicher Altäre, aber der s Papst hält den Bannfluch über das italienische Königllnrm aufrecht. Ja, er empfing nicht einmal die Königin Pia von Portugal dicTcchter Victor Emarruels, seine Taufpathc und er gestaltet Einem Priester, im Quirinal Messe zu lesen; Dem BundeSrathe ist nunmehr der Gesetzentwurf über die Be rufung dcS Herrn von Bennigsen zum Licekauzler zugegangcn. Ter betreffende Gesetzentwurf sieht recht unschuldig aus, spricht cur Langes und Breites über die constiluüonelle Verantwortlichkeit des Reichs kanzlers, ist aber 'Nichts mehr oder weniger als ein schlecht masiirtcr Schritt zum Einheitsstaate, indem der weitgcmeteiide MinislerMrene annimmt, in's parlamentarische Fahrwasser einzusegeln, kg-ht obige Maßregel offenkundig darauf aus, seine 'Allmacht zu stärken. Rich tiger als alle diese oder andere halsbrecherische Verfassungsverände rungen wäre ein ehrlicher Ausbau des bundesstaatlichen Grund- charaklers der RcichSvcrsassimg. Ware die Stimme des nicht- preußischen Deutschlands früher besser als zeithcr zur Geltung ge kommen, niemals hätte der volkswirthschastliche Niedergang, das Darnicdcrliegcn des Erwerbslebens und der Gang der Politik in der orientalischen Frage so schwer auf dem Volke lasten tonnen. Ncueste Telegramme ver „Trenner Nachricht!.'»." Paris, 28. Januar. Bei den gestrigen andcrwciten k) Deprr- tirtenwahlen sind 8 Republikaner gewählt worden; in Bordeaux ist eine Neuwahl erforderlich. In 7 Wahlbezirken von 8 hatte die Kammer die ersten Wahlen für ungiltig crtlärt. Paris. 28. Januar. Der russische Botschafter in London, Grat Schuwaloss, bat am Frei ag i» deiiRachmtttagsstundc» ccm engltscvcn Kabinctdie russischen Frlcdcnöbcdi»gunqcn mrtaelhcilt; an cvcn diesem Tage vatte füll die Pivrte bereits iür die An nahme der Bedingungen entschieden. deren Unterzeichnung in Adrlanopcl, nach Ankunst des Grostsürstcn Nicoians daiclbst ersolgcn soll. K onstant > nopck. 27. Januar. Die Deputirtcukamincr beschloß, den Krlegömlnistcr über die Grunde der Verbannung verschiedener von dieser Maßregel bclrostcucn Personen zu intor- vcllireu. Außerdem verlangte die Kammer, daß die Regierung Maßregel» crgrci'c, uni die Bevölkerung vor Acten der Plünde rung zu bewahren, wie solche namcntticy in Rodoslo von den Tscherkcsscu begangen worden seien. Locales nnv Sächsisches. — Landtag. Gestern Mittag hielten beide Kammern Sitzungen ab. Die I. Kr. bescbäitiglc sich zunächst mit einem 'Anträge des Herrn b. B o h i a u: daß bou de» Untcrgcrtchtcu bei Darlchnsverträgen und bbvolhekarlsci'cn Eintragungen die Berechnung dcv dafür zu erhebenden Stempels aui die Ver- tragsiumme bcz. cirirutragende Summe beschränkt und nicht crull, aut Zinse» uud Koilcn anögcdcbnt werde. Die Kr. beschloß aui Vorschlag dcrGesctzgcbuugotcvutakiou iRct. b. Erlegern» und unter 'Annahme eines t on Hcrrn v. Schutz bcautragke» Amen dements: bei der Regierung zu bcaukragcr,: daß bei tu das Grund- und Hbvoidclcnbnch cingctragenc» Forderungen der Sichcrheltslcistnngostcmvcl lediglich »ach der Hauvttordcruug ohne Rücksichtnahme aus neben dieser eingetragene Vertragüllnscu und Kosten berechnet werde. Der Krause scl,e Antrag aus freie ^Heilbarkeit des G ru n d c i g c n lbu m c> wurde gegen die Stimme dcS Bürgermeisters l)r. Georg! abgeiclmt iRctcrcut von F erb er». Ist. Gcorgi inhrte zum Beweise datür, daß die beständige Furcht vor Gülcricl'lächkercien unbegründet sei, eine bon l)r. Engel in Berlin ausge stellte Statistik über die mit dcr freien 2 Heilbarkeit des Grundcigentbumö in Preußen erzielte» Erfahrungen ins Treffen. Die Landw!rthfcbast, deren Vertreter die tcstchcndcBe schränkung aufrecht erhalten wißen wollten, sei doch nur cin Theil der Voll'kwuthscvask; vorn Standvunttc der letzteren aber halle er. da ja Sachsen ein vorwiegend industrieller Staat sei. jene Bescdränkung lür sehr bedenklich, v. E r din an »Sdors: In Sachsen gelte Engel nicht als 'Autorität, zudem lagen in Preuße», dessen Bevölkerung-dichtigkcit eine weit geringere sei. als in Sachsen, die Verhältnisse ganz anders. 'Baden, das Großhcrzog- tbum und Kur-Hesse» lieferte» das gegciikhciligc Beispiel. Im 'Auslände sei anerkannt, daß gerade unser sächsiict'cs Dismcmbra- tionSgcsctz die rechte Mitte hatte. Gerate unser Gesetz liefere die Möglichkeit. daß sieb der kleine Manu ciu eige nes -Helm gründen lau». Ein anderer Grund für Auircchterbaltruig dcr Beschränkung liege in der erforder lichen Lcisilmgssählgkcit des Gruiidbesitzco dem Staate ge genüber. Dicic Leistungsfähigkeit sei gerade setzt notbwcndigcr als sc, da wir setzt Mililärstaat geworden. Weitere Erörterun gen anznstcllcn. wie die 2. Kr. beantragt, sei ni.l t am Platze, da eine llebersüile v.n Material in dieser Frage vor'iegc. Es sei leicht gesagt, Erörterungen anzustcltc». die Durcknuhrung sol cher sei aber mit LchwieNgkcilcu und Kosten vcrkiiürit. Dic Krn. übcrlrtcben so schon mit ihre» 'Ansprüchen au! Anstellung bo» Erörterungen. Seiler: Die Anträge auf bolle Tbciibarkclt des Grundeigenlbttiiis gingen »lebt vo» Scßbaitc». sondern vielmehr von dem stuetulrendcn Thcllc dcrBevöilcnmg aus und hatten ihren Urshrung in den 'Wünsche» der Gütcrscbläclstcr und Genosse». Vielleicht sei die von Engel nachgcwlescnc Vermehrung der spann- fähigen Grundstücke !» Preußen mehr eine Folge vernrohrtcr Elllttrr. als eine Folge der freien Tbeilnng von Grund und Boden. In Sachsen sei kein »Fall eines Bcdürtnlssed lür die Aufhebung Ver bcstchcndcn Schranken bclannt. Für kleine Leute sei die Er werbung kleiner landwirtbschcistllcber Grundstücke gar nicht nutz bringend. In seiner Gegend habe cS sich bcrauSgestcstt. daß klklnc Leute besser Mm. ein kleines sandwirtbschaftlicbeS Grünt». stück In Pacht zu nehmen, als mittelst eines hoch zu vcrzlmcndeu Kavitals ein Grundstü-c zu kaufen. Gral »Iler spricht sich gleich falls aus den von de» Vorrcvncr» geäußerten Wünschen gegen den Antrag Krame aus. Ilr. Gcorgi protcttstt feierlich dagc-, gen, als habe Engel vci der inebrgctachtcn Statistik die Zahlen! nach Beliebe» grupvirt. Moritz v. MM habe sich früher gleich-s falls gegen das sächsische Gesetz ausgesprochen. Er nehme a».! Haß Seiler, wenn er gesagt, die 'Anträge am freie Theilbarkelt des Grirnvhcsitzeö ginge» voiiGütcrichlächtcrn und Genossen aus,, nicht die Antragsteller in der 2. Kr. gemeint habe (Heiterkeit», l Güterschlächtcr würde» sich nicht zeigen, wenn nicht ein Bcdüri- uiß datür vorhanden wäre. Die Güter würde» durch die trcic Thcilbarkcit nicht verlieren v. E r d man n s d v rt t: B ie Gütcr- schlächter lehrten sich »ici-t an das Bcdrirtaiü. sie wollten nur ge winnen und überredeten deshalb die Leute io lange, bis diese ver lausten. Seiler: Wen» er indiskret sein wollte, konnte er Brleic vonragen, die tür das Treiben dcr Gütericlstäcolcc sehr be zeichnend ieien. Gern» solle Riehl und die große Schule der Sbiialpoliii.er sludireu. u. F erber: Es sei ein großer Vortheil unserer Geictzgebrrng, daß sich die Spekulation zur Zcir ihrer höch sten Blülhe nicht a»t die landwirthschaitlichcn lg er r habe weNen können. Ma» solle dieses Bollwerk nicht nledenelßen. Der letzte Gegenstand dcr T.-D. war eine Petition des Dirccloilnuis von S a eh seng M i l ttärverc! ns l» u u d um Unlersliitznug aus Staatslasteu rRci.: v. Ferber». Die Kr. ließ dieselbe aut sich beruhen. 2!» Steile tcü durch Unwohlsein behinderst» Prä siden'.-:» von Zeb>» e n lührlc der Viccpräiivcnk Landes- ällcstcr Hempel neu Vorsitz. — In dcr 2. Kammer wurde das Resultat der Vcreiniguugs-Vciiahrcu bclicsS der Geietzentwüric über die Behandlung der beim Jnkraittrctcn dcr Eivil- und Strafprozeß-Ordnung anhaiiglgcn streitigen R c cka t s s a eh c :r uüei.Slbg. .rr öruc r>. sowie über die R e»t s- vcrba l t» iji c dcr Lc i pzi g cr S trr d c u tc u (»lies. Abg. l»u. -stephani» mitgekbcilt. Bezüglich des ersten Gegenstandes habe» sich die Vertreter beider Kammern geeinigt, nicht so be züglich des zweite» Gesetzes. Hier sind die Vertreter rer 2. Kr. bei der Ablehnung des Vcrmilkeluugv Verfahrens vor bei» U»i- vcrsitälögcrichlc in Schuldeniachcir stctzcn geblieben. Ebenso bl leb gestern die Kr. gegen 18 St. dabei steben. Seitens dcr Regierung ist erklärt worden, daß sic trotz der 'Adicbimng dieses Vcrmütclungsvcl-alncuö belr.tr p jh,-x Zustimmung zu dem Ge setze geben werde. Li: Pclitioncn des Stadtgcmcinderalbs zu Johanngeorgeustadt und ter Gemcindevorstäiire im Gccichts- amksbczielc S'.rchla um Bclasiung dicicr Städte als A mtö- gcrichtssitzc. sowie ein ll n te rstü tzu ngSgcsuch der Wwe. des Beidicnero Schöne in Reudnitz (Res. SIbg. Lei) m a n n» wurden dcr Regierung zur Kcnnrnlßncibme überwiesen. Die Johanugeorcieniiätker Pxlstj^n bciürwortcke Slbg. Botel, die Strchlaer 2lbg. G ü » thcr. * Dem 'Assistenten bei dem Hauptstcucrarnte DrcStcn, Earl Heinrich Grirncrt, ist das Llibrcchtökrcuz. demGeichaitsiübrer dcS Fraucuvcreins zu Dresden, Advokat Julius Freiherr» von Gnt- schmid hier, das Nittcrircu; 1. Klasse dcS 'Albrcchtsordcns ver liehen -.oordcri. — Am Sonntag Abend ist Se. Durch!, dcr reg. Fürst 'Reust ä. L., Heinrich XXli., hier angekommcil und im „Hotel Bellevue" abgetreten. — 'Au Herrn v. Erlegern, sächsischen Laudcstelrgirten für freiwillige Kranlenpstege. traf vor einigen Tage» folgendes Tele gramm ein: „DaS Eentralcoiiiit-- des rochen Halbmondes in Konstantinopcl meldet sich mit einem dringenden Rui um Hille an alle Vereine des rotben Kreuzes, au alle Wobllhätigkcitöa»- staltcn und an die mitleidigen Herren aller Lauter. Von allen Seiten strömen Verwundete und Kraute in erschreckender Menge nach der Hauptstadt. Außerdem habe» 150.0W Opi-r des Krieges, welche aui dcr Flucht vom Kriegsschauplätze, entblößt von allen Erillcnzmitteln und beinahe nackend in Konstanlinopcl angclangt sind, einen entsetzlichen Zustand dcr Dinge bervorgerustu. DaS otlomanischc Eentralkomitö ist überzeugt, daß dcr Schrcekensruf, den cs Herne durch die ganze huiiia»stale Weit ertönen läßt, hill- reichen Wiederhall in Vieler Herzen finden werde. Es wendet sich daher mit Vertrauen an Ihre Großmnch mit der Bitte, um Zusendung einer G cl db e i h i I t c. Hauptsächlich Ihut aber ichnellc Hille noch. Der Präsident ArU Bcp; der Schatz meister Förster: ter Gencralsekretair Fcridam Best." — Infolge dessen hat stä' bereits unsere Königliche Familie, welche ia allzeit, wo cs Roch Mn zu bellen, bereit ist, dcr Sache angenommen: II. MM. der König und die Königin dabc» ie ttitto Frcs., die Georg'schcn Herrschaften ston Francs gespendet. Dcr Landcs- bcrcin zur Pflege im Felde verwundeter arriegcr und dcrAlbcrk- vcrcln haben aus de» Erträgnissen dcr seiner Zeit tür die Ver wundeten des orientalischen Krieges bcranstaltcten Sammlungen cbenialls UXiO Fres. zuges-bossen, und so ist cS Herr» von Eriegcrn kenn möglich geworden, gestern die Summe von ü.'illk» Frcs. nach Konslautinopel abznscndcn; allerdings ein Tropicn in s Meer. Metze bclzustcucr» war den Vereinen augcnbUels nickst möglich, da die Sammlungen sctzr geringe Tbcilnatzme geiundeii haben. Doch sind Herr v. Erlegern, wie sämintlichcVcrcluSpolltaiieöinit- glicdcr (beider 'Vereines und die früher bekannt gemachten Eam- mclstcllcn ierncrtzin gern bereit. Icke, auch die kleinste Gabe emzrr- nctzmen und für deren Wcitcrbcsördcrnng bciorgt zu icin. Es bandelt sich gegenwärtig zwar nicht mehr darum, welchem Tbeile der kämpfenden Parlc-cn man seine Spmpachic» zuwcndc. Hier handelt cs sich um ein grenzenloses Unglück, welches über ein aan-c» Volk herclngcbrochcn ist. Möge der Appell um Unter- stützung armer, kranker und verwundeter L oldalcn ciu Echo finden! Wahrhaft überraschend ist die Gasbeleuchtungs-Reguli, rwg von den hiesigen Herren Gebrüdern B arncwi tz lm n e u c n H or t hca tcr eingerichtet. Ein besonderes. im Bühnenraumc befindliches Zimmcr enthält ei» origincllcs Rcgulirwcrk, durch dessen sinnige Mechanik die verschiedenartigsten Stellringe» der Beleuchtung in sämmtllche» Räumen dcr 'Bühne »n.d des Hauses ermöglich! werden; cd acnügt in diesem Zimmcr ein Grist, um irgendwo im Theater, sei cs aui dcr Bühne oder im Ziiick'aucr- roum, lic leisesten Abstillungen ln dc: Beleuchtung bervorzu- br lugen und tieic a» den verschlctcncn Prmlicn des Hauses natür lich auch verichicdentlichen Verändelungcbedürlniste werden mit- ielst olcktrischen Tclegraphens nach dem bezeichnctcn Zinrmcr bin telcaraphirt, woraus dort lviortinitgrössterLicberbeitdaßtAökhige criolgt. Der Gabbcdacs bei de» Vorstcuunacn wird sich bei voller Beleuchtung im neue» Hoitbeater aui über Usi» Mark pro Stunde stellen. lieber die Größe der Bühne hörte» wir picllaeh falsche Angabe» im Publikum lursirc», sie beträgt In dcr Tieic 3l» -Meter, in tcr Höhe 25 Meter und in der Breite 13 Meter. Die Gruppier»!,; des über VO Kammermusiker zählenden Orchesters war bei der vorgestrigen Probe die schon trüber a» dieser Sielte bczeschnete. Das K'apeUiiieisterpuIt steht nicht an der Rampe, sondern I» der Mitte des Orchesters: mit dem Rücken a» d.r Rampe sind die Herren Bassisten unv Eellisten, zu beiden Seiten dcö Kapellmeisters daß gelammte Stielchauartctt und dann, nach dem Publikum zu, die Bläser, links die Holz- und rechts die Blech-Bläser. — Jetzt, wo die Tage dcS JnterlmS-Rundbau- Tbcatcrö gezählt sind, scheint cs gewiß nicht iliigcrcchticrtigt, einen Blick cnu die darin enkwictette Thatigkcit und die damit verbundenen Schwierigkeiten zu wcrien. 'Bedenkt man, daß ein lür V Monate hcrgestcllter l'ölzcrncr ElrcuS, der nur dazu be stimmt war. i» ihm kleinere Orern und cvcmolchc Scharispiclc zur Auisührung gelangen zu lasten, dcr bald einem solidcr aui. «,- richtete» Jiilcriliiö'Tbcatcr in der Herzogin-Garten weiche» sollte, so kann man gewiß mit Belriedtauna auf die Anstrenaunarn r„.
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